Was bedeutet für euch Integration von Muslimen?

@Puschelhasi

Das hat sogar sehr viel mit Deutschland zu tun.Weil a) eine sehr große Anzahl an türkischstämmigen Mitbürgern in diesem Land lebt, und man klären muss, wie sie zur hiesigen Gesellschaft eingestellt sind, und b) wenn man Staatsverträge bzw. die Gleichstellung zwischen Christentum und Islam in Deutschland aushandelt, muss man schon die Bedingung haben, dass zum Beispiel die Türkei bzw. ihre Mitbürger auch innerhalb einer EU (wenn sie visumsfreiheit bekommen unter anderem) nicht solche Einstellung per Bürgerinnen und Bürger importiert, und das Zusammenleben in diesem Land gefährdet.

@Forseti70

dann nenne mir die Konsequenz die du fuer die Muslime in D. nach deiner Argumentation ziehen willst.

Forseti70 schrieb:Geh doch mal weg von den Zahlen

klar wird sowas an zahlen und fakten festgemacht.. denkste der staat schüttet einfach das ganze geld ausm fenster?
außerdem sind die meisten christen in istanbul und die riesenmetropole ist schlicht und einfach ÜBERBAUT.. wenn die zahlen aussagen, dass sowas nicht notwendig ist, dann bleibt es so wie es ist.. so einfach

@kofi

Was haben Muslime in D. damit zu tun, es gilt in D. Religionsfreiheit, da benötigt man keine Staatsvertraege mit irgendeinem Land... das ist absurd und völlig am topic vorbei.

Nahezu alle Verben der deutschen Sprache lassen sich aktiv und passiv verwenden.

Bloß beim Wort integrieren ist das anders.

Integrieren - Integriert werden - sich integrieren lassen.

Und nicht nur grammatikalisch sondern auch tatsächlich funktioniert es nicht.

Ich integriere mich... ;) Sechs..Setzen...

@Puschelhasi

Naja, Staatsverträge zwischen Islam und Christentum in Hamburg zum Beispiel.

Und sonst, blauäugig und naiv. Mit so einem Ansatz wirst du auch niemals dahinter kommen, warum (junge) Menschen sich in Deutschland radikalisieren.

Wenn du dich näher mit dem Thema beschäftigst, wirst du sehen, dass gerade der türkische Erdogan sein Einfluss in Deutschland auszubauen versucht. Lies mal nach, was die "UETD" ist. Und Erdogan gilt jetzt nicht als besonnener Freund des Westens. Und siehst doch Trend, dass er aus seiner Türkei ein Gottesstaat macht.

Man sollte sich, was die Freiheit der Ausübung der Religionen betrifft, nicht an anderen, restriktiveren Staaten messen. Entweder gibt es Religionsfreiheit, oder eben nicht.
Toleriert man andere Religionen als die der Mehrheit, dann muss man sie auch öffentlich ausüben lassen: Moscheen stören doch das Stadtbild nicht, sondern nur das Empfinden einiger, die die Überlegenheit ihrer Religion in Gefahr sehen.
Man möchte den Leuten etwas mehr Selbstbewusstsein und Vertrauen in ihre Religion wünschen.
Es ist ja nicht so, als gäbe es wegen mehr Moscheen mehr Muslime oder umgekehrt.
Mir ist tatsächlich lieber, es gibt sichtbare Gotteshäuser, als dass die Muslime in Gebetsräume im Hinterhof verbannt werden. Dort ist die Gefahr, dass radikale Mullahs unbeobachtet frustrierte Jugendliche um sich scharen, sehr viel grösser als in einer grossen, öffentlichen Moschee.


@Spirit2015

Spirit2015 schrieb:Nahezu alle Verben der deutschen Sprache lassen sich aktiv und passiv verwenden.

Bloß beim Wort integrieren ist das anders.

Integrieren - Integriert werden - sich integrieren lassen.

Und nicht nur grammatikalisch sondern auch tatsächlich funktioniert es nicht.

