Völkermord an den Armeniern

Das Problem ist hier eben, dass die TR die Verharmlosung, bis Leugnung des Genozids zur Staatsdoktrin erhoben hat und ganz gegenteilig zu Ländern in denen die Leugnung unter Strafe steht, die geschichtliche Aufarbeitung unter Strafe gestellt hat.

Somit kann man den in der Türkei lebenden Türken keinerlei Vorwurf machen, denn sie lernen es bereits in der Schule. Aber von den hier lebenden Türken, könnte man erwarten, sich entsprechend zu informieren. Die Archive des Auswärtigen Amtes, insbesondere die erwähnte "183" stellen da einen guten Einstieg in die Welt der fundierten Geschichtsaufarbeitung dar.

@nafnafHH

Dein Geswchreibe ist unerträglich!
Ich sitze gerade hier, schaue die deutsche Dokumentation, welche sehr gut gemacht ist und auf unzählige Deutsche und amerikanische Berichte zugeift, und bin eigentlich sprach- und fassungslos.
Du bist lediglich ein Opfer. Ein Opfer der staatlich angeordneten Zensur und Propaganda der Türkei

@schmitz

Allerdings ist es schon schockierend, wie ein Land einen kompletten Völkermord seit Jahrzehnten leugnet und sogar bei Strafe dessen Erwähnung verbietet.

Allein das zeugt wie lange der Weg der Türkei noch ist bishin zu einem demokratischen Staat.

Ja gut die deutschen mussen es wissen sie pflegten gute kontakte zu der fuehrungsschicht damals ,das letzte mal wurde ich gespert als ich das thema angeschnitten habe dabei habe ich eine seite verlinkt die sich mit der kaiserzeit befasste ,ein mod hat die seite irrtuemlich als nazipropaganda klassifiziert.

@m.schneider
Ja, dazu habe ich mich im "Beitritt zur EU"-Thread schon geäußert. Geschichtsklitterung als Staatsverordnung. Ich schätze nicht umsonst ist es eine Auflage der Staatengemeinschaft an die TR, auch die Völkermordfrage den Fakten entsprechend zu behandeln.

@schmitz

Die Rede ist davon, und das wissen wir ja auch, dass es eigentlich jeder zivilisierte Staat wusste aber aus Gründen der wirtschaftlichen Beziehungen und des Umstandes der Nato Einbettung haben viele geschwiegen.
Doch irgendwann ist die Zeit des Schweigens vorbei

wenn man ganz streng nach diesen kriterien geht, ist es eig klar, was es ist, meint ihr nicht ?


a) das Töten von Angehörigen der Gruppe
b) das Zufügen von schweren körperlichen oder seelischen Schäden bei Angehörigen der Gruppe
c) die absichtliche Unterwerfung unter Lebensbedingungen, die auf die völlige oder teilweise physische Zerstörung der Gruppe abzielen
d) die Anordnung von Maßnahmen zur Geburtenverhinderung
e) die gewaltsame Überführung von Kindern der Gruppe in eine andere Gruppe

@kastimo
Über die Definition, wie genau man einen Völkermord "erkennt", herrscht hier, so denke ich, Einigkeit.

@kastimo

Eben!

Und interessant gerade in der Doku die Aussage der Condoleezza Rice, dass man immer wusste dass es ein Völkermord war aber aus diplomatischen Gründen es nicht wagte es zu sagen und auch, weil man die Militärbasen dort immerhin benötigt.

Ein Senator regt sich da auf, dass er ständig das Gefühl hat ein türkisches Schwert würde über ihn schweben...

Die beleidigten Reaktionen der türkischen Regierung, durch den Abzug der Botschafter etc. sprechen da ja auch eine eigenen Sprache. Der Weg zur Wahrheit ist hier wohl, zumindest für die TR noch recht lang.

Referenz@

Ich möchte nicht über die Frage Völkermord oder nicht diskutieren. Dass während des 1. WK eine menschenverachtende Politik gegen die Armenier stattgefunden hat, steht außer Zweifel.

Mich stört nur, dass die Armenier zu "Nur- Opfern" gemacht werden. Aber das ist nachweislich nicht wahr - Teile der Armenier verbündeten sich mit den Russen bzw. Franzosen (u. a. Brückenkopf der christlichen Mission - das habe ich nicht in einem türkischen Staatsarchiv gelesen, sondern in einem fundierten Buch eines britischen Politikwissenschaftlers), nach Aussage von vielen damals lebenden türkischen Zeugen gab es blutige Übergriffe in ungeschützten Dörfern.

Das DARF nicht vollkommen unter den Tisch fallen.

Zudem sollte man die historischen Umstände nicht völlig ausblenden. Das osmanische Reich war dem Untergang anheimgefallen, jeder vierte bis fünfte Osmane kam im 1. WK ums Leben. In Zeiten des Zerfalls herrscht oft schreckliche Gewalt. Während sich verschiedene vorher mehr oder weniger loyale Gruppierungen ein Teil vom Kuchen sichern möchten (dazu gehörten auch die Armenier), kämpft die Zentralmacht erbittert gegen den eigentlich nicht mehr aufzuhaltenden Zerfall.

Historische Umstände dürfen nicht einfach mit der Begründung weggewischt werden, dass man dadurch den Völkermord verharmlose.

