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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

3.271 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Skandal, NPD ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

23.07.2023 um 01:11
Zitat von MauserMauser schrieb:Tröste dich das habe ich schon im RAF Thread bemerkt das eine Diskussion mit dir keinen Nutzen bringt da du überhaupt keine Ahnung von der NSU-Thematik hast und dein Affentanz hier hat das nochmal umso mehr bestätigt!
Sagte er und forderte immer wieder Belege, ohne auf einen von mir gelieferten einzugehen oder selbst welche zu seinen Argumenten zu präsentieren.

Es nennt sich Sealioning.

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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

23.07.2023 um 11:52
Da wir uns hier in Politik befinden, weise ich auf einmal auf die Regeln hin.

Allmystery-Wiki: Politik & Geschichte - Die Regeln
Natürlich erwarten wir, dass Behauptungen mit Quellen und Zitaten belegt werden. Das Urheber- und Zitatrecht gibt den Rahmen vor (zum Beispiel Verbot von Vollzitaten). Die zitierten Passagen sind als solche zu kennzeichnen und mit entsprechender und vor allem überprüfbarer Quellenangabe zu versehen, bzw. zu verlinken. Sollte die Quelle nicht mehr existieren, kann sie auch nicht als solche verwendet werden.
Wer behauptet hat zu belegen, normalerweise direkt.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

23.07.2023 um 22:54
Zitat von maxvonfaxmaxvonfax schrieb:Nichtsdestotrotz ist es mehr als auffällig, dass bei ihm Nazi-Devotionalien und Waffen gefunden wurden und er seitenlang aus Mein Kampf abgeschrieben haben soll.
Natürlich ist das auffällig und im Kontext mit "Klein Adolf", Temmes Telefonat mit Gärtner, der Wortwahl seiner Frau beim abgehörten Gespräch usw, zeichnet sich auch ein sehr klares Bild. Wer das nicht erkennt, will nicht sehen. All diesen Dingen hätte nachgegangen werden müssen, denn Zufälle sind das sicherlich nicht, auch wenn die Temmes natürlich alles kleinreden wollten, bzw abstritten. Das sollte nicht überraschen.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

24.07.2023 um 08:01
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:All diesen Dingen hätte nachgegangen werden müssen, denn Zufälle sind das sicherlich nicht, auch wenn die Temmes natürlich alles kleinreden wollten, bzw abstritten.
Auch wer zu jener Zeit Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz war, sollte berücksichtigt werden.
Mit einer Zeit in der Thomas Haldenwang das Bundesamt für Verfassungsschutz leitet ist das ja alles nicht zu vergleichen.
Derzeit muss sich Haldenwang disziplinarrechtlicher Vorwürfe der AfD erwehren.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

09.09.2023 um 21:24
Anlässlich des 23. Jahrestages des Beginns der NSU-Mordserie ist es an der Zeit einen weiteren Eintrag auf meinem inoffiziellen, semi-privaten, "Blog" hier zu tätigen denn nicht nur das herbeifantasierte verschwörungstheoretische Schwachsinnsgedöns gewisser User auf der vorangegangenen Seite sondern auch aktuelle Falschdarstellungen in der medialen Berichterstattung zeigen deutlich auf wie immens wichtig eine korrekte, saubere, Darstellung der wahren Sachverhalte & Fakten in der NSU-Thematik sind.

Auch 12 Jahre nach dem Auffliegen des NSU sind nicht alle Fragen zum Umfeld der Täter:innen geklärt. Die Rolle von V-Männern und -Frauen im Umfeld des NSU ist weiterhin unklar und höchst zweifelhaft. Insgesamt sollen über 40 dieser inoffiziellen Mitarbeiter:innen verschiedener Sicherheitsbehörden im Kontakt zu Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe gestanden haben. Die Identitäten vieler V-Männer und -Frauen ist nach wie vor ungeklärt: Akten seien vernichtet, Beweismittel zurückgehalten worden. Diesen inoffiziellen verdeckten Ermittler:innen, zumeist selbst in der teils militanten Neonazi-Szene aktiv, wird vorgeworfen, teils wichtige Hinweise zurückgehalten und das NSU-Trio sogar unterstützt zu haben.

