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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.847 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Sozial, Grundeinkommen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das bedingungslose Grundeinkommen

22.08.2020 um 10:25
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich bezweifle das nicht und das ist auch sehr bedauerlich. Es deckt sich irgendwie nicht mit meiner eigenen Lebenserfahrung, und nicht mit meinen aktuellen Beobachtungen. Ich hatte mein Studium ausschließlich mit Arbeit finanziert. Mir wäre es auch schon viel zu langweilig gewesen, da irgendwelche baFöG Formulare auszufüllen. Und - das mag Glück gewesen sein - die Suche hat immer bestenfalls Stunden gedauert. Wenn ich in meinem Stadtteil einkaufen gehe, sehe ich an vielen Geschäften Schilder 'Mitarbeiter gesucht'. Das hat sich durch Corona etwas geändert, aber Corona alleine für ja auch noch nicht ins ALGII, so von der Zeit her.

Ich denke, dass Beides existiert. Und real ist Deutschland ein land, das Arbeitskräfte benötigt. Da wird sich schon was finden. Anders sieht das natürlich im fortgeschritteneren Alter aus.
Ein Aspekt zum Thema Arbeitssuche wird selten erwähnt, nämlich das eigene soziale Umfeld. Als geselliger Mensch hat man irgendwann ja auch einen großen Kreis von Menschen um sich. Wenn aus meinem privaten Umfeld jemand länger ohne Arbeit wäre, würden wir (also Umfeld insgesamt) schon was finden. Ob das dolle ist? Vielleicht nicht. Ob das nur ein 450€ Job ist? Nein, das nun auch wieder nicht.

Viele Menschen stellen sich auch sehr als Einzelkämpfer auf und das hat oft nicht nur Vorteile.
Ist ja toll für dich, dass du das Vitamin B nur so aus den Ohren rausquellen hast, so dass du dir njie Sorgen darum machen musst jemals keine Arbeit zu kriegen. Andere haben nicht soviel Glück, und das hat einen Schei# mit Faulheit zu tun. Wie gesagt, meine Erfahrung ist eine völlig andere als "real ist Deutschland ein land, das Arbeitskräfte benötigt". Eher "Real bewerben sich 100 Leute auf jede Freie Stelle".

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22.08.2020 um 10:30
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Eher "Real bewerben sich 100 Leute auf jede Freie Stelle".
@Taln.Reich

Das deckt sich so nicht mit den Arbeitsmarktzahlen, besonders wenn wir 'Prä Corona' nehmen.

http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Arbeitsmarkt/Datensammlung/PDF-Dateien/abbIV32.pdf

Hier kommen tatsächlich deutlich mehr Arbeitslose auf die offenen Stellen. Das ist aber auch gar nicht der Punkt. Nur sehr viel günstiger war die Arbeitsmarktlage seit Mitte der 60er Jahre kaum jemals, ausgenommen einen kurzen Zeitraum Ende der 70er Jahre.

Es ist aber klar ersichtlich, dass die Situation in keiner Weise in den letzten Jahren schlimmer geworden ist, sondern tendenziell eher besser. Es wird dennoch keine Vollbeschäftigung geben. Aber die Zahl der nicht gut Vermittelbaren ist dennoch so relativ gering, dass es kein BGE braucht. Stattdessen braucht es Infrastruktur, damit die Lage weiter tendenziell besser werden kann.


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22.08.2020 um 10:33
Zitat von McMurdoMcMurdo schrieb:Leben wir nicht schon immer auf Pump? Wo kommen denn die 2 Billionen EUR Staatsschulden die Deutschland so hat? Das geht doch auch schon Jahrzehnte so.
Ja, und genau deshalb ist ein BGE auch Schwachsinn. Jetzt reichen schon die Steuereinnahmen nicht aus, es fehlen 1,9 Billionen. Dann will man mit einem BGE noch mehr auf diese Zahl draufpacken?