Das ist sogar im doppelten Sinne falsch:
Sich integrieren: ich integriere mich, Du integrierst Dich, ..........
Und doch, es funktioniert in den aller-allermeisten Fällen so gut, dass wir nichtmal mehr wahrnehmen, wenn wir einem integrierten Immigranten begegnen. Man würde es erst merken, wenn alle Immigranten, sagen wir mal bis zur Kindergeneration, an einem Tag im Jahr die Arbeit niederlegen würden.
Dies wäre mein ernstgemeinter Viorschlag zur Integrationsdebatte.

@kofi

naja, ich habe da erstmal ganz andere Forderungen an ganz andere Gruppen in D.

kofi schrieb:Naja, Staatsverträge zwischen Islam und Christentum in Hamburg zum Beispiel.

Religionen sind keine Staaten und können keine Staatsverträge schliessen.
Das ist jetzt ein lupenreiner fail-hattrick.

@FF

Wird doch aber dennoch gemacht.

Ist doch genaugenommen keine schlechte Idee. So kann man, wie im Kontext gerade besprochen, möglicherweise ein Überschwappen von inneren Verhältnissen in der Türkei oder anderswo und Maßnahmen gegen Radikalisierung treffen. Und zwar mit einer Verpflichtung zum Minderheitenschutz, Toleranz gegenüber anderen Religionen und zu Respekt und Toleranz gegenüber anderen Gesellschaftsmitgliedern. Weil eines soll Religionsfreiheit ja auch nicht sein, nämlich eine Hintertür für was auch immer.

Staatsvertrag mit Muslimen und Aleviten beschlossen

Hamburg hat als zweites Land nach Bremen einen Staatsvertrag mit Muslimen und Aleviten beschlossen. Er gibt ihnen unter anderem das Recht, an ihren höchsten Feiertagen freizunehmen.

http://www.abendblatt.de/hamburg/article117113435/Staatsvertrag-mit-Muslimen-und-Aleviten-beschlossen.html

@kofi
Was Du bisher geschrieben hast, klang genau nach dem Gegenteil, aber sei´s drum.

@FF

Was meinst du genau? Ich glaube es widerspricht sich nicht, dass wir in unserer Gesellschaft möglichst alle gut zusammenleben wollen und sollen, aber es dafür eben Bedingungen gibt. Jeder Bürger hat unabhängig von seiner Herkunft Rechte und Pflichten. Ein Recht ist die Religionsfreiheit, eine Moschee oder ein Kopftuch stören auch nicht wirklich. Und Religionszugehörigkeit sollte auch jedem selbst überlassen sein. Aber Minderheitenschutz (Homosexuelle, Juden), der Schutz von Andersgläubigen und das bemühen um ein gesellschaftliches und gutes Miteinander muss eben als Pflicht auch wahrgenommen werden. Da spielt Nationalität oder Religion auch keine Rolle. Egal ob deutsch, Kasache, Muslim oder Hindu, muss das einfach Konsens sein.

Eine Moschee, in der zum Kampf gegen Christen, Juden oder Homosexuelle aufgerufen wird, gehört geschlossen. Und übertrieben ist es nicht, denn diese oft radikalen Gemeinden schießen ohnehin derzeit aus dem Boden wie frisches Gras. Und im Vorfeld sollte man eigentlich das Ziel schon abgesteckt haben, dass man als Gesellschaft sowas nicht möchte. Das hat nix mit Religionsfreiheit oder multikultureller Gesellschaft zu tun. Sorry, ich finde ist kein Widerspruch, sondern selbstverständlich.

@FF

Falls du mir was unterstellen willst: Im Wesentlichen speist sich das was ich gerade geschrieben habe aus Kindheits- und Jugenderfahrungen. Aufgewachsen bin ich in einem Wohnblock mit mehrheitlich türkischstämmigen Mitbewohner/innen. Und ich hatte algerische Mitbürger in der Verwandtschaft. Und von daher gehen für mich zumindest eben auch manchmal Theorie und Praxis zwar weit auseinander, aber die Theorie ist eben oft schönerer Gedanke als die Praxis. Wenn man also so manche Praxis aus dem Alltag kennt, aber trotzdem lieber bei vereinzelt schöneren Theorie bleiben will, dann sieht das wohl nach Widerspruch aus. Aber grundsätzlich denk ich bei Islam nicht nur an meine Türken im Haus, sondern lese auch bzw. hab auch sonst meinen Alltag. Und Theorie muss ja auch nicht immer Theorie bleiben. Man kann Gesellschaft schon gestalten, wenn man will.

