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Ist Antisemitismus wieder "in"?

7.339 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Islam, Judentum, Antisemitismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Antisemitismus wieder "in"?

09.01.2018 um 18:12
Zitat von FabsFabs schrieb:Lässt natürlich tief blicken und ich kann jeden Juden verstehen, der lieber nach Israel auswandert, weil er einer Zivilgesellschaft, die jedes mal in den Ausnahmezustand versetzt wird, wenn eine rechte Partei an der Fünf-Prozent-Hürde kratzt, die es aber einen Scheiss juckt, wenn Moslems ihren Antisemitismus auf die Straße tragen, nicht vertrauen kann.
Mal langsam!
Das hat jetzt nichts mit der Religion zu tun, sondern mit der Region, aus der die Demonstranten oder ihre Eltern herkommen ...

Es nervt auch, wenn jetzt bei Palästinenserdemos immer von 'die Moslems' gelabert wird ...


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

09.01.2018 um 18:12
@Fabs

Es ist doch aber nunmal so, dass wenn ich eine Nazi-Demo störe mir auch einen Strafbefehl einfangen kann, wenn mich die Polizei erwischt.
Von einigen hier würde dann warscheinlich noch geklatscht, weil "die linke Zecke" endlich mal ne Strafe bekommt.
Aber wenn man eine Demo stört dann muss man eben damit rechnen.
Moralisch finde ich das ganze auch nicht richtig, gesetzlich aber ist das wohl nunmal so.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

09.01.2018 um 18:16
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Aber wenn man eine Demo stört dann muss man eben damit rechnen.
Moralisch finde ich das ganze auch nicht richtig, gesetzlich aber ist das wohl nunmal so.
Genau das.


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Vltor ehemaliges Mitglied

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Ist Antisemitismus wieder "in"?

09.01.2018 um 18:18
Zitat von IssomadIssomad schrieb:Es nervt auch, wenn jetzt bei Palästinenserdemos immer von 'die Moslems' gelabert
Das liegt wohl daran, dass wohl die Mehrheit der Muslime weltweit mehr oder minder antisemitisch eingestellt sind jüngere Generationen dahingehend erzogen werden.


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Realo ehemaliges Mitglied

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Ist Antisemitismus wieder "in"?

09.01.2018 um 18:19
Zitat von FabsFabs schrieb:alles darunter ist legitime Juden...äh Israelkritik.
Die Frage wäre, wer hat ein Interesse daran, dass Israelkritik gerne mit Antisemitismus in einen Topf geworfen wird, insbesondere dass die Grenzen zwischen diesen beiden Topoi verwischt werden, möglichst bis zur Unkenntlichkeit?

Die 3 beteiligten Gruppen:

Muslime
Neonazis
Linke

Man müsste mal die Hauptinteressen jeder dieser 3 Gruppen herausfiltern.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

09.01.2018 um 18:19
Was werden hier denn wieder für uralt Threads ausgekramt, deren Rhetorik in der "Fragestellung" mich schon ankotzt. Die Frage "Ist Antisemitismus wieder "In" suggeriert dem Leser das es ja zeitnah mal In gewesen sein muss....war es nicht.

Ich nehme an das der Fragesteller/TE sich auf die Zeit des sog. "3. Reiches" bezieht...da der 2. Weltkrieg seit 73 Jahren beendet ist würde ich sagen das Antisemitismus sich nicht als etwas bezeichnen lässt was man mit einem "Hype" oder "Trend" vergleichen lässt. Das Problem ist doch viel eher, dass wir in unserer digital vernetzten Welt von alles und jedem hören und informiert werden, und wir ANONYM im Netz zu allem unseren Senf dazu geben können. Diese anonymen Postings im Internet und auf Nachrichtenseiten tendieren dahin, dass die Verfasser meist das Maul weit aufreissen, da sie keine Angst haben müssen ihn der Öffentlichkeit als Rassisten enttarnt zu werden. Genau so wie anonyme "Umfragen" auf Webportalen gerne von rechten Netzwerken genutzt werden um ihre Meinung überdeutlich rüber zu bringen.

