Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

@eckhart

Nun- ohne Sozialleistungen geht es aber nicht, in einem Sozialstaat.
Nur für den Fall, dass er genau das gemeint haben sollte.
Würde mich wundern, wenn er das nicht wüsste.

@Valentini
Ein Staat, kann nicht zugleich angeblich einer der reichsten der Welt sein und gleichzeitig behaupten wollen, keine Sozialausgaben mehr bezahlen zu können.
Da passt was nicht zusammen.

@Merlina

Merlina schrieb:recht oberflächlich betrachtet, zugegeben- doch sehr einfach.

Und genau auf diese Oberflächlichkeit wollte ich hinaus. Denn wenn hier einfach so über "böse Kapitalisten", welche dem Staat in seiner Finanznot Geld geben, damit unter anderem Menschen nicht verhungern müssen, hergezogen wird ohne die Komplexität zu erwähnen....

@Valentini

Nun -und das wieder der Einfachheit halber- auf das Privatleben beschränkt:
wäre ich in finanzieller Not und hätte einen Gönner, wäre ich natürlich sehr darüber erfreut.
Ich würde doch nicht über den herziehen, der mir da aus der Klemme hilft.

@eckhart

eckhart schrieb:Ein Staat, kann nicht zugleich angeblich einer der reichsten der Welt sein und gleichzeitig behaupten wollen, keine Sozialausgaben mehr bezahlen zu können.
Da passt was nicht zusammen.

Woran misst sich denn der Reichtum und gibt der Staat etwa nicht schon genug (1/3) für Soziales aus

@Merlina
Ich denke, @Valentini meint, dass ein Staat eben kein Sozialstaat bleiben kann, wenn er es sich nicht leisten kann.
Aber die 4,5 Billionen € Privatvermögen sind eine alte Zahl.
Wer weiß, wie hoch es heute ist .

@Merlina

Merlina schrieb:Ich würde doch nicht über den herziehen, der mir da aus der Klemme hilft.

Eben, aber lieber regt man sich darüber auf dass diese ganzen Geldgeber (ich, Freunde von mir und viele andere Menschen aus der Gesellschaft auch) auch noch einen kleinen Zinssatz bekommen. Denn der Zins, welchen der Staat durch Anleihen usw zahlt, ist nun wirklich nicht wirklich groß aber dafür eben sehr sicher

@eckhart

Nein, ich wollte dir nur zeigen wohin es führt wenn man weiter darüber schimpft dass der Staat Zinsen zahlt. Denn die Zinsen zahlt wer weil er Kredite aufgenommen hat und die Kredite brauchte er unter anderem um seinen sozialen Verpflichtungen nachkommen zu können. Zukünftig keine Zinsen zu zahlen bedeutet nämlich keine Kredite mehr zu bekommen

@eckhart

Sollte wirklich kein Geld mehr da sein, dann hat er da gar nicht mal so unrecht.
Aber dann die Frage: was mit den ganzen Bedürftigen tun?
Aktuelle Zahlen des Privatvermögens sind mir auch nicht bekannt.

@eckhart

eckhart schrieb:Aber die 4,5 Billionen € Privatvermögen sind eine alte Zahl.

Und was hat der Staat jetzt damit zu tun? Was ist dein Kerngedanke bei der Erwähnung der Zahl? Enteignung aller Vermögenden?

Ihr müsst das auch mal etwas relativieren, die Kosten für Hartz4 z.B., der Rententopf ist um ein vielfaches höher und die Hälfte von Hartz4 geht sowieso in ganz andere Pründe wie gGmbHs und Einzelunternehmen, die mitkassieren, zu Anwälten, die Hartz4-Klagen bearbeiten usw.

@Valentini
Dass die Zusammenhänge hoch komplex sind und dass es darum gehen muss, dass die deutsche Gesellschaft ihren Lebensstandart drastisch herabschrauben muss, habe ich hier schon bis zur Verdünnung geschrieben (Miegel)

Aber bei uns sind mit dem Abstieg schon viele am Ziel angelangt, sie sind auf Almosen angewiesen.
Und denen ist vorerst in einem HOCHPREISLAND kein weiterer Abstieg mehr zuzumuten.
Andererseits haben wir jede Menge Fettaugen oben auf der Suppe, die partout nichts von Abstieg wissen wollen.
Mit welcher Rechtfertigung ?