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22.08.2020 um 10:36
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Es ist aber klar ersichtlich, dass die Situation in keiner Weise in den letzten Jahren schlimmer geworden ist, sondern tendenziell eher besser. Es wird dennoch keine Vollbeschäftigung geben. Aber die Zahl der nicht gut Vermittelbaren ist dennoch so relativ gering, dass es kein BGE braucht. Stattdessen braucht es Infrastruktur, damit die Lage weiter tendenziell besser werden kann.
Ach wirklich? Hast du dazu eine Statistik? Hast du eine Statistik dazu wieviele arbeitsfähige Langzeitarbeitslose mit Freuden einen Job annehmen würden aber denen einfach keine Chance geboten wird?
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das deckt sich so nicht mit den Arbeitsmarktzahlen, besonders wenn wir 'Prä Corona' nehmen.

http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Arbeitsmarkt/Datensammlung/PDF-Dateien...

Hier kommen tatsächlich deutlich mehr Arbeitslose auf die offenen Stellen. Das ist aber auch gar nicht der Punkt. Nur sehr viel günstiger war die Arbeitsmarktlage seit Mitte der 60er Jahre kaum jemals, ausgenommen einen kurzen Zeitraum Ende der 70er Jahre.
Ich kenne meine Erfahrung. Und die sieht so aus, dass das Bild vom angeblichen "Fachkräftemangel" einfach nicht bestätigen kann.


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22.08.2020 um 10:37
Weiterhin würde die drastische Erhöhung der Staatsquote dem Apparat Staat auch eine Macht verleihen, die ich gesellschaftlich für sehr ungünstig halte. Mein Zutrauen zur Gottgleichheit dieser Insitution ist sehr begrenzt.

Eine von mehreren möglichen Entwicklungen wäre doch sehr dystopisch:

Wir führen ein BGE ein. 20 Jahre später leben 20 Millionen Menschen ganz überwiegend von den Wohltaten des Staates. Sie haben nie oder wenn, dann vor langer Zeit mal gearbeitet. Das Abhängigkeitsverhältnis zum Staat ist somit sehr hoch. Dann kommt eine Wirtschaftskrise. Komischerweise gehört deutschland gar nicht mehr zu den reicheren Ländern, wie konnte das passieren. Es wird eine seltsame Regierung gewählt. Es kommt ein Gesetz, das besagt, dass das BGE weiterhin bedingungslos ist, aber für diejenigen gekürzt wird, die sich staatsfeindlich verhalten, sprich mit der Opposition offenkundig sympathisieren. So ähnlich, wie es derzeit mit den EU Geldern geschieht: Wer nicht auf Merkels Linie ist, da werden sie gekürzt. Im nächsten Schritt, nachdem diese seltsame Regierung noch mal knapp gewonnen hat, werden Wahlen dann nicht mehr geheim, sondern öffentlich. Man muss ja wissen, wer Staatsfeind ist und wem man daher den Geldhahn zudrehen kann.

Ein BGE macht den Bürger zu 100% durch den Staat erpressbar.


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22.08.2020 um 10:39
@Taln.Reich

Ich hatte Dir eine Statistik, die genau das besagt, bereits verlinkt. Aktuell kommen auf eine offene Stelle 2,9 Arbeitslose. Das war ein besserer Wert als in den Jahren zuvor. Die Statistik ging immerhin bis 2019.

Dein Link führt zum Ergebnis: Fehler 403, nicht aufrufbar. Das überzeugt begrenzt.


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22.08.2020 um 10:40
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Es wird eine seltsame Regierung gewählt. Es kommt ein Gesetz, das besagt, dass das BGE weiterhin bedingungslos ist, aber für diejenigen gekürzt wird, die sich staatsfeindlich verhalten, sprich mit der Opposition offenkundig sympathisieren.
Das Gesetz würde vom Verfassungsgericht kassiert werden.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ein BGE macht den Bürger zu 100% durch den Staat erpressbar.
Und Erpressbarkeit durch rein profitorientierte Organisationen ist besser?


