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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.847 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Sozial, Grundeinkommen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das bedingungslose Grundeinkommen

26.01.2021 um 16:09
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Angenommen jeder kriegt 1000€ BGE.
Einer macht nix, hat also 1000€ BGE.
Ein anderer arbeitet für 2000€ netto im Monat, halt also 3000€ zur verfügung.
@1.21Gigawatt

Das klingt super und es bliebe nur die Kleinigkeit zu klären wo 1000 Euro pro Monat und pro Person rechtssicher und zukunftssicher herkommen sollen also 1 Billion extra pro Jahr?

Das könnte klappen wenn man alle Superreichen dekapitalisiert und die Zerstörung ihrer Unternehmen hinnimmt.

Doch wer zahlt dann im 2. Jahr und in den 500 Jahren danach?

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Das bedingungslose Grundeinkommen

26.01.2021 um 16:31
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Habe ich das behauptet? Nein.
Na doch. Ich habe gesagt das kann nicht dauerhaft so weiter laufen, du hast gesagt das wäre "Spekulation".
Aber Klimawandel und Oligarchisierung sind zwei Faktoren die ein "dauerhaftes so weiter laufen" unmöglich machen.
Rein physikalisch übersteht unsere Status Quo den Zusammenbruch unseres globalen Ökosystems nicht.
Und rein institutionalistisch gedacht überstehen unsere Demokratien so eine enorme Ungleichheit nicht dauerhaft ohne zu Oligarchien zu werden.(wie es in den USA schon passiert ist)

Also ändern wird so oder so was. Die Frage ob Änderungen zum Wohle aller ausfallen, oder zum Wohle weniger und wir in ein neues Zeitalter finanzbasierter, genozidaler Monarchien eintreten.
Genau darauf steuern wir aktuell zu. Das ist das Resultat von neoliberaler Wirtschaftspolitik.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Fakt ist aber dass der Wohlstand noch nie so hoch war, auch wenn es jetzt durch Dekadenz wieder abbaut.
Das wundert ja auch irgendwie nicht, wenn man innerhalb von 150 so derben Raubbau am Planeten begeht, dass das gloable Ökosystem zusammen bricht.

Stell dir vor du gehst mit einer Gruppe von 7 Leuten auf Expedition.
Ihr habt Vorräte für 2 Wochen dabei, innerhalb dieser 2 Wochen müsst ihr Wege zur nachhaltigen Selbstversorgung finden.

Aber jetzt ist einer in eurer Gruppe, der direkt am ersten Tag die Vorräte für die gesamte erste Woche auffrisst.
Und als die anderen ihn darauf ansprechen verteidigt er sich damit, dass er noch nie so satt und zufrieden war und er deswegen am nächsten Tag direkt die gesamten restlichen Vorräte auffressen will.

Wie sollte die Gruppe mit so jemandem umgehen?
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Schreib lieber was der andere brutto erarbeiten muss um diese 2000€ zu finanzieren.
Denkfehler.

Wir sind uns ja einig, dass Arbeit und Wertschöpfung sich nicht proportional verhalten.
Trotzdem kommst du jedem mal mit "erarbeiten" wenn es darum geht für Sozialsysteme zu zahlen.
Das würde aber voraussetzen, dass die Wertschöpfung weiterhin fast uneingeschränkt in private Taschen wandert und Steuern in erster Linien Lohn abgreifen.

Aber das ist gar nicht das Ziel.
Niemand fordert die Belastung für die Arbeitende Bevölkerung zu steigern, sondern den Anteil der Wertschöpfung der in die Taschen der Besitzer der Produktionsmittel geht muss verringert werden.

Das ist auch kein radikaler Vorschlag, schließlich ist dieser Anteil die letzten 40 Jahre kontinuierlich gewachsen. Dem nun etwas gegen zu steuern ist nur vernünftig. Findest du nicht?
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:So stelle ich mir kleine Kinder vor die kein Eis bekommen wann sie wollen. Denk mal über dein Vokabular nach.
Wir haben 2021 und sind auf dem Weg zu 4-7°C Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts.
Das ist das Resultat moralischer Verfehlungen, dogmatischer Verblendung, schlechter Wissenschaft und rücksichtsloser Geschäftsführung.

