Was haltet ihr von Atomkraftwerken?

Ashert001 schrieb:Ok die Sonne schickt nachher keine Rechnung, aber der Flächenverbrauch ist doch schon ziemlich enorm!

die werden ehh in die wüste gebaut. dort sind sie für die lebewesen eher förderlich, jedenfalls wenn die kein gift freisetzen, was bei einigen anlagen allerdings passiert

Abgesehen von der Sicherheit, Umwelt etc. ist es wohl die günstigste Art Strom zuerzeugen. Oder? Auch die Arbeit oder die Menge für das nab Stron erzeugen kann gibt es glaube ich kein vergleich. Ehrlich gesagt, bin Jahrgang 87 und in unserem Dorf gab es nach Tschernobyl viele Geburten mit mehr als zwei Füßen oder Armen. Denoch finde ich AKW - Strom sehr Günstig und Gut.

WilmHosenfeld schrieb:Abgesehen von der Sicherheit, Umwelt etc. ist es wohl die günstigste Art Strom zuerzeugen. Oder?

ne, abgesehn von rohstoffkosten, co2zertifikaten u.ä sind steinkohlekraftwerke die mit nassem holz betrieben werden die günstigste methode strom zu erzeugen...

Hatten Gestern Besuch bei uns. Ein Bekannter von uns der Atom Physiker ist. Hatten eine lange Unterhaltung darüber aber mehr über die Bombe etc. als über Kraftwerke. Echt schwierig mitzukommen bei einer Diskussion. Der holt Wörter und Begriffe raus die man selten oder garnicht hört. :D

Gruß

SaifAliKhan

Jaaaaa, wo du das so jetzt schreibst. Wobei was ist mit den ganzen umsiedlungen etc. ?!

@Spartacus du meisnt wörter wie hose, nüchtern und arbeit?

@25h.nox

Ne Begriffe in Sachen Atomphysik. ;)

Gruß

SaifAliKhan

@abc997 schrieb:

abc997 schrieb:300 000km² sind enorm viel vor allem im Verhältnis zu anderen Anlagen.

300 000km²Photovoltaikanlagen sind enorm wenig vor allem im Verhältnis zu der dur Verfügung stehenden, weil sowieso bestehenden und rasant wachsenden Wüstenfläche.

Keine andere Anlage kann vergleichbar große Flächen der Erde auf Dauer verseuchen und unbewohnbar machen, wie Anlagen der Atomenergieerzeugung und -entsorgung.

Ashert001 schrieb:Rechtfertigt eine Solarthermieanlage, die ca. vierfachen Baukosten, wie die eines gleichwertigen AKW? Ok die Sonne schickt nachher keine Rechnung, aber der Flächenverbrauch ist doch schon ziemlich enorm!

Irgendwie rechnen die Amis anders als du. Das letzte AKW, das in den USA ans Netz ging, war Watts Bar vor 15 Jahren.

"Das Kernkraftwerk Watts Bar besteht aus bislang einem Reaktor zur Strom- und Tritiumproduktion für Kernwaffen.
[...]
Watts Bar produziert Strom für etwa 250.000 Einwohner des Tennessee-Tals.

Der Bau der Anlage begann 1973. Ursprünglich waren zwei Reaktoren geplant. Der Reaktor 1 wurde 1996 fertiggestellt, das Projekt erlitt zahlreiche Verzögerungen und soll bis dahin etwa acht Milliarden Dollar gekostet haben."
Wikipedia: Kernkraftwerk Watts Bar
Das sind umgerechnet 32000 $ Baukosten pro Einwohner.

Das Solarkraftwerk Blythe soll 300.000 US-Haushalte versorgen und bloß fünf Milliarden Dollar kosten.
Wikipedia: Solarkraftwerk Blythe
Das sind 16666 $ pro Haushalt.