Du kannst mir Unverschämtheit und Neid vorwerfen:
Aber ich frage nur stellvertretend.
Auch Miegel fragt nur stellvertretend.

Wer jetzt wirklich fragt, ist die Welt. Es ist der hochgelobte Wettbewerb !

Es interessiert nicht, ob der deutsche Arbeiter am Hochofen oder sonstwo fleissig ist.
Überall auf der Welt sind die Arbeiter genau so klug und fleissig wie in Deutschland.
Sie haben das gleiche Internet, das gleiche Wissen und die gleichen Maschinen.
Die Welt schaut nur noch auf unseren hohen Löhne.
Dass wir hohe Preise haben, interessiert keinen Wettbewerber.

Wir steigen ab und dürfen uns nicht einbilden, dass wir unsere Urlaubsflüge und großen Autos und vieles anderes, alles so behalten können.
Wir leben, als gäbe es mehrere Erden. Besonders die USA. Aber auch dort immer Weniger.
Mit welcher Rechtfertigung ?

Wir sind schon im Abstieg und beobachten eine ständig kleiner werdende Elite, die sich zunehmend von uns abschottet, Gewinne privatisierend und Verluste sozialisierend.

Der Abstieg geht uns aber alle an !
Die da oben sind u.a. durch unserer Hände Arbeit dort hin gelangt.
also haben sie auch mit uns abzusteigen.

Wir steigen innerhalb eines Hochpreislandes ab:
Da kann es einfach nicht sein, dass an dessen Spitze noch Aufsteiger sitzen und weiter und weiter aufsteigen wollen.
Während immer mehr Absteiger- gemessen daran, dass hier ein Hochpreisland ist - bereits am Boden angelangt sind.
Und die allermeisten Absteiger wissen noch nicht mal was von ihrem Glück und wähnen sich dank ihrer noch vorhandenen Statussymbole noch immer in der Mittelschicht.

Eigentum verpflichtet !
Ein Mindestmaß an Zivilisiertheit braucht zumindest einen Teil der über 4,5 Billionen Euro zur Abfederung des Abstiegs.

Schluss mit den Wachstums- und Krisenmärchen !

@eckhart

eckhart schrieb:Andererseits haben wir jede Menge Fettaugen oben auf der Suppe, die partout nichts von Abstieg wissen wollen.

Ist das nicht normal, menschlich und verständlich?! Wer als finanziell abgesicherter beschäftigt sich schon groß mit damit wie es am Abgrund aussieht? Oder: Welcher gesunde Mensch beschäftigt sich schon groß mit Krankheit oder seiner eigenenen Gesundheit? Es wird als selbstverständlicher Ist-Zustand gesehen. Daraus kann ich aber keinen Vorwurf ableiten

@eckhart

eckhart schrieb:Wir steigen ab und dürfen uns nicht einbilden, dass wir unsere Urlaubsflüge und großen Autos und vieles anderes, alles so behalten können.

Der auf Pump finanzierte vermeintliche Reichtum ist eben irgendwann mal vorbei und das ist auch gut so. Gut so für die nächsten Generationen, die wir noch weiter in ein schuldenbehaftetes Dasein treiben würden. Mit welchem Recht?

@eckhart

Aber gut, du hast ja wenigstens erkannt dass es SO nicht weitergehen kann. Auf keiner Seite. Im Zuge einer globalisierten Welt und einen globalen Konkurrenzdruck werden wir unsere Ansprüche zurück fahren müssen. Da nützt auch keine Gejammere und Gezeter.
Ich für meine Teilschrieb ja schon öfters dass ich kein Problem darin sehe mich einzuschränken und auf einige Teile meiner Annehmlichkeiten zu verzichten

Valentini schrieb:st das nicht normal, menschlich und verständlich?! Wer als finanziell abgesicherter beschäftigt sich schon groß mit damit wie es am Abgrund aussieht? Oder: Welcher gesunde Mensch beschäftigt sich schon groß mit Krankheit oder seiner eigenenen Gesundheit? Es wird als selbstverständlicher Ist-Zustand gesehen. Daraus kann ich aber keinen Vorwurf ableiten

Menschlich ? Eher in höchstem Maße egoistisch, aber keinesfalls gesund.

