Kapitalismus - Die Ausgeburt der Hölle

@mathesm

mathesm schrieb:Die Ideologie des Kapitalismus lautet:
Optimiere deine Gewinne, minimiere deine Ausgaben.

Das hatte ich ja in meiner vorigen Antwort schon gesagt: Aufwände gering zu halten liegt ganz einfach in der Natur. In der Natur des Menschen, in jedem Tier und in jeder Pflanze.

Wenn ich Hunger habe und vor einem Apfelbaum stehe, dann pflücke ich erstmal die Äpfel, die ich vom Boden aus erreichen kann, anstatt in die obersten Äste zu klettern. Der Aufwand ist gering, im Verhältnis zum Aufwand bekomme ich die meisten Äpfel.

Im Sozialismus oder anderen Formen dürfte das nicht anders sein.

mathesm schrieb:Das kann dann ruhig auf Kosten deiner eigenen Leute gehen.

Und das ist bereits keine Ideologie des Kapitalismus mehr. Ein Kapitalist kann sich auch um seine Mitarbeiter kümmern, und bleibt dabei Kapitalist.

Er kann seine Leute auch ausbeuten. Der Kapitalismus ist in dieser Hinsicht völlig frei und legt keine Verbindlichkeiten fest.

Ein Gutsherr hat im Feudalismus seine Leibeigenen übrigens auch ausgenutzt, als es noch gar keinen Kapitalismus gab. Ausnutzen ist also keine Erscheinung des Kapitalismus, sondern eine Folge der natürlich gegebenen Gewinnoptimierung.

Zäld

Hallo Leute zieht euch mal das Video rein, dann wisst ihr einiges mehr über Kapitalismus.
Es ist von Michael Moore.
http://www.c1neon.com/download-stream-kapitalismus-eine-liebesgeschichte-deutsch-1615.html (Archiv-Version vom 25.02.2013)

Lest das mal
http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/152912/index.html
Schlechte Arbeiter Bedingungen, wenn das mal keine Mitarbeiter Ausbeutung ist.

@georgerus
der threadtitel ist echt klasse :troll:
nichts hält ewig ;)

@mathesm
Geht es da wirklich um den Kapitalismus oder werden bloß Misstände genannt und pauschal auf den voll bösen Kapitalismus geschoben?

Denn wie @zaeld schon schreibt, ich kann meinen Mitarbeitern den Arsch vergolden und einen Betriebskindergarten in meinem eigenen Büro einrichten und bin deswegen immernoch nicht weniger Kapitalist als irgendjemand, der Kinder ins Bergwerk schickt.

@tris
Ja de geht es rein um Kapitalismus.
Bitte nicht vorher fragen, erst Doku schauen und erst lesen.
Ich habe keine Lust alles das zu Posten was dort gesagt wird und in Texten steht noch mal rüber zu Kopieren.
Ich gab euch den Link, die Links.
Lesen und schauen musst du aber selber schon.

Natürlich kann es Mitarbeitern gut gehen im Kapitalismus, aber wenn die Geschäfte dann schlecht laufen, werden auch gerne Mitarbeiter eingespart, das ist offensichtlich auf Kosten der eigenen Leute.
Oder es werden Löhne gesenkt, Hauptsächlich die Bosse/Der Boss hat seine Kohle.
Genau darum geht es. Gewinne Optimieren, wenn die Geschäfte schlecht laufen, weiter optimieren.
*edit*
so funktioniert das Kapitalistische System leider nun mal.

@mathesm
Und ich habe keine Lust, zu riskieren, mehrere Stunden meines Lebens für Gesülze zu verschwenden, dass in der Form schon x-mal verbrochen wurde.

Der 3Sat-Artikel ist aber kurz genug zum mal eben lesen. Und es steht genau das drin, was ich gesagt habe: Es werden Missstände genannt und der Kapitalismus dafür verantwortlich gemacht, ganz so, als könnte es diese Missstände nicht auch in jedem anderen Wirtschaftssystem geben oder als würde der Kapitalismus nicht auch ohne diese Missstände möglich.

Und da kommt der größte Witz: Du shcreibst, es geht rein um den Kapitalismus. Aber in dem gesamten 3Sat-Text kommt der Kapitalismus nur ein einziges mal vor: In der Überschrift.
Aber bitte, kläre mich auf, wo geht es in diesem 3Sat-Artikel konkret um den Kapitalismus?

@mathesm

mathesm schrieb:Hauptsächlich die Bosse/Der Boss hat seine Kohle.

Das kommt auf den einzelnen Boss an.
Also auch kein Grund.

@tris
Wenn du nicht bereit bist ein wichtiges Doku Video zu lesen, vergiss das ganze hier einfach.

