da der text mehr als 10.000 zeichen hat folgt nun der zweite teil:
Nie werde ich mein erstes Mal vergessen (Fido-Signatur: Es tat Nivea als beim erstenMal). Mein erstes Mal als ich diesen Typen mit dem 5-Kilo-Vorschlaghammer sah. Er droschdamit auf die Rückscheibe von Henry Fords Plastikauto ein, welche nichtmal einen Kratzerabbekam. Es wurde 1941 aus Fasern, zu denen Hanf gehörte, gebaut und sollte mit Hanf-Ölbetrieben werden. Das Plastik war leichter als Stahl und hielt 10mal mehr aus, ohne zuverbeulen. Mach das mal mit deinem Auto: Nimm einen Hammer und schlag auf dieRückscheibe. Und wenn sie kaputt ist, solltest du dich fragen: Warum gibt es seit über 60Jahren Technologien, von denen du nichtmal gehört hast? Technologien an denen einePflanze beteiligt ist, welche heute wegen ihrer anderen Wirkstoffe auf dem Index steht:Hanf. Diese Szene mit dem Plastik-Auto kann sich übrigens jedermensch (offenen Mundes?)anschauen, der sich die Dokumentation "Hanf - Das Milliarden-Dollar-Kraut" besorgt, inwelcher auf die Nützlichkeiten der verbotenen Pflanze eingegangen wird. Der Name der Dokumacht es bereits deutlich: Der Marktwert der Pflanze ist enorm und zwar nicht nur wegender psychoaktiven Substanzen, sondern vor allem wegen der anderen Nützlichkeiten desPflänzchens mit der charakteristischen Blattform.
Hanfpflanzen werden bis zu 4Meter hoch. Die Fasern sind wesentlich stabiler und länger als die Fasern von Holz,trotzdem roden wir weiterhin in Zeiten des Klimawandels weltweit uralte Wälder, umunseren Papierbedarf zu decken anstatt Hanffasern einsetzen zu dürfen. Hanf ist eineeinjährige Pflanze, braucht also grade mal 1 Jahr, um erntereif zu werden, wogegen Bäumeoft Jahrzehnte bis Jahrhunderte brauchen. Hanf produziert Samen, die genauso nahrhaftsind wie alle anderen Samen und Samenprodukte (Brot?), die mensch zu sich nimmt (und siesind natürlich frei von psychoaktiven Wirkstoffen). Aus den Samen kann man Öl machen,welches nicht nur eßbar ist (genau wie Sonnenblumenöl) sondern auch als Treibstoff oderals Kosmetika Verwendung finden könnte. Mischt man Reste der Pflanze mit Kalk, soentsteht daraus ein extrem harter, aber wesentlich leichterer Beton (ein Sechstel!) alswürde man Sand nehmen.
All diesen Funktionen beraubt sich die Intelligenzbestiedieses Planeten durch ein Verbot einer Pflanze.
Bei soviel offenbarer Dummheitsteht natürlich die Frage nach den Gründen. Warum ist Hanf verboten? Wegen derDrogenwirkung? Verschwörungstheorien vermuten etwas anderes: In den USA, derenUnabhängigkeitserklärung auf Hanfpapier verfaßt wurde, fiel irgendwann dieAlkoholprohibition, die von fundamentalistischen Politikern erdacht wurde. Die Behörde,die diese Prohibition zu überwachen hatte, hatte plötzlich nichts mehr zu tun, aber ihrChef Harry Anslinger hatte gute Kontakte in die Chemieindustrie und in die Politik.
