Nationalstolz und Patriotismus

@Chrest
Leider nein, Fußball ist die große Methaper vom Leben.
Aber solang der DFB nicht die abgebrannten spanischen und italienischen Clubs retten muß, ist die Fußballwelt noch halbwegs in Ordnung.

Warhead schrieb:War dann wohl doch eine Nabelschau

Ja, definitiv das Spanien, was man gewohnt war die letzten Jahre, Weltklasseleistung. Ändert trotzdem nix am Italien Prandellis.

Jetzt bläst der auch in das schwachsinnige Horn. Dann ist ja jetzt von ganz oben erklärt, woran es lag. ^^

Berlin (dpa) - An der Wut über das EM-Scheitern der DFB-Auswahl hat sich nun sogar eine skurrile Debatte um eine Hymnen-Singpflicht für Nationalspieler entzündet.

Im Stile von Heldentenören wie Gianluigi Buffon sollen auch Mesut Özil und Co. künftig schon vor dem Anpfiff Leidenschaft und Nationalstolz demonstrieren, fordern vor allem konservative Politiker. Den Ton gibt wie so oft der «Kaiser» vor. Der von ihm als Bundestrainer 1984 verordnete Zwang zum Gesang sei einst die Basis für den Titel sechs Jahre später gewesen, ließ Franz Beckenbauer wissen. «So wurden wir 1990 Weltmeister», sagte Beckenbauer der «Bild»-Zeitung.

Eine zumindest wacklige These. Kapitän Beckenbauer, Torjäger Gerd Müller und der Rest der Elf von 1974 hatten seinerzeit vor dem WM-Endspieltriumph gegen die Niederlande ebenso wenig die Lippen bewegt wie nun Özil, Sami Khedira oder Lukas Podolski vor dem verlorenen EM-Halbfinale gegen Italien. Spaniens Fußball-Herrscher sind von Haus aus schweigsam. Ihr «Marcha Real», der königliche Marsch, hat schlichtweg keinen Text. Und doch fegten sie Buffons Meistersinger im EM-Finale mit 4:0 vom Platz.

Trotzdem verlangt Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier, dass künftig alle DFB-Kicker den Mund zur Hymne aufmachen. «Sie spielen schließlich für die deutsche Nationalmannschaft und nicht für sich selbst!», wetterte der CDU-Politiker. Vergessen scheint die Schwärmerei für die «Internationalmannschaft», deren Spieler wegen ihrer Herkunft nicht das deutsche Vaterland besingen. «Wer in der Nationalmannschaft spielt, muss die Nationalhymne singen, egal ob er einen Migrationshintergrund hat oder nicht», sagte CSU-Innenexperte Hans-Peter Uhl.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) stieß ins gleiche Horn: «Zum Länderspiel und zur Nationalmannschaft gehört die Nationalhymne. Wer dazu keine Lust hat, sollte in seinem Verein bleiben.» Der Grünen-Politiker Volker Beck konterte: «Wenn Bouffier und Herrmann gerne mehr deutsches Liedgut hören wollen, sollen sie abends den Musikantenstadl einschalten.»

Vergebens mühte sich der Bundesinnenminister, die seltsame Diskussion zu bremsen. «Man muss jetzt nach so einem verlorenen Halbfinale nicht alle möglichen Gründe suchen, warum wohl was nicht geklappt hat», sagte Hans-Peter Friedrich (CSU) im Bayerischen Rundfunk.

Da hatte die schwüle Debatte um den schwarz-rot-goldenen Rasen-Patriotismus schon längst so richtig Fahrt aufgenommen. Im ZDF-Talk von Markus Lanz behauptete der frühere TV-Reporter Rolf Töpperwien, die DFB-Elf sei auch deswegen an Italien gescheitert, weil die Profis der Squadra Azzurra eben viel hingebungsvoller ihre martialische Hymne («Wir sind bereit zum Tod») geschmettert hätten.

Schon vorher meinte Ex-Nationalspieler Felix Magath: «Wer sah, wie inbrünstig die Italiener ihre Hymne sangen, ja schrien, der konnte den Willen ahnen, mit denen sie die anstehenden 95 Minuten angehen würden.» In Internet-Foren und Leserbriefen gifteten beleidigte Fans in die gleiche Richtung.