Wenn es nach "Webtrends" und Umfragen auf irgendwelchen News-Seiten gehen würde...dann würden wir leider in einem Staat leben der von einer AfD mit absoluter Mehrheit regiert wird...wie wir alle wissen ist dies nicht eingetreten...und ich bin mir sehr sicher das dies niemals passieren wird.

Da es schon immer der Fall war, dass Antisemitismus und Abgrenzung eher in ländlichen Gegenden auftritt, kann man wohl eher sagen, dass das eigentliche Problem ist das heutzutage jeder "Bauer" im Internet seinen ungebildeten und subjektiven Kommentar abgeben kann.

Das bringt mich wieder zu meiner Meinung das sog. "absolute Demokratie" und "Bevölkerungsabstimmungen" kontraproduktiv und nicht gut sind, da wir Menschen im Großteil keine Politiker sind und auf gut deutsch "vom tuten und blasen keine Ahnung haben" und bei vielen Sachen subjektiv entscheiden würden statt neutral zu bewerten.

Wie sang einst Marius Müller-Westernhagen: Der Mensch ist leider nicht naiv, der Mensch ist leider primitiv

Von daher meine Antwort auf die vom TE gestellte Frage (die er im Jahre 2007 gestellt hat...)

Nein Antisemitismus ist nicht wieder "in", das Gefühl das Abgrenzung und Rassismus steigen und mehr Menschen sich "bedroht" von außen fühlen ist rein subjektiv.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

09.01.2018 um 18:35
@King_Kyuss
Ja das denke ich auch. Wie gesagt kenne ich unheimlich viele Leute, oft ganz "normale" unbescholtene Bürger und gehobener Mittelstand usw., die antisemitische Dinge von sich geben. Natürlich nur im Privaten und natürlich ists bei denen immer begründet, zB weil sie wirklich (angeblich) nur schlimme Juden im Leben kennenlernten, und solche Geschichten.

Es ist nur so, dass diese Typen jetzt plötzlich eine Stimme haben und anonym in sozialen Netzwerken sagen können, wieso Juden sie nerven und sie problematisch sind. Postet man in den richtigen Gruppen, vor allem bei Facebook, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man von allen Zustimmung erntet. Man äußert also nicht nur seinen Frust, sondern hat keine nervigen politisch Korrekten vor sich, die einem widersprechen sondern nur Leute die mit "Genau das sag ich auch immer!" und "Na endlich sagts mal einer" ankommen. Dadurch verbreitet sich der Antisemitismus nicht nur (falls in der Gruppe harmlosere Leute waren, die dadurch beeinflusst werden), auch wenn ich nach wie vor glaube dass das selten ist, sondern durch die positive Resonanz steigert sich das Selbstbewusstsein von Antisemiten (und auch anderen problematischen Gruppen).

Dadurch wurde es wieder ansatzweise en vogue, es ist nicht so dass es jemals weg war, insgesamt ists vielleicht sogar leicht zurückgegangen (die meisten Personen mit antisemitischen Tendenzen die ich kenne/kannte sind ältere Dummschwätzer, Jüngere finden das eher peinlich oder unmoralisch, auch weils in der Schule verurteilt wird). Es ist nur so dass er jetzt mehr Präsenz hat und die Hater mehr Mut haben.


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Fabs ehemaliges Mitglied

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09.01.2018 um 18:37
Zitat von IssomadIssomad schrieb:Es nervt auch, wenn jetzt bei Palästinenserdemos immer von 'die Moslems' gelabert wird ...
Ich hab nicht von "den Moslems" geschrieben, sondern von Moslems. Das heisst, das nicht alle Moslems Antisemiten sind, die Protagonisten dieser Demos sind es aber mehrheitlich. Und die Zustimmungsrate zu Antisemitismus ist unter Moslems nunmal ziemlich hoch, siehe zuletzt Günther Jikeli.
Zitat von RealoRealo schrieb:Die Frage wäre, wer hat ein Interesse daran, dass Israelkritik gerne mit Antisemitismus in einen Topf geworfen wird, insbesondere dass die Grenzen zwischen diesen beiden Topoi verwischt werden, möglichst bis zur Unkenntlichkeit?
Die Frage ist nicht cui bono, sondern warum sind die Grenzen fließend? Weil Israel die Projektionsfläche ist um seine antisemitischen Einstellungen zeitgemäß auszuleben; Motive und Argumentationen modernisiert und auf den Staat angewendet werden. Dahinter steht kein Spindoctor, der eine Diskussion anheizt und in eine bestimmte Richtung schiebt. Das hat mit jahrhundertelanger Prägung zu tun, einem Antisemitismus, der tief in die europäische Kultur eingewoben ist und 1945 nicht einfach verschwunden ist, sondern sich nur neue Ausdrucksformen sucht.