Mal angenommen in Kalifornien gibt es nur Singlehaushalte, dann spart man mit einem Solarkraftwerk fast die Hälfte der Baukosten eines AKW. Man kann aber dafür keine Atombomben bauen.

Ashert001 schrieb:Auf der Projektseite steht ja:
"The Blythe Solar Power facility will house four 250 MW power plants and will produce 2.2 million MW hours of energy each year."

2.200.000 MWh / 365 / 24 entsprechen aber nur noch 251 MW installierter Leistung, die rechnen also selber quasi nur mit ca. 25% Volllaststunden in der Wüste und 75% Dunkelheit.

Bei den europäischen Solarkraftwerken wird da auch anders gerechnet. Als Beispiel mal Andasol 3, was demnächst ans Netz geht.

Jährliche Betriebsstunden ca. 3700 Volllaststunden. Das sind 10 Stunden täglich zuzüglich 8 Volllaststunden, die man Nachts aus einem Salzspeicher gewinnt. Schwupps, und es sind nur noch 25% Dunkelheit.
Die bereits seit 3 bzw 2 Jahren laufenden Anlagen Andasol 1+2 kommen auf tägliche 17 Volllaststunden.
http://www.solarmillennium.de/upload/Download/Technologie/Andasol1-3deutsch.pdf (Archiv-Version vom 26.06.2011)

@bit
@Ashert001

Ich bin einfach zu vertrauensselig und nehme alle Zahlen die hier gepsoet werden einfach als gegeben hin. Aber solche Unterschiede sind ja irgendwie nicht erklärbar. Habt ihr mal nachgelesen wie diese riesigen Unterschiede in der Auslastung der Anlagen entstehen? Soll das Kraftwerk in den USA ohne Wärmespeicher arbeiten? Sozusagen als reines Spitzen/Mittellastkraftwerk um die Millionen amerikanischen Klimanalagen über den Tag zu betreiben während die Grundlast von konventionellen Kraftwerken bereitgestellt wird?

DIese Salzspeicher sind jua noch nicht weit verbreitet. Vielleicht wolen die sowas erst später einbauen oder setzen auf eine konventionelle Feuerung in der NAcht?

Was mir zuerst an technischen Unterschieden auffällt, ist die Art der Kühlung. Das US-Kraftwerk arbeitet mit Trockenkühltürmen, womit gerade tagsüber bzw. am Nachmittag wenn es am heißesten ist, der Gesamtwirkungsgrad der Anlage wohl in den Keller rutscht. Andasolar dagegen arbeitet mit Naßlühltürmen die mit Grundwasser betrieben werden. Das erhöht natürlich und egalisiert den Wirkungsgrad.

@bit

Es muss wohl zuerst die Solarbombe entdeckt werden, bevor sich derartige Anlagen aus Sicht unserer Regierungen "rechnen".

Wobei ob mit Speicher oder ohne, das Kraftwerk wird trotzdem nicht mehr als 2.2GWh Strom produzieren. Mit Speicher am Tag weniger aber dafür länger in die Nacht hinein. Energie wird die selbe bleiben.

Watts Bar produziert Strom für etwa 250.000 Einwohner des Tennessee-Tals.

Der Bau der Anlage begann 1973. Ursprünglich waren zwei Reaktoren geplant. Der Reaktor 1 wurde 1996 fertiggestellt, das Projekt erlitt zahlreiche Verzögerungen und soll bis dahin etwa acht Milliarden Dollar gekostet haben."
Wikipedia: Kernkraftwerk_Watts_Bar
Das sind umgerechnet 32000 $ Baukosten pro Einwohner.

Das Solarkraftwerk Blythe soll 300.000 US-Haushalte versorgen und bloß fünf Milliarden Dollar kosten.
Wikipedia: Solarkraftwerk_Blythe
Das sind 16666 $ pro Haushalt.

