Bürgerkrieg in Syrien

@Glünggi

sollte die Opposition dringend machen, zumindest was den Stützpunkt betrifft, wär sowas von wichtig. Damit wäre Russland frei in der Entscheidung und China ist zu weit weg. Kippt Russland, könnte das sehr rasch gehen. Ohne die Schutzmacht im Rücken. Im Fall Tripolis ging es zum Schluss auch sehr rasch und eher überaschend, innert 36h war das Ding eigentlich gelaufen.

Aber ich gehe davon aus dass man mittlerweile in Damaskus weiss was die Stunde geschlagen hat, der Fluchtversuch am Vortag sagt genügend aus. Es wird vorbei gehen, die Frage ist wie lange es noch dauert. Und wieviele bis dahin noch sterben müssen.

@jojo72
Ja und wieviele danach noch sterben werden... Denke das Vergeltungspotential ist enorm.

@jojo72
ich glaube die syrische Opposition mag Russland so gerne wie grüne Seife zum Frühstück.
Wenn die gewinnen ..., Stützpunkt ade.

@Luminarah

Glünggi schrieb:Ja und wieviele danach noch sterben werden... Denke das Vergeltungspotential ist enorm.

Was bedeutet dass es eigentlich eine UN-Mission benötigt im Nachfeld, dringend. Und langfristig wohl eine Neuordnung der halben Region da unten. Anders wird das nicht friedlich. Syrien, Irak, ev. Jordanien, Israel und Palästina, wenn das soweit ist.

Aber im UN-Sicherheitsrat kommt Bewegung auf, und ich denke Russland wird sich zum Schluss enthalten, der bekannte Weg. Frage ist was China macht. Besser die wären nach den Russen dran bei einer Abstimmung in der Reihenfolge. Gesicht...

12:57 Russia FM says wants to examine Arab recommendations before discussing Syria plan (Reuters)

16:09 Britain Foreign Secretary to push Syria resolution in UN (Reuters)

17:31 10 UNSC members support Arab League resolution on Syria (Reuters)

19:55 White House: UNSC should not allow Assad regime to continue with violent crackdown (Reuters)

20:15 Clinton heading to UN to condemn Assad regime (AP)

21:26 Clinton: Instability in Syria may spread to entire Middle East (Ch. 10)

rss-feed

So alles zusammen, ein Tag an dem doch so einiges den Anfang fand, man schaut nicht mehr weg, nach Monaten.

@jojo72
Jaja die Clinton ist mit dem syrischen Volk.
Wie stellst Du Dir so eine Neuordnung vor?.. eine neue (regionale) Weltordnung sozusagen ne? :D
Ja ne ich stell mir das nur schwer vor.. man muss aufpassen dass das nicht in einer humanitären Katastrophe endet.
Eigentlich müsste man sich nun auch Gedanken machen, was mit den Alleviten in Syrien passiert.
Tut man das? Soweit ich weiss nicht...
Es geht nur darum dass Assad abdankt, was danach mit den Allaviten passiert, wird gar nicht diskutiert.
Wie dazumals als man Israel gegründet hat, da hat sich auch keiner um die arabische Bevölkerung gekümmert.... wird dann schon.
Ich geb Dir recht, dass man die Fehler nach der Koloniarisierung wieder gut machen sollte... doch das geht nur wenn man alle Staaten einbezieht..das kann man nicht Stück um Stück regeln.
Wenn es um Kurdistan geht muss man die Türkei Syrien und den Irak einbeziehen.
Und wenns um die Palis geht muss man nicht nur Israel sondern auch Jordanien einbeziehn. Wenns um Paschtunistan geht muss man Afghanistan und Pakistan einbeziehen... und gar den Süden Afghanistans an Iran abtretten, weil dort hauptsächlich Perser leben und es geschichtlich auch zu Persien gehört. usw.
Kashmir müsste man an Pakistan abtretten und Indien irgendwie dafür entschädigen und natürlich dann die indische Bevölkerung aus dem Gebiet schaffen ohne dass es einer Vertreibung gleichkommt.
Es gibt viel zu tun... packen wirs an ;)

@Glünggi
ich schätze für diese Umverteilungen wird sich keine angesprochene Regierung so richtig erwärmen....,obwohl es wahrscheinlich sinnvoll wäre.