Darum kriegt man bei israelbezogenem Antisemitismus in Deutschland auch Zustimmungsraten von 40 bis 50 Prozent, aber nur ganz wenige artikulieren den Gedanken der jüdischen Weltverschwörung. Diese Idee von jüdischer Allmacht wird heute viel öfter dergestalt geäußert, dass die Israellobby die Außenpolitik der USA kontrolliere oder Israel unwahrscheinliche Macht und Einfluss auf die Politik fremder Länder besitze. In Wahrheit ist AIPAC eine starke, aber nicht allmächtige Lobby, was im amerikanischen Wahl(kampf)system auch nicht möglich ist, da viele Klientelinteressen bedient werden müssen und Israels politischer Einfluss ist stark begrenzt.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

09.01.2018 um 18:41
Zitat von RealoRealo schrieb:Die Frage wäre, wer hat ein Interesse daran, dass Israelkritik gerne mit Antisemitismus in einen Topf geworfen wird, insbesondere dass die Grenzen zwischen diesen beiden Topoi verwischt werden, möglichst bis zur Unkenntlichkeit?

Die 3 beteiligten Gruppen:

Muslime
Neonazis
Linke

Man müsste mal die Hauptinteressen jeder dieser 3 Gruppen herausfiltern.
Das musst du mir jetzt auch mal erklären.


Wo hätten denn Linke ein Interesse dran legitime Israelkritik mit Antisemitismus zu vermischen?

Von rechten Extremisten (auch religiösen, sprich Christen wie Moslems) bin ich ja sowas durchaus gewohnt. Kann da auch @Fabs Bedenken durchaus nachvollziehen, auch wenn er seine Kritik an Moslems durchaus pauschalisiert, und gelegentlich gefährlich weit verallgemeinert.

Aber das mit den Linken leuchtet nicht ein. Wären gerade die nicht an einer egalitären Betrachtung der Dinge interessiert, und daran besonders sorgfältig zu differenzieren, weil sie sonst schon alleine ihren politischen Feinden in die Hände spielen würden?
Ich meine, dabei (Israelkritik) geht es doch hauptsächlich um Bürgerrechte, die man einfordert. Dafür sind die Linken. Sicher nicht dafür Israel als das Übel der Erde zu betrachten, was Antisemiten nun mal tun.


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09.01.2018 um 18:41
Zitat von IssomadIssomad schrieb:Es nervt auch, wenn jetzt bei Palästinenserdemos immer von 'die Moslems' gelabert wird ...
Nein, da rennen auch gerne noch ein paar der verbliebenen GrünInnen rum, die den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.
Da darfst du als Nazi oder Antisemit durchgehen, wenn du nur in Allah Nacktbar schreist.

Da brauchen wir uns nichts vormachen, wenn Antisemitismus nicht von der "richtigen" Seite kommt, dann sind die grünen Humanisten ganz kleinlaut.


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Fabs ehemaliges Mitglied

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09.01.2018 um 18:43
Zitat von King_KyussKing_Kyuss schrieb:Da es schon immer der Fall war, dass Antisemitismus und Abgrenzung eher in ländlichen Gegenden auftritt, kann man wohl eher sagen, dass das eigentliche Problem ist das heutzutage jeder "Bauer" im Internet seinen ungebildeten und subjektiven Kommentar abgeben kann.
Unsinn, Antisemitismus kommt auch schon immer im akademischen Milieu vor und ist ganz sicher nicht auf das platte Land beschränkt. Das hat ja schon der NS als Massenbewegung, in deren Reihen sich neben Millionen Arbeitern auch etliche Akademiker fanden, widerlegt.