Was auf den Status Quo zukommt ist weitaus drastischer als abwertende Semantik.

Denkst du ernsthaft die Ideologie, die zu diesen massiven Problemen geführt hat wird in der historischen Betrachtung in irgendeiner Weise gut wegkommen?


Hast du mal Hannah Arendts "Banalität des Bösen" gelesen? Über Adolf Eichmann, einer der Ausführenden Figuren im Holocaust, der sich damit verteidigt hatte nur Befehle befolgt zu haben, nur das getan zu haben was in seinem Kontext von ihm erwartet wurde ohne einen Gedanken daran zu verschwenden ob das richtig oder falsch ist.

Der Holocaust ist immer ein Extremes Beispiel, aber der Klimawandel wird die Opferzahl um ein vielfaches Übersteigen.
Und schuld daran ist wiedermal kein böser Plan, sondern die banale Weigerung der Menschen über den Tellerrand zu schauen und nachzudenken und sich stattdessen von den verkommen Normen des Status Quo leiten zu lassen.


So wie wir heute über den Nationalsozialismus, den Stalinismus und den Maoism reden, so wird man in 100 Jahren über den Neoliberalismus reden. Über den Klimawandel wird er bis dahin die Opferzahler aller anderen destruktiven Ideologien des 20. Jahrhunderts bereits um ein vielfaches überstiegen haben.
Seine Grundannahmen werden als moralisch verfallen und verroht gelten
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:1 Billion extra pro Jahr?
Gar nicht so schwierig.
Zum Einen kann man bürokratisch komplizierte sozialstaatliche Abdeckung im Gegenzug reduzieren.
Hartz 4, Wohnungsförderung etc. kann dann weg. Stattdessen kann man den Sozialstaat auf Kernthemen wie Gesundheit und Bildung reduzieren.

Zum Anderen bekommt ja jeder Bürger 1000€ mehr im Monat, kann also auch mehr Steuern zahlen. Die Steuerlast muss dann so verteilt werden, dass die unterschicht mit dem BGE deutlich mehr hat, die Mittelschicht etwas genausoviel wie davor und die Oberschicht deutlich mehr Steuern zahlt.

Ausserdem kurbelt man ja über das BGE den Konsum an und hier bietet die Mehrwertsteuer einfache Ansätze um bestimmte Arten von Konsum stärker und andere weniger stark zu besteuern.
Konsum der irgendwas mit fossilen Brennstoffen zu tun hat? 50% MWS
Nahrung, Bildung, Kultur? 7%
Luxusgüter? 50%
Alles Andere? Um die 20%


Und dann stellt sich eben noch die Frage wie man die Wertschöpfung verteilen will.
Verteilen wir über Löhne? Dann müssen die Löhne rauf.
Verteilen wir sie über Abgaben? Dann müssen Umsatz- Unternehmens- und Körperschaftssteuer rauf.


In Deutschland besitzen die übersten 10% aktuell über 56% des gesamten Wohlstands im Lande.
Die unteresten 50% besitzen gerade mal 1.3%

Angenommen man würde diese Verteilung so anpassen, dass die reichsten 10% nur etwa 30% des gesamten Vermögen besäßen, dann ließe sich damit bereits ein gehöriges BGE finanzieren.

Und nicht vergessen, es geht hier um Entwicklungen. Man enteignet nicht schlagartig die Reichen, sondern passt die Steuerlast so an, dass sich allmählich die Vermögensverteilung im Land normalisiert.

So wie es bspw im New Deal gemacht wurde.
Der New Deal alleine hätte aber nicht so viel gebracht, wenn da nicht der 2.WK gewesen wäre der zu enormer staatlicher Nachfrage geführt hat.
Unser 2.WK heute ist der Klimawandel, der auch enorme staatliche Nachfrage notwendig macht.