Spielmacher Özil hat dafür kein Verständnis. «Bei allem Respekt: Aber wir haben alles gegeben. In allen Spielen», sagte der Mittelfeldstar von Real Madrid der «Welt am Sonntag». Bester Beweis: Hymnen-Schweiger Sami Khedira war der stärkste deutsche EM-Spieler und wurde wie Özil ins EM-Allstarteam der UEFA berufen.

http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1333220

@Chrest

Chrest schrieb:Ich hoffe, ihr könnt mir meine Ängste nehmen!

Kommt drauf an. Wenn du nicht recht weit links bist, kann ich dich beruhigen. Wenn du es aber bist, bist du quasi ideologisch dazu verpflichtet, überall, ob es passt oder nicht, Politik einfließen zu lassen (wusste schon Lenin, der angeblich zu einem konservativen Arzt gegangen ist, weil sich die Ärzte in der Partei zu viel um Politik und zu wenig um ihren Job kümmern würden) und einen Vergleich mit politischen Richtungen anzustellen. Dabei ist alles, was du gut findest links und was du nicht gut findest, ist rechts. Wenn du also keinen Spinat magst, ist es ein rechtes Gemüse, Blumenkohl (wenn du ihn magst) ein linkes.

Warhead schrieb:Was Michels für Fußball in Köln und Leverkusen spielen lassen ham wer ja gesehen...Verhinderungsgekloppe der übelsten Sorte

Was Michels für Fußball bei Ajax und der Elftal spielen lassen hat, ham wa ja jesehen ... Voetbal Total der feinsten Sorte. Auch wenn er das System nicht erfunden hat, Happel bei Feyenoord auch modern spielen ließ und Kovacs Ajax nochmal eine Stufe höher hievte. (Schon weil er charakterlich anders gestrickt war, kein Disziplinfanatiker wie Michels, den Spielern viele Freiräume zur individuellen Entfaltung bot.)

Aber meinetwegen, sieht eh jeder anders.

@Thorag
ich finde es stimmt, das in Deutschland schreckliche Dinge passiert sind, die NIE hätten passieren dürfen, aber ich selbst bin stolz auf mein Land und verstehe Leute, die das wg. der Vergangenheit nicht sind nicht.

"Es ist nicht schlimm Fehler zu machen, es ist nur schlimm nicht daraus zu lernen!"

Deswegen sollte man sich mit dem Thema beschäftigen, aber dennoch stolz auf unser Land sein!

@kleines-monsta

Auf welche Attribute bist Du den besonders stolz? ^^

@jimmybondy
demokratisch und frei ^^

und wie seiht es bei dir aus? bist du stolz auf Deutschland? :troll:

@kleines-monsta

Nein ich halte es da gewiss und deutlich mit Schopenhauer, Johannes Rau und anderen.

@kleines-monsta
Die Welt als Vorstellung,eh,man muss lernen zu sehen wie die Dinge sind,nicht wie sie zu sein scheinen oder wie man sie gerne hätte,dieser Lernprozess ist ein hartes,saures Brot

@jimmybondy
Du findest also auch Frauen gehoeren an den Herd.

@krijgsdans

Wie immer Du das herleiten möchtest, einen Pudel habe ich auch nicht! ^^

@jimmybondy

Schopenhauer, der ach so große Schopenhauer.
Wenn man ihn uebers Vaterland zitiert, dann ist er fuer einen der große Vordenker, aber ansonsten wird schnell still um ihn - Naja, kein Wunder, er waere fuer viele sonst sicher ein riesen Arsch mit Stammtischparolen wie "Frauen an den Herd!" oder "Wir brauchen einen maechtigen Koenig!/Kaiser!".

@krijgsdans

Der Schopenhauer-Kenner weiss gewiss, das das Essay "Über die Weiber" humoristisch gemeint ist, es ist kaum zu übersehen. Anders mag es sich beim Schopenhauer Verehrer Nietzsche verhalten.

