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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.847 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Sozial, Grundeinkommen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das bedingungslose Grundeinkommen

09.09.2020 um 15:37
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:So leicht ist es nicht.
Okay... Schwer Behinderte oder meinetwegen Unvermittelbare ( welche sind das? Alkoholiker? Drogenkonsumenten? ) könnte man mit einem höheren Monatseinkommen ausstatten. Aber dafür reicht immer noch Hartz IV ( höherer Satz ) ohne Auflagen und damit ohne Sanktionen.
Unvermittelbare sind all jene, die niemand einstellen würde: ältere Arbeitnehmer, schwer Behinderte, Suchtkranke, psychisch Kranke, chronisch Kranke... also all jene, bei denen eine Umschulung keine Verbesserung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt bringen würde. Man kann es für eine bestimmte Zeit versuchen (sagen wir, ein Jahr lang) und wenn sie bis dahin nicht vermittelt werden konnten, dann kann man sich die Mühe sparen.

Ich hab jetzt schnell nachgelesen und das hier gefunden:
https://www.hartziv.org/mehrbedarf.html

Mehrbedarf gibts nicht einfach so, der ist an bestimmte Voraussetzungen gebunden (Schwangere, Alleinerziehende, chronisch Kranke, Behinderte usw.) Und besonders hoch ist er auch nicht: maximal 432 Euro. Der Regelsatz für 2020 für eine alleinstehende Person beträgt ebenfalls 432 Euro. Das heißt, bestenfalls bekommt man 864 Euro und das finde ich schon wenig, wenn man bedenkt, was davon bezahlt werden muss:
Was ist im Regelsatz enthalten?

Der Regelsatz umfasst Leistungen zur Sicherung des Grundbedarfs. Darin enthalten sind Kosten für Lebensmittel, Kleidung, Körperpflege, Haushaltsenergie (Strom), Hausrat und persönliche Bedürfnisse des Lebens.
Quelle: https://www.hartziv.org/regelbedarf.html

Zumindest die Miete ist nicht darin enthalten, die wird zusätzlich noch bezahlt.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Einkommen auf Höhe des letzten Nettoeinkommens? Okay, dann beende ich sofort meine Tätigkeit. Das reicht dann locker.
Und welches letzte Nettogehalt sollen junge, gesunde und intelligente Menschen bekommen die z.B. bisher nie gearbeitet haben?
Das bekommst du ja nicht gleich, wenn du deinen Job selbst kündigst, drum wirst du dir das wohl gut überlegen. ;) Sofort bekommt man Arbeitslosengeld ja nur, wenn man gekündigt wird. Ich habe vorhin gelesen, dass die Arbeitsagentur eine Sperrfrist von bis zu zwölf Wochen bei Selbstkündigung verhängt. Ich gehe davon aus, dass man für eine Selbstkündigung schon gute Gründe haben muss. "Hab keine Lust mehr" wird nicht als guter Grund gelten, fürchte ich. ;)

