Rechtsextremismus - Ernst der Lage so hoch wie nie
28.01.2014 um 19:37Anzeige
1933 veröffentlichte er „Vierzehn Thesen zur deutschen Revolution“, in denen er vor einer angeblichen Bevormundung durch das „artfremde Judentum“ warnte.Auch Strasser war Antisemit, kein Frage aber es stellt sich die Frage, ob es erst nur im allgemeinen judenfeindlichen Stimmungsbild entstand, welcher in der halben Welt sehr verbreitet war
1933 veröffentlichte er „Vierzehn Thesen zur deutschen Revolution“, in denen er vor einer angeblichen Bevormundung durch das „artfremde Judentum“ warnte.[8]Wikipedia: Otto Strasser
Einige Jahre später schwächte sich seine Judenfeindschaft allerdings ab. So veröffentlichte er 1938 eine „Prager Erklärung“, in der er vorschlug, Juden entweder „unter ein nobles Minderheitenrecht zu stellen“ oder sie bei Bekenntnis zur deutschen Nation „ohne Abstrich als gleichberechtigte Deutsche zu behandeln“. Mitautor war Kurt Hiller, ein jüdischer Pazifist und Kämpfer für die Rechte sexueller Minderheiten, der schon 1926 seine Bewunderung für den italienischen Faschismus und den „Kraftkerl Mussolini“ geäußert hatte.[9] Der Begriff Nationalsozialismus blieb bei ihm aber immer positiv gesetzt: 1939 stellte er in seinem im gleichen Jahr in der Schweiz erschienenen Buch „Europa von Morgen“ Tomáš Garrigue Masaryk als tschechischen Ur-Nationalsozialisten dar.
Karl Otto Paetel und Erich Müller beschrieben Strasser als Nationalbolschewisten. Gegen eine solche Einordnung argumentierte jedoch Louis Dupeux in „Nationalbolschewismus“ in Deutschland 1919-1933: „Otto Strasser und seine engeren Freunde waren nie 'Nationalbolschewisten'; lediglich der radikale Ton ihrer revolutionären Bekenntnisse und ihre zeitweilige Annäherung an die Kommunisten erklären die irrtümliche Annahme.“[10]
Strassers Gegnerschaft zum nationalsozialistischen Regime wurde vom Junge-Freiheit-Autor Claus Wolfschlag im Buch Hitlers rechte Gegner (1995) herausgestrichen. Die „nationalrevolutionären“ Thesen Strassers üben laut dem Verfassungsschutz des Landes Thüringen auf das Gedankengut des zeitgenössischen Neonazismus erheblichen Einfluss aus.[11]
_Themis_ schrieb:Auch Strasser war Antisemit, kein Frage aber es stellt sich die Frage, ob es erst nur im allgemeinen judenfeindlichen Stimmungsbild entstand, welcher in der halben Welt sehr verbreitet warIch finde diese Frage ganz interessant. Ich denke, es ist umso "schlimmer" bzw. deutlicher, wenn aus einem allgemein angenommenen Zeitgeist der diesen Haltungen eh schon entspricht, noch einige Protagonisten deutlich herausragen. Zeitgeist ist demnach keine "Entschuldigung" für das Motiv, sondern eher eine Erklärung für das Entstehen des Motives der handelnden Person. Wenn diese sich nun extremer profiliert als es dem Zeitgeist eh schon entspricht, ist dieses Extrem in der Person zu suchen, und nur in Teilen im Zeitgeist als notwendigen Nährboden.
_Themis_ schrieb:Eine sehr kontroverse Person aber mit klaren sozialistischem WeltbildNur weil er seinen Judenhass abgeschwächt hatte?
eckhart schrieb:Nur weil er seinen Judenhass abgeschwächt hatte?Nein, nicht deswegen, sondern weil seine Vorstellung des nationalen Sozialismus ein klarer Sozialismus war und am Anfang der Partei auch völlig Parteikonform war. Oder ich würde sogar noch weiter gehen, dieser Sozialismus war Grundpfeiler der Partei in den Anfängen und daher attraktiv für eine leidende Bevölkerung die Strohhalme der Besserung suchte. Und da der Sozialismus und der Kommunismus seinerzeit eine breit gestreute Masse hatte und in der Bevölkerung durchaus akzeptiert war, konnte man darüber auch viele Leute um sich versammeln.