Was mit den Alewiten passiert. Eine wichtige Frage. Ist halt immer ein Problem ,wenn eine Minderheit herrscht und nur mit Gewalt zum Abdanken bewegt werden kann.

Was soll man tun. Im Augenblick heißt es, der Westen soll und darf sich nicht einmischen. Soll man nach dem Sturz Assads dann militärisch eingreifen und die Alewiten beschützen?

Es ist halt schwierig ,wenn Assad das auf diese Weise regelt und noch verlieren sollte. Man kann den Alewiten wahrscheinlich nur Raten zu gehen und abzuwarten ,ob sich die Lage nach dem Sturz Assads beruhigt.

Aber der Westen spielt jetzt keine Rolle und wird nach dem Sturz ,sofern es dazu kommt,auch keine spielen,auch Russland wahrscheinlich nicht mehr. In erster Linie dürfte ein sunnitischen islamisches Regime an die Macht kommen. Ob Nasrallah sich dann noch im Libanon halten wird,ist fraglich ,zudem Iran gerade beschäftigt ist.

@jojo72
@Luminarah
Schauts Euch das mal an:
https://www.youtube.com/watch?v=dK1Q_f9AX6Q

Russland wird hier schön stillhalten und töten lassen.

interessant das die Russische Außenpolitik keinen eigenen Thread hat.

mittelfristig würde ich aber sagen Assad bricht zusammen. Stützung von Außen ist eher wenig zu erwarten aber vielleicht schickt der Iran ja Hilfstruppen.

es eskaliert einfach weiter, von Tag zu Tag, wenn da nicht bald jemand eingreift wird das zum offenen und langen Bürgerkrieg, was zumindest für den Libanon, die Türkei und Israel eher bedrohliche Aussichten sind...

An einem Tag hundert Tote

Aktualisiert vor 45 Minuten Diesen Artikel twittern.

In Syrien herrscht Bürgerkrieg: Allein gestern wurden nach Angaben von Menschenrechtlern rund hundert Menschen getötet. Das schreckt auch den UN-Sicherheitsrat auf – offenbar hat sich das Kräfteverhältnis verschoben.


Heftige Kämpfe: Ein in Brand gesetzter Panzer der Regierung in der Stadt Rastan.
Bild: Keystone

Bei den Kämpfen in Syrien sind nach Angaben von Menschenrechtlern allein gestern rund einhundert Menschen getötet worden. Bei 55 Toten handele es sich um Zivilisten, teilt die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mit. Die Kämpfe und Gewalttaten hatten in den vergangenen Tagen landesweit erneut stark zugenommen. Die Zahl der Toten von gestern war bis zum Abend zunächst mit rund 50 angegeben worden.

Allein 40 Zivilisten wurden laut Angaben der Beobachtungsstelle in Homs getötet, neun weitere in Daraa, fünf in Vororten der Hauptstadt Damaskus und einer in Idleb. Darüber hinaus verzeichnete die Beobachtungsstelle zehn getötete desertierte Soldaten, 25 getötete Soldaten der syrischen Armee und sechs getötete sonstige Sicherheitskräfte.

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/An-einem-Tag-hundert-Tote/story/14567174

@Glünggi

Wie stellst Du Dir so eine Neuordnung vor?.. eine neue (regionale) Weltordnung sozusagen ne?
Ja ne ich stell mir das nur schwer vor.. man muss aufpassen dass das nicht in einer humanitären Katastrophe endet.

Letzteres muss man, sicher, gerade weil hungrige Völker gewalttätige Völker werden. Zusammen mit einer UN-Mission sonst wird die Rache grausam und blutig.

Wie Neuordnung? So wie es die Leute in der Region wollen, die verschiedenen Ethnien, Glaubensrichtungen, etc. Weg von dem verwurstelten Nahen Osten wie er aus dem ersten & zweiten Weltkrieg entstand als man einfach Linien auf Karten gezogen hat. Ohne Bezug zu regionalen Befindlichkeiten.