Der antismeitische Typ aus dem vor einigen Wochen publik gemachten Hassvideo kommt ja auch aus dem gutbürgerlichen Charlottenburg und ist Physiotherapeut.


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09.01.2018 um 18:45
Zitat von FabsFabs schrieb:Ich hab nicht von "den Moslems" geschrieben, sondern von Moslems. Das heisst, das nicht alle Moslems Antisemiten sind, die Protagonisten dieser Demos sind es aber mehrheitlich. Und die Zustimmungsrate zu Antisemitismus ist unter Moslems nunmal ziemlich hoch, siehe zuletzt Günther Jikeli.
Nehme meine Kritik von gerade eben zurück. Hab dich da wohl falsch verstanden.


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Fabs ehemaliges Mitglied

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09.01.2018 um 18:49
@Philipp

Eigentlich will grundsätzlich nach 1945 niemand mehr Antisemit genannt werden. War das früher für viele quasi noch ein Ehrbegriff - vor allem auf der Rechten - weist man den Vorwurf heute partout von sich, ist damit doch unweigerlich der Holocaust verknüpft. Aber unter dem Deckmantel "Israelkritik" meinen viele, das sei legitim und ja nur politische Kritik. Die Arbeit von Monika Schwarz-Friesel ist da sehr bedeutend geworden in den letzten Jahren.

Youtube: Antisemitismus erklärt: Interview mit Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Schwarz-Friesel
Antisemitismus erklärt: Interview mit Prof. Dr. Dr. h.c. Monika Schwarz-Friesel
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Realo ehemaliges Mitglied

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09.01.2018 um 18:58
Zitat von FabsFabs schrieb:Weil Israel die Projektionsfläche ist um seine antisemitischen Einstellungen zeitgemäß auszuleben
Nein, ich werde das auch gleich begründen.

Hier kurz die Antwort auf meine rhetorischen Fragen, wie genau die 3 Gruppen zu der Frage Antisemitismus oder Israelkritik stehen:

Muslime: Wohl beides. Sie erkennen das Existenzrecht Israels mehrheitlich (noch) nicht an, da Israel aus Menschen besteht, bezieht sich das auch auf die Menschen, also Antisemitismus.

Nazis: Antisemitismus pur; Israel scheint ihnen eher egal zu sein (neutral)

Bei den Linken ist es meistens genau umgekehrt wie bei den Nazis: Der Umgang mit Juden ist für sie völlig normal; sie verurteilen aber die Politik Netanjahus (Siedlungspolitik und Antipalästinenserpolitk).

Dass diese Positionen im wesentlichen zutreffen , zeigt sich auch daran, dass sich der Zentralrat der Juden in Deutschland in den letzten Jahren wiederholt gegen den Antisemitismus der Muslime in Deutschland und der AfD ausgesprochen hat, aber kein Wort in Bezug auf Linke. Er weiß also sehr wohl zu unterscheiden zwischen Israelkritik und Antisemitismus.

Wer ein Interesse daran hat, dass diese beiden Topoi in einen Topf geworfen werden und die Grenzen zwischen ihnen verwischt werden, lässt sich somit beantworten: Rechtsextreme bzw. Neonazis und der rechte Teil der Juden (nicht der linke).
Zitat von FabsFabs schrieb:Das hat mit jahrhundertelanger Prägung zu tun, einem Antisemitismus, der tief in die europäische Kultur eingewoben ist und 1945 nicht einfach verschwunden ist, sondern sich nur neue Ausdrucksformen sucht.
Wenn dem so wäre, müsste das auch auf den gesamten mitteleuropäischen Rassismus zutreffen. Da zeigt sich dann aber wiederum, dass Rassisten ebensowenig deckungsgleich sind mit Antisemiten und noch weniger mit Israelkritikern. Nach deiner Argumentation müsste Antisemitismus dann ja nachgerade genetisch bedingt sein, was natürlich lächerlich ist, zumal Rassismus generell nicht genetisch bedingt ist. Und auch was die Erziehung anbelangt: Unsere Schulen sind nicht gerade Kaderschmieden für zukünftige Antisemiten, sondern das genaue Gegenteil. Und die Behauptung, dass die Linken generell mehr oder weniger Antisemiten sind, wird schon allein durch die "Antideutschen" widerlegt, die dann aber nicht den Mumm haben, sich kritisch etwa gegen die israelische Siedlungspolitik zu äußern, weil sie glauben, als Nachkommen des Tätervolks müsste man für immer und ewig gegen israelische Politik schweigen und auch die Auswüchse stillschweigend billigend in Kauf nehmen.
Zitat von FabsFabs schrieb:Gedanken der jüdischen Weltverschwörung
Ich selbst steh nicht so auf Verschwörungstheorien. ^^