ALG 1 bekommt man ja jetzt auch erst, wenn man eine gewisse Anzahl von Versicherungsmonaten erworben hat. Das soll so bleiben, es soll ja nur der Betrag erhöht werden. Solche Leute bekommen jetzt Hartz IV, richtig? Das kann ja weiter so bleiben, nur eben mit höheren Geldleistungen. Diese Leute müssen dann auch eine Ausbildung machen, sich umschulen lassen und sich um Arbeit bemühen.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Also ich hatte damals als meine Berufstätigkeit wegen körperlichen Wehwehchen auf der Kippe stand, keine Probleme eine Umschulung durchzusetzen. 2 Termine bei Amtsärzten und ein Attest von der Kurklinik reichten aus.
Das ist ja was anderes. Wenn du deinen alten Beruf aus Krankheitsgründen nicht mehr ausüben kannst, ist das nicht dasselbe, wie eine Umschulung, weil du in deinem alten Beruf keinen Job mehr bekommst. Dann sagt man dir nämlich: "Dann bewirb dich halt auf einen anderen Job." So steht das jedenfalls hier:
In Deutschland ist nach sechs Monaten Arbeitslosigkeit jede Beschäftigung zumutbar, sofern sie höher entlohnt wird als das Arbeitslosengeld ausmacht. In den ersten drei Monaten der Arbeitslosigkeit ist eine Minderung um mehr als 20 Prozent und in den folgenden drei Monaten um mehr als 30 Prozent dieses Arbeitsentgelts nicht zumutbar. Einen eigenen Berufsschutz gibt es nicht, auch befristete Jobs sind anzunehmen.
Quelle: https://kurier.at/wirtschaft/arbeit-um-jeden-preis-was-arbeitslosen-zumutbar-ist/400735044
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Ich persönlich lege dafür nicht meine Hand ins Feuer. Die Umfragen sind zwar nett und sprechen für ein BGE, allerdings wie sieht es dann in der Realtiät aus. Zumal ja schon, wenn ich mich recht entsinne, das BGE ab dem Kinderalter oder früher in Teilen bezahlt werden soll.
Dann hat man mit 18 schon ein feines Pölsterchen auf dem Konto und das kann einen schon von einer Arbeit abhalten.
Naja, das Pölsterchen wird wohl eher für Führerschein, erste Wohnung, Studium und dgl. verwendet werden.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Und das man die paar Termine im Jahr wahrnimmt, oder ein paar Bewerbungen verschickt ist schon zu viel Aufwand? Wer das nicht schafft, der schafft es auch nicht einer beruflichen Tätigkeit, die auch Disziplin und Eigenverantwortung abverlangt, nachzugehen.
Nein, das ist schon okay, sofern das wirklich was bringt. Also für jemanden, der reale Chancen am Arbeitsmarkt hat. Es gibt aber Menschen, die können sich bewerben, soviel sie wollen und auch zu jeder Maßnahme und jedem Termin pünktlichst aufkreuzen, es wird nichts bringen. Und da könnte man sich das alles sparen.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Mein Reden.
Also würde irgendwann das Geschrei nach "BGE Erhöhung" kommen. Und wer´s bezahlen soll steht dann immer noch zur Debatte.
Erhöhung sowieso: Inflationsanpassung, so wie das bei Gehältern, Renten etc. ja auch gemacht wird. Steigen die Lebenskosten, muss das BGE natürlich auch angepasst werden.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Wobei man jetzt "Luxus" definieren müßte. Für einen Menschen aus Zentralafrika ist schon frisches, trinkbares Wasser Luxus.
Hier vlt. eine coole Breitling Uhr oder ein Mc Laren. Das Gefälle zwischen Arm ( trotz BGE ) und Reich bleibt weiterhin bestehen.
Nachdem wir hier von Deutschland sprechen, gilt natürlich die Definition eines westlichen Wohlfahrtsstaats. Ob man sich jetzt eine Reise leistet, eine neue Wohnung, eine Breitling, einen McLaren kauft, ist ja dann egal. Man muss halt unterschiedlich lange und viel arbeiten dafür, wenn man sich das leisten will, denn vom BGE allein geht sich das nicht so oder so nicht aus.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Nope.. es geht auch Quereinstieg und neben der Tätigkeit kann man seine Ausbildung auch nachholen ( schon erlebt ).
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Ja... bei richtig guten Leistungen kann man auch den Antrag auf Ausbildungszeit verkürzen , so zumindest weis ich es vom Anlagemechaniker.
Okay, das ist dann in Deutschland anders als in Österreich. Bei uns geht nämlich ohne irgendeinen offiziellen Wisch gar nichts. Manche Jobs kann man schon mit Matura machen, aber Handwerk natürlich nicht.

Die Schnellausbildungen vom Wifi oder anderen Bildungsträgern werden nämlich nicht so richtig anerkannt, sondern eher belächelt. Wenn man zum Beispiel die Ausbildung "IT-Systemadministrator" als Kurzausbildung macht, bekommt man damit maximal eine Stelle im Call Center als First Level Support, mehr nicht. Die Lehre dauert halt doch drei Jahre und ist anerkannter bei den Arbeitgebern als so ein Schnellkurs.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Das ist eine hochkomplexe Gemengelage, die du ansprichst. Viele wollen keine Ausbildung mehr machen, weil ein Studium attraktiver ist. Dadurch fehlen dann nachher die Fachkräfte.

Man kann jetzt aus zwei Richtungen kommen: Attraktivität der Ausbildung erhöhen (mehr Lohn) oder das Studium unattraktiver machen. Tendenziell wäre ich für letzteres. Wenn ich mir anschaue, was für Leute heute von Seiten der Uni durchs Studium gezogen werden, packe ich mir manchmal echt an den Kopf...also entweder Zugangskriterien hoch setzen oder Studiengebühren wieder einführen. Besser sogar beides.
Ist ein Studium wirklich attraktiver oder wird einem das nur eingeredet? Ich habe nämlich den Eindruck, dass den jungen Leuten heute geraten wird, besser das Gymnasium zu machen und danach zu studieren, als die Hauptschule oder Realschule und danach eine Lehre. Weil man ja angeblich mit einem Studium besser verdienen kann. Ob das so stimmt, ist eine andere Frage.

Das Studium muss man nicht unattraktiver machen, man darf nur nicht davon ausgehen, dass ein Studium eine Ausbildung ist. Das ist es nämlich in den meisten Fällen nicht. Ein Studium ist Bildung, mehr nicht und wer erwartet, dass ein Studienabgänger perfekt auf das Berufsleben vorbereitet sei, der irrt. ;) Das heißt, wer einen Absolventen eines Studiums aufnimmt, muss diesen genauso erst einmal in seinem neuen Tätigkeitsbereich einschulen, wie jeden anderen Arbeitnehmer auch.

Lehre attraktiver machen - nun ja, da ist die Frage, ob das geht. Manche Berufe sind einfach nicht gefragt, da kann man wohl machen, was man will. Ob eine bessere Entlohnung da was ändert, ist die Frage, man könnte es versuchen.