Die Integration von Muslimen bedeutet für mich grundsätzlich ein geordnetes miteinander, bei dem generell alle aus dem Ausland zugezogenen Menschen alle Möglichkeiten und Chancen haben, die sie zum Leben brauchen. Und natürlich frei von Rassismus und Diskriminierung anderer sind. Das geht aber denke ich auch nur in so einer Art Pakt. Es werden Angebote geschaffen, die von den Nachfragenden selbstverantwortlich und eigenständig wahrgenommen werden. Als (multikulturelle) Gemeinschaft lernen wir voneinander, haben Respekt und Toleranz für den anderen. Aber dazu brauchen wir auch grundsätzlich eine gemeinsame Vorstellung für das Zusammenleben.

Zum Beispiel, dass Kommunikation eben in der hiesigen Sprache hauptsächlich in deutsch erfolgt und Integration eben hauptsächlich auch an der Sprache liegt. Wer schon nicht die Sprache beherrscht, der beherrscht auch kaum das miteinander mit herkunftsanderen Bürgern. Und ist seinem Kind auch kein Vorbild. Eine andere gemeinsame Vorstellung vom Zusammenleben ist eben die Akzeptanz der deutsch-europäischen Art und Weise zu leben. Nein zu Assimilation, klar, aber auch keine Verweigerungshaltung oder Gewaltphantasien oder so.Und manche Alltagssituationen oder Praxis lassen darauf schließen, dass es entweder an Angeboten mangelt, oder an der Bereitschaft Angebote wahrzunehmen. Wenn es an zweitem mangelt, und es dazu noch Intransparenz gibt, dann läuft was nicht richtig.

kofi schrieb:Naja, Staatsverträge zwischen Islam und Christentum in Hamburg zum Beispiel.

zwischen dem land hamburg und bestimmten religionsgemeinschaften meinst du...
das ist neu für muslime, für katholizismus und christentum allerdings nicht.
falsch ist es trotzdem, religionsgemeinschaften dürfen nicht mehr rechte haben als normale vereine.

@25h.nox

Ja. Dann mein ich da so.

Und über alles andere kann man streiten.

@Spirit2015

Spirit2015 schrieb:ahezu alle Verben der deutschen Sprache lassen sich aktiv und passiv verwenden.
Bloß beim Wort integrieren ist das anders.

Nein beim Wort Integrieren ist das ganz genauso.
Glaub mir integierte Schaltkreise haben sich nicht selber integriert sondern wurden von den Herstellern integriert.

@Forseti70

So wie ich das in der Türkei mitbekommen habe, leben auch die Christen dort normal ihren Glauben aus. Es ist ja nicht so, als würde es dort gar keine Kirchen geben. Vielleicht kommt es auch auf die Gegend an. In Großstädten ist zumindest alles gemischt und jeder lebt mit jedem.

@Ela-gözlü

Das ganze ist eine Pseudoargumrntation um ganz andere Inhalte zu transportieren.

@Ela-gözlü

Ela-gözlü schrieb:So wie ich das in der Türkei mitbekommen habe, leben auch die Christen dort normal ihren Glauben aus.

Sagen wir mal die Situation der Religionsfreiheit in der Türkei ist suboptimal
Wenn du die Probleme die es so gibt erfahren willst kann ich sie dir gerne mitteilen
Aber nicht hier im Threat...

Unsere Differenzen mit der Türkischen Regierung sollten wir mit der Türkischen Regierung austragen nicht mit Menschen die zufällig die gleiche Religion haben.
Und damit ist das für diesen Threat irrelevant.