Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie

@kiki1962
Na, Fakt ist doch, dass Neonazis Linke kopieren.
Die schimpfen auf den Kapitalismus.
Die organisieren Jugendarbeit.
Die gründen Sportvereine.
Die kümmern sich ums Soziale.
Mit Kultur sind sie ein wenig vorsichtig (da lauert das "entartete") ebenso mit Büchern.

Wenn aber die Rechten die Linken kopieren, wie soll der arglose Durchschnittsbürger wissen, ob die Täter Linke oder Rechte waren ?
Nur beim gesellschaftlichen Leben merkt der arglose Durschnittsbürger.
Es kommt langsam wieder Zucht und Ordnung rein.

@eckhart

eckhart schrieb:Na, Fakt ist doch, dass Neonazis Linke kopieren.
Die schimpfen auf den Kapitalismus.
Die organisieren Jugendarbeit.
Die gründen Sportvereine.
Die kümmern sich ums Soziale.
Mit Kultur sind sie ein wenig vorsichtig (da lauert das "entartete") ebenso mit Büchern.

Sie entdecken halt viele Gemeinsamkeiten... ;) denn nicht umsonst steckt im Wort Nationalsozialsimus....

@eckhart
yo - die manche bitter zu spüren bekommen

Valentini schrieb:denn nicht umsonst steckt im Wort Nationalsozialsimus....

... willst Du all das Niedere in uns , das Reptilienhafte, dem Wörtchen "national" zuschieben ?

@eckhart

Das reptilhafte überlasse ich lieber David Icke, denn er kennt sich damit wohl besser aus... ;) :)
Und ansonsten wollte ich nur was blödes gesagt haben aber das wirst du dir sicherlich schon gedacht haben.

Ich denke, Nationalsozialismus ist ein unteilbarer Begriff im Ganzen.
Daraus lässt sich durch Wortteilung auch nichts positives ableiten.

@eckhart
Uneingeschränkte Zustimmung

Valentini schrieb:Das reptilhafte überlasse ich lieber David Icke,

Oh, so ist es nicht, schließlich hat jeder von uns ein vollständiges Reptiliengehirn, darüber das Säugetiergehirn, und darüber die Hirnrinde, die uns eigentlich zum Menschen macht.
Aus rätselhaften Gründen benutzen viele ungern die Rinde zum Denken, vielleicht wollen sie sie schonen ? :D
Genug mit OT !

@eckhart


selbst oder grad wenn die Hirn-Rinde spiegelglatt ist reichts für "Ausländer raus" oder "Deutschland verrecke"

eckhart schrieb:Ich denke, Nationalsozialismus ist ein unteilbarer Begriff im Ganzen.
Daraus lässt sich durch Wortteilung auch nichts positives ableiten.

Dazu passt aber auch das:

Helmut Schmidt ist nach den Umfragen der beliebteste Politiker Deutschlands, der auch keine Identitätsprobleme hat. Er lässt sich auch gern mit Zigarette abbilden, es ist sein bildlicher Protest gegen die momentane Rauchsverbothysterie.

Und keiner widerspricht ihm, wenn er etwas sagt, was sonst zeitgemäß unter dem Teppich gekehrt wird. Als Mitherausgeber der linksliberalen "Die Zeit" hat er folgende Sätze gesagt: "Wenn ich öffentlich sagen würde,Schacht war einer der erfolgreichsten Ökonomen, die Deutschland je gesehen hat, dann würde man mich für einen Nazi halten. Aber es ist leider wahr. Die Arbeitslosigkeit war 1936 auf Null, und vorher hatten wir sechs Millionen Arbeitslose. Die Nazis haben von 1933 bis 1936 ein ökonomisches Kunststück vollbracht, das sonst niemanden in der ganzen Welt gelungen ist.... Wenn Hitler 1936 erschossen worden wäre, würde er heute als Held der Wirtschaftsgeschichte dastehen."



Schmidt sagte das zum US jüdischen Historiker Fritz Stern. Dieses Gespräch wurde protokolliert, von den Beteiligten autorisiert und unter dem Titel "Unser Jahrhundert" zu einem Buch verarbeitet, das im C.H.Beck-Verlag erschien. Es wurde ein Bestseller Buch in Deutschland.