Im Übrigen hatte gerade auch Deutschland aus diesem Grund ein Interesse, die wirtschaftliche und politische Position der Armenier zu schwächen. Die Jungtürken waren Fans des deutschen Kaiserreichs und ließen weitreichenden deutschen Einfluss im Militär und in der Politik zu.

Also sollte Deutschland an den Reparationen beteiligen ;)

@DahamImIslam
Wenn die TR dann mal so weit ist, kann man auch darüber reden. :)

@DahamImIslam
Da Du ja auf Bücher zum Thema stehst, hier eine Auswahl sehr guter, fundierter Bücher zum Thema:

http://www.sehepunkte.de/2007/03/10400.html

Hier dann übrigens die besagte Dokumentation

Aghet - Ein Völkermord

Teil 1/10:
https://www.youtube.com/watch?v=oYNr2HsT-Qk

Teil 2/10, Teil 3/10, Teil 4/10, Teil 5/10, Teil 6/10, Teil 7/10, Teil 8/10, Teil 9/10 und Teil 10/10

@DahamImIslam

DahamImIslam schrieb:Mich stört nur, dass die Armenier zu "Nur- Opfern" gemacht werden. Aber das ist nachweislich nicht wahr - Teile der Armenier verbündeten sich mit den Russen bzw. Franzosen (u. a. Brückenkopf der christlichen Mission - das habe ich nicht in einem türkischen Staatsarchiv gelesen, sondern in einem fundierten Buch eines britischen Politikwissenschaftlers), nach Aussage von vielen damals lebenden türkischen Zeugen gab es blutige Übergriffe in ungeschützten Dörfern.

Da muss ich die leidr recht geben, sowas wird aber von einigen Seiten sehr bewusst oder unbewusst übersehn.

DahamImIslam schrieb:Das DARF nicht vollkommen unter den Tisch fallen.

fällt es aber, zumindestens bei einigen.

DahamImIslam schrieb:Zudem sollte man die historischen Umstände nicht völlig ausblenden. Das osmanische Reich war dem Untergang anheimgefallen, jeder vierte bis fünfte Osmane kam im 1. WK ums Leben. In Zeiten des Zerfalls herrscht oft schreckliche Gewalt. Während sich verschiedene vorher mehr oder weniger loyale Gruppierungen ein Teil vom Kuchen sichern möchten (dazu gehörten auch die Armenier),

das ist auch leider wahr!

DahamImIslam schrieb:Historische Umstände dürfen nicht einfach mit der Begründung weggewischt werden, dass man dadurch den Völkermord verharmlose.

Hier wird leider oft zu wenig differenziert, das stimmt.

Zum Zeitpunkt des Genozids waren die Armenier Opfer, darum geht es. Die Kämpfe im Kaukasus, waren von Soldaten geführte militärische Auseinandersetzungen, das ist mitnichten mit der erfolgten Deportation, Hinrichtung und Schändung von Alten, Frauen und Kindern zu vergleichen, oder gar zu relativieren.

Was hatte denn die Verfolgung, oder die Absicht, alle Armenier aus dem Land zu treiben, oder ehrlicher formuliert auszurotten, mit dem angeblichen Zerfall des Reiches zu tun?

Also echt, ich kann die verqueren Gedanken einiger Leute hier nicht mehr nachvollziehen.

Mit anderen Worten, tolle Nebelgranate mal wieder.

Manchmal ist es besser, einfach nichts dazu zu schreiben.

@schmitz

Hier nochmal die Antwort dazu, ein Zitat von Kastimo:

"es gab keinen geplanten völkermord von den türken an den armeniern.
es gab viele tote auf beiden seiten, denn man befand sich in krieg.
die armenier lebten friedlich über 600 jahre im osmanischen reich und manche waren an hohen ämtern positioniert, man kann also die armenier in der türkei nicht mit den juden in deutschland vergleichen, denn der hass auf die juden gab es schon immer in dem gebiet aber die armenier sah man als einen volksteil an.
doch nach der revolution, kam der nationalismus udn die russen missbrauchten die armenier um die osmanen zu schwächen, ab ca. 1850 gab es dann einzelne armenische extrem nationalistische gruppen die für terror im osten der türkei sorgten.

wer würde jetzt einen völkermord begehen?
die türken die seit über 600 jahren mit den armeniern friedlich lebten und an hohen ämtern positionierten
oder
die armenier an den türken, die von den russen unterstützt, die osmanen in seiner schwächsten zeit erwischten und die unabhängigkeit erlangen könnten.

es kann aber zu einzelnen schlimmen taten gekommen sein auf der seite der osmanen."

Zitat nachzulesen auf Seite:

Völkermord an den Armeniern (Seite 48)

dort gibt es auch ein Interessantes Video zu den Geschehen damals.

@nurunalanur

nurunalanur schrieb:Hier wird leider oft zu wenig differenziert, das stimmt.

Wer wüßte das besser als unser Sternschnuppenflüsterer und Verehrer des Holocaustleugners Yahya...

nurunalanur schrieb:@schmitz

Hier nochmal die Antwort dazu

An welcher Stelle soll dein copy&paste-Schnipsel seine Frage beantwortet haben?

"Was hatte denn die Verfolgung, oder die Absicht, alle Armenier aus dem Land zu treiben, oder ehrlicher formuliert auszurotten, mit dem angeblichen Zerfall des Reiches zu tun?"