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09.09.2020 um 16:00
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Ist ein Studium wirklich attraktiver oder wird einem das nur eingeredet? Ich habe nämlich den Eindruck, dass den jungen Leuten heute geraten wird, besser das Gymnasium zu machen und danach zu studieren, als die Hauptschule oder Realschule und danach eine Lehre. Weil man ja angeblich mit einem Studium besser verdienen kann. Ob das so stimmt, ist eine andere Frage.
Das kann man nicht pauschal beantworten. Das kommt darauf an, was man lernt oder studiert. Ich habe beides gemacht. Erst die Berufsausbildung, dann studiert, aber eine andere Fachrichtung. In der Richtung arbeite ich auch und bekomme etwa doppelt soviel, wie nach der Ausbildung. Als Einsteiger, mit Berufserfahrung und außerhalb des öD reden wir über das drei bis vierfache. Abzüglich Studienkosten und Gehaltsausfall bis zur Promotion rechnet sich das Studium nach ca zehn Jahren für mich. Und mir macht es Spaß, was ich sogar noch etwas höher anrechnen würde als der monetäre Nutzen. Dafür wird aber auch mehr von einem erwartet.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Das Studium muss man nicht unattraktiver machen, man darf nur nicht davon ausgehen, dass ein Studium eine Ausbildung ist. Das ist es nämlich in den meisten Fällen nicht. Ein Studium ist Bildung, mehr nicht und wer erwartet, dass ein Studienabgänger perfekt auf das Berufsleben vorbereitet sei, der irrt. ;) Das heißt, wer einen Absolventen eines Studiums aufnimmt, muss diesen genauso erst einmal in seinem neuen Tätigkeitsbereich einschulen, wie jeden anderen Arbeitnehmer auch.
Das ist korrekt. Nicht jeder Studiengang ist berufsqualifizierend. Nach der Ausbildung musste ich mich dann im Job aber ebenso einarbeiten. Das hat aber auch nichts mit meinem Argument zu tun. Als Akademiker wirst du häufig als „Häuptling“ eingesetzt...es kann aber nicht jeder „Häuptling“ sein, also müsste man den Zugang beschränken. Dann eben durch Eignungsfeststellung oder durch Kosten. Dann löst sich auch das „du musst aber studieren“-Kredo.


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09.09.2020 um 16:18
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Das kann man nicht pauschal beantworten. Das kommt darauf an, was man lernt oder studiert. Ich habe beides gemacht. Erst die Berufsausbildung, dann studiert, aber eine andere Fachrichtung. In der Richtung arbeite ich auch und bekomme etwa doppelt soviel, wie nach der Ausbildung. Als Einsteiger, mit Berufserfahrung und außerhalb des öD reden wir über das drei bis vierfache. Abzüglich Studienkosten und Gehaltsausfall bis zur Promotion rechnet sich das Studium nach ca zehn Jahren für mich. Und mir macht es Spaß, was ich sogar noch etwas höher anrechnen würde als der monetäre Nutzen. Dafür wird aber auch mehr von einem erwartet.
Ja, das mit Sicherheit. Ich habe auch beides gemacht und bei meiner Lehre extra darauf gehört, was man mir bei der Berufsberatung angepriesen hat als zukunftssicheren Job mit brillanten Aussichten. Nachdem ich die Lehre absolviert habe (übrigens mit Auszeichnung), fand ich nie wieder einen Job und hab dann erst was anderes gemacht. Studiert habe ich rein aus Interesse, ohne das Ziel, mich damit auf dem Arbeitsmarkt höher zu qualifizieren. Das Studium habe ich mir aber auch selbst finanziert und nebenberuflich studiert. Ich arbeite also jetzt weder in meinem erlernten Beruf, noch im Berufsfeld meines Studiums. Macht auch nichts, ich bin da recht flexibel. ;)

Es ist also an deinen Beispiel schon zu sehen, dass manche Studienabschlüsse schon was bringen. Du hast es ja anscheinend für dich ideal getroffen und es wundert mich nicht, dass sich das viele so wünschen.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Das ist korrekt. Nicht jeder Studiengang ist berufsqualifizierend. Nach der Ausbildung musste ich mich dann im Job aber ebenso einarbeiten. Das hat aber auch nichts mit meinem Argument zu tun. Als Akademiker wirst du häufig als „Häuptling“ eingesetzt...es kann aber nicht jeder „Häuptling“ sein, also müsste man den Zugang beschränken. Dann eben durch Eignungsfeststellung oder durch Kosten. Dann löst sich auch das „du musst aber studieren“-Kredo.
Ja, natürlich, aber es ist ein Unterschied, ob ich Chemielaborant gelernt hab und eine Stelle als solcher beginne oder ob ich Germanistik studiert habe und danach in einem Verlag als Lektorin arbeite. Im ersten Fall wird man in der Berufsschule auf den praktischen Teil der Arbeit vorbereitet und muss im Beruf dann nur mehr die betriebsspezifischen Dinge lernen. Im Germanistikstudium lernt man aber nicht, wie ein Lektor im Verlagswesen zu arbeiten hat, sondern man studiert die deutsche Sprache und erwirbt keine praktischen Fähigkeiten. Drum kommt es eben immer darauf an, was man studiert und welchen Beruf man anschließend ergreift.

Ich habe nicht die Erfahrung gemacht, dass Jungakademiker gleich eine Führungsposition angeboten bekommen. Nicht in meinem Berufsfeld jedenfalls (Medien). Die Absolventen des Publizistikstudiums, die bei uns anfangen, absolvieren manchmal noch eine interne, kostenpflichtige Lehrredaktion und fangen dann normal als Redakteure an, aber nicht gleich als Ressortleiter oder gar Chefredakteure.

