Gaza versinkt in Gewalt
01.06.2010 um 00:46Anzeige
Artikel-Serviceshttp://www.faz.net/s/RubB30ABD11B91F41C0BF2722C308D40318/Doc~EB9AA801BA85A402DBC19EE2EB349C5C6~ATpl~Ecommon~Scontent.html (Archiv-Version vom 02.06.2010)
Gaza-Blockade
Weltweite Proteste gegen Israels Militäreinsatz
Mindestens fünf von zehn Deutschen, die die Blockade des Gazastreifens durchbrechen wollten, sind unverletzt geblieben, darunter die drei Politiker der Linkspartei. In mehreren Städten gingen Menschen gegen Israels Militäreinsatz auf die Straße.
DruckenVersendenSpeichernVorherige Seite
linkfurloneviewyiggwebnewsfacebookwongdeliciousdigg
31. Mai 2010
Das Auswärtige Amt hat bislang keine Kenntnis über mögliche deutsche Opfer nach der Erstürmung des Schiffs-Verbandes vor dem Gazastreifen durch Israel. Fünf der zehn deutschen Staatsangehörigen seien offenbar wohlauf, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Montagabend in Berlin. Das habe sich aus einem ersten telefonischen Kontakt mit einer der beiden deutschen Bundestagsabgeordneten ergeben, die an Bord eines der Schiffe gewesen sei. Die Bundesregierung dringe weiterhin „hochrangig“ vor Ort auf Klärung des Verbleibs der anderen deutschen Staatsangehörigen.
Die Linkspartei teilte mit, ihre beiden Bundestagsabgeordneten Inge Höger und Annette Groth sowie der ehemalige Linken-Bundestagsabgeordnete Norman Paech, die an Bord eines der Schiffe waren, seien wohlauf. Israelische Soldaten hatten am Montagmorgen sechs Schiffe gestürmt, die Hilfslieferungen in den isolierten Gazastreifen bringen wollten. Dabei wurden mindestens neun Aktivisten getötet. (Siehe auch: Israel bringt Solidaritätsflotte auf - mehrere Tote) In mehreren europäischen Städten - darunter Paris, Madrid und London - kam es am Montagabend zu anti-israelischen Demonstrationen.
Bundeskanzlerin Merkel bekräftigte die Forderung nach einem Ende der Blockade des Gazastreifens durch Israel. Sie habe Ministerpräsident Netanjahu in einem Telefonat zur Aufhebung der Blockade aufgefordert, „weil das aus humanitären Gründen nicht in Ordnung ist“, sagte Merkel am Montagabend in einem Gemeinschaftsinterview von ARD und ZDF. Die Bundesregierung sei tief besorgt, dass es zur Eskalation kommen könne.
Netanjahu hatte zuvor öffentlich „den Verlust an Leben“ bedauert, aber zugleich gesagt, die Soldaten hätten in Notwehr gehandelt. Die israelische Marine brachte bis zum Montagabend alle sechs Hilfsschiffe in den Hafen von Aschdod. Dort wurden die mehr als 700 Aktivisten aus etwa 40 Staaten befragt. Israel wollte die Beteiligten dann per Flugzeug in ihre Heimatländer abschieben. Weil sich mehrere Dutzend Aktivisten weigerten, sich zu identifizieren oder einer Abschiebung zuzustimmen, wurden sie in ein Gefängnis gebracht.
Seit der Machtübernahme der radikalislamistischen Hamas vor drei Jahren kontrolliert Israel die Grenzen zum Gazastreifen streng und lässt nur begrenzt Hilfslieferungen in das Gebiet. Der jüngste Vorfall ereignete sich nach Angaben der Organisation Free Gaza in internationalen Gewässern im Mittelmeer - etwa 140 Kilometer vor der israelischen Küste. Die „Gaza-Flotte“ wollte trotz der von Israel verhängten Seeblockade rund 10.000 Tonnen Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen.
Die israelische Kommandoaktion löste eine Welle internationaler Kritik aus. In New York kam der UN-Sicherheitsrat zu einer Sondersitzung zusammen. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan warf Israel „Staatsterrorismus“ vor. Nach unbestätigten Informationen soll es sich bei den Getöteten überwiegend um Türken handeln.
Valentini schrieb:Wenn ein Schiff die Absicht hat eine gesperrte Sonderzone zu durchbrechen, so ist von feindlicher Absicht auszugehen und dann greift das SelbstverteidigungsrechtDas ist die Anschlusszone bis 24 Seemeilen, danach gilt die Ausschließliche Wirtschaftszone
Valentini schrieb:Menschlich wäre es gewesen die Durchsuchung im Vorfeld auf Waffen zuzulassen. Menschlich wäre es gewesen bheim Boarding Reihe zu beziehen und ie Soldaten nicht anzugreifenJa, genau. Aber das alle sist halb so schlimm wie einen umzubringen nicht war?
akkoveli schrieb:Das ganze wird ehh Konsequenzen haben. Mal sehen was die UNO so macht und ob Israel auch sich gegen die Uno stellt. Wenn die Nato ins Spiel kommt dann hat Israel ein problem, da sehr viele Länder dort Verträge haben und wenn Israel einen mist macht dann regnet es Bomben über ihre Hauptstadt.Bullshit³!!!