Seid 1973 gab es einige Schwankungen im Dollarkurs und in den Rohstoffpreisen, ich glaub nicht dass das noch ein guter Kostenvergleich zu Bauvorhaben von 2011 ist!

Da scheint mir aber noch was nicht zu stimmen, wenn die mit Blythe
2.200.000 MWh im Jahr erzeugen wollen, siehe:
http://blythesolarpower.com/technology (Archiv-Version vom 07.09.2011)

Das Kernkraftwerk Watts Bar aber schon allein 2007:
10049.686 GWh eingespeist hat:
Wikipedia: Kernkraftwerk Watts Bar
also mehr als das vierfache wie Blythe, wie soll es dann weniger Einwohner versorgen können?

Wenn da steht "Watts Bar produziert Strom für etwa 250.000 Einwohner des Tennessee-Tals." dann sind das nur die Leute die unmittelbar drum rum wohnen aber es liefert natürlich mehr, rechne das doch mal auf deutsche Durchschnitts-Haushalte um!

@Ashert001
Die brauchen wahrscheinlich weniger Strom :).
Es kommt darauf an was du mit den Zahlen erreichen willst. Bin ich Kraftwerksbetreiber, brauchen meine Kunden auch wenig Strom wenn ich die Erzeugung in Einwohner angeben muss! Bei erneuerbaren sowieso!

Da hat sich ein Fehler eingeschlichen.

abc997 schrieb:trotzdem nicht mehr als 2.2GWh Strom produzieren.

Es sind natürlich 2.2TWh!

Ashert001 schrieb: rechne das doch mal auf deutsche Durchschnitts-Haushalte um!

Für Deutschland sind Sonnenwärmekraftwerk oder CSP (Concentrating Solar Power) keine Alternative zu AKW weil wir in Deutschland zu wenig Sonnenschein haben. Selbst die sonnenreichen südeuropäischen Länder reichen nicht aus um Europa mit CSP-Strom zu beliefern.



Wir müßen aber trotzdem die schwindenden fosilen und atomaren Energieträger ersetzen. Da kann uns in den nächsten Jahrzehnten eigentlich nur Nordafrika und der mittlere Osten helfen.



Die Kosten für CSP liegen schon auf gleicher Höhe von konventionellen Kraftwerken und werden durch die Massenfertigung weiter sinken. Wobei bei AKW die Sicherheitsauflagen weiter steigen was die Kosten für ein AKW erhöht.



Anstatt an unseren alten klapprigen AKW festzuhalten, sollten wir lieber aufpassen das wir Weltmarktführer in der Zukunftstechnologie Sonnenenergie bleiben.

bit schrieb:Anstatt an unseren alten klapprigen AKW festzuhalten, sollten wir lieber aufpassen das wir Weltmarktführer in der Zukunftstechnologie Sonnenenergie bleiben.

Genau. Wenn die Saudies nämlich ihren Lebenstandard halten wollen und die nordafrikanischen Länder ihren erhöhen wollen, dann müssen die in Zukunft massiv in diese Technik investieren damit sie weiterhin etwas zu exportieren haben. Und deutsche Firmen und deutsche Techniker sollten diese Anlagen planen, bauen und warten. Hoffen wir mal das die deutschen Technikträger den Zug nich auch noch verpassen.

Hier mal die Konkurrenz aus China:

http://german.alibaba.com/products/solar-reflective-mirror.html




Bei der Solarzellenproduktion haben die deutschen Firmen sich ja schon von den Chinesen abhängen lassen. Wenn da nicht schnell was passiert verlieren wir den technischen Vorsprung in der Windkraft und Solarthermik auch noch.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,543769,00.html

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,646602,00.html (Archiv-Version vom 13.07.2011)

Da wir es ja auch von Uranbergwerken hatten, lest mal das dazu:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,771997,00.html

In Niger würden die verheerenden Auswirkungen des Uranabbaus besonders deutlich, schreiben Abgeordnete der Linken in ihrer Anfrage. Notwendige Sicherheitsmaßnahmen - wie zum Beispiel Atemschutzmasken für Minenarbeiter - seien jahrzehntelang missachtet worden. Radioaktiver Abraum werde unter freiem Himmel gelagert.