Aber selbst dafür muss man studiert haben - nicht zwingend Publizistik, aber mit einer Bürolehre kämst du nicht mal in die Lehrredaktion hinein.


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09.09.2020 um 16:31
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Ich habe auch beides gemacht und bei meiner Lehre extra darauf gehört, was man mir bei der Berufsberatung angepriesen hat als zukunftssicheren Job mit brillanten Aussichten.
Ich habe das gemacht, was ich bekommen habe. Meine Leistungen im Abitur waren aber auch ein Witz, wodurch ich froh war, überhaupt was zu bekommen. Den Plan zu studieren hatte ich da noch nicht...dafür hatte ich viel zu wenig Bock auf Lernen. Studiert habe ich dann auch aus Interesse, aber Vollzeit. Das hat sich zwar auch eher weniger auf meine Noten ausgewirkt, weil ich die Fächer eben nach Interesse und nicht danach gewählt habe eine lockere 1 zu bekommen, dafür habe ich ein Skillset, dass in meinem Fachbereich sehr selten ist. Nicht zuletzt, weil Statistik, Deep Learning und AI auch wirtschaftlich gefragt sind.

Warum ich das in diesem Thread erzähle, ist auch der Fakt, dass ich aus einer Familie komme, die man als „bildungsfern“ bezeichnen würde. Ich weiß nicht, mit welchen Voraussetzungen du so ins Leben gegangen bist, aber ich sehe mich selbst als Beispiel dafür, dass Selbstverwirklichung auch heute ohne BGE für jeden möglich ist. Sicher ist dies nicht immer einfach, aber das hat ja auch nie jemand gesagt.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Ich habe nicht die Erfahrung gemacht, dass Jungakademiker gleich eine Führungsposition angeboten bekommen.
Ich war bezüglich zweier Führungspositionen im Gespräch. Mag aber vielleicht auch an der Promotion liegen. Am Ende wurde es aber doch eine Stelle als „Indianer“ statt als Häuptling. Da hatte ich schlicht das beste Gefühl.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Ja, natürlich, aber es ist ein Unterschied, ob ich Chemielaborant gelernt hab und eine Stelle als solcher beginne oder ob ich Germanistik studiert habe und danach in einem Verlag als Lektorin arbeite.
Laboranten konkurrieren auch öfter mal mit Bachelor-Absolventen aus dem Bereich. Meine Studenten würden fluchen, aber ich bevorzuge auf jeden Fall die Laboranten :D


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09.09.2020 um 16:40
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Laboranten konkurrieren auch öfter mal mit Bachelor-Absolventen aus dem Bereich. Meine Studenten würden fluchen, aber ich bevorzuge auf jeden Fall die Laboranten :D
Praktische Erfahrung haben die Facharbeiter des Lehrberufs wahrscheinlich mehr als die Bachelorabsolventen.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Warum ich das in diesem Thread erzähle, ist auch der Fakt, dass ich aus einer Familie komme, die man als „bildungsfern“ bezeichnen würde. Ich weiß nicht, mit welchen Voraussetzungen du so ins Leben gegangen bist, aber ich sehe mich selbst als Beispiel dafür, dass Selbstverwirklichung auch heute ohne BGE für jeden möglich ist. Sicher ist dies nicht immer einfach, aber das hat ja auch nie jemand gesagt.
Nun ja, nicht bildungsfern, Allgemeinbildung war in meiner Familie sehr beliebt und wichtig, allerdings im Selbststudium. Meine Eltern haben beide Lehrberufe erlernt und in diesen auch bis zur Rente gearbeitet. Das ging damals noch, sogar im selben Betrieb zum Teil (bei meiner Mutter). Meinen Eltern war es wichtig, dass ich überhaupt was mache, zu Hause rumsitzen und Däumchen drehen wäre nicht gegangen und dafür bin ich ihnen heute noch dankbar. :)
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Ich war bezüglich zweier Führungspositionen im Gespräch. Mag aber vielleicht auch an der Promotion liegen. Am Ende wurde es aber doch eine Stelle als „Indianer“ statt als Häuptling. Da hatte ich schlicht das beste Gefühl.
Okay, Promotion ist wieder was anderes, so weit studieren die meisten ja gar nicht. Bachelor allein ist am Arbeitsmarkt kaum gefragt, also machen die meisten wohl einen Masterabschluss.

Aber um jetzt wieder die thematische Kurve zum BGE zu kriegen: ich denke, dass es heute schwieriger ist als vor 20 Jahren. Es ist schon allein schwieriger, überhaupt einen Ausbildungsplatz im Wunschberuf zu bekommen, so jedenfalls mein Eindruck. Natürlich gibt es Berufszweige, die händeringend Lehrlinge oder Fachkräfte suchen, nur sind das oft Berufe, die keiner machen will. Und da muss man sich eben ansehen, warum das so ist. Ich vermute, entweder sind es die Arbeitszeiten, die Arbeitsbedingungen oder die Entlohnung.

Das BGE wäre aber nicht nur für diese Leute eine Bereicherung, es bekämen ja alle. Das heißt, auch du (ich nicht, weil ich nicht in Deutschland lebe). Ich fände es schon angenehm, 1200 Euro mehr monatlich zur Verfügung zu haben, du nicht?