Jedem andern kann ich es aber höchstens empfehlen sich dieses Video rein zu ziehen.
Ich habe in Erinnerung es geht 45minuten.

@tris
Beharr du weiter auf deine Meinung, es ist Ok.

Für alle andern:
Michael Moore : Kapitalismus eine Liebesgeschichte
Ist eine Interessante Doku.
Hier der Link noch mal.
http://www.c1neon.com/download-stream-kapitalismus-eine-liebesgeschichte-deutsch-1615.html (Archiv-Version vom 25.02.2013)

@mathesm
Keine Antwort ist auch eine Antwort.

Und wenn ich mich richtig erinnere, steht in den Forenregeln, dass Videos zusammengefasst werden müssen.

mathesm schrieb:Jedem andern kann ich es aber höchstens empfehlen sich dieses Video rein zu ziehen.

Ich kenne den Film.

Und weiter?

@Branntweiner
Sehr schön.

Ich persönlich fand den Film sehr interessant.
Er hat mir eine sehr weit gebende Einsicht in den Kapitalismus gegeben.

Man sieht es z.B. an GM Als die Geschäfte schlecht liefen, einfach löhne Kürzen und Leute entlassen.

Abfindungen werden nicht gezahlt, obwohl die Bosse genug hatten.

Flug Piloten dürfen sich noch durch das Sozialamt Essensmarken hohlen.
Hauptsache die Firmen und der Staat verdient.

Na da sieht man wie die eigenen Leute ausgebeutet werden.

Lebensversicherungen auf eigene Mitarbeiter abschließen, die Angehörigen der Leute dürfen dann nur zusehen.

Leider hat der Film recht so ist der Kapitalismus.

@mathesm
Nö, so ist vor allem schlechtes Management.
Löhne zu kürzen und Leute zu entlassen ist in erster Linie Symptombekämpfung. Dazu muss dann schon einiges anderes im Argen liegen. Dazu kommt noch die Schädigung des Betriebsklimas, womit es dann noch mehr abwärts geht mit dem Unternehmen.

Eine Neuausrichtung der Geschäftspolitik wäre da langfristig besser, denn damit würden nicht nur die Löhne der Angestellten gehalten werden, sondern auch die Gehälter der Manager. Bzw. beides könnte evtl. sogar erhöht werden, denn eine Neuausrichtung bedeutet auch bessere Zukunftsperspektiven und damit auch höhere Gewinne.

Alles in allem würden sowohl die Unternehmen als auch die Manager als auch der Staat mit einem besseren Management auch deutlich besser dastehen. Bedeutet: Der Gewinn wäre optimiert. Bedeutet: Selbst nach deiner pauschalen Definition wäre es Kapitalismus.

@mathesm

mathesm schrieb:Oder es werden Löhne gesenkt, Hauptsächlich die Bosse/Der Boss hat seine Kohle.

Daß Menschen zuerst an sich denken und erst dann an andere, kommt nicht nur im Kapitalismus vor, sondern so ist der Mensch eben.

Im übrigen gibt es genug kapitalistische Unternehmen, wo in Krisenzeiten der Unternehmer zuerst bei sich selber spart und dann bei den Mitarbeitern.

Bezeichnend auch, daß du nichts dazu sagst, daß Ausbeutung auch stattfand, bevor es den Kapitalismus überhaupt gab. Feudalismus hatte ich ja als Beispiel genannt.

Zäld

@zaeld

zaeld schrieb:Im übrigen gibt es genug kapitalistische Unternehmen, wo in Krisenzeiten der Unternehmer zuerst bei sich selber spart und dann bei den Mitarbeitern.

Um das mitzukriegen müsste man sich halt mit der Wirtschaft mehr auseinandersetzen als nur die handvoll großen Konzerne zu beglotzen.

tris schrieb:Um das mitzukriegen müsste man sich halt mit der Wirtschaft mehr auseinandersetzen als nur die handvoll großen Konzerne zu beglotzen.

Und auch da werden ja Dividenden gekürzt oder auf Null gesetzt, wenn es dem Unternehmen nicht gut geht. Also von wegen "Hauptsache der Boss hat seine Kohle".

Zäld

@mathesm

Wie so viele Menschen erliegst du einem ganz bestimmten Irrtum: Dem Bestätigungsfehler (Confirmation Bias). Die Kognitionspsychologie schreibt dazu.