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22.08.2020 um 10:46
@Taln.Reich

Ich bin, was die automatische Stabilität demokratischer Strukturen, zu denen das BVerfG zählt, nicht so 100% sicher, dass alles immer gut bleibt.

Wer hätte vor 20 Jahren gedacht, dass ein Trump möglich wäre?
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Und Erpressbarkeit durch rein profitorientierte Organisationen ist besser?
Du übersiehst den Unterschied: Als Arbeitnehmer hat man (wenigstens theoretisch) die Auswahl zwischen tausenden Arbeitgebern. Unter anderem darauf beruht unser System. Ist ein Arbeitgeber schlecht, schaust Du nach einem anderen. Wann und ob das klappt, steht auf einem anderen Blatt, aber die Möglichkeit existiert. Ein Mensch, der in einem BGE System 20 jahre nie gearbeitet hat, ist dem Staat aber ausgeliefert, dass es beinahe einer Leibeigenschaft entspricht. Der kann sich ja nicht einen anderen Anbieter suchen.

Und ich vertraue meinem Arbeitgeber weit mehr als unserem Staat, auch allen meinen vorigen Arbeitgebern. Noch nicht mal so sehr persönlich, aber ich weiss, dass ich für meinen Arbeitgeber einen Mehrwert darstelle. Welchen Mehrwert kann denn ein reiner Leistungsbezieher in einem BGE System geltend machen? Wenn der sagt: Ich nehme Euer Geld nicht mehr, dann so what?

Der Idee, dass es ein gutes gesellschaftliches System darstellt, wenn sehr viele Bürger vom Staat auf die gleiche Weise abhängig sind, wie ein Amselküken von seiner Mutter, kann ich rein gar nichts Positives abgewinnen.


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22.08.2020 um 10:48
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich hatte Dir eine Statistik, die genau das besagt, bereits verlinkt. Aktuell kommen auf eine offene Stelle 2,9 Arbeitslose. Das war ein besserer Wert als in den Jahren zuvor. Die Statistik ging immerhin bis 2019.
Du hast deine "Lebenserfahrung" als Maß aller Dinge gebracht, ich meine. Und meine Erfahrung ist, dass die Schlagparole der BGE-Gegner "alle die arbeiten können aber es nicht tun sind einfach nur zu Faul" absurder, Menschenverachtender Schwachsinn ist.

Und, nein, dass ist nicht die Statistik, die ich verlangte. Ich habe nach der Statistik gefragt, wieviele arbeitsfähige Langzeitarbeitslose mit Freuden einen Job annehmen würden. Die hast du nicht geliefert. Genauso wie die BGE-Gegner hier auch nie Statistiken darlegen, wieviele von den Langzeitarbeitslosen den ihrem Klischebild der arbeitsunwilligen leistungsverweigerern entsprechen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Dein Link führt zum Ergebnis: Fehler 403, nicht aufrufbar. Das überzeugt begrenzt.
das war kein Link meinerseits, dass war nur ein Zitat von deinem.


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22.08.2020 um 10:51
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Ich habe nach der Statistik gefragt, wieviele arbeitsfähige Langzeitarbeitslose mit Freuden einen Job annehmen würden. Die hast du nicht geliefert. Genauso wie die BGE-Gegner hier auch nie Statistiken darlegen, wieviele von den Langzeitarbeitslosen den ihrem Klischebild der arbeitsunwilligen leistungsverweigerern entsprechen.
@Taln.Reich

Das ist ein beliebter Trick hier, nach Statistiken zu rufen, von denen man weiss, dass sie nicht existieren. 'Mit Freunden annehmen würden'. Wie will man das denn statistisch erfassen? Natürlich ist subjektive Freude nicht objektiv messbar, erst recht nicht in einer zunächst theoretischen Befragung. So funktioniert Statistik nicht.