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09.09.2020 um 17:20
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:ich denke, dass es heute schwieriger ist als vor 20 Jahren. Es ist schon allein schwieriger, überhaupt einen Ausbildungsplatz im Wunschberuf zu bekommen, so jedenfalls mein Eindruck.
Da stimme ich dir zu. Bevor aber ein falscher Eindruck entsteht: Ich habe meine Ausbildung vor ziemlich genau zehn Jahren mit Anfang 20 abgeschlossen. Was den Einstieg in den Wunschberuf angeht, stimme ich dir zu. Manchmal muss man seine Wünsche aber auch einfach anpassen, wenn es nicht klappt. Vielen würde ich die Anpassungsfähigkeit zusprechen auch außerhalb des Wunschberufs glücklich zu werden. Mein Wunschberuf war Polizist, was aber aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich war. Heute bin ich aber super happy als Biologe. Das Leben ist selten eine schnurgerade Strecke.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Natürlich gibt es Berufszweige, die händeringend Lehrlinge oder Fachkräfte suchen, nur sind das oft Berufe, die keiner machen will
Das würde sich mit dem BGE nicht ändern. Eher verschärfen und dann kommst du halt in die Lage, dass „staatlich angeordnet“ werden muss.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Das BGE wäre aber nicht nur für diese Leute eine Bereicherung, es bekämen ja alle. Das heißt, auch du (ich nicht, weil ich nicht in Deutschland lebe). Ich fände es schon angenehm, 1200 Euro mehr monatlich zur Verfügung zu haben, du nicht?
Das alle es bekommen heißt nicht, dass alle davon profitieren. Wenn wir mal die Möglichkeit ausblenden, dass der Staat nicht nur das BGE verteilt, sondern auch den kompletten Markt kontrolliert, wird sich der Markt flott anpassen. Inflation ist die logische Folge. Für die angesprochenen Probleme braucht man ja eben nicht die Gießkanne, die an alle verteilt.


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09.09.2020 um 17:44
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Das würde sich mit dem BGE nicht ändern. Eher verschärfen und dann kommst du halt in die Lage, dass „staatlich angeordnet“ werden muss.
Das natürlich nicht, da gebe ich dir recht. Wie ich schon oben schrieb, man muss nach den Ursachen suchen, warum manche Berufe nicht gefragt sind und schauen, ob man da was ändern kann. Fleischer zum Beispiel: dafür muss man Tiere töten. Das können viele nicht, finden viele abstoßend (mich eingeschlossen). Was macht man da? Mir fällt nichts Brauchbares ein. Wir könnten alle Vegetarier werden, dann wird der Beruf sowieso obsolet, aber das wird wohl auch nicht der Fall sein.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Manchmal muss man seine Wünsche aber auch einfach anpassen, wenn es nicht klappt. Vielen würde ich die Anpassungsfähigkeit zusprechen auch außerhalb des Wunschberufs glücklich zu werden. Mein Wunschberuf war Polizist, was aber aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich war. Heute bin ich aber super happy als Biologe. Das Leben ist selten eine schnurgerade Strecke.
Ja klar, aber wie weit anpassungsfähig? Es soll ja auch nicht so sein, dass man sich jeden Tag zur Arbeit quält, weil einem der Beruf überhaupt keinen Spaß macht. Wenn es mal soweit ist, arbeitet man auch nicht gut, da hat dann der Arbeitgeber auch nichts davon. Ich finde es gar nicht so leicht, einen Tätigkeitsbereich zu finden, der einem halbwegs gefällt und in dem man auch gut ist. Wenn man immer nur schlecht ist und nie Erfolgserlebnisse hat, sich nur plagen muss, dann ist das auch nicht sehr schön. Manchmal dauert es auch etwas, bis man seine Nische findet.

Das BGE hat den Nutzen, dass man nicht jede Arbeit annehmen muss und etwas wählerischer sein kann. Man kann auch schlecht bezahlte Stellen annehmen, weil das BGE den Einkommensverlust auffängt. Wenn jetzt jemand also gerne Visagistin geworden wäre, aber damit kaum Geld zu verdienen ist, weil es zwar eine Vielzahl an Ausbildungsmöglichkeiten, aber wenig Bedarf für Visagisten gibt, dann kann diese Person zumindest Kosmetikerin werden. Ist zwar nicht sonderlich gut bezahlt, aber es macht der Person vielleicht Spaß und mit BGE kommt die trotzdem über die Runden.

Sicher könnte man jetzt dafür plädieren, schlecht bezahlte Berufe einfach besser zu bezahlen. Wäre ich voll dafür, aber erkläre das mal den Unternehmen. Ich finde die Unterschiede bei der Bezahlung total ungerecht. Wieso wird zum Beispiel ein Elektriker besser bezahlt als eine Friseurin? Das sind beides Lehrberufe, also selbes Ausbildungsniveau.
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Das alle es bekommen heißt nicht, dass alle davon profitieren. Wenn wir mal die Möglichkeit ausblenden, dass der Staat nicht nur das BGE verteilt, sondern auch den kompletten Markt kontrolliert, wird sich der Markt flott anpassen. Inflation ist die logische Folge. Für die angesprochenen Probleme braucht man ja eben nicht die Gießkanne, die an alle verteilt.
Ich denke nicht, dass der Staat dann den kompletten Markt kontrollieren würde. Er würde vielleicht Preisobergrenzen für die Waren des täglichen Bedarfs einführen oder für Mieten und Energie. Die Grundversorgung muss ja gewährleistet bleiben. Aber für Luxusartikel kann der Preis ja annähernd beliebig festgesetzt werden wie jetzt auch schon. Da das Artikel sind, die man nicht unbedingt zum Leben braucht, muss man da ja nicht eingreifen.


