Burkaverbot in Europa

@windows00

windows00 schrieb:Die meisten Türken in D sind hauptsächlich Konservative. Deinen Eindruck kann ich bestätigen, auch wenn ich nicht für die Allgemeinheit sprechen kann. Bei religiösen/traditionellen Eltern, deren Tochter kein Kopftuch trägt, stehen meist andere Verbote an der Tagesordnung.

Man kann diejenigen, die es nicht wirklich freiwillig anziehen schnell erkennen. Die tragen dann meist übertriebenen Make-Up oder ziehen sehr enge Klamotten an. Die werden dir natürlich nicht sagen, dass sie gezwungen wurden, einen Kopftuch zu tragen.

Aber wenn du den german way of life ansprichst, ist es denn kein richtiges Signal mit dem Burkaverbot, hier anzukommen?

Okay.

Das mit dem Make-Up hab ich auch schon gesehen.

Richtiges Signal mit dem Burkaverbot?

Ein wichtiges Interesse für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort sowie die Städte ist Sicherheit und Ordnung.Der Dialog und die Zurückhaltung beim Thema Islam und Muslime ist ein Grundpfeiler, damit wir Sicherheit und Ordnung erhalten und das Zusammenleben besser machen und regeln können. Wenn du den Dialog und die Zurückhaltung mit ner Quasi Kampfansage "Burkaverbot" (teilweise) beendest, gibt es immer die Möglichkeit oder das Problem, dass es vielleicht zu Krawallen oder sonstigen Konflikten kommt bzw., dass Öl ins Feuer gegossen wird. Das ist für den ein oder anderen Stadtteil Gift. Wir müssen ja nicht so tun als ob,Krawalle haben europäische Städte wie London, Paris und Stockholm schon erlebt. In Berlin und anderen deutschen Städten sind bei konfrontativer Politik gegenüber Muslimen Krawalle von muslimischen Jugendlichen genauso möglich.

Man kann generell nicht gegen die bestehende Bevölkerungszusammensetzung arbeiten. Die Frage ist immernoch, wie Mensch ein Burkaverbot in einer Stadt wie Duisburg umsetzen möchte, hast du dann spezielle oder mehr Polizeibeamte, die in Marxloh vollverschleierte Frauen anhalten? In Berlin kriegt die Polizei in dem ein oder anderen Stadtviertel ab und an nicht mal mehr ne einfache Personenkontrolle hin ohne von einer größeren Menge bedrängt zu werden oder andere sicherheitstechnische Probleme zu haben. Die hiesige Gesellschaft braucht ne ganze Stange staatliches Gewaltmonopol zurück, will sie auf Burkajagd gehen. Mal beim Salafisten um die Ecke in Bonn Tannenbusch klingeln und ihm sagen, die Frau muss jetzt mit Gesicht frei aus dem Haus. Au weia, welchem Polizisten willst du sowas antun? Ich als Polizist würde meinem Gesetzgeber da nicht folgen, aus Eigensicherungsgründen.

Ein Teilverbot, behaupte ich, ist aber dennoch umsetzbarer/kontrollierbarer. In zum Beispiel Banken, Schulen, Kindergärten, an sensiblen Orten usw. herrscht Vollverschleierungsverbot oder könnte ein Verbot bestehen.

Das wäre ein Kompromiss, bei dem man immernoch an der Strategie des Dialogs und der Zurückhaltung festhält und es sicher unwahrscheinlicher ist, dass es zu Solidarisierungseffekten unter Muslimen kommt, weil es ja angeblich jetzt "gegen den Islam an sich" geht.

Nunja, in den 80ern im Iran unter Khomeini fuhren die Pasdar in weißen Autos zu viert durch Teheran und haben jede Frau, der die Strümpfe rutschten oder eine Haarlocke aus dem Tschador guckte, aufs übelste gepiesackt.

Gleiches Recht für alle? Bestimmt nicht.

Hat das eigentlich inzwischen aufgehört und wenn ja, wann?

@kofi
und ein Teilverbot ist ja auch durchsetzbar und dagegen ist nichts einzuwenden, nur war das bisher auch schon möglich, deshalb ist diese Debatte auch so verlogen......es aber damit zu begründen, dass es sonst Krawalle geben könnte, dass finde ich falsch, denn das sollte nicht der Grund sein, kein Burkaverbot einzuführen. Mit solchen Äusserungen verbesserst Du nicht gerade die Einstellung, die sowieso schon gegenüber Muslimen herrscht.