Grenzen sind ja nie unverhandelbar, gerade die Region sah noch vor etwas über hundert Jahren wesentlich anders aus. Auch das wird aber nicht ohne UN-Begleitung und internationale Unterstützung gehen.

Und das alles kann imho noch Jahrzehnte dauern. Aber vorher seh ich in der Region keinen beständigen Frieden.

AssadscArmee scheint nicht mehr überall hin zu können:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,812466,00.html (Archiv-Version vom 31.01.2012)

@Glünggi
Interessante Überlegungen in der Doku ,die du eingestellt hast. Danke.

@Glünggi

Da sag ich auch danke, mal wieder etwas interessantes im Forum.

@Luminarah
@Glünggi

http://www.enduringamerica.com/home/2012/1/31/syria-and-beyond-live-coverage-more-than-100-die-as-un-discu.html#1449

Für mich was Syrien wie Iran berifft eine der besten & aktuellsten Quellen. Besser Quellensammlungen. Da eigentlich vorallem lokale Medien genommen werden, mit der Originalquelle jeweils verlinkt.

Auch da, Libyen II., gab es schon mal in der Art.

Glünggi schrieb:Schauts Euch das mal an:

ja afrika wird viel zu schnell abgehakt. afrika wird immer eine krisenregion bleiben, weil sie zu hundert prozent an der altlast "kolonialgrenzen" tragen.

Ein interessanter Artikel über die Überlegungen,wie es mit Syrien weitergeht:

http://www.derwesten.de/politik/syriens-nachbarn-sind-in-alarmbereitschaft-id6303983.html (Archiv-Version vom 04.02.2012)


Ein Auszug:
Der Sturz des Regimes wäre ein herber Rückschlag für Iran, das Syrien weiter mit Geld, Waffen und offenbar sogar Truppen stützt. Auch der Chef der Hamas, Maschaal, muss sich umschauen. Er hatte mit seinem Politbüro Exil in Syrien gefunden und reist derzeit durch die Region, um einen neuen Unterschlupf zu finden. In Syrien ist es ihm längst nicht mehr sicher genug.

Russlands eisfreier Hafen
Auch Russland, treuer Verbündeter Syriens, das mit seinem Veto bislang alle Resolutionen im UN-Sicherheitsrat der blockierte, wäre von einem Regimewechsel direkt betroffen. Für Moskau erfüllt Assad zwei wichtige Funktionen. Er verpachtet ihnen Tartus als Marinestützpunkt. Heute ist Tartus nicht bloß der letzte Mittelmeerstützpunkt Russlands, sondern auch der einzige Hafen, der im Winter nicht zufriert oder dessen Zugang zu den Weltmeeren von einer anderen Nation beherrscht wird.

Ich würde den Sturz von Assads Regime begrüßen, obwohl ich weiß das dahinter auch Interessen von anderen stecken. Ich denke Israel und die USA begrüßen einen Sturz Assads in ihrem Sinne, auch die arabischen Regierungen.

Ich heiße es deswegen gut, weil ich es als eine Chance für richtige Veränderungen sehe und hoffe das eine neue Regierung entsteht die vom Volk mehr Unterstützung genießt.

Bin auch gespannt ob die neu gewählten Regierungen die islamischer als ihre Vorgänger ausfallen in Zukunft vorgehen werden. Vielleicht kann man auf eine bessere Zusammenarbeit hoffen.

Bei all den Interessen aus dem Westen, Russland und China müssen die Muslime eine starke Einheit bilden um selbst ihre Interessen zu vertreten und nicht zum Opfer von Großmächten zu werden.

Die Revolutionen sind sicher kein Wundermittel, aber jede Chance auf Veränderungen macht neue Hoffnung.

@Lightstorm
Ich bin mir gar nicht so sicher,ob der Regimewechsel in Syrien im
Sinne der USA und auch Israels ist. Er destabilisiert die Region weiter.

Aber jetzt ist es sowieso zu spät. Fast jede syrische Familie hat Opfer zu beklagen. Es wird Assad nicht mehr gelingen,sich mit seinem Volk zu versöhnen. Damit sind seine Tage gezählt.

