Hartz IV: Hungertod durch Leistungsentzug

@kiki1962

Du glaubst gar nicht, welche Hürden ich seinerzeit als Jungunternehmer nehmen musste und welche Behaarlichkeit ich zutage legen musste. Und so ging es nicht nur mir, so geht es vielen Unternehmern und Arbeitern. Wir haben alle Hürden und Stress im Leben. Das Leben ist eben kein Ponnyhof

@Merlina

Ich würde eine Kombination aus beidem anstreben

@Merlina

Mal im ernst: Das Leben ist kein Ponyhof....
Jeder muss sehen wo er bleibt, Verantwortung tragen, sein Einkommen sichern....
Ich kann dieses "Er wurde nicht richtig beraten!" "Das System hat versagt!" und "Niemand ging auf ihn zu!" nicht mehr hören....
Will denn heute keiner mehr erwachsen sein???

Sich beschweren das der Staat und Behörden einen in allen Bereichen bevormunden aber andererseits erwarten das, wenn Not am Mann ist, jemand mit einem Rosenkörbchen vorbeikommt und Geld und Job vors Bettelein legt.... Mit freundlichen Worten und Harfengesang begleitet....

Was ist mit "Was uns nicht tötet macht uns stärker!"?
Und mit "Selbst ist der Mann!"? (Oder von mir ausauch die Frau)
Ein schönes Beispiel ist auch immer das Gleichnis vom Frosch der in den Eimer Milch fällt....

@Klartexter

Das mit dem Ponyhof haben wir wohl zeitgleich im Kopf gehabt^^

@van_Orten
und ich behaupte, das leben IST ein ponyhof !
mir kommt meines jedenfalls so vor ;)

buddel

@van_Orten
wenn die, die in den behörden sitzen, nicht kenntnisreich sind, dann stimmt was nicht

wir machen regelmäßig überprüfungen von anträgen und schreiben widersprüche - das erstaunliche: es wird für richtig befunden und entsprechend nachgezahlt - wer sich nicht rührt ist quasi selbst schuld

@van_Orten

Ich stimme dir ja grundsätzlich zu. Auf jammern stehe ich auch nicht.
Trotzdem werden die Damen und Herren in den Ämtern doch auch gut bezahlt.
Da ist es nicht zu viel verlangt, dass sie ihren Job auch ordentlich und kompetent ausüben.


Oder?

@kiki1962
grosser skandal, so sollte das nicht sein
aber wohl realität.
da bleibt nichts weiter, als an potentielle antragsteller zu appelieren sich um ihre rechte schlauzumachen

buddel

@buddel

Das ist subjektiv, ich finde mein Leben auch schön...
Es ist eben die Frage was man daraus macht!
Ich denke auch nicht das Du zu den Memmen gehörst die am Leben verzweifeln und am liebsten die Verantwortung gänzlich Dritten überlassen....

@kiki1962

kiki1962 schrieb:wenn die, die in den behörden sitzen, nicht kenntnisreich sind, dann stimmt was nicht

wir machen regelmäßig überprüfungen von anträgen und schreiben widersprüche - das erstaunliche: es wird für richtig befunden und entsprechend nachgezahlt - wer sich nicht rührt ist quasi selbst schuld

Hmm, das hat jetzt son bisschen was vom Einbrecher der sich beschwert das der Hausbesitzer ihm eins über die Rübe gegeben hat....


Grundsätzlich halte ich auch nicht viel von Beamten (ich denke mal die bei der ARGE werden sich mit denen beim Finanz-, Bau- oder Strassenbauamt nicht viel tun), sie sind ein unnötiges Übel mit dem man sich dennoch herumschlagen muss....

@Merlina
wenn da jede woche neue dienstanweisungen kommen, die eventuell auch noch widersprüchlich sind, weil sich die gesetzeslage auch täglich ändert
und die mitarbeiter aber auch nicht entsprechend geschult werden,
dann habe ich jedwedes verständnis für ne sich einstellende "leck-mich!"-haltung.
nicht gut für den antragssteller
aber es gibt immer zwei seiten

buddel

@buddel

buddel schrieb:da bleibt nichts weiter, als an potentielle antragsteller zu appelieren sich um ihre rechte schlauzumachen

Absolut.
Ich hab früher auch Menschen mehr oder weniger begleitet, die in derartiger Misere waren.
Denen hat niemand eine richtige Beratung zu kommen lassen.
Am Ende kennen die sich selbst nicht in ihren Anträgen aus.


Und da hört es bei mir auf.
Geh dir einen Kühlschrank kaufen. Wehe der Elektromarkt berät dich nicht richtig. Da ist das Geschrei dann groß.
Aber der Herr Beamte im Arbeitsamt kann die Inkompetenz in Persona sein.
Da heißt es dann wieder, der Arbeitslose muss sich eben kümmern.
Schizophren ist das.

@van_Orten
die leute gehen nicht zum raub hin, sondern weil ihre existenz davon abhängt, sie sind dort, weil es ihnen rechtlich zusteht und noch mal: es ist erniedrigend und wohl nur ganz wenige tun sich das freiwillig und gern an

es ist ein trugschluss zu glauben, dass das ein leichter gang ist . . .

@buddel

Und genau das meine ich. Es muss ausreichend geschult werden.
Dann eben jede Woche, wenn es denn sein muss.

Die arbeitslose Hausfrau steckt man in einen Kurs, damit sie lernt wie man Wasserhähne montiert.
(kein Witz. Ist einer Bekannten passiert)

Und die Herrschaften selbst kennen sich nicht aus?

@kiki1962
es ist nicht erniedrigend.
es ist in keinster weise erniedrigend, wenn man seine rechte in anspruch nimmt.
wer mich beim gang zu einer sozialstation erniedrigen will muss mit konsequenzen rechnen.
dieses bewusstsein muss gestärkt werden

buddel

kiki1962 schrieb:es ist ein trugschluss zu glauben, dass das ein leichter gang ist . . .

Aber anscheinend leichter als einen unzumutbaren Job auszuüben....
Ich würde JEDE Arbeit machen bevor ich vom Geld Dritter leben würde... Wirklich jede...
Das mag mir jetzt leicht über die Lippen gehen da die Situation wohl nie eintreten wird aber in den Anfängen meiner Selbstständigkeit hatte ich diese Gefahr auch lange Zeit vor Augen.....

@Merlina
das mit dem wasserhahn finde ich echt ok ;)

buddel

@Merlina

Ich wünschte meine Frau hätte den Kurs besucht^^

@Merlina
ja, schizophren - der richtige begriff -

wir haben einen profi, der diese sozialgesetzbücher im kopf hat und der wirft mit paragraphen um sich, dass die dame am tresen, die die berechnungen durchführt ins rudern kam

wohl keiner muss diese dinger im kopf haben, aber in die richtigen spalten die entsprechenden beträge eintragen muss doch wohl machbar sein

@van_Orten
für manche brach das leben kolossal auseinander - es sind nicht wenige, die unter den umständen leiden - hier hungerte sich einer zu tode

willkür von ämtern ist nicht hinnehmbar und diese leute leben auch von den "steuergeldern", die andere aufbringen müssen

@van_Orten
ja, wenn man von hartz iv wegkäme - keine diskussion drum - aber kommt man nicht mit einem gehalt von 700 euro - brutto

@kiki1962

kiki1962 schrieb:willkür von ämtern ist nicht hinnehmbar und diese leute leben auch von den "steuergeldern", die andere aufbringen müssen

Eben, doppelt schlimm: Nicht nur die Leistung, auch deren Verwaltung muss bezahlt werden...