Menschenstrom Afrika

es ist genug für alle - es ist falsch verteilt
jedenfalls habe ich schon bald in diskussionen um asylbewerberheime mitbekommen, dass für einige kein "deutscher wert" humanität oder solidarität ist
das quasseln sie davon "deutsche" zu sein und befürchten dass menschen die "anders" sind eine bedrohung darstellen
völlig aus dem blick gerät wo sie herkommen und was sie erlebten
wieder brannte ein fast fertiges asylbewerberheim, wieder haben rassisten jemanden zusammengeschlagen, der ihnen nicht "hierher" passt ..
denen klatscht man beifall?
armes deutschland

@kiki1962

Nur, wer sind "alle"? Im Prinzip lässt man immer jemanden zurück. Der Fokus liegt zwar auf Afrika, aber auf den Philippinen oder in Pakistan sitzen die Kinder immernoch auf den Müllhaufen.

Es gibt glaube ich auch bisher keine Aktion der dtsch Regierung, politische Gefangene aus Ländern wie Saudi-Arabien, Iran, Nordkorea oder China aktiv raus zu holen und ihnen von vorneherein Asyl in D zu gewähren.

Claudia Roth hat bei ihrem Besuch im Iran bestimmt nicht einmal gefragt, ob im Zentralgefängnis von Teheran die Gefangenen wenigstens ausreichend Wasser bekommen. Aber das vorenthalten von Wasser ist bestimmt Teil der Folterpraxis.

Aber wie auch immer, "es ist genug für alle da" ist theoretisch, für sämtliche politische Gefangene der Welt oder Flüchtlinge wird es nie reichen. Deswegen bestimmt nehmen wir ein ganz kleinen Teil von Menschen aus Afrika und dem Rest der Welt auf.

@kofi

Nur, wer sind "alle"? Im Prinzip lässt man immer jemanden zurück. Der Fokus liegt zwar auf Afrika, aber auf den Philippinen oder in Pakistan sitzen die Kinder immernoch auf den Müllhaufen.
...
Aber wie auch immer, "es ist genug für alle da" ist theoretisch, für sämtliche politische Gefangene der Welt oder Flüchtlinge wird es nie reichen.

Genau. Es kann immer nur "ein Tropfen auf dem heißen Stein" sein, was getan wird.
Das Elend dieser Welt kann mit noch so vielen Aufnahmen GENERELL n i c h t besiegt werden, wenn sich in den Köpfen der Menschen (vor allem der Machthaber) und somit am System im Allgemeinen nichts ändert, meine bescheidene Meinung.

kofi schrieb:Claudia Roth hat bei ihrem Besuch im Iran ...

Die lieben Politiker wollen sich immer gerne profilieren und tun nur das, was ihren persönlichen Zielen am besten dienen kann. Den Wenigsten liegt vermutlich tatsächlich etwas an den Menschen, glaube ich zumindest (wer Beweise hat, dass ich mich irre, kann sie mir bringen :) ).

Und da kann man noch so sehr auf Deutschland schimpfen (wie es hier der eine oder andere user immer wieder gerne tut), dadurch ändert man nichts an den Einstellungen der Menschheit im Allgemeinen.
Denn nicht nur Deutsche haben das Potential zur Gier und Machtbesessenheit, sondern fast jeder Mensch, der in diesem globalen System auf der Karriereleiter hochsteigt ... und die meisten Menschen halten gerne die Hände auf, wenn es etwas zu verteilen gibt - egal in welchem Land. Das vergessen diese user immer gerne.
Deutschland oder überhaupt den westlichen Ländern die generelle Schuld für das Elend dieser Welt zuzuschieben ist in meinen Augen zu einseitig und kurz gedacht.

AUCH in den ARMEN Ländern dieser Welt funktioniert alles nach den gleichen psychologischen "Gesetzen":
Wer "oben" ist und die Fäden führt ist in der Regel gierig und machtbesessen (der Mensch ist nun mal wie er ist - nämlich im Grunde seiner Seele ein "Raubtier"). Es gibt sicher Ausnahmen (welche völlig alttruistisch eingestellt sind), aber das sind leider zu wenige.