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Vltor ehemaliges Mitglied

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09.01.2018 um 19:07
Zitat von RealoRealo schrieb:aber kein Wort in Bezug auf Linke.
In was für eine Parallelwelt lebst Du eigentlich? Der Zentralrat und die Linke, ob nun Parteien oder einzelne Personen, haben sich in den letzten Dekaden mehr als einmal zerworfen.


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Realo ehemaliges Mitglied

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09.01.2018 um 19:08
Zitat von VltorVltor schrieb:in den letzten Dekaden mehr als einmal zerworfen.
Das kann schon sein; ich spreche jetzt von der Zeit seit 2015 bis heute ("in den letzten Jahren", nicht Jahrzehnten).


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09.01.2018 um 19:32
Es kommt drauf an wen ein Netanjahukritiker sonst noch kritisiert. Sieht man ja an der Timeline oder den alten Posts.
Kritisiert man mehr als nur den sondern Korruption und sonstige Misstände bei anderen Nationen und Politikern allgemein, dann ists kein Antisemit, es sei denn die Aussage bezieht sich irgendwie auf alle Israelis oder so und nicht Netanjahu und seine Partei.


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Fabs ehemaliges Mitglied

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09.01.2018 um 19:55
Zitat von RealoRealo schrieb:Bei den Linken ist es meistens genau umgekehrt wie bei den Nazis: Der Umgang mit Juden ist für sie völlig normal; sie verurteilen aber die Politik Netanjahus (Siedlungspolitik und Antipalästinenserpolitk).
Netanjahu hier, Netanjahu da. Linke - und da reden wir hier nicht von kleinen Fraktionen und Splittergruppen innerhalb der deutschen Linken, sondern von der europäischen beziehungsweise globalen Linken - haben Israel schon vor Netanjahu als Apartheidstaat verteufelt; den Terror der Intifada gerechtfertigt, weil er nicht durch Antisemitismus, sondern "Verzweiflung" begründet gewesen sei; Israel das Existenzrecht abgesprochen; es mit doppelten Standards gemessen, dämonisiert und delegitimiert. Das sind alles Charakteristika von modernen, auf Israel bezogenen Antisemitismus. Und in Ländern wie Spanien, Frankreich oder Italien sind antiimperialistische und antiisraelische Fraktionen auch viel stärker vertreten. Das man bei der linken Vorliebe für identitäre Kollektive auch die Juden miteinbezieht, macht es garantiert nicht besser.