Thaddeus schrieb:Nunja, in den 80ern im Iran unter Khomeini fuhren die Pasdar in weißen Autos zu viert durch Teheran und haben jede Frau, der die Strümpfe rutschten oder eine Haarlocke aus dem Tschador guckte, aufs übelste gepiesackt.

Gleiches Recht für alle? Bestimmt nicht.

Hat das eigentlich inzwischen aufgehört und wenn ja, wann?

Wenn ich mir Erlebnisberichte von Touristinnen im Iran anschaue, dann ist das regional unterschiedlich. In manchen Regionen ist es besser, sich bedeckt zu halten, während in anderen Regionen auch das locker geschlungene Kopftuch und leichte Kleidung toleriert wird ...

@Tussinelda

Gehen wir mal in die Praxis: Polizeiführer Dieter Schäfer zu der Situation mit den jungen Kurden, die im Jahr 2012 in Mannheim Krawall gemacht und um die 80 Polizisten verletzt haben:

http://www.morgenweb.de/mannheim/mannheim-stadt/die-lage-war-nicht-beherrschbar-1.1167530

Besonders diese Stelle hier:

Obwohl Schäfer den Marsch nach mehreren Zwischenfällen untersagt, formieren sich die Kurden immer wieder. Schon da staue sich "bei jedem rechtstreuen Polizeibeamten Frustration auf", schreibt er. "Man muss es erlebt haben, um zu verstehen, dass bei dermaßen fanatisch von ihrer Sache überzeugten Demonstrationsteilnehmern das Einfordern der Einhaltung von Auflagen nur bei unbeachtlichen, sie nicht in ihrem politischen Fanatismus einschränkenden Maßnahmen, möglich ist", macht Schäfer klar. Es sei "nicht möglich, kurdischen Funktionären zu vermitteln, dass deutsches Recht und darauf basierende Anordnungen nicht verhandelbar sind".

Die Wegnahme von Fahnen durch die Polizei werde als ehrenrührig empfunden. Hiermit erklärt er zugleich, warum es beim Festival zur Eskalation kommt. Da der Veranstalter viel zu wenig Ordner einsetzt, werden verbotene Fahnen aufs Maimarktgelände geschleust. Als ein Ordner einem 14-jährigen Kurden doch eine verbotene Fahne abnehmen will und die Polizei um Hilfe bittet, passiert es - ein Beamter erhält einen Kick-Box-Tritt, die Gewalt explodiert.

Und jetzt nimm mal ner An-ne ihre Verschleierung in Duisburg Marxloh oder wo weg...

Was meinst du, wenn Dieter Schäfer konfrontativ agiert hätte? Er hat seine Polizeieinheiten defensiv ausgerichtet, im Nachgang wird das Gespräch mit den kurdischen Veranstaltern und den kurdischen Vereinen usw. gesucht.

Muslime selber müssen für ein besseres Image des Islam und seiner Religionsanhänger ihren Teil beitragen. Im politischen und gesellschaftlichen Tagesgeschäft und solchen Themen wie Burka selbst kann man auch nur auf dem aufbauen, was so aktuell ist.

Stell du dir einfach mal vor, du bist Regierende Bürgermeisterin oder Polizeipräsidentin von Berlin. Und du sollst aus dieser Perspektive auf das Thema Burkaverbot schauen. Was würdest du machen oder denken?

@Tussinelda

Damit du einen weiteren Eindruck aus der Praxis bekommst, wie sensibel wir solche Themen anpacken müssen:

Polizisten mit Schutzwesten und Maschinenpistolen, überall Blaulichter, knapp zwei Dutzend Streifenwagen, weiträumige Absperrungen: Ein Großaufgebot von Beamten beendete am Freitagabend eine Massenschlägerei rivalisierender ausländischer Gruppen im Jungbusch.

http://www.morgenweb.de/mannheim/mannheim-stadt/massenschlagerei-im-jungbusch-1.1747170