Ein reines 'Die sind zu faul' ist doch gar nicht meine Argumentationsebene und wäre auch eine absolute Plattitüde.

Allerdings ist ein BGE ein wertvolles Instrument, um Menschen faul zu machen, das erwarte ich schon. Und nein, darüber habe ich auch keine Statistik, weil wie ja gar kein BGE haben. Es wird schon einen Grund haben, warum BGE Feldversuche immer mit ein paar Männekes gemacht werden. So kann man die verheerenden wirtschaftlichen Auswirkungen natürlich wegblenden. Wenn jetzt aktuell in einem Feldversuch 120 Menschen ein BGE erhalten, bricht natürlich nicht die Wirtschaft zusammen.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

22.08.2020 um 10:54
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Du übersiehst den Unterschied: Als Arbeitnehmer hat man (wenigstens theoretisch) die Auswahl zwischen tausenden Arbeitgebern. Unter anderem darauf beruht unser System. Ist ein Arbeitgeber schlecht, schaust Du nach einem anderen. Wann und ob das klappt, steht auf einem anderen Blatt, aber die Möglichkeit existiert. Ein Mensch, der in einem BGE System 20 jahre nie gearbeitet hat, ist dem Staat aber ausgeliefert, dass es beinahe einer Leibeigenschaft entspricht. Der kann sich ja nicht einen anderen Anbieter suchen.

Und ich vertraue meinem Arbeitgeber weit mehr als unserem Staat, auch allen meinen vorigen Arbeitgebern. Noch nicht mal so sehr persönlich, aber ich weiss, dass ich für meinen Arbeitgeber einen Mehrwert darstelle. Welchen Mehrwert kann denn ein reiner Leistungsbezieher in einem BGE System geltend machen? Wenn der sagt: Ich nehme Euer Geld nicht mehr, dann so what?
Sehr gut ausgedrückt, perfekt auf den Punkt gebracht.
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Genauso wie die BGE-Gegner hier auch nie Statistiken darlegen, wieviele von den Langzeitarbeitslosen den ihrem Klischebild der arbeitsunwilligen leistungsverweigerern entsprechen.
Also, dann hier, bitte schön:
Tatsächlich stehen die meisten registrierten Arbeitslosen - etwa 80 % - dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Ein Fünftel will überhaupt keine Erwerbstätigkeit mehr aufnehmen. Besonders stark ausgeprägt ist die Distanz zum Arbeitsmarkt bei älteren Arbeitslosen - zum Teil ist das auf Resignation angesichts ihrer schlechten Beschäftigungschancen, zum Teil auf Fehlanreize des Sozialversicherungssystems zurückzuführen. Arbeitslosigkeit wird von ihnen häufig als ein Übergangsstadium zum gesetzlichen Ruhestand angesehen. Von den jungen Arbeitslosen würden 90 % sofort eine Arbeit aufnehmen, wenn ihnen eine Stelle angeboten würde.
[...]
Innerhalb der untersuchten Gruppen, die vereinfachend als "die Arbeitslosen" bezeichnet werden, will ungefähr jeder Fünfte keine Erwerbstätigkeit aufnehmen (Tabelle 1). Etwa 60 % wollen am liebsten sofort wieder arbeiten. Die übrigen beabsichtigen erst später eine Arbeit aufzunehmen.
Quelle: https://www.diw.de/sixcms/detail.php?id=286112


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22.08.2020 um 10:55
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich bin, was die automatische Stabilität demokratischer Strukturen, zu denen das BVerfG zählt, nicht so 100% sicher, dass alles immer gut bleibt.

