Was haltet ihr von Atomkraftwerken?

Hallo @FreakySmiley , hallo @alle !


Jetzt habe ich doch glatt vergessen auf deinen Post einzugehen.

FreakySmiley schrieb:Ich würde gerne mal über zukünftige Möglichkeiten der Weiterbenutzung von Atommüll sprechen. Ich vermute nämlich wir brauchen kein "end"lager in dem der Müll auf ewig unerreichbar herumgammelt. Wir finden bestimmt einen Verwendungszweck. Nicht so wie bei Asbest. Hust.

Eine Weiterverwendung von Atommüll wäre u.U. möglich, es setzt aber eine Aufarbeitung (recycling) der Brennelemente vorraus. Die Regierung Schröder hat entschieden, das sei zu gefährlich und deshalb werden die Brennelemente aus deutschen Kernkraftwerken komplett entsorgt. Welcher Verwendungszweck schwebt dir vor ?


Gruß, Gildonus

Ich will gar keinen unerreichbaren Müll der in tiefen Stollen unerreichbsr rumstrahlt.Ich will das man das Zeug gut sichert und immer schön vor Augen hat.

@Gildonus
Man könnte Bomben bauen und Minen,Geschosse von tödlicher Präzision...Maday denkt vermutlich an Individualverkehr,Autos,LKW,Pedelecs mit Kleinreaktor

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FreakySmiley schrieb:Ich würde gerne mal über zukünftige Möglichkeiten der Weiterbenutzung von Atommüll sprechen.

Da fallen mir doch ganz spontan 3 Möglichkeiten ein:

1) Bei der Kernspaltung von Uran235 entsteht radioaktives Strontium Sr90 und Cäsium Cs137. Beide Elemente haben eine Halbwertzeit von rund 30 Jahre. Wenn Sr90 und Cs137 in die Nahrungskette gelangen werden sie gerne in unsere Knochen und Muskeln eingelagert und erzeugen dort Krebs.

2) Bei der Kernspaltung in unseren Reaktoren läßt es sich auch nicht vermeiden, das ein Neutron auf Uran238 trifft. Dadurch entsteht dann das waffenfähige Plutonium239 aus dem viele unserer Atombomben bestehen.

3) Bei der Produktion von Brennelementen entsteht außerdem noch sehr viel abgereichertes Uran238. Dieser Atommüll wurde bisher zB in Rußland auf einem Parkplatz gelagert.
http://wikimapia.org/#lang=de&lat=56.618135&lon=84.936848&z=14&m=b&show=/6096214/Uranium-Enrichment-Plant

Man kann aus diesem Atommüll aber auch prima Uranmunition herstellen und damit zB feindliche Panzerarmeen zusammenschießen.
Wikipedia: Uranmunition

Ach ja, wir sollten die Uranmunition nach Möglichkeit nicht in unserem Land verwenden, weil die Spätfolgen nicht sehr schön sind.

https://www.youtube.com/watch?v=GTRaf23TCUI (Video: Deadly Dust - Todesstaub: Uran - Munition und die Folgen)

Hallo @bit , hallo @Warhead , hallo @alle !

Wie ich sehe habt ihr einige interessante Vorschläge. Allerdings glaube ich nicht, das der Einsatz als "Nahrungsmittelergänzung" zulässig ist und wir leben im Zeitalter der Abrüstung. Ob da Uranmunition eine Zukunft hat ??? :D :D :D

Gruß, Gildonus

@Gildonus
Och wie schade, dann brauchen wir ja auch keine AKW mehr die uns diese tollen Nebenprodukte herstellen.

@Gildonus
Nichtmal ein büschen Strontium...schaaade...im Grundwasser um die Asse hat man jede Menge davon gefunden,wo es herkommt oder wieso weiss keiner so recht.

Warhead schrieb:im Grundwasser um die Asse hat man jede Menge davon gefunden,wo es herkommt oder wieso weiss keiner so recht.