Die Industrie wiederrum kam just zu dieser Zeit mit den ersten synthetischen Fasernauf den Markt. Hanf ist ein sehr guter Grundstoff für Stoffe - die ersten Levis BlueJeans waren aus Hanf - und somit als Konkurrenzprodukt für die Chemieindustrie anzusehen.Diese Kombination führte daraufhin zu einer Pressekampagne mit den auch heute nochüblichen Verteufelungen des Gegners (diesmal nur kein Terrorist, sondern eben einePflanze) und das Ergebnis ist bis heute spürbar. Unwiderlegbare Beweise für dieseVerschwörungstheorie gibt es natürlich nicht, wohl aber Seltsamkeiten. Denn als die USAin den 1940ern ihre europäischen Felle davonschwimmen sahen und im globalen Kriegmitspielen wollten, wurden plötzlich Propagandafilme für Hanf gedreht: Hemp for Victory!Diesen Film kann man sich im Real-Media-Format sogar
im Internet anschauen. DieUS-Army war ohne Hanf nämlich nicht in der Lage, einen anständigen Krieg zu führen. Hanfwurde (aufgrund der langen Fasern!) für Seile, Taue und Segel gebraucht, ohne die keinSchiff hätte D-Days veranstalten können. Ohne Hanf hätten die US-Soldaten Europa nacktbefreien müssen, denn ein Großteil der Bekleidung war aus derselben Pflanze gemacht, dieheute dazu herhält, politische Gegner zu kriminalisieren. Denn:
Cannabis wirdnicht selten ausgerechnet von den Leuten zu sich genommen, die Probleme mit gewissenSystemfunktionalitäten im Kapitalismus haben. Da - zumindest auf dem Papier - dieRedefreiheit existiert, kann man den Leuten daraus also keinen Strick drehen. Aber wennsie sich einen Joint gedreht haben, so ist das womöglich nicht selten Grund genug, sieeben auf diesem Weg zum Schweigen zu bringen. Hanf ist also nicht nur als Pflanze einMultifunktionsgerät, sondern auch als politisches Werkzeug - was eher das Blühen derParanoia als das der Landschaften begünstigt.
Lösungsvorschläge.Lösungsvorschläge? Naja, meckern kann ja jeder. Wie soll nun umgegangen werden mit derPflanze Cannabis? Legalisieren? Ja! Es ist staatliche Willkür, wenn erwachsenen, bewußtlebenden Menschen befohlen wird, wie sie zu leben haben. Daß sich "der Westblock" beimThema Drogenpolitik genauso verhält wie der dämoniserte "Ostblock" fällt den Leuten garnicht auf. Die Westblock-Propaganda hat sich einen Bürger geformt, der denGesetzesmachern nach dem Munde redet, aber die Wirklichkeit dabei verdrängt. Und erdiskriminiert einen nicht gerade geringen Teil seiner Bürger wegen ihrer Vorlieben. Alswürde ich Westerwelle wegen seiner sexuellen Ausrichtung Vorhaltungen machen!?
Unddabei gibts so nette Vorschläge wie man Drogenprobleme minimiert. Wie z.B. denDrogenführerschein. Genau wie jemand mit einem Auto nur auf die Straße darf, wenn erdamit auch umgehen kann, könnte es möglich sein, Drogen nur jene nutzen zu lassen, dienach objektiven Maßstäben damit umgehen können und wissen, wie sie bei Problemfällenreagieren. Wäre der gewerbliche Handel vernünftig kontrolliert, so könnten die Kundenendlich Standardware kriegen und müßten nicht befürchten, Mist zu kriegen. Die Mafiawürde einen lukrativen Geschäftszweig verlieren und der ewig klamme Finanzeintreiberhätte in Form von Steuern auch noch was davon. Und die Kids wären endlich in der Lage,mit ihren Eltern offen zu reden, anstatt mögliche Probleme rauszuzögern, bis es zuvielleicht spät ist. Heute müssen sie ja zusätzlich zum Ärger mit den Eltern auch nochvor Ärger mit der Staatsmacht Angst haben - keine besonders gute Grundlage zumEhrlich-Sein. Das industrielle Verbot der Pflanze Hanf ist zudem absurd, töricht undkontraproduktiv.
Wenn es sinnvoll wäre, Probleme präventiv dadurch zu lösen,daß man Verbote einführt, wie viele Politiker dürften dann noch ihren Beruf legalausüben? Bei den Problemen, die wir mit (und trotz) ihnen haben...
quelle:
http://www.feldpolitik.de/feldblog/item.php?i=160