Wenn die Machthaber solcher Länder die Gelegenheit und finanziellen Mittel hätten, würden sie schwächere Länder genauso skrupellos ausbeuten, wie es die westliche Welt mit diesen Ländern tut und/oder getan hat.
Also nicht immer nur so einseitig den schwarzen Peter vergeben. Da wo Menschen leben gibt es immer solche welche die Macht wollen und übernommen haben und auf der anderen Seite diejenigen, welche für die Mächtigen schuften.

Hier noch ein Beitrag über Flüchtlinge aus Eritrea aus schweizer Perspektive:
http://www.srf.ch/news/international/fluechtlinge-aus-eritrea-zahlen-und-fakten

Ps:

Die Bürgermeisterin von Lampedusa, Giusi Nicolini, erklärte sich über die neue Flüchtlingstragödie erschüttert. «Dieses neue Drama beweist, dass der Triton-Einsatz nicht genügt, um Menschenleben zu retten», sagte Nicolini. «Die 366 Toten von Lampedusa haben nicht geholfen, die Worte des Papstes haben nicht geholfen, wir sind wieder da, wo wir vor Mare Nostrum waren. Das ist die Realität.»

http://www.srf.ch/news/international/29-migranten-vor-lampedusa-erfroren

@Glünggi
aus Deinem Link:

Afeworkis Mittel ist die Repression. Wer die Regierung kritisiert oder nur schon dessen verdächtigt wird, kommt ohne Verfahren ins Gefängnis. Dort wartet Folter. Angehörigen von Regimekritikern droht das gleiche Schicksal. Eine unabhängige Presse gibt es schon lange nicht mehr.

Mal ganz nebenbei: Das war in der ehemaligen DDR genauso (Folter usw. gab es genauso...)
Dennoch dachten nur sehr wenige DDR-Bürger daran, das Land zu verlassen (selbst wenn sie es ohne weiteres gekonnt hätten). Es war die Heimat die man gewohnt war und wo man blieben wollte, auch trotz misslicher Umstände und vergleichsweise niedrigerem Lebensstandard.

Man passte sich halt so gut es ging an und schwieg. Das war natürlich nicht schön und das ko... natürlich Viele an, dass man das so machen musste und auch die ganzen Phrasen die man auf der Straße zu lesen bekam, die ganze Propaganda ging einem auf die Nerven.
Aber was gab es denn für Alternativen? An der Mauer erschossen zu werden oder eben sich damit zu arrangieren?

Damit will ich nichts beschönigen oder relativieren, das war jetzt nur mal eine Feststellung.

@Optimist

Optimist schrieb:An der Mauer erschossen zu werden

Thats the point.. i think.
Wäre noch interessant zu wissen, wie es anpassungsmässig ausgesehen hätte, wäre keine Mauer gebaut worden.

@Glünggi

Glünggi schrieb:Wäre noch interessant zu wissen, wie es anpassungsmässig ausgesehen hätte, wäre keine Mauer gebaut worden.

Nicht erwähnenswert anders, ich schrieb doch:

Optimist schrieb: (selbst wenn sie es ohne weiteres gekonnt hätten).

Natürlich wären Viele mal nach drüben gereist, einfach nur aus Neugier, ob es wirklich so ist, wie man im Fernsehen sah usw.
Auch um sich mal das eine oder andere zu kaufen. Aber der Großteil wäre wieder zurück gegangen - in die HEIMAT ... und hätte weiterhin geschwiegen, man war es ja von Kindesbeinen an so gewohnt.


Noch etwas aus diesem Link (ganz ohne Wertung meinerseits, aber ich finde, sowas muss auch mal gesehen werden, WENN es denn stimmt, was da gesagt wird - sozusagen auch mal die andere "Medaillen-Seite"):

Hans König, Häusernmoos
Montag, 09.02.2015, 21:23
Als Coach einer gemeinnützigen Organisation hatte ich mit Personen aus Eritrea zu tun. Mit viel Aufwand wurden Praktikumsplätze und Lehrstellen vermittelt. In der Regel war der Start ein Erfolg und doch nach einem halben Jahr gab es in der Regel Probleme (dem Lehrplatz ferngeblieben, nicht auffindbar, usw.). Die finanzielle Unterstützung des SRK wurde ohne Auflagen ausbezahlt und Wohnung, Krankenkasse usw. wurde bezahlt. Warum sich anstrengen, wenn das Geld auch ohne Arbeit kommt.
----------------------------------------
Björn Christen, Bern
Dienstag, 10.02.2015, 10:53