@Warhead
Ich habe da so einen Verdacht das könnte evtl mit der Einlagerung von radioaktiven Müll zu tun haben. ;)

Einlagerungsinventar[Bearbeiten]
Den Einlagerungsgenehmigungen entsprechend wurde in der Asse ausschließlich schwach- und mittelradioaktiver Abfall, definiert als Abfall ohne nennenswerte Wärmeentwicklung, eingelagert.[14] Von 1967 bis 1975 wurden dabei keine Gebühren erhoben. In dieser Zeit wurde etwa die Hälfte aller Gebinde eingelagert. Ab Dezember 1975 galt dann die Gebührenregelung für die Lagerung von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen im Salzbergwerk Asse. Bis zum Ende der Einlagerung erzielte man Einnahmen in Höhe von rund 900.000 Euro.
Für die Sanierung sind Kosten in Höhe von 2 Milliarden Euro eingeplant; Experten-Schätzungen reichen allerdings bis zu 6 Milliarden Euro.[15]
Wikipedia: Schachtanlage Asse#Anf.C3.A4ngliche Kostensch.C3.A4tzung

Mit wie viel €uros beteiligt sich eigentlich die Atomindustrie an den Sanierungskosten?

Die Idee sollte ja gerade sein, auch U-239 weiter zu spalten Transuranabfälle (Actinoide) weg zu bekommen. Die sind das Hauptproblem. Rein theoretisch lässt sich jedes Element in andere transmutieren, also z.B. aus Thorium wird am Ende Blei das nicht mehr strahlt.

@mayday
Klar,kann man machen,so wie der Güterzug voll von verstrahltem Milchpulver der jahrelang in nem Bundeswehrlager vor sich hinstrahlte.
Was das kostete,darüber wollte sich keiner so recht äussern

@Gildonus
@bit
Wie wäre es mit Radionuklidbatterien wie die, die die NASA verwenden will?

mayday schrieb:Die Idee sollte ja gerade sein, auch U-239 weiter zu spalten

@mayday
Das kannst du vergessen. U239 hat eine Halbwertzeit von 23 Minuten und zerstrahlt sich innerhalb eines Tages komplett in Neptunium NP239, was sich in einigen Tagen in Plutonium PU239 verwandelt.

Das Plutonium bleibt uns dann aber über viele Jahrtausende erhalten bis es zu U235 wird.



Wenn in den nächsten 24.100 Jahren kein Atomkrieg ausbricht haben unsere Nachfahren wieder genug spaltbares Uran für ihre AKW.

FreakySmiley schrieb:Wie wäre es mit Radionuklidbatterien wie die, die die NASA verwenden will?

Atombatterien aus Tritium gibt es doch schon zu kaufen.
http://citylabs.net/index.php?option=com_wrapper&view=wrapper&Itemid=25

Nur scheinen die mir für 1.000,-€uro etwas teuer.

@bit
Das ist cool. Ich habe selbst schon darüber nachgedacht mir ein Mikroatomkraftwerk aus meinem betalight zu bauen. Aber was will/kann man mit schon mit Nanoampere antreiben?

Hallo @FreakySmiley , hallo @alle


In der damaligen UDSSR hat man Radionuklidbatterien gebaut, die waren einige Nummern größer. In einigen Typen waren 100 kg Strontium 90 verarbeitet. Solche Batterien wurden z.B benutzt um in abgelegenen Gegenden Leuchtfeuer oder Funkrelaisstationen zu betreiben. Einige sollen noch immer in Betrieb sein.

Für Deutschland bietet sich ein derartiger Einsatz nicht an, zumal es Leute gibt, die daraus so etwas wie "Nahrungsergenzungsmittel" machen wollen. :D :D :D


Gruß, Gildonus

@Gildonus
Die Dinger stehen immer noch in sibirischen Wäldern zuhauf rum.
Trapper wärmen sich daran auf...und wundern sich das ihnen Haare und Zähne ausfallen...im Laufe der Jahre sind die Dinger undicht geworden

Hallo @Warhead , hallo @alle !

