Negev schrieb:es ist um so härter zu sehen, das Israel, ein Staat der Juden, gerade einen Völkermord begeht.
Israel begeht keinen Völkermord, sondern versucht zu verhindern, dass sich ein Großverbrechen wie am 07.10.2023 an seiner Bevölkerung wiederholen kann. Da ist u.a. ein Zuschütten der Tunnel (was natürlich zu Lasten der Gebäude darüber geht) sowie eine strenge Kontrolle von Lastwagen mit Lebensmitteln, mit denen Waffen oder Terroristen geschmuggelt werden können, eben erforderlich. Wenn Israel einen Völkermord begehen wollte, gäbe es im Gaza kaum noch Lebende.
Das Massaker am 07.10.2023 war ein Verbrechen, zu dem sich die Verbrecher ohne die geringste Reue stolz bekennen und das sie nach eigenen Worten gern wiederholen würden. Europa würde da vielleicht mit Stuhlkreisen und Kuschelpädagogik reagieren, weil ja schon Wattebäusche als zu hart gelten würden. Israel, das eine jahrhundertealte Geschichte der Judenverfolgung hinter sich hat, kann sich das aber nicht leisten. Sie wissen, dass der Feind kein Mitleid mit ihnen haben wird, wenn sie sich wehrlos zeigen, nicht einmal mit den kleinsten Kindern. Da ist es kaum verwunderlich, wenn vielleicht hin und wieder über das nötige Maß hinausgeschossen wird. Wer mit dem Rücken zur Wand kämpfen muss, neigt vielleicht zu Überreaktionen und kann auf die Ermahnungen der Zuschauer, sich laut Bergpredigt zu verhalten, also nicht zurückzuschlagen, sondern seine Feinde zu betüdeln, nicht wirklich hören.
Jedem anderen Staat würde eine Selbstverteidigung zum Schutz der eigenen Bevölkerung, auch Alter, Kranker und Kinder, zugestanden; siehe Ukraine. Nur bei Israel ist das anders. Bei denen versucht man (einschließlich der UNO) alles, um ihnen Staatsverbrechen einschließlich Völkermord vorzuwerfen. Und die Israel- und Judenhasser greifen das begierig aus, gilt es doch plötzlich sogar als in manchen (auch Kultur-)Kreisen als schick, Israel zu verurteilen und seine Feinde als Opfer zu sehen, mit denen man sich (gegen Israel) solidarisiert. Da dürfen dann auch Juden und friedliche Israel-Demonstranten offen beschimpft, jüdische Mitstudenten tätlich angegriffen und Universitäten blockiert werden.
Negev schrieb:So traurig die Geschichte der Schoa ist, es ist um so härter zu sehen, das Israel, ein Staat der Juden, gerade einen Völkermord begeht.
Wie gesagt: Israel begeht keinen Völkermord. Aber es ist interessant, dass gerade von den Opfern eines bestialischen Verbrechens vor allem erwartet wird, sich human und verständnisvoll gegenüber weiteren Feinden zu verhalten. Nur sorgt ein derartiges (hier sogar ja kollektives) Trauma wie der Holocaust nicht dafür, dass man zum Heiligen mutiert, sondern für eine latente Angst, dass Derartiges wieder vorkommen könnte, und dass man ständig auf der Hut sein muss. Und im Falle Israel, also der Juden, wie man sieht, das auch noch zu Recht.
interrodings schrieb:die welt jubelt ihnen zu und will die juden tot sehen...
Glaube ich eher weniger. Die Welt, gerade die Pro-Palästina-Aktivisten in Europa, denen es immer gut ging und die niemals unter einem ständigen Gefühl der Bedrohung für Leib und Leben leben mussten, sind eher so naiv, dass sie glauben, dass die Hamas es gar nicht so meint oder wenn, dann nur Einzelne von ihnen, und dass es trotzdem zu einem Massaker an über tausend Personen gekommen ist, könne nur die Schuld der Opfer sein. So ein Denken schadet zwar den wirklichen Opfern (vor allem den Israelis), ist aber weit verbreitet, nicht nur beim Nahost-Konflikt.
Die glauben tatsächlich nicht, dass die Hamas so brutal ist, wie sie ist, trotz aller Beweise. Sonst würde es ja keine Queers-for-Palästina geben.
interrodings schrieb:Man muss sagen die hamas hat die PR gewonnen...
Das war von Anfang an klar. Reißerische Bilder und Videos mit weinenden Kindern kommen immer gut an und mobilisieren viele Zuschauer gegen die angeblichen Verursacher dieses Weinens.