Wer hätte vor 20 Jahren gedacht, dass ein Trump möglich wäre?
Das hat aber einen Schei# mit BGE zu tun.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Du übersiehst den Unterschied: Als Arbeitnehmer hat man (wenigstens theoretisch) die Auswahl zwischen tausenden Arbeitgebern. Unter anderem darauf beruht unser System. Ist ein Arbeitgeber schlecht, schaust Du nach einem anderen. Wann und ob das klappt, steht auf einem anderen Blatt, aber die Möglichkeit existiert.
Das gilt vielleicht für dich, der sich nie Sorgen darum machen muss, beim verlassen eines Jobs längerfristig arbeitslos zu sein. Leute die diesen Luxus nicht haben, können es sich nicht leisten, eine Stelle auszuschlagen in der Waagen Hoffnung, irgendwo anders was zu finden.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ein Mensch, der in einem BGE System 20 jahre nie gearbeitet hat, ist dem Staat aber ausgeliefert, dass es beinahe einer Leibeigenschaft entspricht. Der kann sich ja nicht einen anderen Anbieter suchen.
Und jemand der 20 Jahre auf H4 war, weil ihm niemand eine Chance geben will ist besser dran?


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22.08.2020 um 10:59
@Taln.Reich
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Und jemand der 20 Jahre auf H4 war, weil ihm niemand eine Chance geben will ist besser dran?
Nein, ist er nicht. Und ich würde alle Anstrengungen unterstützen, Menschen aus diesem System wieder in ein selbstbestimmtes Leben zu bringen. Da dürfte es - gerade bei den Jüngeren - auch ein Mehr an individueller Förderung sein. Und bei den Älteren dürfte es auch gerne ein Mehr an Realismus seitens staatlicher Stellen sein. 14 Monate vor dem Renteneintritt braucht man auch niemanden mehr in eine Maßnahme zu stecken. Ich halte das System keineswegs für ideal. Es könnte aber ein Ausgangspunkt für Reformen sein.

Die Idee 'Das machen wir jetzt für alle' und geben dem Kind einen anderen Namen finde ich aber vollständig idiotisch. Diese Lebensform wird auch nicht menschenwürdiger dadurch, dass man die Amtstermine weglässt.

Umso blöder wäre es, sie auf die Gesamtbevölkerung anzuwenden.

Ich verstehe die Grundidee nicht: Dieses System ist so schlecht, dass wir es abschaffen wollen. Also wenden wir es jetzt auf Alle an.


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22.08.2020 um 10:59
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ein reines 'Die sind zu faul' ist doch gar nicht meine Argumentationsebene und wäre auch eine absolute Plattitüde.
Genau das lese ich hier aber immer und immer wieder, und es bringt mich jedesmal zum Kotzen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Allerdings ist ein BGE ein wertvolles Instrument, um Menschen faul zu machen, das erwarte ich schon. Und nein, darüber habe ich auch keine Statistik, weil wie ja gar kein BGE haben. Es wird schon einen Grund haben, warum BGE Feldversuche immer mit ein paar Männekes gemacht werden. So kann man die verheerenden wirtschaftlichen Auswirkungen natürlich wegblenden. Wenn jetzt aktuell in einem Feldversuch 120 Menschen ein BGE erhalten, bricht natürlich nicht die Wirtschaft zusammen.
Wenn die generelle Aussicht auf "Geld ohne arbeiten, Bedingungslos" sofort alle zu Faulen Säcken, die nur noch zuhause auf der Couch rumfaulen verwandeln würde (so wie es hier von den Gegnern dargestellt wird), würde sich das auch bei8 den Feldversuchen zeigen.

Und der Grund dafür, dass das immer nur begrenzt ist, hat herzlich wenig mit den dauer-kolprotierten Alptraum-Szenarien zu tun, sondern schlicht und ergreifend damit, dass eine Gesellschaftsweite Einführung schlichtweg zu Teuer ist für ein vorrübergehendes Experiment.