Für mich wird es auch in anderen Punkten absolut nicht still bei der überbordenden Fülle, die dieser Mann mitzuteilen hatte.

Nur was das alles hier im Thread zu suchen haben solle, wo es mir doch nur um das berühmte Zitat von Ihm zum Nationalstolz ging, weiss ich nicht.

Wenn mich was bei diesem Meister der Philosophie stört, dann seine Äußerungen über Juden.

An einem Stammtisch habe ich aber generell noch nicht über Ihn reden hören, so wie er allgemein auch nicht grade sonderlich populär ist, obwohl es auch 3-4 Fans von Ihm hier auf allmy gibt... .

kleines-monsta schrieb am 02.07.2012:demokratisch und frei

Witz des Jahrhunderts.

@abschied
Warum ist es deiner Meinung nach nicht so?

Mr.Christian schrieb:Warum ist es deiner Meinung nach nicht so?

Das einzige, was demokratisch ist, sind die Wahlen. Aber selbst diese gewinnt zuweilen die Partei, die die teuerste Werbekampagne zu bieten hat.

Was nach den Wahlen passiert, ist völlig schnuppe. Niemand ist an etwas gebunden. Entscheidend und effektiv ist nur der eine Augenblick und Eindruck vor den Wahlen.

Kann man natürlich als Demokratie verkaufen, ist es aber noch bei langem nicht. Sie steck noch in den Kinderschuhen.

Eine Demokratie setzt einen hohen Bildungstand in der gesamten Bevölkerung voraus, damit jede Stimme was sinnvolles beizutragen hat. Und es erweckt nicht den Anschein, als sei man daran interessiert dieses Ziel zu verwirklichen.

Und das ist die Wurzel vieler Probleme. ->Blindes<- (nicht jeder religiöse Mensch wird angesprochen) religiöses Glauben ebenso wie die Kategorisierung der Menschen in Rassen und Nationalitäten, verursacht durch "Stolz, Ehre", was die WM eigentlich nur verstärkt. Objektiv betrachtet ist es nur das zur Rasse angehörige Erbgut, nichts weiter.
“I could never understand ethnic or national pride. Because to me, pride should be reserved for something you achieve or attain on your own, not something that happens by accident of birth. Being Irish isn’t a skill, it’s a fucking genetic accident. You wouldn’t say “I’m proud to be 5’11”. I’m proud to have a predisposition for colon cancer.” So why the fuck would you be proud to be Irish, or proud to be Italian, or American or anything?”
-George Carlin

Wenn man aber schon von Geburt an in solch einer Umwelt erzogen wurde, kann man es wissenschaftlich, psychologisch betrachtet nachvollziehen, weshalb das so extrem ausgeprägt ist. Ich kann von Glück reden, dass meine Eltern zu dumm für eine normale Erziehung waren, das hat zwar viele Nachteile mit sich gebracht, allerdings auch diverse Vorteile, wie ich sie hier gerade präsentiere. Es gibt also wissenschaftlich erklärbare Gründe für diesen Wahnsinn. Da ich allerdings kein Fachwissen im Bereich Psychologie und Soziologie besitze, möchte ich meine Fresse nicht allzu weit aufmachen. Ich bin Stolz darauf, nicht Stolz auf die paar Bereiche in meinem Erbgut zu sein, die mich in eine bestimmte Kategorie einordnen. Ich bin Stolz darauf, nicht auf meine Geburt in einem bestimmten Erdbereich Stolz zu sein, die mich von den anderen Erdbereichen unterscheidet, obwohl es sich nur um Entfernungen und Erbgut handelt. ich bin Stolz darauf zu Handeln, zu Helfen, aber nicht jemand bestimmtes zu sein.

Ich gebe zu, ich kann nicht jeden immer gleich gegenübertreten, allerdings wäre ich dann aber auch kein Mensch. Mann kann sich als subjektives Wesen nicht der Objektivität nähren, nichts neutral betrachten. Im Unterbewusstsein steckende Prozessen kategorisieren Menschen automatisch, allerdings kann man sich dessen bewusst sein und sich vor Augen führen, dass man deshalb niemanden feindlich gegenübergestellt sein muss. Rassismus.

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