"Die Neigung, Informationen so auszuwählen, zu suchen und zu interpretieren, dass diese die eigenen Erwartungen erfüllen. Unbewusst ausgeblendet werden dabei Informationen, die eigene Erwartungen widerlegen (disconfirming evidence). Die betreffende Person unterliegt dann einer Selbsttäuschung oder einem Selbstbetrug" (quote Wiki)

Der Kapitalismus ist so. Sagst du. Ich sage dir was der Kapitalismus auch noch ist: Dein Allmy Forum. Dein Internet. Dein PC. Dein Bildschirm. Dein Smartphone. Dein Fahrrad. Deine Kleidung. Dein Kühlschrank. Deine Wohnungsausstattung. Der Materialismus wird häufig als oberflächlich kritisiert. Aber es gibt philosophische Strömungen die sagen: Erst durch den Zugang zu individuellen Gütern, erschaffen wir eine wirklich individuelle Identität. Allmy gehört offenbar zu einem Teil deiner Identität. Dein PC ebenfalls ein Teil deiner Identität. Z.B. zur Informationsbeschaffung, die für dich wichtig ist. Der Kapitalismus ermöglicht also Entfaltung individueller Interessen und Neigungen.

Der Großteil aller Unternehmen welteit sind Kleinst,- Klein- und Mittelgroße Betriebe. Großkonzerne repräsentieren nicht die Masse der Unternehmen. Und selbst bei den Großkonzernen gibt es nur wenige schwarze Schafe, wo man wirklich von einer bewussten Ausbeutung und Täuschung sprechen könnte. Ich nenne gerne wieder das Beispiel Schlecker. Dort kann man im Grunde von Ausbeutung durch schlechtes Management sprechen. Denn eine einzige Schleckerfrau, die alleine einen unübersichtlichen Laden leiten und repräsentieren soll: Das kann nur in die Hose gehen. Das ist in die Hose gegangen.

All die Dinge die Michael Moore (der ein linker Populist ist, ich kenne seine Werke) von sich gibt, haben nicht per se mit dem Kapitalismus zu tun, sondern mit der gewachsenen amerikanischen Kultur des rigorosen Individualismus. Ich z.B. halte staatliche Krankenversicherung, wenn effizient organisiert, für ein absolutes Muss zur Sicherung einer optimalen Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung. Kapitalismus und staatliche Eingriffe in bestimmten Sektoren schließen sich überhaupt nicht aus.

Du zeigst mir schlicht und ergreifend: Von Kapitalismus verstehst du ziemlich wenig. Deine Neigung dich auf negative Auswüchse innerhalb einer Gesellschaft zu fixieren, macht deine Argumentation unwissenschaftlich und einseitig. In welchem Land dieser Welt würdest du am Liebsten leben? Vermutlich wird deine Wahl auf ein kapitalistisch orientiertes Land fallen :)

Und übrigens. Mein Vater selber, hat einen Kleinbetrieb. Und wenn sich dort einer ausbeutet, dann ist er das selber. 4 Wochen Urlaub in acht Jahren. 6 Tage Arbeit die Woche. 70 Stunden Arbeit die Woche. So geht es insbesondere den Unternehmern. Denn du musst strikt zwischen Managern (Verwaltern) und Unternehmern (Visionären) unterscheiden. Manager gehen mir manchmal auch auf den Zeiger. Allerdings nicht, weil sie bewusst ausbeuten, sondern weil sie Bürokraten sind und nicht wissen, wie man das beste aus seinen Mitarbeitern rausholt. Und das tut man nicht durch permanente Kontrolle und Druck, sondern durch Gewährung von Freiraum, Selbstständigkeit und Gestaltungsmöglichkeiten.

@Flodolski
Es ist also in Ordnung wenn Leute in dritt Länder ausgebeutet werden nur damit du deine Hosen tragen kannst und deinen Kaffee trinken kannst.
Natürlich ist man froh etwas günstig zu bekommen oder viel Auswahl zu haben, aber dies funktioniert nur über den Kapitalistischen weg.
Das heist Einsparen wo geht, für sich verdienen wo geht.
Der Kapitalistische Kühlschranke z.B. wäre ich habe ein Mega großes Kühl Haus und jeder im Land darf dann zahlen dafür das er seine Sachen bei mir Kühl hält.
So ist der Kühlschrank kein Kapitalistisches Objekt da ihn jeder besitzen darf.
Wenn der Staat nun anordnet das nur eine Bestimmte Firma (und diese gehört ihm vielleicht auch noch) dies und das herstellen darf, so könnte man dieses Objekt noch beliebig teuer machen.
Das wäre wieder Kapitalistisch.
Kapitalistisch heist um Grunde nur Kapital erschlagend denkend.
Wer nur an Kapital denkt denkt logischer weise nicht mehr an andere.
Kapital und Sozial sind also unterschiedliche Dinge.
Im Kapitalismus geht es also um Kapital erschlagen, da sind dir die Verluste anderer dann wohl doch egal.