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22.08.2020 um 11:03
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:Tatsächlich stehen die meisten registrierten Arbeitslosen - etwa 80 % - dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Ein Fünftel will überhaupt keine Erwerbstätigkeit mehr aufnehmen. Besonders stark ausgeprägt ist die Distanz zum Arbeitsmarkt bei älteren Arbeitslosen - zum Teil ist das auf Resignation angesichts ihrer schlechten Beschäftigungschancen, zum Teil auf Fehlanreize des Sozialversicherungssystems zurückzuführen. Arbeitslosigkeit wird von ihnen häufig als ein Übergangsstadium zum gesetzlichen Ruhestand angesehen. Von den jungen Arbeitslosen würden 90 % sofort eine Arbeit aufnehmen, wenn ihnen eine Stelle angeboten würde.
[...]
Innerhalb der untersuchten Gruppen, die vereinfachend als "die Arbeitslosen" bezeichnet werden, will ungefähr jeder Fünfte keine Erwerbstätigkeit aufnehmen (Tabelle 1). Etwa 60 % wollen am liebsten sofort wieder arbeiten. Die übrigen beabsichtigen erst später eine Arbeit aufzunehmen.
Würde diese Statistik nicht eher die Befürworter bekräftigen? Der weit überwiegende Teil der Arbeitslosen würde sehr gerne einen Job annehmen, die arbeitsunwilligen (die hier von den BGE-Gegnern gerne als der typische Arbeitslose dargestellt werden) sind eine kleine Minderheit.


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22.08.2020 um 11:04
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:enn die generelle Aussicht auf "Geld ohne arbeiten, Bedingungslos" sofort alle zu Faulen Säcken, die nur noch zuhause auf der Couch rumfaulen verwandeln würde (so wie es hier von den Gegnern dargestellt wird), würde sich das auch bei8 den Feldversuchen zeigen.

Und der Grund dafür, dass das immer nur begrenzt ist, hat herzlich wenig mit den dauer-kolprotierten Alptraum-Szenarien zu tun, sondern schlicht und ergreifend damit, dass eine Gesellschaftsweite Einführung schlichtweg zu Teuer ist für ein vorrübergehendes Experiment.
@Taln.Reich

Es zeigt sich nicht bei den Feldversuchen, weil die vorab schon zeitlich begrenzt sind. Daher sind die Feldversuche völlig wertlos. Sie belegen allenfalls, dass Menschen sich freuen, wenn man ihnen Geld schenkt. Das wusste ich auch vorher. Das Ergebnis kann ich schon reproduzieren, wenn ich jemandem an der Bushaltestelle einen 10er schenke.

Aha, es ist also zu teuer. Wenn es kurzfristig zu teuer ist, dann wird es das wohl langfristig erst recht sein.

Um dies zu veranschaulichen: Ich könnte über das Wochenende eine Ferrari mieten. Das ist mir aber zu teuer. Ich schließe daraus, ich miete gar keinen Ferrari. Ich schließe nicht daraus, dass ich ihn dann dauerhaft miete.


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22.08.2020 um 11:05
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:Wenn die generelle Aussicht auf "Geld ohne arbeiten, Bedingungslos" sofort alle zu Faulen Säcken, die nur noch zuhause auf der Couch rumfaulen verwandeln würde (so wie es hier von den Gegnern dargestellt wird), würde sich das auch bei8 den Feldversuchen zeigen.
Und ich mußte schon oftmals lesen das mit dem BGE quasi die Kunst aufblüht. Dieses Argument bringt mich schon fast zur Weißglut.

Es ist ja so, das jeder Gründe sucht seine Meinung zu dem Thema zu untermauern. Oftmals halten diese Gründe einer genaueren
Betrachtung nicht stand, zumal es keinerlei Statistiken oder Erhebungen gibt, die sich auf eine langjährige Erfahrung mit einem BGE
berufen könnten.

Das wichtigste ist jedoch die Finanzierbarkeit und wie steht es um die Zahlungsmoral der Firmen, Industrie... die letztenendes ein BGE für alle finanzieren sollen. Ich bleibe dabei, die Wirtschaft wird vielfach in das Ausland abwandern.


