Burkaverbot in Europa

In Frankreich sind die Bußgelder nur ein Ding. Stattdessen können auch Kurse in Staatsbürgerkunde verordnet werden. Und wenn der Mann sich beschwert, dass seine Frau da hin muss, kann es ihm theoretisch passieren, dass er auch zum Kurs geschickt wird.
Eine weitere Folge des Burkaverbots dort ist, dass jemand mit Burka oftmals nicht mehr in Kaufhäuser oder Stadtgalerien, Museen etc gelassen wird. Selbst in Bahnhofsgebäuden kann es passieren, dass man rausfliegt. Also nur Bußgeld ist das eine. Es bringt aber schon mehr. Gerade nach den Anschlägen hat sich dort einiges getan.

@shionoro
Argument offene Gesellschaft in Bezug zum Kopftuch?

@abberline
Hast Du da mal einen link?

@Tussinelda

Sorry, ich versteh die Frage nicht?

@Tussinelda
Ich komm direkt von der Grenze, daher hab ich das ein wenig über die Presse mitbekommen. Hier zumindest mal ein Link in Englisch, dass ein Mann, der eine Frau zum Burkatragen zwingt, auch mal 15.000 Euro Strafe zahlen kann. Plus, soweit ich weiss, wieder Kurs in Staatsbürgerkunde

https://www.telegraph.co.uk/europe/france/7659409/Men-who-force-women-to-wear-burka-would-face-15000-fine-in-france.html

@abberline
Super Infos - ich frage mich allerdings wann ist es passiert dass die Franzosen vernünftig wurden und die Deutschen abgedreht.

@Abahatschi
Nach den Terroranschlägen Problem ist aber wohl weiterhin, dass die Polizei immer die gleichen Frauen kontrolliert und irgendwann einfach wegguckt, weil die wirklich lieber alles machen, statt das Ding auszuziehen.
In Supermärkten etc kann es hingegen durchaus Probleme geben.

@abberline

Es geht dabei weniger um die 'alteingesessenen' frauen an sich, es geht da auch um die abschreckungswirkung für leute, die das ding neu anlegen wollen.
Bisschen wie bei zigarettenschachteln: Einen echten Raucher schreckend ie Bilder nicht ab, Jugendliche die überlegen anzufangen aber schon.

https://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/france/7659409/Men-who-force-women-to-wear-burka-would-face-15000-fine-in-france.html (Archiv-Version vom 09.11.2020)

Jetzt sollte der Link funktionieren.
@shionoro
Das denk ich auch. Im Prinzip geht es bei diesen ganzen Gesetzen und Vorschlägen darum, daß Problem für die Zukunft in den Griff zu bekommen. Von jetzt auf gleich funktioniert das nicht

Ja, klappt jetzt. Find ich gut, da hat man doch die 'aufklärung' von der hier ein paar mal gesprochen wurde schon mit drin, mit den citizen kursen.
Außerdem interessant, dass es in Frankreich wohl 2000 Frauen schon sind, die ein full veil tragen. Also ist es doch gar nicht os fragwürdig, ob die Zahlen in D auch dahin ansteigen.

@shionoro
Frankreich ist schon noch eine andere Hausnummer als hier, gerade durch die ehemaligen Kolonien in Nordafrika. Und dann haben die wirklich Ghettos in den Vorstädten gebaut. Das ist nicht nur in Marseille oder Paris so, auch hier an der Grenze kann man in eine kleinere Stadt fahren und hat zum Teil so Ghettos. Wenn du da wohnst, kannst Du quasi vergessen, eine Ausbildungsstelle zu bekommen. Adresse reicht...das ist nicht ok und da ist viel falsch gemacht worden. Nur sollten wir das nicht auch so falsch machen.

peekaboo schrieb:Daß die Burka kein religiöses Zeichen oder Symbol sein soll, solltest du nicht mir sagen (denn mir ist das relativ schnuppe) sondern vielmehr @borabora , für die, wie ich aus ihren Posts herauslas, die Burka wohl ein religiöses Symbol darstellt.

Ne, da hast Du Dich verlesen, hab ja extra einen Link eingestellt, aus dem hervorgeht, das die Burka kein religiöses Symbol ist.
https://www.tagesschau.de/ausland/burka-interview-101.html

Notfalls frage ich die migrantische, türkische Familie, die mit im Haus wohnt, die werden es mir wohl sagen können, da man sich hier wohl uneins ist.

Ich habe mit religiösen Symbolen absolut keine Probleme. Warum auch?