Also:
Steuern rauf, kräftig umverteilen und massiv in wirtschaftliche Transformation investieren mit dem Ziel einer nachhaltigen und gerechten Gesellschaft.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

26.01.2021 um 16:39
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Also ändern wird so oder so was. Die Frage ob Änderungen zum Wohle aller ausfallen, oder zum Wohle weniger und wir in ein neues Zeitalter finanzbasierter, genozidaler Monarchien eintreten.
Genau darauf steuern wir aktuell zu. Das ist das Resultat von neoliberaler Wirtschaftspolitik.
Ändern wird sich sicher etwas, aber solange Deutschland keine Mauer baut werden Menschen denen viel genommen wird dieses Land vorher verständlicherweise verlassen.
Da Wohlstand nur verteilt werden kann wenn er an anderer Stelle geschaffen wird würde ich vorschlagen die Arbeitgeber und Nettosteuerzahler nicht zu verschrecken. Die Gesellschaft braucht sie, sie meist für sich und drei vier Generationen weiter nicht die Gesellschaft.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Also:
Steuern rauf, kräftig umverteilen und massiv in wirtschaftliche Transformation investieren mit dem Ziel einer nachhaltigen und gerechten Gesellschaft.
Das wird halt nicht klappen, aber bin da stiller Beobachter. Eine wirtschaftliche Transformation wird sicherlich nicht ohne Realitätsbezug und globale Vernetzung möglich sein. Es wird der deutsche Mittelstand sein der wegbricht, die Oberschicht wird Deutschland gen Österreich, Schweiz verlassen. Geld ist wie ein scheues Reh, verschreckt man es ist es auf Nimmerwiedersehen verschwunden.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

26.01.2021 um 16:47
Zitat von Fragender73Fragender73 schrieb:Ändern wird sich sicher etwas, aber solange Deutschland keine Mauer baut werden Menschen denen viel genommen wird dieses Land vorher verständlicherweise verlassen.
Deswegen braucht es internationale Zusammenarbeit. Zumindest zwischen EU und USA.

Wie hier so schön gesagt an einem Panel in Davos:
Youtube: Davos 2019: Historian Rutger Bregman berates billionaires at World Economic Forum over tax avoidance
Davos 2019: Historian Rutger Bregman berates billionaires at World Economic Forum over tax avoidance
Externer Inhalt
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Zitat von Fragender73Fragender73 schrieb:Da Wohlstand nur verteilt werden kann wenn er an anderer Stelle geschaffen wird
Die Produktivität steigt doch stetig.
Zitat von Fragender73Fragender73 schrieb:Das wird halt nicht klappen, aber bin da stiller Beobachter.
Es muss klappen. Alles ändere wäre eine Katastrophe von ungleich größerem Ausmaß.


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26.01.2021 um 17:03
@1.21Gigawatt
Um es mal auf den Punkt zu bringen, auch ich arbeite um zu leben, und habe mir einen Betrag gesetzt den ich monatlich zur Verfügung haben möchte um mir Haus, Auto, Urlaub, vernünftiges Mobiliar und Essen gönnen zu können. Früher musste ich einige Stunden mehr arbeiten um es zu erreichen, heute weitaus weniger da ich nur den Status Quo halten möchte.
Sollte mir das nicht mehr möglich sein da der Staat mir nicht mal mehr die Hälfte vom Verdienst über Normal lässt stelle ich es eben ein. Für eine Wohnwabe, einen Opel Astra und Essen vom Aldi (nein das ist nicht schlecht) muss ich nicht so einen Aufwand und Risiko eingehen. Da kann ich auch einfach Beamter werden.


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26.01.2021 um 17:20
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Die Produktivität steigt doch stetig.
Und warum? Als Angestellter oder Arbeiter nutze ich die Produktionsmittel, die mein Arbeitgeber bereitstellt. Ich stelle ihm einen Anteil meiner Lebenszeit zur Verfügung - das steht im Arbeitsvertrag. Da steht nichts von zu erbringenden Arbeitsresultaten (Produktivität).
Ob ich für die Baugrube 20 Tage oder 20 Minuten benötige, hängt davon ab, wie schnell es der Arbeitgeber haben möchte, entsprechend stellt er Schaufel oder Bagger. Mit einer Schaufel bin ich genauso produktiv wie vor 100 Jahren, mit einem moderner Bagger deutlich schneller. Mir ist es auch egal, ob ich mir acht Stunden pro Tag die Falten aus dem Sack haue weil Spaten gerade nicht verfügbar sind oder den Spaten schwinge - nach acht Stunden habe ich den Teil meines Vertrages erfüllt. Ob die Baugrube nun fertig ist oder nicht.