Auch gegen die V-Mann-Führer:innen des Verfassungsschutzes werden schwere Vorwürfe erhoben: So ist mittlerweile nachgewiesen, dass das Führungspersonal Anweisung gab, diverse Akten zu schreddern. Im Nachhinein konnte rekonstruiert werden, dass Teile dieser Akten wohl belastend für sie selbst gewesen wären. Möglicherweise hatte der Verfassungsschutz sogar Informationen, mit denen Morde hätten verhindert werden können. Dennoch schütze der Verfassungsschutz V-Leute und deren Führer:innen vor Polizeiermittlungen.

https://www.fein-raus.de/23-jahre-nach-dem-ersten-mord-offene-fragen-im-nsu-komplex-4ec72667-4f2e-4546-a98a-2099fe7d25c8

Um es zum x-ten Male klarzustellen: V-Leute sind KEINE verdeckten Ermittler, also Mitarbeiter, einer staatlichen Behörde! Das "V" steht NICHT für verdeckt sondern wahlweise für Verbindungs- bzw. Vertrauensperson. Es handelt sich hierbei um BEZAHLTE Informanten einer politischen, religiösen, kriminellen, gewaltbereiten oder extremistischen Szene und bei denen keinesfalls gesichert ist das deren Loyalität automatisch bei dem Dienst liegt für den sie tätig sind. Eine V-Person kann die Behörde auch an der Nase herum führen oder nutzlose Informationen liefern weshalb diese Beziehung ein ständiges Katz-und-Maus-Spiel ist.

Insofern ist es ziemlich hanebüchener Unsinn wenn in dem Artikel oben geschrieben wird das über "40 V-Personen Kontakt zum NSU-Trio gehabt hätten" was erstens so nicht korrekt ist und zweitens einen völlig falschen Eindruck erzeugt. Weitaus ehrlicher wäre es gewesen wenn geschrieben worden wäre das sich, rein nach Darstellung der Nebenklage, bis zu 40 V-Personen im UMFELD des Trios bewegt haben sollen und das dieser Umstand nicht das geringste beweist! Denn es handelte sich beim NSU um eine streng abgeschottete, isolierte, Zelle aus drei Personen mit einem sehr kleinen, überschaubaren, Kreis an Unterstützern. Für etwas anderes gibt es absolut keine Beweis weshalb es schon ziemlich manipulativ oder zumindest grob fahrlässig ist hier einfach nur auf eine hohe Anzahl von V-Personen im Umfeld zu verweisen und die damit unausgesprochene Behauptung in den Raum zu stellen das staatliche Stellen doch davon erfahren haben müssten. Das ist völlig unbewiesener Schwachsinn!

Gleiches gilt für unsinnige Beschuldigungen gegenüber Beamten des Verfassungsschutzes. Wahlweise wird hier erst von "V-Mann Führern" geschrieben dann wieder von sogenanntem "Führungspersonal" doch um wen es sich dabei genau handeln soll wird natürlich nicht verraten. Nicht schwer zu erkennen das hier auf das Bundesamt für Verfassungsschutz und die Schredderaktion von "Lothar Lingen" angespielt wird doch fehlt natürlich der entscheidende Zusatz das ein NSU Bezug der vernichteten Akten eben NICHT vorhanden war. Trotzdem wird weiter munter drauflos spekuliert: "Möglicherweise..." - möglicherweise ist an der ganzen Sache auch überhaupt nichts dran, wie wäre es damit? An diesen nicht zielführenden "Hätte, könnte, wäre, wenn" Spekulationen kann man sehr gut erkennen das solcherlei Fragestellungen überhaupt keine sichere Grundlage besitzen sondern einfach nur wahllos ins Blaue fantasiert wird!


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

10.09.2023 um 01:44
Zitat von MauserMauser schrieb:das herbeifantasierte verschwörungstheoretische Schwachsinnsgedöns gewisser User
Zitat von MauserMauser schrieb:Möglicherweise
überschätzt du dich einfach ein bisschen. Du scheinst ja wirklich der Ansicht zu sein, dass du allein den Durchblick hast.

Du bist nicht der Einzige, der sich mit dem NSU Komplex beschäftigt hat und die wenigsten von uns brauchen einen Vordenker.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

10.09.2023 um 19:23
Das hast du jetzt gesagt - ich habe dies weder behauptet noch sonstwo eine Äußerung in dieser Hinsicht getätigt - insofern bleibt dies eine sowohl haltlose als auch absurde Unterstellung deinerseits, offensichtlich scheint dir ja meine fundierte Sachkenntnis in der NSU-Thematik ein ziemlicher Dorn im Auge zu sein...

Und abgesehen davon gibt es hier kein "uns"! Du bist hier nicht der Sprecher von irgendwem Photographer73 noch sprichst du hier im Namen irgendeiner fiktiven Mehrheit um das mal deutlich klarzustellen! Darüber hinaus hast du selber nicht die geringste Ahnung von der NSU-Thematik, ja noch nicht einmal elementares Basiswissen, wie man anhand deiner Äußerungen hier im Thread deutlich erkennen kann (Stichwort: Vermeintlich tote Zeugen, Stichwort: NSU-Akten usw. etc. pp) um nur mal kurz zwei Beispiele zu nennen.