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09.09.2020 um 18:00
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Sicher könnte man jetzt dafür plädieren, schlecht bezahlte Berufe einfach besser zu bezahlen. Wäre ich voll dafür, aber erkläre das mal den Unternehmen.
Es ist mir nicht klar warum Du hier Marktmechanismen einfach ausblendest. Es liest sich so als würden sich alle Unternehmen absprechen können um schlecht zu bezahlen...dabei ist es um gekehrt - es gibt in diesen Berufen ausreichend Bewerber die sich unterbieten...kann auch an der nicht notwendigen oder leichten Ausbildung für diesen Job liegen.
Ernstgemeinte Frage: hast Du schon mal eine echte Betriebsabrechnung gesehen, zB einer deutschen GmbH mit allen Ausgaben?
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Er würde vielleicht Preisobergrenzen für die Waren des täglichen Bedarfs einführen oder für Mieten und Energie.
Theoretische Frage: wenn die Preise die Kosten nicht decken oder eine Unternehmung uninteressant machen und niemand mehr baut oder sich um Strom und diese Waren kümmert, was dann? Doch Zwangsarbeit um die Waren und Leistungen zu bekommen?


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09.09.2020 um 18:35
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Das BGE hat den Nutzen, dass man nicht jede Arbeit annehmen muss und etwas wählerischer sein kann. Man kann auch schlecht bezahlte Stellen annehmen, weil das BGE den Einkommensverlust auffängt.
Aber da gibt es ja andere, zielgerichtete und bezahlbare Konzepte. Mich stört ja nicht das „Geld für die Armen“-, sondern das „Geld für alle“-Prinzip. Analog dazu sehe ich hier in Deutschland auch den Corona-Kinderbonus kritisch. Ich hätte wenig dagegen gehabt, wenn er nur dort hin geht, wo er auch benötigt wird.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Sicher könnte man jetzt dafür plädieren, schlecht bezahlte Berufe einfach besser zu bezahlen. Wäre ich voll dafür, aber erkläre das mal den Unternehmen. Ich finde die Unterschiede bei der Bezahlung total ungerecht. Wieso wird zum Beispiel ein Elektriker besser bezahlt als eine Friseurin? Das sind beides Lehrberufe, also selbes Ausbildungsniveau.
Angebot und Nachfrage. Gibt halt sehr viele, die den Friseurberuf ausüben möchten. Elektriker sehe ich zudem auch als durchaus nicht ungefährlichen Beruf.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Ich denke nicht, dass der Staat dann den kompletten Markt kontrollieren würde. Er würde vielleicht Preisobergrenzen für die Waren des täglichen Bedarfs einführen oder für Mieten und Energie. Die Grundversorgung muss ja gewährleistet bleiben. Aber für Luxusartikel kann der Preis ja annähernd beliebig festgesetzt werden wie jetzt auch schon. Da das Artikel sind, die man nicht unbedingt zum Leben braucht, muss man da ja nicht eingreifen.
Der tägliche Bedarf ist ja heute schon erschwinglich. Da sehe ich nicht die Notwendigkeit, dass der Staat eingreift.


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09.09.2020 um 18:43
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Der tägliche Bedarf ist ja heute schon erschwinglich. Da sehe ich nicht die Notwendigkeit, dass der Staat eingreift.
Die Diskussion um den täglichen Bedarf krankt vor allem daran, dass bestimmte Teuerungsfaktoren für diesen in Deutschland schon lange dogmenartig gesetzt sind und politisch nicht mehr hinterfragt bzw. in den Diskursraum aufgenommen werden. Dass schwachsinnig energetisch saniert werden muss, dass Atomkraft nicht mehr zeitgemäß ist, dass wir "erneurbare" Energien gegen jeden ökonomischen Sachverstand austauschen müssen, dass ÖPNV mit Alternativenergie gemacht werden muss, dass es keinen Verpackungsmüll geben darf und noch viel viel viel mehr wird stillschweigend vorausgesetzt. Alle diese Faktoren haben (auch) einen nicht zu unterschätzenden Anteil an der berühmten "Schere zwischen arm und reich" da sie in den allermeisten Fällen direkt den Konsum betreffen, dem man sich schwer oder garnicht entziehen kann und somit besonders die armen Haushalte überproportional belasten.


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09.09.2020 um 18:56
@bgeoweh
Ich sage nur Strom...nach meinen Recherchen ist der Strom weltweit nur noch in Bermuda pro kWh teuer...ca.0,34€, und die machen den aus Öl.
Deutschland...0,29€..und das in einem "grünen" Land.... @violetluna : wäre es nicht Zeit dass die Regierung eingreift?