Aber wohl andere mit Kreuzen, die teilweise in Krankenhäusern, in Schulen oder an Ketten hängen.

peekaboo schrieb:Mich stört es aber auch nicht, wenn ich eine Person mit Burka, Kopftuch, Kippa, oder Ordenstracht sehe.

Mich persönlich würde es auch nicht stören, wenn es nicht das konsequente Tragen zu allen Gelegenheiten, bei jedem Wetter, wäre.

Wenn die Frauen z. B. eine Woche im Monat ohne Burka rumlaufen würden, hätte man nicht den Eindruck, das es aufgezwungen wäre.

So aber dürfen sie sich nicht zeigen. Jedenfalls macht es den Eindruck.

Tussinelda schrieb:Es ging mir auch um was anderes, die Konsequenzen eines Verbots. Und da sind dann die Täter keine Muslime mehr

Wie sind denn dann die Leute zu bezeichnen, die die Frauen oder die Wenigsten^^ von ihnen in die Burka gepresst haben. Soll ja größtenteils wohl freiwilliger Natur sein.
Westliche Leute?
Oder existiert immer noch das Märchen, das die Frauen freiwillig so herumlaufen, unkenntlich der Gesellschaft gegenüber u. sich dadurch nicht vollends selbstverwirklichen können.

Das und einiges mehr bleibt ihnen dadurch verwehrt. Oder müssten hier die Vorschriften u. Gesetze geändert werden, sonst ist der jeweilige Staat schuld daran, weil er ja diesbezüglich Gesetze u. Vorschriften ändern könnte.

@borabora
Habe zum Thema das hier gefunden ( ein guter Einblick aus der Sicht d Franzosen ) kommentiert von einem Politologen und Ansichten von Muslimas dazu.

https://www.deutschlandfunk.de/muslime-in-frankreich-menschenrecht-auf-burka.886.de.html?dram:article_id=437806


Besonders interessant auch die Sicht des renommierten Politologen zu den freiwilligen Trägerinnen . Dazu gibt es Studien . Es lohnt sich mal den ganzen Artikel zu lesen . Eine kritische Betrachtung , und der Titel im Link ist als Provokante frage gemeint: Menschenrecht auf Burka?

@borabora
Les doch einfach meine posts komplett und zitiere entsprechend. Dann beantwortet sich Deine Frage von ganz alleine

@borabora

borabora schrieb:Wenn die Frauen z. B. eine Woche im Monat ohne Burka rumlaufen würden

Nun ja, ich gehe mal davon das es sogar mehr als eine Woche sein werden, die sie in einem Monat ohne Burka rumlaufen. Nämlich dann, wenn sie zu Hause sind, oder nur unter Frauen sind.

borabora schrieb:Mich persönlich würde es auch nicht stören, wenn es nicht das konsequente Tragen zu allen Gelegenheiten, bei jedem Wetter, wäre.

Aber wie will man das feststellen, wenn man in der Realität kaum eine burkatragenden Frau zu sehen bekommt?

borabora schrieb:Ne, da hast Du Dich verlesen

Na nicht verlesen, nur falsch interpretiert. :D

borabora schrieb:Ich habe mit religiösen Symbolen absolut keine Probleme. Warum auch?

Hm. Naja, doch irgendwie schon. Zum Beispiel wenn du die Burka in der Öffentlichkeit zu sehen bekommst oder wenn selbige zu jeder Zeit ohne Pause getragen wird. Oder habe ich das jetzt auch wieder falsch interpretiert :ask:

borabora schrieb:Aber wohl andere mit Kreuzen, die teilweise in Krankenhäusern, in Schulen oder an Ketten hängen.

Irgendwelche anderen, die ein Problem mit Dingen haben, womit man selbst keine Schmerzen hat, gibt es ja immer. Das ist jetzt wirklich keine neue Erkenntnis für mich. Im Übrigen, wenn ich mich recht erinnere, haben manche, die du meinst, kein Problem mit Kreuzen in Schulen oder sonst wo. Sie weisen lediglich darauf hin, wenn ich das richtig verstanden habe, das eben hier und da noch viel religiöses wie Kreuze, Kirchen, Glockengeläut etc. in der Öffentlichkeit zu finden ist, aber nicht das sie zwingend dagegen wären.
Die, die dagegen sind, sind meiner Meinung nach oft diejenigen, die auch keine Burka, Moscheen, Muezzinruf oder sonstwas in der Öffentlichkeit haben wollen.