Diese Eritreer-Invasion ist schlicht und einfach nicht akzeptabel. Nicht nur läuft hier Asylbetrug im ganz grossen Stil (viele von ihnen reisen via Drittländer wieder in ihre Heimat ein, um dort Ferien zu machen!), diese Leute sind mit wenigen Ausnahme nicht integrierbar und auf dem Arbeitsmarkt nicht zu gebrauchen. Dass der CH-Steuerzahler diese Sozialhängematte-Profis ein Leben lang durchfüttern und versorgen soll, ist ein absolutes No-Go.

@Glünggi

An der Mauer erschossen zu werden

-->
Thats the point..

Übrigens sehe ich das gar nicht so sehr als den Punkt wie Du.

Die Mauer kommt in meinen Augen so ungefähr dem gleich, als wenn man das Risiko auf sich nimmt, im Meer zu ertrinken.
Denn immerhin hatten ja auch in der DDR Leute das Risiko auf sich genommen die Mauer zu überwinden und hatten es sogar geschafft...
Ich sehe da also keinen sehr großen Unterschied, was das Risiko betrifft.

@Optimist
Lässt sich nicht belegen.. ist Glaubenssache.. was gewesen wäre ohne Mauer.

Diese Sozialhängematten-Profis finanzieren ja auch noch das Leben der Familie in der Heimat... wie da noch Kohle für Ferien vorhanden sein soll ist mir echt ein Rätsel. Das geht auch nur wenn man hungert.

@Glünggi

Glünggi schrieb:Lässt sich nicht belegen.. ist Glaubenssache.. was gewesen wäre ohne Mauer.

Belegen lässt sich ein "was wäre wenn" natürlich nie. Aber pure Glaubenssache ist es auch nicht, sondern Erfahrungswerte. Immerhin hatte ich dort gelebt und kannte die Meinungen von vielen Menschen.

Glünggi schrieb:Diese Sozialhängematten-Profis finanzieren ja auch noch das Leben der Familie in der Heimat...

Einspruch angenommen.
Aber was ist mit diesem Argument?:

Optimist schrieb:Hans König, Häusernmoos
Montag, 09.02.2015, 21:23
Als Coach einer gemeinnützigen Organisation hatte ich mit Personen aus Eritrea zu tun. Mit viel Aufwand wurden Praktikumsplätze und Lehrstellen vermittelt. In der Regel war der Start ein Erfolg und doch nach einem halben Jahr gab es in der Regel Probleme (dem Lehrplatz ferngeblieben, nicht auffindbar, usw.). Die finanzielle Unterstützung des SRK wurde ohne Auflagen ausbezahlt und Wohnung, Krankenkasse usw. wurde bezahlt. Warum sich anstrengen, wenn das Geld auch ohne Arbeit kommt.

Ich glaube zumindest nicht, dass DIESER user "eins vom Pferd" erzählt hat?


Und darauf möchtest du auch nicht eingehen?:

O: An der Mauer erschossen zu werden

-->i:
Thats the point..

-->O:
Übrigens sehe ich das gar nicht so sehr als den Punkt wie Du.

@Optimist
Wer nicht auffindbar ist kriegt auch keine Kohle vom Sozialamt... so läuft das Pferd.

Optimist schrieb:Und darauf möchtest du auch nicht eingehen?:

Ne bin ich ja schon.. Du siehst es halt anders.. ist ok ;)

@Glünggi

Glünggi schrieb:Wer nicht auffindbar ist kriegt auch keine Kohle vom Sozialamt... so läuft das Pferd.

Das ist vielleicht hier so, aber obs in der Schweiz auch so läuft? Lt diesem user nicht.

@Optimist
Ich bin Schweizer und ich hatte auch schon mit dem Amt zu tun.
Die einzige Bedinnung dass Du kohle kriegt ist, dass Du auffindbar bist. Wen Du Termine nicht einhälst fliegste.