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26.01.2021 um 17:58
Konzerne kriegen Corona-Hilfen in Milliardenhöhe, Hartz-IV-Empfänger nicht mal eine Erhöhung der Regelsätze. Im Kapitalismus ist das durchaus logisch: Das Wirtschaften der einen ist wichtiger als das Leben der anderen.
Quelle: https://www.spiegel.de/kultur/corona-hilfen-warum-der-staat-kein-rettungspaket-fuer-arme-schnuert-kolumne-a-f82fa391-5fc2-40e3-8142-0e3991296b43

Schöner Artikel was hierzulande so falsch läuft.


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26.01.2021 um 18:00
Diese Gehirnwäsche der ihr alle unterzogen worden seid hat hier angefangen:
https://www.youtube.com/watch?v=6mVi94-DaOE (Video: Ronald Reagan, 40. Präsident der USA | Geschehen, neu gesehen | Doku | ARTE)

Eine falsche Idee und die Welt verliert den Verstand.

https://www.ardmediathek.de/wdr/video/westart/rutger-bregman-ueber-das-gute-im-menschen/wdr-fernsehen/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLWE1YmU0ZTk3LWIzOTMtNDRlZS04Zjg0LTg4ZGU3NzVmN2UwOA/ (Archiv-Version vom 19.12.2020)


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26.01.2021 um 18:43
@1.21Gigawatt
Bevor Du auch diesen Thread mit dem Klimawandel voll machst ( wie alle Threads auch), bleib beim BGE.
Eine BGE Einführung löst nicht den Klimawandel.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Findest du nicht?
Nein, ich hatte bereits aufgeführt dass das Vermögen aller deutschen Milliardären (also auch die Produktionsmittel) nur für paar Monate reicht.
Außerdem willst Du ja nicht dass noch wie bis jetzt produziert wird.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Niemand fordert die Belastung für die Arbeitende Bevölkerung zu steigern, sondern den Anteil der Wertschöpfung der in die Taschen der Besitzer der Produktionsmittel geht muss verringert werden.
Trotzdem will ich die Belastungen wissen, Steuersätze, Sozialversicherungen, alles über Finanzen halt.
Von keinem kommt da was.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

26.01.2021 um 19:33
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Eine falsche Idee und die Welt verliert den Verstand.
Es ist nun mal so, dass diejenigen, die mit ihrem Leben und dem Drumherum zufrieden sind, weniger Änderungsbedarf haben als andere.

Wenn sich zwei oder mehrere Leute treffen und sich gegenseitig für komplett irre oder wahrnehmungsgestört oder beides halten, und wenn auch alle Argumente mehrfach ausgetauscht worden sind, dann kommt man an der Stelle nicht weiter.
Was dann bleibt, ist die Erkenntnis, dass die Zufriedenen, wenig Bedarf haben, sich von den Umwälzungsfantasien der ewig Unzufriedenen anstecken zu lassen. Erst recht nicht, wenn sie davon überzeugt sind, dass sich ihre Lage dadurch verschlechtern würde. Das sollte doch einleuchten, oder?


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Das bedingungslose Grundeinkommen

26.01.2021 um 20:00
Zitat von TripaneTripane schrieb:Was dann bleibt, ist die Erkenntnis, dass die Zufriedenen, wenig Bedarf haben, sich von den Umwälzungsfantasien der ewig Unzufriedenen anstecken zu lassen. Erst recht nicht, wenn sie davon überzeugt sind, dass sich ihre Lage dadurch verschlechtern würde. Das sollte doch einleuchten, oder?
das ist schon richtig.
Nur ist die Frage: wieviele einer Gesellschaft sind zufrieden (leben in Luxus) und wieviele sind unzufrieden (weil sie heute nicht wissen, ob sie morgen noch satt werden).