Und weil schon im Mittelalter Antisemitismus in vielen Ländern verbreitet war?
_Themis_ schrieb: Oder ich würde sogar noch weiter gehen, dieser Sozialismus war Grundpfeiler der Partei in den Anfängen und daher attraktiv für eine leidende Bevölkerung die Strohhalme der Besserung suchteEinspruch! Der "Sozialismus" war nicht der vermeintlich attraktiv wirkende Part der NSDAP, welcher als "Strohhalm" für die Bevölkerung diente. Die NSDAP wurde vom bürgerlichen, mittelständischen Spektrum bedient und umgekehrt.
_Themis_ schrieb: ohne HitlerAls ob der die alleinige Personalie war, die den Kurs des NS in Deutschland bestimmt hat. Da waren noch viele viele andere, u.a. ein Himmler, ein Göring, ein Göbbels und und und. Und nein, die NSDAP war NIE links orientiert, niemals und zu keiner Zeit.
lone_dog schrieb:nein, die NSDAP war NIE links orientiert, niemals und zu keiner Zeit.Otto Strasser ist in der rechten Szene zum Teil beliebter als Adolf Hitler.
Die schon vorher existierenden Bezeichnungen „Nationalsozialismus“ und „Nationaler Sozialismus“ entstammen der Programmatik der 1919 gegründeten Deutschen Arbeiterpartei (DAP), die sich 1920 in NSDAP umbenannte.[2] Schon im Mai 1918 benannte sich die 1903 in Österreich gegründete Deutsche Arbeiterpartei in Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei (DNSAP) um. Ihre Anhänger nannten sich „Nationalsozialisten“, manche ihrer Gegner nennen sie seit den 1920er Jahren, besonders aber seit dem Zweiten Weltkrieg, auch abwertend „Nazis“.[3]Soviel zu dem Wort Sozialismus im NS.
Beide Parteien stellten den „Nationalen Sozialismus“ gegen den internationalistischen Sozialismus bzw. die Sozialdemokratie.[4] Sie verbanden einen völkisch-rassistischen Nationalismus mit einzelnen, dem Sozialismus entlehnten, antikapitalistischen Forderungen. Damit grenzten sie sich von konservativen und linksgerichteten Parteien ab und stellten sich für deren Wählerschichten – Arbeiter und Mittelstand – als Alternative dar. Zudem stellten die deutschen Nationalsozialisten sich seit 1920 als „Bewegung“, nicht als Partei dar, um so Protestwähler und Politikverdrossene zu erreichen.
Heute bezeichnet der Begriff meist die besondere Ideologie Adolf Hitlers und seiner Gefolgschaft in der NSDAP. Dabei definierte Hitler die Begriffe Nationalismus und Sozialismus auf ganz persönliche Art und Weise: Nationalismus nannte er die Hingabe des Individuums für seine Volksgemeinschaft, während er Sozialismus als Verantwortung der Volksgemeinschaft für das Individuum bezeichnete. Besonders die Vergesellschaftung der Produktionsmittel, die ein Hauptziel originärer Sozialisten war und ist, lehnte Hitler entschieden ab.[5] Der Historiker Hans-Ulrich Wehler urteilt daher, dass der Sozialismus im Nationalsozialismus „allenfalls in verballhornter Form“ fortlebte, nämlich in der Volksgemeinschaftsideologie.[6]
Quelle:Wikipedia: Nationalsozialismus#Begriff
Puschelhasi schrieb:Letztlich sind ja auch alle sozialistischen Systeme extrem nationalistisch, in ihrem defacto Effekt.
Puschelhasi schrieb:Ich sagte nichts über die Wertigkeit von Nationalismus, denn der ist ja nun perse nichts negatives,@Puschelhasi , demzufolge müsstest Du ja Sozialismus - Fan sein !