Wenn du jetzt Oberbürgermeistern von Mannheim wärst, dann wäre ein Burkaverbot sowas wie ne kleine Katastrophe, weil du die tatsächlichen Folgen für den sozialen Frieden kaum abschätzen kannst. Der soziale Frieden ist ohnehin wackelig, es braucht viel, viel auf einander zugehen, Dialog und Nüchternheit sowie Unaufgeregtheit. Häufige Besuche bei den Moscheegemeinden, um zu sehen, wie da die Stimmung so grob grade ist. Wo Konfliktpotential, wo Krawallpotential. Das ist ja nicht immer alles so total "Toleranz" und so, sondern die deutsche Gesellschaft bzw. die politischen Vertreter müssen ihre Nase rein stecken, um zu sehen, was vor sich geht. Was natürlich beim Thema Burka noch ein bisschen schwieriger ist, da dieses Vollverschleierungsmilieu eher abgeschlossener ist und man da seine Nase kaum reinbekommt, wenn man nicht dazu gehört. Also nehme ich mal an.

@kofi
Was genau willst Du eigentlich sagen? Das wir Menschen mit muslimischem Glauben mit Samthandschuhen anfassen müssen, weil sonst was passiert? Oder willst Du sagen, dass es auch bei Muslimen Extremisten gibt, Fanatiker, denen Recht und Ordnung und Polizei scheissegal ist, wie es das ganz genauso auch bei Nichtmuslimen gibt? ich verstehe nicht, was Du mit Deinen Aussagen bezweckst, außer immer wieder den Eindruck zu erwecken, dass man mit Muslimen nicht so umgehen kann/darf, wie mit allen anderen auch, denn sonst "passiert was".

Hier geht es ja immer noch um die Burka und damit um die Vollverschleierung. Es gibt User, die hier mitdiskutieren aber gleichzeitig immer wieder sagen: Ich habe die hier noch nie gesehen! Dann gibt es User, die genau das gleiche gesagt haben, und irgendwann fällt diesen spontan ein: Ja aber, die die ich permanent sehe, mit diesen kann ich aber sprechen und die sind voll gebildet und so. Okay.

Ich, die ich von meinem Erlebnis erzählte, die genau das Gegenteil bezeugen, nämlich: No, null Kontakt ist möglich mit Burkaträgerinnen, hatte einen schwereren Stand: da wurde mir direkt unterstellt, dass ich die Unwahrheit sage, da ich das nicht belegen konnte, weil es ein Erlebnis war, dass sich an meinem Wohn- und Freizeitort zugetragen hatte. Ich hatte verabsäumt, dass auf Video festzuhalten. Ich finde das hier immer ganz interessant, wer was und mit welcher Konsequenz erzählen darf, schreiben darf, erfinden darf, how ever, und wer eben nicht. Ich weiß, dass ich hier dermaßen auf dem Kieker stehe bei gewissen Leuten: Ich möchte nur noch sagen, bevor ich hier gekickt werde, dass ich immer!! auf der Seite der Menschen stehe! Egal, welcher Herkunft, welcher Hautfarbe, welchen Geschlechts! Was ich nie begriffen habe hier in dem Forum ist, dass einem - ohne Grund! wirklich ohne Grund!! - eine rechte Gesinnung (um das mal vorsichtig auszudrücken, denn es sind ganz andere Worte mir gegenüber gefallen) vorgeworfen und damit auch ANGEHÄNGT!! wird. Ganz schlimm sowas!

Ihr habt das falsche Feindbild.

Mal eine ganz provokante Frage: Habt ihr schon mal eine Niqab- oder Burkaträgerin gesehen, neben der ihr Ehemann nebenher läuft? Wenn ja, sah der glücklich aus? Ich meine nicht wie ein Pascha, sondern entspannt und liebend? Wenn man Gesichtsausdrücke lesen kann, dann kriegt man schon mit, was artgerechte Haltung ist und was nicht. Gesichtsgewohnheiten graben sich ein und beginnen, den Ausdruck zu dominieren.

Deshalb sieht der Dalai Lama auch anders aus als Ajatollah Chomeini

Die ganze Unterdrückung gibt diesen Männern vielleicht, was sie wollen, aber nicht, was sie brauchen.

@mikala Rechts ist seit dem Weltkrieg in Deutschland halt das politisch korrekte Totschlagargument schlechthin. Es geht den meisten Postern eher darum, zu gewinnen als um Wahrheitsfindung. Abgesehen davon, Wahrheitsfindung wozu? Der Thread hier ändert homöopathisch wenig an der Situation. Wir betreiben hier faktisch Stammtischgelaber.