Solidarität und Empathie sind die gesundeste Formen des Eigennutzes.

Miegel umschreibt es so:
Wer nicht bereit sein wird, zu geben, dem wird genommen werden.
Widerstand dagegen, wird zwecklos sein.
Die alternde schwache Gesellschaft die er selbst verstoßen hat wird ihn nicht schützen.

Nicht der wird überleben, der das Feinste in sich hineinstopft.
Sondern der Genügsame, der mit Mangelsituationen am Besten zurecht kommt.

Valentini schrieb:Im Zuge einer globalisierten Welt und einen globalen Konkurrenzdruck werden wir unsere Ansprüche zurück fahren müssen.

Doch übersehen viele, dass es keinesfalls irgend eines europäischen oder US-amerikanischen Geldadels oder Konzernzentralen namhafter Markenhersteller und ähnlicher Global-Player mehr bedarf..
Die Eliten werden vom Turm herunterfallen, wenn sie nicht gewillt sind, abzusteigen.

Unsere allseits geliebte Deutsche Bank gräbt den Mittelstand das Wasser ab, siehe

http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/17/0,1872,8065809,00.html?dr=1

Wäre ich BILD würde ich schreiben "Deutsche Bank verrät den Mittelstand"

@mitras

Heute abend kommt um 21Uhr im ZDF in FRONTAL 21 noch dazu,

wie deutsche Banken hunderte Kommunen betrogen haben.

Stichwort: SWAP

Valentini schrieb:Aber gut, du hast ja wenigstens erkannt dass es SO nicht weitergehen kann. Auf keiner Seite. Im Zuge einer globalisierten Welt und einen globalen Konkurrenzdruck werden wir unsere Ansprüche zurück fahren müssen.

Valentini schrieb:Woran misst sich denn der Reichtum und gibt der Staat etwa nicht schon genug (1/3) für Soziales aus

Es kommt nicht darauf an, den Reichtum zu messen, das tun andere für uns:
Nämlich die spätindustrialisierten Länder (oder Schwellenländer).

Und Nein es reicht nicht.
Was getan werden muss, ist, dem Volk reinen Wein einzuschenken und das notwendige Zurückfahren des Lebensstandarts muss dem Volk schonend beigebracht werden.

Es sind Konzepte zu entwickeln.
Schließlich gilt es Hochpreisland mit Niedriglohnland in einem Staat zusammenzubringen
.

Da platzen natürlich die Nachrichten von @mitras (12:21) und mir (21:00 im ZDF) im ungünstigsten Moment als "vertrauenbildende Maßnahme" rein.

Hier wird überhaupt nichts zusammengebracht, statt dessen wird immer nur auf die Schwächsten der Gesellschaft eingeschlagen.

Die können den Gürtel nicht mehr enger schnallen.
Jetzt sind andere dran.
Und der von besseren Zeiten vor sich hin träumende Mittelstand darf nicht ausgesäckelt werden. Wer soll die praktische Arbeit des Wandels denn sonst unternehmen ?

Die ewige Forderung nach Absenkung von Sozialleistungen kommt gewöhnlich fast nur von Raffzähnen, die selbst nicht genug bekommen.
Du, @Valentini , bist damit nicht gemeint, Du hast Dich ja schon entsprechend distanziert.

Einzig und allein Sozialleistungen können die Zeit des Wandels friedenssichernd abfedern.
Und es werden vorübergehend mehr, vielleicht viel mehr sein müssen.

@eckhart

eckhart schrieb: 21Uhr im ZDF in FRONTAL

Schaue ich auch mal rein, danke für den Hinweis.