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22.08.2020 um 11:06
Zitat von LuminitaLuminita schrieb:atsächlich stehen die meisten registrierten Arbeitslosen - etwa 80 % - dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Ein Fünftel will überhaupt keine Erwerbstätigkeit mehr aufnehmen. Besonders stark ausgeprägt ist die Distanz zum Arbeitsmarkt bei älteren Arbeitslosen - zum Teil ist das auf Resignation angesichts ihrer schlechten Beschäftigungschancen, zum Teil auf Fehlanreize des Sozialversicherungssystems zurückzuführen. Arbeitslosigkeit wird von ihnen häufig als ein Übergangsstadium zum gesetzlichen Ruhestand angesehen. Von den jungen Arbeitslosen würden 90 % sofort eine Arbeit aufnehmen, wenn ihnen eine Stelle angeboten würde.
Naja, das ließt sich für mich jedenfalls nich so, als ob man befürchten müsste, bei BGE Einführung müssten wir nach 20 Jahren mit 20 Mio. Menschen rechnen, die nie gearbeitet haben oder eben 2 Jahrzehnte nich mehr.
Mit solchen Horrorszenarien zu argumentieren (20 Mio. dürfte in 20 Jahren vermutlich fast jeder zweite Arbeitnehmer sein) is nu auch nich wirklich sinnvoll.

Irgendwie können oder wollen beide Seiten hier nich mal abseits von Extremen argumentieren.

mfg
kuno


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22.08.2020 um 11:09
@Gwyddion
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Das wichtigste ist jedoch die Finanzierbarkeit und wie steht es um die Zahlungsmoral der Firmen, Industrie... die letztenendes ein BGE für alle finanzieren sollen. Ich bleibe dabei, die Wirtschaft wird vielfach in das Ausland abwandern.
Das ist einer der Hauptounkte.

Entweder erhähen wir die MwST auf unerträgliche Werte. Dann kaufen alle im Ausland ein und die Einnahmen werden weniger statt mehr. Dann kann man noch Eu Binnensteuern erheben um den Preis eines Eu Austritts. Dann ist die Wirtschaft ohnehin am Arsch.

Dann gibt es noch die Enteignungsfantasten. Aber selbst das Geld von Susi Klatten wäre dann schnell aufgebraucht. Und auch die könnte ins Ausland umziehen.

Und dann gibt es Fantasten, die 'denen da oben', also 'dem Großkapitals' in die Tasche greifen wollen und argumentativ oft bedenklich nahe an Verschwörungstheoretiker kommen. Schon jetzt können globale Firmen ihre Finanzströme so optimieren, dass sie Steuern da zahlen, wo es nicht sehr hoch ist. Hätten wir aber für eine BGE die allerhöchsten Besteuerungen, bliebe sehr wenig in Deutschland hängen.


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22.08.2020 um 11:11
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Nein, ist er nicht. Und ich würde alle Anstrengungen unterstützen, Menschen aus diesem System wieder in ein selbstbestimmtes Leben zu bringen. Da dürfte es - gerade bei den Jüngeren - auch ein Mehr an individueller Förderung sein.
dafür müsste aber der Umgang geändert werden. Weg davon, darauf fokussiert zu sein den arbeitsunwilligen zu jagen und in Arbeit zu drängen (als ob jemand, der wirklich nicht arbeiten möchte dadurch plötzlich seine Einstellung ändern würde, anstatt vorsätzlich einen so miserablen Job zu machen das er diesen schnell wieder los ist) hin dazu, Leute die arbeiten wollen in Arbeit zu bringen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Die Idee 'Das machen wir jetzt für alle' und geben dem Kind einen anderen Namen finde ich aber vollständig idiotisch. Diese Lebensform wird auch nicht menschenwürdiger dadurch, dass man die Amtstermine weglässt.
Frage: glaubst du wirklich, dass es den BGE-Befürwortern hier alleine um die Amtstermine geht?


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