Offenbar versteht Exkanzler Schmidt unter diesem Begriff auf jeden Fall pragmatische Geschichte: Denn wenn 1936 Hitler erschossen worden wäre, was wäre dann aus dem DR geworden, was hätten wir dann heute?

tingplatz schrieb:Denn wenn 1936 Hitler erschossen worden wäre, was wäre dann aus dem DR geworden, was hätten wir dann heute?

Dann wären andere Nationalsozialisten an seine Stelle getreten.

@tingplatz
hitler kam nicht um

und es bleibt - trotz mancher errungenschafte- ein sehr bitterer beigeschmack

das ist wohl das, was uns immer begleitet an irgendwelchen systemen: das gute und das schlechte -

"nicht alles war schlecht" - das sagten die, die nazi-deutschland überstanden haben, das sagen die ddr-bürger . . .

aber es war auch nicht alles gut -

es geht nicht sich nur eines "heraus zu picken"

kiki1962 schrieb: "nicht alles war schlecht"

Ja stimmt.

Die Gänseblümchen waren auch damals sicher schön.Ein Wiener Schnitzel hat auch damals gut geschmeckt.

Aber jegliche politischen Aktionen waren schlecht.Weil alles auf Mord ,Verbrechen aufgebaut war.

tingplatz schrieb:Als Mitherausgeber der linksliberalen "Die Zeit" hat er folgende Sätze gesagt: "Wenn ich öffentlich sagen würde,Schacht war einer der erfolgreichsten Ökonomen, die Deutschland je gesehen hat, dann würde man mich für einen Nazi halten. Aber es ist leider wahr. Die Arbeitslosigkeit war 1936 auf Null, und vorher hatten wir sechs Millionen Arbeitslose. Die Nazis haben von 1933 bis 1936 ein ökonomisches Kunststück vollbracht, das sonst niemanden in der ganzen Welt gelungen ist.... Wenn Hitler 1936 erschossen worden wäre, würde er heute als Held der Wirtschaftsgeschichte dastehen."

(Helmut Schmidt-Zitat)
Auch Helmut Schmidt offenbart damit seine eigene Durchschnittlichkeit.
Ausufernder Nationalstolz hinderte ihn offenbar, weiterzudenken.

Es mag sein, dass Hjalmar Schacht einer der erfolgreichsten Ökonomen war, leider war er auch einer der skrupellosesten.
Schachts Geldbeschaffungssystem machte es Hitler erst möglich, sein Zerstörungspotential aufzubauen.
Entweder verschloss er vor dem strategischen Potential des Autobahnbaus und der Aufrüstung/Kriegsvorbereitung die Augen, dann war er guter Ökonom/schlechter Mensch.
Oder er wusste, wohin das zwangsläufig führen musste, dann war er direkt mitschuldig.

Ich weiß nicht, was es angesichts dieses Preises,
den viele Völker für die Beendigung der Inflation und den Abbau der Arbeitslosigkeit in Deutschland zahlen mussten,
zu bewundern geben soll !
Das ist sowohl unmenschlich wie unökonomisch in höchstem Maße.

Neoliberale werden Schacht bewundern, weil er seiner Zeit voraus war.
Ich finde diese Äußerungen Schmidts unerträglich !

Spendenaufruf statt Hilfe aus dem "Kampf gegen Rechts" - Fond?

Dieser Verein scheint seriös zu arbeiten:
http://www.abendblatt.de/hamburg/article1601533/Kampf-gegen-rechts-und-die-drohende-Pleite.html (Archiv-Version vom 20.08.2010)


Andererseits gibts beim Kampf gegen Rechts auch viele schwarze Schafe:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/9/9338/1.html

@pprubens
guter hinweis - war neulichst wieder auf genau diese seiten gestoßen - und erst durch das recherchieren wurde mir die "zwispältigkeit" bewusst

schon herb, was sich so rum treibt

@kiki1962

der schnitt hebt sich wieder

@kiki1962

Wie gesagt, mein Vorschlag zum neuen Titel des Threads:

"Extremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie"

steht weiterhin. Und unsere Bundesregierung ist auch damit einverstanden ;)

Die Bundesregierung weist den Vorwurf zurück, den Kampf gegen den Rechtsextremismus nicht ernst genug zu nehmen. In ihrer Antwort (17/364) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (17/162) betont die Regierung, in ihren Anstrengungen diesbezüglich nicht nachzulassen. Neben dem Rechtsextremismus gebe es aber auch linksextremistische und islamistische Tendenzen, die undemokratisch seien und Menschenrechte verletzende Ziele verfolgten. ”Der Staat darf und will auf solche Bestrebungen nicht nur mit Mitteln der Strafverfolgung reagieren, sondern er muss diese auch präventiv und nachhaltig bekämpfen“, heißt es in der Antwort weiter.

Die Linke hatte in ihrer Anfrage kritisiert, die laut Koalitionsvertrag geplante Umwandlung der seit 2001 vom Bund geförderten Programme gegen Rechtsextremismus in ”Extremismusprogramme“, die sich gleichermaßen gegen rechten und linken Extremismus sowie gegen Islamismus richten sollen, würde den Kampf gegen Rechtsextremismus relativieren und die Mittel dafür halbieren.

Die Regierung verweist dagegen auf die Bundesprogramme ”Vielfalt tut gut. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ und ”Kompetent für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus“. Die bereits von der schwarz-roten Koalition beschlossenen Programme sähen ausdrücklich die Bekämpfung ”jedweder Form von Extremismus“ vor, betont die Regierung. Mit ihnen sei es gelungen, ”alle gesellschaftlichen Kräfte und staatlichen Ebenen mit einzubeziehen, damit sie offen für Werte unserer Demokratie eintreten“. Die bereits 2007 gestartete Programmphase dauert bis Ende 2010. In das weitere Verfahren werden die Ergebnisse der Evaluation der Bundesprogramme einfließen. Erst dann werde entschieden, welche Finanzmittel künftig für welche Programme und Initiativen veranschlagt werden müssen, heißt es in der Antwort.
http://www.bundestag.de/presse/hib/2010_01/2010_008/04.html

pprubens schrieb:Die Regierung verweist dagegen auf die Bundesprogramme ?Vielfalt tut gut. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie? und ?Kompetent für Demokratie ? Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus?. Die bereits von der schwarz-roten Koalition beschlossenen Programme sähen ausdrücklich die Bekämpfung ?jedweder Form von Extremismus? vor, betont die Regierung. Mit ihnen sei es gelungen, ?alle gesellschaftlichen Kräfte und staatlichen Ebenen mit einzubeziehen, damit sie offen für Werte unserer Demokratie eintreten?. Die bereits 2007 gestartete Programmphase dauert bis Ende 2010.

(Zitat aus http://www.bundestag.de/presse/hib/2010_01/2010_008/04.html (Archiv-Version vom 25.01.2010) )

Das alles zu neutralisieren, braucht BILD allein vielleicht eine Woche.
Extremistisches Gedankengut in einer Vielzahl von Köpfen zu verfestigen, vielleicht eine weitere Woche und was fängt man mit dem Rest der Zeit an ?
Man ist unterwegs auf Rattenfängertour.
Und BILD hat viele Mitstreiter !

Mit den Regierungsprogrammen werden hauptsächlich die erreicht, die dafür sowieso offen sind - nett für die Statistik und vorzeigbar.

eckhart schrieb:Dann wären andere Nationalsozialisten an seine Stelle getreten.

Sehe ich auch so - nur ob dann alles so gekommen wäre, wie es mit Hitler kam, steht auf einem völlig anderen Blatt. Deshalb sollte man wirklich einmal weiterdenken, bevor man eine pauschale Wertung abgibt. Der Krieg hatte seine Förderer und Schmidt nahm bei seinem Szenario einen der wichtigsten Förderer raus. Das hat aber nichts mit "ausufernden Nationalstolz" zu tun. Schließlich plante der englische Geheimdienst Hitler zur Geburtstagsparade 1939 zu erschießen.
Da ist also wesentlich mehr faktisches dran, als man vermutet.