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09.09.2020 um 18:59
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich sage nur Strom...nach meinen Recherchen ist der Strom weltweit nur noch in Bermuda pro kWh teuer...ca.0,34€, und die machen den aus Öl.
Auf Bermuda sind auch die Hausdächer aus Stein und müssen alle paar Jahre frisch gepflastert und verputzt werden, weil sie die zum Überleben brauchen :D Vielleicht nicht das beste Vergleichsobjekt :D


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09.09.2020 um 19:02
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:ich denke, dass es heute schwieriger ist als vor 20 Jahren. Es ist schon allein schwieriger, überhaupt einen Ausbildungsplatz im Wunschberuf zu bekommen, so jedenfalls mein Eindruck.
Den Eindruck teile ich. Auch sind einige Berufsfelder komplexer geworden, bisher einfachere Ausbildungsmöglichkeiten für Einstiege mit geringerem Level verschwanden, da bisher getrennte Entwicklungen zusammen gelegt wurden. Mein ursprünglich erlernter Beruf wurde in den vergangenen Jahrzehnten gut 4 mal umbenannt und auch die Ausbildungsinhalte wandelten sich. Und was sich ansonsten für Möglichkeiten oder Probleme aufwerfen können, kann ich an meinen Nichten im Studium erfahren.


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09.09.2020 um 19:10
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Das würde sich mit dem BGE nicht ändern.
Naja, wenn man ehrlich bleibt, dann kann man das ja eben auch noch nicht so genau wissen. Ersten ist eben auch, wie vilett luna schon erwähnte auch mal Ursachenfindung angesagt, zum anderen könnte ein BGE da eventuell auch in einer Art "Schmerzensgeld" ;-) den eigenen Eindruck etwas ausgleichen. Also ich will damit jetzt keine definitive Folge definieren, die nur so auftreten würde, aber ein solcher Effekt sollte zumindest auch als möglich in Erwägung gezogen werden. Im Besonderen eben auch bei Menschen mit niedrigerem Ausbildungslevel, denen man auch nicht pauschal eine Arbeitsverweigerungshaltung unterstellen sollte.


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09.09.2020 um 21:38
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:sacredheart schrieb:
Mit welchem Recht möchtest Du den Geld als Staat Deutschland von einem Neu-Monegassen eintreiben?
Neu-Monegassen? Du bist aber sehr optimistisch. Das Leben dort können sich wohl wirklich nur sehr Reiche leisten und sie nehmen auch nicht jeden:
@violetluna

Ok, Neu-Monegasse ist ein schlechtes Beispiel. Wenn über eine Vermögenssteuer der Unterschied von jetzt zum BGE ausgeglichen werden soll, sprich mal eben jedes Jahr kanpp 600.000.000.000 Euro zusätzlich eingetrieben werden sollen (ausgehend vom zweithöchsten Steuersatz der EU) dann mutet nach Einführung jedes andere EU Land als Steueroase an, sprich alle Nachbarländer, deren Eintrittskarten kostenlos sind.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:sacredheart schrieb:
Ja, diese sehr vage Hoffnung klingt nach einer sehr soliden und zuverlässigen Methoden, die Staatsfinanzen dauerhaft zu sichern. Das ist solide Finanzpolitik. Das da noch keiner sonst drauf gekommen ist...
Einen Versuch wäre es ja wert. Wie gesagt, wenn es nicht funktioniert, kann man das BGE ja wieder abschaffen.
Nein es ist keinen Versuch wert, mal zu schauen ob nicht alle deutschen Milliardäre jedes Jahr ihr komplettes in Jahrzehnten zusammengerafftes Vermögen dem Staat schenken, damit andere in Ruhe Kastanienmännchen basteln. Selbst wenn sie es täten, hätten sie im zweiten Jahr schon nix mehr zu verschenken.

Und man kann ein solches System wie vorher schon skizziert, nicht mal eben rückabwickeln. Wie gesagt, dagegen ist der Brexit lediglich ein Kindergeburtstag.

Du schlägst also vor, ein System einzuführen, dessen Nutzen mehr als fraglich ist, das im ersten Jahr bereits das Komplettvermögeen der Reichen komplett auffressen würde, das aber nach Einführung kaum noch zu einem ernstzunehmenden Staat rückdrehbar ist?


quote=violetluna id=28331633]Das wird nicht passieren. Es gab Umfragen, bei denen herauskam, dass ein Großteil der Menschen trotz BGE weiter arbeiten würde.[/quote]

Das hat exakt den Wert, wie die ernstgemeinte Versicherung an Sylvester, während man gerade sein 11. Raclette Pfännchen rausholt und rülpst, im nächsten Jahr Sport zu machen.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

09.09.2020 um 21:43
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und man kann ein solches System wie vorher schon skizziert, nicht mal eben rückabwickeln.
Doch, alle zahlen ihre erhaltene BGE Beträge sofort zurück :D


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10.09.2020 um 08:25
@Abahatschi

Geile Idee, besonders so nach 20 Jahren.

Vielleicht kann man das mit ALG II einfach genau so machen.

Und alle Unternehmen, die bis dahin logischerweise abgewandert sind, rufen wir dann mit der guten alten Fernsehsendung 'Bitte melde Dich' zurück. Gleiches gilt für alle Menschen mit größerem Privatvermögen.