Das Verhältnis der Linken hängt nicht von einem einzigen Politiker ab und wird sich auch nicht ändern, wenn Netanjahu einmal in den politischen Ruhestand geht. Die Front reicht vom selbsterklärten Freund von Hamas und Hisbollah, Jeremy Corbyn, der in Augsteins Freitag gerade einmal wieder abgefeiert wird, bis Jean-Luc Melenchon; vom ehemaligen kommunistischen, heute sozialdemokratischen Arafat-Groupie Mogherini bis zur "feministischen" Regierung Schwedens, deren Außenministerin Margot Wallsträm Israel schonmal für den islamistischen Terror verantwortlich macht. Jede antisemitische Aggression der Palästinenser wird, wie weiland einst schon Martin Luther feststellte, dem Juden selbst zugeschrieben; der Hass wird rationalisiert und als legitime Reaktion begründet. In der taz wird Susanne Knaul weiter davon schreiben, das Attentate auf Juden aus Verzweiflung zustandekommen, während sich das einseitige Israelbild in den Medien und Schulbüchern nicht ändern wird.
Zitat von RealoRealo schrieb:Nazis: Antisemitismus pur; Israel scheint ihnen eher egal zu sein (neutral)
Rechtsparteien wie FPÖ oder Front National, die den starken antisemitischen Geruch, der Jahrzehnte von ihnen verströmt wurde, loswerden wollen, sind ostentativ projüdisch und proisraelisch, während von der NPD und ihrem Personal Wortmeldungen zu Israel zu hören sind, die auch vom israelkritischen Otto Normalvergaser aus der Spiegel-Kommentarspalte stammen können. Wenn Udo Pastörs "Freiheit für Palästina" fordert und das Bild eines armen, ungerecht behandelten Volkes skizziert, welches vom brutalen und mordlüsternen High-Tech-Staat Israel "entrechtet", "vertrieben", "drangsaliert" wird, dann deckt sich das nicht nur mit dem Duktus und Weltbild vieler Linker, vom friedensbewegten evangelischen Kirchgänger bis zur Redaktion der Jungen Welt, sondern zeigt, wie verbindlich der Antismeitismus als Scharnier zwischen angeblich unterschiedlichen Weltanschauungen funktioniert und das Israel der "Jude unter den Staaten" ist - und auch deswegen gehasst wird.
Zitat von RealoRealo schrieb:Wer ein Interesse daran hat, dass diese beiden Topoi in einen Topf geworfen werden und die Grenzen zwischen ihnen verwischt werden, lässt sich somit beantworten: Rechtsextreme bzw. Neonazis und der rechte Teil der Juden (nicht der linke).
Das ist nicht nur imaginiert, sondern auch perfide, weil es Antisemiten und Juden gleichsetzt, ein Bündnis halluziniert, und alle Juden, die sich gegen israelkritischen Antisemitismus zur Wehr setzen als "rechts" diffamiert. Das tun auch Sozialdemokraten und Liberale in Israel; zudem sprechen sie sich nicht für ein Kritikverbot aus, sondern lediglich für Fairness und Ausgeglichenheit.
Zitat von RealoRealo schrieb: Nach deiner Argumentation müsste Antisemitismus dann ja nachgerade genetisch bedingt sein, was natürlich lächerlich ist, zumal Rassismus generell nicht genetisch bedingt ist.
So ein Unsinn. Erstens habe ich auf die sozialpsychologische und kulturelle Dimension verwiesen; das der Antisemitismus Eingang in die europäische und deutsche Kultur gefunden hat, sollte eigentlich klar sein. Zweitens ist Antisemitismus nicht Rassismus, was ich dir erst letztens erläutert habe.


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Ist Antisemitismus wieder "in"?

09.01.2018 um 20:05
Zitat von FabsFabs schrieb:Eigentlich will grundsätzlich nach 1945 niemand mehr Antisemit genannt werden. War das früher für viele quasi noch ein Ehrbegriff - vor allem auf der Rechten - weist man den Vorwurf heute partout von sich, ist damit doch unweigerlich der Holocaust verknüpft.
Das stimmt nicht ganz; selbst die Nazis haben den Begriff aufgegeben.


Wobei, von "antisemitisch" sprachen die Nazis da schon nicht mehr. Um Araber nicht vor den Kopf zu stoßen, die sich von dem Begriff "semitisch" - der aus der Linguistik stammt - mitgemeint fühlen könnten, verwendete das Regime bereits nur noch den Ausdruck "antijüdisch".


Quelle; http://www.sueddeutsche.de/politik/muslimische-ns-helfer-hakenkreuz-und-halbmond-1.3015455


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10.01.2018 um 00:07
Zitat von VltorVltor schrieb:Das liegt wohl daran, dass wohl die Mehrheit der Muslime weltweit mehr oder minder antisemitisch eingestellt sind jüngere Generationen dahingehend erzogen werden.
Bei Afghanen, Indonesiern, Somaliern (um mal 3 weit entfernte Regionen als Beispiel zu nehmen) habe ich wenig von Antisemitismus mitbekommen. Es betrifft doch nur die Nachbarn Israels ...


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