Habe jetzt nur mal 2 Extreme rausgegriffen - es gibt natürlich noch viele Grautöne.
Was ich aber damit sagen will: Wie lange wird es eine Gesellschaft aushalten können, wenn nur ein kleiner Prozentsatz luxeriös leben kann und die Masse mehr oder weniger um ihre Existenz bangen muss (gerade jetzt auch wegen Corona)?

Da ist es doch auch ganz natürlich, dass sich vielleicht die bangende Mehrheit ein BGE wünscht, auch wenn sie 10 Mal einsieht, dass es finanziell wahrscheinlich gar nicht machbar wäre.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

26.01.2021 um 20:21
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Da ist es doch auch ganz natürlich, dass sich vielleicht die bangende Mehrheit ein BGE wünscht, auch wenn sie 10 Mal einsieht, dass es finanziell wahrscheinlich gar nicht machbar wäre.
Dann wird es vermutlich auf Hauen und ein Stechen hinauslaufen. Wenn jede Seite auf ihrem Standpunkt verharrt und diese Standpunkt nicht ausreichend vereinbar sind, gibt es keine andere Möglichkeit.


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26.01.2021 um 20:26
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Nur ist die Frage: wieviele einer Gesellschaft sind zufrieden (leben in Luxus) und wieviele sind unzufrieden (weil sie heute nicht wissen, ob sie morgen noch satt werden).
Was wohl alle umtreibt ist Gerechtigkeit. Allerdings wünschen sich viele Luxus für lau. Daher müsste die Devise sein Arme befähigen reicher zu werden anstatt immer nur davon zu faseln Besitzer von Produktionsmitteln ärmer zu machen. Das gelingt eh nicht da man vorher seine Mittel dem Zugriff entzieht. Wozu sollte ich welche zur Verfügung stellen wenn ich keinen erweiterten Nutzen davon habe. Eigentlich logisch.

Die Ungerechtigkeit in Deutschland resultiert auch nicht durch den Reichtum eines sehr kleinen Teils der Bevölkerung, der übrigens auch die Hauptlast des Steueraufkommens trägt.

Sie rührt vom mangelnden Abstand von Lohn- und Lohnersatzleistungsempfängern. Genau da könnte ein BGE ansetzen. Die (Zu)Verdienstmöglichkeiten müssen gegeben sein. Warum sollte ein Familienvater zum Mindestlohn arbeiten wenn er bis auf 200€ das gleiche bekommt als wenn er zu Hause sitzen bleibt.

Ein geringes BGE (unter oder Hartz4 Niveau) steht jedem Bürger zu. Ab dem ersten verdienten Euro ein einheitlicher Steuersatz. Würde nur als Beispiel Lediger heißen 700€ BGE 1500€ Verdienst, davon 40% Steuer ab(600€) hat er insgesamt 1300€ zur Verfügung. Jetzt hätte er mit gleicher Arbeit und Lohnnebenkosten rund 1000€ netto und als Hartzer rund 850€. Also wäre es ein Anreiz zum arbeiten weil es ihm besser geht, dieses Mehrgeld würde auch wieder in den Konsum gehen und dadurch Arbeitsplätze schaffen. Diese Mehrscheere würde wohl bis zum Einkommen von 3000€ netto ein Plus durch das BGE führen, ab 6000€ vielleicht ein verschmerzbares Minus von 2%.

Man muss es nur wollen.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Trotzdem will ich die Belastungen wissen, Steuersätze, Sozialversicherungen, alles über Finanzen halt.
Bei dem von mir favorisierten Modell wären sie nicht sonderlich hoch, da wir die "Faulen" eh schon alle über Hartz 4 finanzieren, Strukturen wie Rentenversicherung, Jobcenter privatisiert werden könnten, Die Finanzverwaltung schrumpfen könnte da nur 1 Steuersatz etc. Vielleicht 2% MWST on top. Verschmerzbar

Unter dem BGE Ansatz verstecken sich halt viele Theorien, und eben auch abstruse Ansätze die vom Reichtum ohne Einsatz träumen.
Zitat von TripaneTripane schrieb:Dann wird es vermutlich auf Hauen und ein Stechen hinauslaufen.
Das wäre traurig, aber unvermeidbar. Ändern muss sich etwas. Der jetzige Sozialstaat steht vor dem Kollaps