@borabora
Die Burka ist ein Symbol einer Religion, die eine böse Ideologie vertritt, aber sie ist kein religiöses Symbol?

borabora schrieb:Notfalls frage ich die migrantische, türkische Familie

Jo frag mal nen Protestanten obs im Christentum den Papst oder das Zölibat braucht.

Glünggi schrieb:Das ist der Punkt über den man disskutieren kann.
Ich pers. habe nicht den Eindruck, dass wir eine Gesellschaft des offenen Gesichts sind.
Sich zu maskieren gehört auch zu unserem Kulturkreis, auch wenn wir es nur temporär, unterschiedlich ausgeprägt, manchmal nur aus Werbezwecken und auch oft physikalisch/sicherheitstechnisch begründet tun.
So haben wir dann so kuriose Dinge wie , dass wir natürliche Bärte nicht in Frage stellen, aber dann künstliche Bärte als Verstoss gegen das offene Gesicht / Maskierung klassifizieren.
Wer würde Schminke als Verstoss gegen das offene Gesicht klassifizieren? Man erschrickt auch nie, wenn gewisse Leute ungeschminkt sind, weil Schminke das Gesicht ja nicht verändert und man immer das wahre offene Gesicht sieht "wie es Gott erschaffen hat".
Wir versuchen auch nie etwas zu verbergen und uns als etwas darzustellen das wir nicht sind.
Wir kommunizieren auch nie miteinander ohne dass wir uns dabei in die Augen sehen würden (jau siehst übrigens grad n bisserl müde aus)
Und überhaupt... was nutzt mir ein offenes Gesicht, wenn dieses die ganze Zeit auf einen Display guckt?
Aber auch wenn ich diese Gesellschaft des offenen Gesichts abstreite, so ist das der Punkt über den man bei diesem Thema hier disskutieren muss, solange man den konservativen Islam nicht als Verfassungswidrig und die Burka als Sinnnbild selbiger klassifiziert.
Es mutet auch etwas seltsam an, wenn man ein Sinnbild einer Ideologie verbieten will, aber die Ideologie als solches nicht verbieten kann.

Nun trägt aber kaum einer konstant eine Maske. Zu festen ist das etwas ganz anderes. NATÜRLICHE Bärte sind offensichtlich auch ein Teil unserer Gesellschaft. Offenes Gesicht heißt, ich kann die Mimik meines gegenübers interpretieren.
Das kann man beim makeup, das kann man auch beim bart. Das kann man beim Niqab nicht.

Aber mit einem hast du recht: Man kann nicht einerseits sagen, die Burka ist schlimm, weil die frauen dazu gezwungen werden, aber dann kein problem mit dem kopftuch haben. Das beißt sich. Darum kann es beim einen Verschleierungsverbot nicht darum gehen, dass damit irgendwelche Frauenrechte gewahrt werden, das ist unsinn.

shionoro schrieb:Man kann nicht einerseits sagen, die Burka ist schlimm, weil die frauen dazu gezwungen werden, aber dann kein problem mit dem kopftuch haben. Das beißt sich. Darum kann es beim einen Verschleierungsverbot nicht darum gehen, dass damit irgendwelche Frauenrechte gewahrt werden, das ist unsinn.

Da möchte ich widersprechen.

Weil man sich z. B. mit einem Kopftuch "arrangieren" könnte, da sind die Frauen nicht stark eingeschränkt. Nicht so wie bei einer Burka.
Jeder hat seine Grenze.

Wobei, Burkatragen soll doch freiwillig sein, Kopftuch Zwang?

shionoro schrieb:Nun trägt aber kaum einer konstant eine Maske.

Ja richtig, wie ich sagte nur temporär... aber wir tragen welche. Das Gesicht zu verschleiern gehört zu unserer Kultur, auch wenn die Beweggründe und intension eine andere sind.

shionoro schrieb:NATÜRLICHE Bärte sind offensichtlich auch ein Teil unserer Gesellschaft. Offenes Gesicht heißt, ich kann die Mimik meines gegenübers interpretieren.

Die Mimik kannst auch beim künstlichen Bart erkennen und trotzdem ist dieser im Zuge des Verschleierungverbotes in Dänemark verboten.

shionoro schrieb:Das kann man beim makeup,

Richtig und trotzdem deckt das Makeup ab. Wir tragen es uns ins Gesicht und verändern so unser Aussehen. Es ist eine leichte Form der Maskerierung.

shionoro schrieb:Das beißt sich.

Da die Gründe fürs Tragen die selben sind. Nur die Erscheinungsform unterscheidet sich.