Da hast du einen wichtigen Punkt angesprochen !
Ohne vernümftige Kreislaufwirtschaft u.s.w. taugt das nicht mal für Sibirien.

Gruß, Gildonus

@Gildonus
Ist doch ein prima Kreislauf...die Isotope werden reihum gereicht

FreakySmiley schrieb:Ich habe selbst schon darüber nachgedacht mir ein Mikroatomkraftwerk aus meinem betalight zu bauen.

@FreakySmiley
Meinst du so etwas?

FreakySmiley schrieb:Aber was will/kann man mit schon mit Nanoampere antreiben?

Taschenrechner, Armbanduhren, Hörgeräte, Handys, Herzschrittmacher usw.

Gildonus schrieb:In einigen Typen waren 100 kg Strontium 90 verarbeitet.

@Gildonus
@Warhead

Georgien 2001
Ein Vorfall alarmiert die Internationale Atomenergie-Organisation. In einer Klinik werden zwei Männer mit starken Strahlenschäden behandelt. Angeblich haben die Holzfäller die Nacht im Wald neben zwei warmen Metallkanistern verbracht. Als Fachleute die von den Männern beschriebene Stelle erreichen, machen sie eine erschreckende Entdeckung: Jeder der beiden Kanister enthält so viel radioaktives Strontium, wie beim Tschernobyl-Unfall über Europa verteilt wurde. Die Strahlungsintensität ist so hoch, dass jeder Experte nur 40 Sekunden lang an der Quelle arbeiten darf, um sich nicht selbst zu gefährden.

Schließlich gelingt es, die Kanister in einem Bleibehälter zu sichern. Nachforschungen führen zu einem Bericht aus dem Jahr 1983, der Pläne für einen mit radioaktivem Material betriebenen Generator enthält. Tausende solcher Generatoren wurden gebaut. Bis heute ist der Verbleib der meisten Generatoren mitsamt ihrem strahlenden Inhalt unbekannt. Und das ist kein Einzelfall. Der nachlässige Umgang mit radioaktivem Material in den 1980er-Jahren hatte auch andernorts dramatische Folgen.
http://www.zdf.de/leschs-kosmos/die-tuecke-von-panikwaffen-23370986.html (Archiv-Version vom 16.09.2015)

Nach Krüger et. al. waren in Tschernobyl 40Kg Sr90 enthalten wovon sich 4% über Europa verteilt haben. Was man dann mit 100Kg Sr90 anrichten kann, die in falsche Hände geraten sind, kann sich jeder selber ausmalen.

Die IAEA ist auch schon hellhörig geworden.

Remote Control
Russia’s northwest coastline is dotted with hundreds of old and large radioactive sources. Known as RTGs, they mostly power remote lighthouses. Now the power packs are being safely dismantled. Norway is helping Russia do it.
https://www.iaea.org/sites/default/files/bulletin48-1.pdf (Archiv-Version vom 06.06.2015) Seite 42

@bit mein Fehler meinte schon Plutonium weiter spalten, U239 ist natürlich nicht daselbe wie PU239, andere Neutronenanzahl.

bit schrieb:Das Plutonium bleibt uns dann aber über viele Jahrtausende erhalten bis es zu U235 wird.

Halbwertszeit 24'000 Jahre, aber PU-239 kann auch ein Neutron einfangen und wird u.a. zu PU-234 und auch das lässt sich weiter zerlegen. Das passiert auch in AKW's aber nur lausig, dewegen haben wir diese Abfälle. Grund warum wir diesen giftigen und hochradioaktive Produkte in AKW produzieren ist ja gerade, weil wir nicht alles "verbrennen" sondern nur einen minimalen Teil des möglichen spalten und dabei entsteht ja dieser ganze Mist, den wir nicht weiter spalten. Könnte ein Kernkraftwerk aber (fast) alles spaltbare auch spalten, käme am Ende nichts radioaktives mehr raus..theoretisch. Unsere AKW's sind dreckige öfnen, mit ner miserablen "Verbennung"