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26.01.2021 um 20:29
Zitat von Fragender73Fragender73 schrieb:Unter dem BGE Ansatz verstecken sich halt viele Theorien, und eben auch abstruse Ansätze die vom Reichtum ohne Einsatz träumen.
Naja, das ist die Hoffnung auf Einsicht der Vater des Gedankens.
Aber wenn man dann weiterbohrt, läuft es meist schon darauf hinaus, dass es mindestens 1500 € im Monat sein sollten, für alle und jeden, ohne irgendwelche Einschränkungen.


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26.01.2021 um 20:30
Zitat von TripaneTripane schrieb:Aber wenn man dann weiterbohrt, läuft es meist schon darauf hinaus, dass es mindestens 1500 € im Monat sein sollten, für alle und jeden, ohne irgendwelche Einschränkungen.
Das ist einfach zur Zeit nicht finanzierbar , reine Utopie


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26.01.2021 um 20:31
Zitat von Fragender73Fragender73 schrieb:Sie rührt vom mangelnden Abstand von Lohn- und Lohnersatzleistungsempfängern
man kann es aber auch anders sehen: die Löhne im unteren Sektor sind zu gering ;)
Zitat von Fragender73Fragender73 schrieb:Genau da könnte ein BGE ansetzen. Die (Zu)Verdienstmöglichkeiten müssen gegeben sein. Warum sollte ein Familienvater zum Mindestlohn arbeiten wenn er bis auf 200€ das gleiche bekommt als wenn er zu Hause sitzen bleibt.
da hast du Recht.
Zitat von Fragender73Fragender73 schrieb:Der jetzige Sozialstaat steht vor dem Kollaps
das interessiert aber nur die armen Leute ;)


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26.01.2021 um 20:31
Zitat von Fragender73Fragender73 schrieb:Das wäre traurig, aber unvermeidbar. Ändern muss sich etwas. Der jetzige Sozialstaat steht vor dem Kollaps
Ja, aber nicht, weil zu viel gearbeitet wird, sondern zu wenig, gemessen an dem was erwartet, verteilt und verbraucht wird. Insofern bräuchten wir genau das Gegenteil eines BGE.


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26.01.2021 um 20:32
Zitat von Fragender73Fragender73 schrieb:Der jetzige Sozialstaat steht vor dem Kollaps
Zitat von TripaneTripane schrieb:Ja, aber nicht, weil zu viel gearbeitet wird, sondern zu wenig
zu wenig? Ich kenne so viele Leute, die Überstunden machen müssen - teilweise sogar unbezahlt...


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26.01.2021 um 20:33
Zitat von Fragender73Fragender73 schrieb:Das ist einfach zur Zeit nicht finanzierbar , reine Utopie
Natürlich, es ist ja auch nicht meine Forderung. Aber so sieht es eben oftmals aus. Man will ja schließlich in "Würde" leben können.


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26.01.2021 um 20:36
Zitat von TripaneTripane schrieb:nsofern bräuchten wir genau das Gegenteil eines BGE.
Das ist aber nicht mehr durchsetzbar, der Sozialstaat ist inzwischen so aufgebläht, das würde selbst in Deutschland zum Bürgerkrieg führen wenn alle Sozialleistungen fallen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:man kann es aber auch anders sehen: die Löhne im unteren Sektor sind zu gering
Wenn die steigen steigen alle Preise, und damit wäre die Lohnerhöhung auch weg, die Spirale muss anders durchbrochen werden
Zitat von OptimistOptimist schrieb:das interessiert aber nur die armen Leute ;)
Nein, die Reichen zahlen doch die Sozialparty hier, und die Arbeitenden mit ihren Sozialabgaben auch
Zitat von TripaneTripane schrieb:Man will ja schließlich in "Würde" leben können.
Die finanzielle Würde muss halt auch erarbeitet werden, die Gesellschaft kann nur für Existenzsicherung zuständig sein.


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