'Unser heutiger Fall liegt schon ein paar Jahre zurück. Familie Albrecht war viele Jahre im Bereich Discounter tätig. Dann sind sie ausgewandert. Und schon nach kurzer Zeit brach der Kontakt ab. Liebe Albrechts, wenn ihr das schaut: Eure Standorte stehen immer noch leer, wir vermissen Euch. Und hier ist Dein alter Freund, der Lidl. Der Lidl wohnt jetzt in Frankreich und möchte Dich gern wiedersehen. Wir haben das BGE wieder abgeschafft. Komm nach Hause. Wir sind Dir auch nicht böse. Wir haben Dein Zimmer so gelassen, wie es war, mit dem Einwegpfandautomaten und allem. Du kannst Dich auch einfach mal so melden und wir schauen dann, was sich daraus ergibt. Hauptsache es geht Euch gut.'


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Das bedingungslose Grundeinkommen

10.09.2020 um 08:30
@sacredheart
Liebe liebe Menschen,
wir kommen nicht zurück - Ihr habt vergessen welchen Hass ihr den Unternehmern entgegengebracht habt und auch in diesem Aufruf wollt ihr anscheinend nicht über Geld reden. Meldet Euch doch einfach nicht mehr.

Wie gut dass das BGE nicht kommt.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

10.09.2020 um 08:31
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Das wird nicht passieren. Es gab Umfragen, bei denen herauskam, dass ein Großteil der Menschen trotz BGE weiter arbeiten würde.
@violetluna

Erstens soll doch angeblich das BGE die Antwort auf die durch Roboter unmittelbar bevorstehende Massenarbeitslosigkeit sein, dann wäre mit trotzdem arbeiten schon mal nix. Wenn alle trotzdem arbeiten, gibt es ja auch wie jeder vernünftige Menschen annimmt, keine Massenarbeitslosigkeit und man kann sich den Scheiss gleich sparen.

Zweitens ist 'ich habe vor' und 'ich tue in 10 Jahren wirklich' meistens praktisch nichts miteinander zu tun. Wer heutzutage seit 20 Jahren von Sozialleistungen lebt, hat sich auch nicht vorher schon vorgenommen, im raviolifleckigen Unterhemd in Wohnzimmer zu sitzen und selbstgestopfte Zigaretten zu produzieren, mit einem Stapel Pizza Kartons auf dem Sofa, Tabakkrümmeln auf dem Boden, die Fenster zuletzt während des 2. Kabinett Kohl geputzt und morgens schon Standgas. Das ergibt sich dann ohne dass man es sich vornimmt, weil der Mensch, wie die meisten Säugetiere überhaupt nicht für eine rein parasitäre Lebensweise geeignet ist.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

10.09.2020 um 08:32
Zitat von masiquodomasiquodo schrieb:Als das mit dem "absurden Unfug" würde ich schon mal gerne ins Reich der haltlosen Behauptungen verweisen. Es gibt bereits Studien und Untersuchungen zu den bereits weltweit stattgefundenen, meist zeitlich und auch finanziell begrenzten Projekten. Aus denen ging schon hervor, dass die Hängematte nicht das primärste Ergebnis darstellte.
Welche Studien denn? So wirklich verlinkt wurde hier nur eine, da ist es gescheitert. Und das war vor bestimmt 100 Seiten. Von den ganzen, ominösen, positiv verlaufenen Studien hört man hier immer nur gerüchtehalber. Deswegen würde ich das schon mal gerne ins Reich der haltlosen Behauptungen verweisen.
Zitat von violetlunavioletluna schrieb:Sicher könnte man jetzt dafür plädieren, schlecht bezahlte Berufe einfach besser zu bezahlen. Wäre ich voll dafür, aber erkläre das mal den Unternehmen. Ich finde die Unterschiede bei der Bezahlung total ungerecht. Wieso wird zum Beispiel ein Elektriker besser bezahlt als eine Friseurin? Das sind beides Lehrberufe, also selbes Ausbildungsniveau.
Das ist nicht die Schuld der Unternehmen, das ist ausschließlich die Schuld der Verbraucher. Wer versandkostenfrei sein 4 Euro-Ladekabel bei Amazon bestellt sollte nicht mit dem Finger auf den Logistik-Unternehmer zeigen, der seinen Paketboten schlecht bezahlt. Gleichzeitig möchte Kevin-Justin, ohne Ausbildung, als Bauhelfer gerne 4.000 Euro verdienen. Die Diskrepanz sollte eigentlich jedem auffallen. Wir als Verbraucher bestellen bequem online, vergleichen dabei noch 12 Anbieter um möglichst noch 2 Cent zu sparen - und schimpfen dann auf Arbeitgeber und Politik, weil der Verkäufer im Einzelhandel vor Ort so wenig verdient.

Übrigens: Wenn die Friseurin ihren Job schlecht macht, rennst du ein paar Wochen lang mit einer versauten Frisur durch die Gegend. Macht der Elektriker seinen Job schlecht, brennt nach einem Kurzschluss mitunter dein Haus nieder. Nun frage dich selbst, warum der eine mehr verdient als der andere.
Es steht doch jedem frei, der Friseurin Trinkgeld zu geben. Man weiß als Kunde ja, dass die wenig verdienen. Scheinbar interessierts keine alte Sau, sonst könnten die ja von den zahlreichen Trinkgeldern leben, die sie bekommen. Wird wohl kaum an den Arbeitgebern liegen, dass sie anscheinend nicht wirklich viel Trinkgeld bekommen.


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