@Glünggi
dann möchte ich wissen, wie dieser user darauf kommt?
Wem soll ich nun glauben? ;)

@Optimist
Ich denke schon dass der User seine Erfahrungen gemacht hat. Aber ich denke auch dass er diese Erfahrungen zu sehr verallgmeinert und vorallem, dass er noch nie vom Amt gelebt hat.

Optimist schrieb:Dennoch dachten nur sehr wenige DDR-Bürger daran, das Land zu verlassen

Hier muss ich Einspruch erheben:
Unentwegt dachte ich/dachten sehr sehr viele daran.
Unentwegt !
Aber:
Am 9. November, als Nachts die Tore geöffnet wurden, haben fast alle gesagt:
Wir wollen nur gucken und kommen garantiert wieder zurück.
Und so war es dann auch.
Die übergroße Mehrheit hat ihren Wohnsitz nichtverlassen.
Und jetzt ist Reisen ein Luxus,den sich Viele nicht mehr leisten.

Zum Topic (und hat auch nichts mit der deutschen Teilung zu tun):

Armut und Reichtum kann man mit keiner noch so hohen Mauer oder noch so tödlichen Abwehrmaßnahme auf Dauer voneinander abriegeln ! Nirgendwo.
Das war schon in den 80 Jahren klar,
als im RIAS über die in Zukunft auf Europa zukommenden Menschenströme aus Afrika diskutiert wurde, die heute langsam in Bewegung kommen.

Nichts kann sie aufhalten.

@Glünggi

Glünggi schrieb: Aber ich denke auch dass er diese Erfahrungen zu sehr verallgmeinert

Politiker sagen auch gerne: "alles nur Einzelfälle" (die sich vielleicht summieren? ;) ).

Glünggi schrieb:und vorallem, dass er noch nie vom Amt gelebt hat.

Was hat das damit zu tun, dass er glaubt zu wissen, dass die Flüchtlinge die Transferleistungen OHNE Gegenleistungen bekommen ... im Gegensatz z.B. zu den Hartz4-Leistungen in Deutschland?

@eckhart

Dennoch dachten nur sehr wenige DDR-Bürger daran, das Land zu verlassen

--->
Hier muss ich Einspruch erheben:
Unentwegt dachte ich/dachten sehr sehr viele daran

Dachten sie daran, die DDR für IMMER zu verlassen?
Und wenn ja, dann haben wir zwei demnach ganz unterschiedliche Erfahrungswerte. So nach dem Motto: "Gleich und gleich (gleiche Ansichten, Wünsche...) gesellt sich gerne".

Mein Bekannten-, Freundes- und Familienkreis (und ich hatte einen ziemlich großen), dachte zumindest nicht so. Sondern nur so wie ich es hier schrieb:

Optimist schrieb:Natürlich wären Viele mal nach drüben gereist, einfach nur aus Neugier, ob es wirklich so ist, wie man im Fernsehen sah usw.
Auch um sich mal das eine oder andere zu kaufen. Aber der Großteil wäre wieder zurück gegangen - in die HEIMAT ... und hätte weiterhin geschwiegen, man war es ja von Kindesbeinen an so gewohnt.

Hiermit bestätigst du doch genau meine Erfahrugswerte? :

Am 9. November, als Nachts die Tore geöffnet wurden, haben fast alle gesagt:
Wir wollen nur gucken und kommen garantiert wieder zurück.
Und so war es dann auch.
Die übergroße Mehrheit hat ihren Wohnsitz nicht verlassen.

@Optimist

Optimist schrieb:Was hat das damit zu tun, dass er glaubt zu wissen, dass die Flüchtlinge die Transferleistungen OHNE Gegenleistungen bekommen

Naja hätte er mal vom Amt gelebt, wüsste er dass das nicht geht.
Schau ich habe schon ma nen Termin verpennt und es ende Monat gemerkt weil kein Geld auf dem Konto war... keine Rückfrage nichts - einfach den Hahn zu.
Und Urlaub mit dem Amt geht auch nur wenn man nicht raucht... weil wenn man raucht reicht das Geld nicht für Urlaub.
Man kann leben mit der Kohle, aber man sicher keine grossen Sprünge machen.