@Thaddeus
nee, komischerweise sah ich die paar, die ich gesehen habe, ohne männliche Begleitung, höchstens mit Kindern....und der Nachbar von meinen Eltern, der sieht ganz normal aus....wobei ja die wenigsten Männer wie der Dalai Lama aussehen oder wirken, da gibt es schon mehr Chomeinis, also generell, wie ich finde

@Tussinelda
Es gibt scheinbar überwiegend unglückliche Menschen. Gerade im norddeutschen Raum ist die Essigfresse weit verbreitet. Das läßt oftmals Rückschlüsse auf die Lebenskompetenz zu.

@Thaddeus
gerade in Norddeutschland leben die zufriedensten Menschen deutschlandweit
https://www.welt.de/wirtschaft/article133042918/Hier-wohnen-die-gluecklichsten-Deutschen.html

@Tussinelda
wupps, ich meinte Nordhessen. Nix gegen Hamburg ( :
Ich fühl mich in der Fußgängerzone meist wie ein Außerirdischer. Vielleicht meiden glückliche Menschen aber auch Fußgängerzonen. Oder Fußgängerzonen machen unglücklich.

Also ich hatte gestern bei Penny ein Paar vor mir bei dem sie ne Niqab trug....
Ich vermute mal sie ist eine deutsche Konvertitin denn als sie geredet haben sprach sie akzentfrei deutsch.....

@querdenkerSZ
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, meistens sind es Konvertitinnen,
wobei es auch viele Secondos gibt, die akzentfrei sprechen und sich entgegen moderater Einstellung muslimischer Eltern für Vollschleier entscheiden,
aus irgendeinem in Protest stehendem Jugendwahn heraus, zu Extremen neigend..
Und von den Sektenmässig auftretendenden Salafigruppen beeinflusst.

@querdenkerSZ
es gibt auch Muslime, die in Deutschland geboren sind und akzentfrei sprechen, es gibt sogar Muslime, die nicht hier geboren sind und akzentfrei sprechen......dazu muss man keine Konvertitin sein.....

@lilit

lilit schrieb:aus irgendeinem in Protest stehendem Jugendwahn heraus, zu Extremen neigend..
Und von den Sektenmässig auftretendenden Salafigruppen beeinflusst.

aha, woher beziehst Du dieses "Wissen"?

@Thaddeus

Thaddeus schrieb:Deshalb sieht der Dalai Lama auch anders aus als Ajatollah Chomeini

Die ganze Unterdrückung gibt diesen Männern vielleicht, was sie wollen, aber nicht, was sie brauchen.

dass Aussehen und die entsprechenden Kulturen spielen überhaut keine Rolle. es gibt in jeder Kultur massiven Missbrauch der Schwächeren und Missbrauch in Geschäften mit Trieben der Menschheit, Machtsucht, Geldsucht, Drogen-Spielsucht, sexuelle Missbräuche etc-,
und viele skrupellose Leute, die sich damit bereichern, überall.

aber stimmt dass Männer in einer extrem patriarchalischen Gesellschaft auch nicht glücklich sind, genauso wenig wie ihre unterdrückten Frauen,
weil es lebt sich nur einmal, und auf jeden Wind in den Haaren oder Sonne auf der Haut zu verzichten in gutem Glauben, Gott will es so
und dann stellt sich heraus, dass das Gott gar nicht will, resp. jedem seinen Willen im Glaube des Besten für Alle belassen will,
ist doof.

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:aha, woher beziehst Du dieses "Wissen"?

Daraus, wer in Fänge von bsp.sweise IZRS gerät.

@Thaddeus
Vergass zu sagen dass es auch in jeder Kultur (u. Religion) Menschlichkeit, Respekt, zwischenmenschliche Werte wie Gastfreundschaft und Hilfe in Not sowohl für Familie wie bei Fremden gibt,
und es diese Werte sind, die Wert haben.

@lilit
Ich spreche nicht von Kleidung oder Haarfarbe. Ich meinte ausschließlich den Grundgesichtsausdruck.

Und der ist beim Dalai Lama einladend, ausgeglichen, freundlich und liebend.
Bei Ajatollah Chomeini ist er ernst, mürrisch, mißtrauisch und unterschwellig aggressiv.