Libyen ohne Gaddafi - Bürgerkrieg oder islamischer Gottesstaat?

@interrobang

interrobang schrieb:Die ermordung des Amtierenden Herrschers/Kalifen ist eine alte Islamische Tradition.

Das ist ja wohl hoffentlich nicht dein Ernst... :S

@Thawra
Naja teils teils... was glaubst du warum es so viele splittergruppen gibt? Die konnten sich auch nicht einig werden.



Wikipedia: Kalifat#Geschichte

@Thawra

Uthman ibn Affan, ein Schwiegersohn Mohammeds, wurde 644 zum dritten Kalifen gewählt. Bedeutung erlangte seine Regierungszeit vor allem durch die endgültige Abfassung des Korans. Er setzte aber auch die Expansionen seines Vorgängers fort. So wurden 647 Tripolitanien (heute Libyen) und weitere Teile des Irans erobert sowie erste Vorstöße nach Anatolien unternommen. Mit der Zeit machte sich Uthman durch die Bevorzugung seiner umayyadischen Sippe bei der Ämter- und Beuteverteilung etliche Feinde, insbesondere unter den Heerführern und den Muslimen der eroberten Gebiete. 656 wurde er von aufständischen Muslimen aus Ägypten und dem Irak in Medina ermordet.

Uthmans Gegner waren vor allem die Anhänger des Ali ibn Abi Talib, die Schiiten. Diese und die aufständischen Führer wählten Ali nun zum Kalifen. Doch Muawiya, der Statthalter von Syrien aus der Sippe der Umayyaden und damit ein Verwandter Uthmans, verweigerte die Gefolgschaft. Es kam zum Ausbruch von Kämpfen. Nach der Schlacht von Siffin einigte man sich auf Verhandlungen. Eine Gruppe von Muslimen, die späteren Charidschiten, sah darin eine Postenschacherei und eine große Schande und verließ das Lager Alis. 661 fiel Ali einem Attentat dieser Gruppe zum Opfer. Sein Sohn Hasan verzichtete auf seinen Herrschaftsanspruch, als er die Übermacht der Umayyaden erkannte.

Ali war der letzte gewählte Kalif. Muawiya führte während seiner Herrschaft die Erbfolge ein und begründete somit die erste Kalifen-Dynastie (die der Umayyaden). Seither wurden die proklamierten Nachfolger zum neuen Kalifen oder der Titel ging durch Kriege auf andere Herrscher über. Hasans Bruder Husain erhob zwar nach Muawiyas Tod Anspruch auf das Kalifat, wurde aber in der Schlacht von Kerbela (680) geschlagen.

Und das war gerade der anfang.

@interrobang

.... was hat das mit 'islamischer Tradition' zu tun...? Ich muss dann doch drum bitten, zu differenzieren. Ich kann sonst auch Mord zu einer alten christlichen Tradition erklären. Ich bezweifle aber, dass das auf allzu grossen Anklang stossen würde.

@Thawra
Naja war ein wenig gelungener Scherz ^^ Feuer mit Feuer/Polemik mit Polemik und so ^^

Mann sollte sich erst mal frage warum Gaddafi beseitigt wurde
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=OFw8iTI1msc#!


0:06: ..vamos, vamos... le vamo a...

0:33: le vamos a dejar en cueros

0:47: sácale los botines al hijo de puta (en realidad dice "putines" pero creo es "botines" mal pronunciado)

Una duda: al final un desenfrenado parece decir algo que suena como putines en árabe

Die soldaten reden spanish ? Sind es Mörder von Blackwater?

@truejustice
Die meisten Menschen in Libyen sind während der Gadaffi Herrschaft geboren, die kennen nichts anderes.

Wenn man von Fernsehen, Zeitungen und der öffentlichen Meinung allgemein aufgetischt bekommt, das Gadaffj ein toller Hecht ist, dann glauben die meisten das.
Selbst die meisten Menschen in Deutschland glauben ohne Zweifel alles was sie in den Nachrichten hören.

Ausserdem hat Gadaffi ein gewisses soziales Netz und durch seine pompösen auftritte nach aussen eine Identitätsfigur für Lybier dargestellt.

Genug Anhänger wird er gehabt haben, das ist keine Frage. Durch die Aktionen der Rebellen haben sie aber auch immer mehr Anhänger gewonnen und Stadt um Stadt ist (nicht zuletzt unter NATO Hilfe) gefallen.

Die Taten der rebllen sind alles andere als rühmlich. Das sickert nun ja auch schon bis in deutsche (überaus) pro Rebellen Berichterstattung durch. Trotzdem wird um biegen und brechen alles sk dargestellt als wollten der Großteil der Lybier das so und als wenn die kommende Regierung besser für die Menschen und die Umwelt sei.
Ich sage das neue lybien wird man in eine Reihe stellen können mit Somalia, Iran, Saudi Arabien.

Die Rebellen sind größtenteils islamistisch motiviert und sehen in Gadaffi einen weltlich orientierten, unislamichen Despoten, den sie durch eine islamische Verfassung und Gesetzgebung ersetzen wollen, was jetzt ja auch geschieht.

GrandOldParty schrieb:Du solltest dich informieren.

Du solltest selber nicht blöd rumquaken, ich habe noch mal nachgeschaut er war sogar 69.

Diesen Satz muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.

Man hat angeblich das Volk angestiftet, gegen ihren Machthaber zu rebellieren.