Greenpeace-Experten gehen davon aus, dass in den Minenstädten Arlit und Akokan die Gesundheit von 80.000 Menschen durch die radioaktive Belastung gefährdet ist. Die Umweltschützer hatten im November 2009 Strahlenwerte in Niger ermittelt. Der Entwicklungsexperte Niema Movassat (Linke) wirft der Bundesregierung vor, es sei ihr "gleichgültig, dass beim Abbau des Urans die Lebensgrundlagen der Menschen im Niger ruiniert und ein korruptes Regime gestützt werden".

Die Grünen machten in ihrer Anfrage auf ein weiteres Problem des Uranabbaus aufmerksam: 75 Prozent der weltweiten Uranvorräte lägen in Regionen, in denen indigene Bevölkerungsgruppen lebten. "Uranbergbau zerstört ihre Lebensgrundlagen und ihre Kultur, ihre heiligen Stätten und auf viele Generationen hinaus ihre Gesundheit."

Der folgende Link ist nicht direkt auf AKW´s gemünzt befasst sich aber sehr schön mit der Energiewende, und welche Intentionen eigentlich dahinter stecken... und es wird wieder einmal klar, dass ein Unglück nur Mittel zum Zweck darstellt.

http://www.eike-klima-energie.eu/news-anzeige/cducsu-energiepolitischer-dialog-der-abzocker-gastbeitrag-von-vera-lengsfeld-ex-cdu-mdb/

Einige Auszüge:

Das heißt, der forcierte Ausbau der „Erneuerbaren“ wird kaum ein anderes Resultat haben, als das gegenwärtige Netzchaos noch zu verstärken. Jede verantwortliche Regierung würde den Ausbau der „Erneuerbaren“ stoppen, bis adäquate Netze zur Verfügung stehen. Das Kabinett Merkel jedoch, das seinen „Handlungsbedarf“ aus dem Reaktorunglück in Fukushima und denn Vorgaben der von ihr eingesetzten „Ethikkommission“ ableitet, verfährt nach dem sozialistischem Muster, dass der politische Wille erfüllt werden muss, egal, was es kostet, oder wie die Realität aussieht.

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Was die „Bezahlbarkeit“ betrifft, so machte die zweite Referentin, Katharina Reiche, Staatssekretärin im Umweltministerium, die ihren Minister vertreten musste, den ich gern gefragt hätte, woher er denn weiß, dass die Energiewende nicht mehr als 39 € pro Kopf kosten würde, eine aufschlussreiche Bemerkung. Noch, sagte sie, sei man bemüht, die „Umlage stabil zu halten“, aber dieses „gegenwärtige Ziel“ sei im Anbetracht der vielen Wünsche und Forderungen nach mehr Förderung wohl nicht einzuhalten.

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Einer nach dem anderen standen die Vertreter der Erneuerbaren Energiebranche auf und meldeten weitergehenden Förderbedarf an. Es ging zu wie auf dem Weihnachtsbasar. Jeder lieferte seinen prall gefüllten Wunschzettel ab, gepaart mit der Erwartung, dass die Wünsche umgehend und in vollem Umfang erfüllt werden müssten. Die Damen und Herren Profiteure der größten Umverteilung von unten nach oben ließen durchblicken, dass sie keine Moralkeule zu schwingen sich scheuen würden, damit das Steuer-, und Abgabengeld weiter munter in ihre weit geöffneten Kassen fließt.

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So dramatisch Fukushima auch war, wir werden hier nach Strich und Faden verschaukelt von einer Lobby, der es nicht um Erneuerbare Energien geht, sondern allein um das Abgreifen wahnwitziger Fördergelder...

LG