vx110 schrieb:Strikt gesagt, auch keine Radwege in Peru.
Du solltest dich mal besser informieren.
Die Zusagen für Zuschüsse und Kredite für Radwege und Busse in Peru stammen aus dem Jahr 2020. Gegeben hat sie der Entwicklungsminister Gerd Müller, so wie Huber von der CSU.
Dabei handelt es sich um Förderkredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Es heißt auch nicht umsonst Entwicklungshilfe, denn natürlich machen wir (Deutschland) das nie ohne Eigennutz, da es beispielsweise in Peru für Deutschland wichtige Rohstoffe gibt.
Peru verfügt nämlich über große Reserven an Bunt- und Edelmetallen, bei denen es im Fall von Kupfer, Blei, Zink, Zinn, Molybdän und Silber jeweils zu den fünf bedeutendsten Ländern der Welt zählt. Peru zählt also in Sachen Import von Erzen zu einem bedeutenden Lieferanten, auch für Deutschland.
Gute Beziehungen halten solche Lieferwege offen. Selbst wenn man diese Gelder für Entwicklungshilfe einsparen würde, wäre das unsinnig, weil der Staat dadurch nicht mehr Geld zur Verfügung hätte als vorher. Wer versteht, wie Kredite erschaffen werden, weiß, wovon ich spreche.
Spoiler: Das Geld für Kredite - sogenanntes Buchgeld - wird quasi aus dem Nichts per Knopfdruck erzeugt. Man trägt einfach einen Betrag in ein Computersystem ein, und zack - das Geld ist da.
vx110 schrieb:Was bekommt man den heuer dafuer geboten? Nicht viel.
Marode Straßen, Marode Infrastruktur, Marode Bruecken,
Für die paar Milliönchen (44 Millionen), die man Peru für Fahrradwege und Busse überwiesen hat, kann man in Deutschland nicht viel instand setzen. Deutschland bräuchte um seine marode Infrastruktur wieder auf Vordermann zu bringen mindestens 600 Milliarden Euro.
Zum Vergleich:
44 Millionen vs. 600.000 Millionen
vx110 schrieb:Geht man zum Zahnklempner und laesst einmal im Jahr eine Zahnreinigung machen, zahlste auch 100-150 Taler
Willkommen im wunderbaren Kapitalismus, wo Unternehmen profitorientiert wirtschaften müssen, weil sie im Wettbewerb zueinander stehen und dem Wachstumszwang unterliegen.
Ich möchte dir nicht noch mehr die Laune verderben, aber der
CDU-Wirtschaftsrat bringt Leistungskürzungen ins Gespräch - Zahnzusatzversicherung gewinnt an Bedeutung
Der wirtschaftsliberale Flügel der CDU fordert einen harten Kurswechsel und ruft in einer 10-Punkte Agenda zu mehr Eigenverantwortung in den Sozialsystemen auf. Die konkrete Forderung: Kassenpatienten sollen künftig zahnärztliche Leistungen sowie Kieferorthopädie aus eigener Tasche bezahlen.
Quelle:
https://www.presseportal.de/pm/154285/6130051Du kannst dich schon mal darauf einstellen, dass sehr viel mehr Kosten auf dich und die meisten Lohnabhängigen zukommen werden.
Für Menschen, die prekär leben, wenig Geld haben und in der gesetzlichen Krankenversicherung sind, wird es zum Beispiel irgendwann mal nur noch einen Basistarif geben.
Zusatzleistungen können dann nur noch separat als Zusatztarife abgeschlossen werden. Das bedeutet, dass du für jede zusätzliche Behandlung oder Leistung extra bezahlen musst, während reiche Menschen und die meisten Politiker, auf unsere Kosten leben und sich keine Sorgen um ihre Gesundheitsversorgung und Altersvorsorge machen müssen.
vx110 schrieb:Deutschland hat kein Einnahmen-Problem sondern ein ganz klares Ausgaben-Problem.
Wer über dieses Thema spricht, sollte wissen, dass ein Staatshaushalt nicht wie ein Privathaushalt funktioniert. Da der Staat der Herausgeber der Währung ist, ist er stets in der Lage, jede fällige Rechnung in seiner eigenen Währung zu bezahlen, denn schließlich erzeugt der Währungsherausgeber das Geld selbst. Er ist also der Schöpfer der Währung.
Daraus folgt, dass der Staat im Wesentlichen zwei Möglichkeiten hat, um Staatseinnahmen zu generieren, nämlich durch Steuern und durch Kredite. Somit kann der deutsche Staat kein Ausgabeproblem haben. Deutschland hat vielmehr ein Einnahmeproblem, denn der Staat gibt immer noch viel zu wenig aus, wie man unschwer an unserer sehr alten, maroden, unmodernen und ineffektiven Infrastruktur und der lahmen Binnenwirtschaft sehen kann.
vx110 schrieb:Wieso zahlt man Leuten, die Ausreise-Pflichtig sind, vielleicht bald 1000€. Was soll der Mist
Denke daran, dass ein Arbeiter - egal wer oder was (zb. Flüchtling) er ist - wenn er für einen Lohn arbeiten muss, genau in derselben wirtschaftlichen Lage ist wie Du. Er gehört zu deiner Klasse, er ist dein Bruder, er ist dein Kamerad. Der einzige Unterschied zwischen dir und einem Flüchtling ist also reines Glück.
Außerdem solltest Du dir darüber im Klaren werden, wohin hier die Debatte gelenkt werden soll. Nämlich in einen Streit um die Krümel, während sich andere den Kuchen nehmen.
Und um das mal klarzustellen: Wir leben in einer Zwei-Klassen-Gesellschaft. Auf der einen Seite steht eine sehr, sehr kleine Gruppe, die über immense Vermögen, Produktionsmittel und politischen Einfluss verfügt und auf der anderen Seite steht eine große Mehrheit - die Arbeiterklasse in all ihrer Vielfalt, zu der sowohl der deutsche Handwerker als auch der geflüchtete Erntehelfer gehören.
Und die Strategie der herrschenden Klasse (winzige Minderheit) ist es, diese große Mehrheit, also die Arbeiterklasse, zu spalten.
Sie hetzt die "einheimische" gegen die "migrantische" Arbeiterklasse auf, während bei ihr gespart wird, also bei der Infrastruktur, bei den Löhnen, im Sozialbereich etc. und gleichzeitig werden Steuergesetze gemacht, die Großvermögen und Konzerne begünstigen.
Diese 1.000€ für Ausreise-Pflichtige sind ein sehr gutes Beispiel für diese Spaltungstaktik. Anstatt wir uns fragen, wer wirklich von diesem System profitiert, in dem sich Reiche immer weiter bereichern, ohne einen angemessenen Beitrag zu leisten, werden wir in einen sinnlosen Verteilungskampf um Kleinstbeträge gegeneinander aufgehetzt.
Einfach mal darüber nachdenken.
vx110 schrieb:Als allererstes den Bundestag um 50% abspecken
Diese Abspeckung würde kaum bis gar nicht ins Gewicht fallen.
vx110 schrieb:Niemand, ergo sollte man schauen, dass man mit dem Geld umgeht und nicht fuer jeden Dreck ausgibt
Ein Staatshaushalt funktioniert aber nicht wie ein Privathaushalt.
vx110 schrieb:Man kann ja auch freiwillig die Schulden Deutschlands tilgen
Wenn wir das täten, wären wir alle pleite.