Und wie ich mir das auf der Zunge zergehen lasse, allerdings aus anderen Gründen. Das lybische Volk wollte anfangs Gaddafi gar nicht stürzen, wir haben aber gesagt dass sie sich gegen ihn wehren sollten. Es hätte einfach gereicht Schüsse auf Demonstranten zu stoppen, aber wir mussten natürlich das ganze System umwerfen damit wir ihnen unsere Form der Demokratie und Werte diktieren können.
In Tunesien und Ägypten hatten wir glück, da sind die Machthaber alleine gegangen. Und in Syrien wird es nix mit stürzen, man kann nur hoffen dass sich die Unruhen dort legen.

@individualist
Okay nochmal zum mitschreiben. Europa wurde von der Arabischen Liga um Hilfe gebeten.

@interrobang

Richtig, und nun wird gemeckert weil wir geholfen haben. Wird aber auch gemeckert wenn wir nicht helfen und das witzige daran ist, dass garantiert die Selben Leute meckern würden ^^

@interrobang
Die arabische Liga hatte zur Flugverbotszone zugestimmt mehr nicht.

@darcane
Das ist es.
Versteht man sich mit einem Diktator ist man ein mithelfer.
Ignoriert man einen Diktator wird man von ihm bestochen.
Stürzt man ihn will man seine werte diktieren.

Egal was man macht es ist falsch also in Zukunft eher zuschauen und leicht kritisieren wen ein Diktator sein Volk abschlachtet dan sind solche Leute eher zufrieden.

@interrobang

Wo sind denn die gesicherten Beweise für das "Abschlachten" ? Das ist doch lächerlich! in Katar war es schlimmer hat nur keinen interessiert... hier wird mit zweierlei Maß gemessen... und übrigens hat

Am 2. März 1977 trat eine Verfassung in Kraft, die den Charakter eines Staatsorganisationsgesetzes hat und Libyen zur sozialistischen arabischen Volksrepublik (Dschamahiriyya) mit 1200 „Volkskomitees“ erklärte.

nix mit Diktatur zu tun.

LG

@interrobang
Niemand hatte darum gebeten Gaddafi zu stürzen und einen Volksaufstand anzuzetteln, diese Maßnahme ging eindeutig zu weit.
Es ging anfangs nur darum Demonstranten zu schützen auf die Gaddafi geschossen hat, verstehst du den Unterschied?

interrobang schrieb:Egal was man macht es ist falsch also in Zukunft eher zuschauen und leicht kritisieren wen ein Diktator sein Volk abschlachtet dan sind solche Leute eher zufrieden.

Tja das passiert nun mal wenn man übereilt handelt und glaubt mit Händen und Füßen zu den Guten zugehören.

@def
Siehst du Katar ist das beste beispiel. Da wird sich rausgehalten und man meckert darüber.

def schrieb:nix mit Diktatur zu tun.

Ach ich vergass das er vor kurzem Demokratisch gewählt wurde.

@def

def schrieb:Wo sind denn die gesicherten Beweise für das "Abschlachten" ? Das ist doch lächerlich! in Katar war es schlimmer hat nur keinen interessiert... hier wird mit zweierlei Maß gemessen... und übrigens hat

Okay dieses mal muss ich dir recht geben, es wundert schon, dass vieles ignoriert wird wie Massaker in Afrika z. B. oder die Sache in Syrien.

Wenn Menschen sterben und die Anzeichen darauf stehen, das diese abgeschlachtet werden, hat man nicht viel Zeit um nach zu forschen denn jeder Tag der vergeht sterben mehr und mehr Menschen.

@interrobang

Ich mecker nicht das man sich da raushält... sondern das man es dort macht woanders aber nicht. Scheinbar ist ein katarisches oder syrisches Menschenleben weniger wert als ein libysches... oder wie ist das zu verstehen? Du unterstützt also offen, dass man Menschenleben nach der Herkunft, und den Geschäften mit ihren Herrschern einteilt.

interrobang schrieb:Ach ich vergass das er vor kurzem Demokratisch gewählt wurde.

Von Demokratischen Wahlen hab ich kein Wort gesagt...
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Welche Auswirkungen hatte die Revolution in Libyen?

Gaddafi hatte zwei Möglichkeiten. Entweder das libysche Öl in den Händen der
westlichen Gesellschaften belassen, wie es König Idriss getan hatte. Libyen wäre dann
wie die Öl-Monarchien am Golf geworden, wo die Sklaverei noch praktiziert wird, wo
die Frauen keinerlei Rechte haben und wo europäische Architekten die Sau damit
rauslassen können, ausgeflippte Türme mithilfe von Geldern in astronomischer Höhe zu
bauen, die in Wirklichkeit aus den Reichtümern der arabischen Völker stammen. Oder
aber einen Weg gehen, der von den neokolonialen Mächten unabhängig war. Gaddafi hat
diese zweite Möglichkeit gewählt, er hat das libysche Öl nationalisiert, wodurch er die
Wut der Imperialisten hervorrief.

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Welch böser Mensch ...


LG

interrobang schrieb:Wo dan das Geschrei losgeht das man das Land solange besetzt hält bis man eine Regierung etabliert hat die für einen Arbeitet. (siehe Irak)

Irak ist ein Fall für sich und es geht auch nicht um eine Regierung die "für einen arbeitet" - Viel eher müssen Perspektiven für die Bevölkerung selbst geschaffen werden, damit diese den gemäßigten Weg gehen kann.

@we5
Und was ist wen die Bevölkerung den gemäßigten Weg gar nicht gehen will?

@interrobang
Dann muss man sie auch nicht unterstützen. (Vor was die Waffenlieferungen angeht.)