Seit Freitag liegt dem Rat der dritte Versuch einer Resolution zur Syrien-Krise vor. Die ersten beiden Versuche der EU-Länder im Rat waren am Widerstand von China und vor allem von Russland gescheitert, die jede Kritik an ihrem Waffenkunden Syrien ablehnen.

Der jetzige Entwurf geht allerdings auf einen Plan zurück, den die Arabische Liga eine gute Woche zuvor einmütig verabschiedet hatte. Er fordert ein sofortiges Ende der Gewalt und demokratische Reformen bis hin zum Machtverzicht von Präsident Asad.

Russland lehnt jedoch jedes Eingreifen in Syrien ab. «Mit der Russischen Föderationen wird es keine Sanktionen und keine Intervention in Syrien geben», sagte Moskaus Uno-Botschafter Witali Tschurkin. «Sanktionen sind nicht die geeigneten Mittel, das kann nur der Dialog sein», sagte der Russe.

Er lud Vertreter des Regimes und der Opposition zusammen mit denen der Arabischen Liga zu direkten Gesprächen nach Moskau ein. «Der Sicherheitsrat kann in dem Konflikt eine konstruktive Rolle spielen. Aber er sollte das Gebot der Nichteinmischung beachten.»

«Es ist nun Zeit für die internationale Gemeinschaft, ihre Differenzen beizulegen und eine klare Botschaft der Unterstützung für das syrische Volk zu schicken», sagte die amerikanische Aussenministerin Hillary Clinton. «Wir haben jetzt die Wahl: Stehen wir an der Seite des syrischen Volkes oder machen wir uns mitschuldig an weiterer Gewalt.»

Der syrische Uno-Botschafter Bashar Jaafari lehnte hingegen jede Zusammenarbeit ab und sprach von einer internationalen Verschwörung gegen sein Land. «Syrien wird nie akzeptieren, dass seine Souveränität angetastet wird», sagte er. Er warf «ausländischen Kräften» vor, sein Land destabilisieren zu wollen.

Der Arabischen Liga warf er vor, nicht für die einzustehen, die sie zu vertreten vorgeben würde: «Sie hat ihre Entscheidungen dem Uno-Sicherheitsrat übertragen. Dem Rat, der Hunderte Male gegen Araber entschieden hat!»

Frankreichs Aussenminister Alain Juppé sprach von einer Pflicht des Sicherheitsrates, tätig zu werden, weil die Krise direkte Auswirkungen auf Frieden und Stabilität in einer ganzen Region habe. «Wir sind es aber vor allem den Menschen schuldig, die jeden Tag für ihr Recht eintreten, im Wissen, dass sie jederzeit erschossen werden könnten.»

Sein britischer Amtskollege William Hague betonte, dass es nicht um ein militärisches Eingreifen gehe, wie es Russland immer wieder behauptet. «Es waren die arabischen Länder, die uns um Hilfe baten. Eine militärische Intervention aber will niemand und sie ist auch gar nicht möglich.»

http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/russland_stellt_sich_quer_1.14725411.html (Archiv-Version vom 02.02.2012)
Aber schön dass sie darüber geredet haben.

@jojo72
Tja da müssten halt Vertretter der verschiedenen Völker zusammensitzen und Lösungen vorschlagen... dabei darf kein Volk , sei es noch so klein vergessen werden. Daraufhin müssten entsprechende Völker über die verschiedenen Vorschläge abstimmen... und zwar als Volksentscheid... und diese Abstimmungen müssten human umgesetzt werden.
Ansonsten warten wir einfach ab und schlagen uns durch die verschiedenen Konflikte und Genozite bis es sich von alleine geregelt hat.

@Glünggi
Machen alle eine schlechte Figur: Die UNO,Russland,der Westen und Assad.

@Luminarah
Tja.. und dennoch finde ich Russlands Richtung die Richtige.
Weil, die als einzige auf das Schicksal der Alawitten Rücksicht nimmt, wärend es anderen nur um die Entmachtung selbiger geht.
Syrien wurde von einer Minderheit regiert... das ist nicht in Ordnung. Aber es ist auch nicht in Ordnung wenn man die Mehrheit in die Regierung setzt und diese die Minderheit dann unterdrückt.
Diesen Umstand scheint der Westen komplett zu ignorieren...