Wenn du gegen die Tatsachen sowohl argumentativ als auch faktentechnisch nicht ankommst ist das ganz allein dein Problem, da musst du schon wesentlich mehr auf der Pfanne haben als nur ungerechtfertigt sachliche Beiträge zu zensieren, nicht wahr...

So kommen wir jetzt wieder zu den relevanten Fakten zurück. Im Dezember 2020, also vor mittlerweile fast drei Jahren, hat Caro Keller von der antifaschistischen Initiative NSU-Watch in einem Interview eine gewagte Aussage getätigt:

Zitat von MauserMauser schrieb am 06.01.2021:
  • Die Morde wurden durch ein Neonazi-Netzwerk ermöglicht. Wie funktioniert dieses?

Caro Keller: Wie das Netzwerk genau funktioniert hat, wissen wir nicht. Das wurde von der Bundesanwaltschaft beim Prozess einfach ausgeblendet. Wir glauben nicht, dass es nur einige wenige Helfer für das NSU-Trio gegeben hat. Wir denken vielmehr, dass es ein bundesweites Netzwerk gab oder gibt. Aber, wie es genau funktionierte, wer was wusste, wie die Informationen weitergegeben wurden, wie die Ausspionierung funktioniert hat - das blieb ungeklärt.

Aber eigentlich bin ich ganz optimistisch, dass wir das in den nächsten Jahren herausfinden werden. Wir reden von zehn Morden, von drei Sprengstoffanschlägen, von fünfzehn Banküberfällen, da muss es sich doch bei mindestens einem herausfinden lassen, wie das ganz konkret im Detail funktioniert hat, wer daran beteiligt war. Das wird der Schlüssel sein, das ganze Netz aufzuschließen. Da sind wir und andere dran.

https://www.heise.de/tp/features/Es-gab-oder-gibt-ein-bundesweites-Netzwerk-hinter-dem-NSU-Trio-4996890.html

Natürlich ist, wie von Anfang an schon zu erwarten gewesen ist, bis heute, fast drei Jahre später, nichts dabei herausgekommen, nicht mal ansatzweise. Weder was die Existenz eines vermeintlichen "Netzwerkes" im NSU-Komplex angeht noch wer überhaupt alles dazugehörte usw. usf. Wie verbissen man - trotz aller gegenteiligen Fakten(!) - an diesem völligen Hirngespinst jedoch festhält davon zeugt auch die Aussage einer bekannten Opferanwältin vom Mai diesen Jahres:

Zitat von MauserMauser schrieb am 26.05.2023:
Antonia von der Behrens: „Die Bundesanwaltschaft und das Bundeskriminalamt haben sich ja bis zum Schluss auf den Standpunkt gestellt der NSU war eine abgeschottete Dreierzelle und hatte kein Unterstützernetzwerk zumindest keines was von den Morden und Anschlägen und Überfällen wusste. Und wir gehen davon aus das man ganz klar nachweisen kann es gab Unterstützerstrukturen, gerade zum Beispiel auch in Bayern, und das versucht der Untersuchungsausschuss dort aufzuklären“.

Na dann schauen wir doch mal zu welcher Erkenntnis der Untersuchungsausschuss gelangt ist:

1. Bayerisches Unterstützernetzwerk
a) Kernfeststellungen


  • Im Rahmen der Beweisaufnahme ließen sich keine Beweise für ein bayeri-
    sches Unterstützernetzwerk des NSU-Kerntrios finden.
    Es kann weder
    ausgeschlossen noch belegt werden, dass es ein solches gab.
  • Die Auswahl der Tatorte in München und Nürnberg lässt keinen zwingenden
    Schluss auf die Beteiligung ortskundiger Dritter an den Taten des NSU-
    Kerntrios zu.
  • Die Einbeziehung weiterer Personen in die Taten des NSU-Kerntrios hätte
    für dieses ein deutlich erhöhtes Entdeckungsrisiko bedeutet
    , was den Mit-
    gliedern des NSU-Kerntrios bewusst war.
  • Durch die Ermittlungsbehörden wurde in sämtliche Richtungen ermittelt, um
    den NSU-Komplex so weit wie irgend möglich aufzuklären.

b) Bewertung
Auf Grund entsprechender Presseberichterstattung, Veröffentlichungen verschiedener Autoren und Äußerungen von Sachverständigen hat sich der Untersuchungsausschuss intensiv mit der Frage beschäftigt, ob die Mitglieder des NSU-Kerntrios bei der Vorbereitung und Begehung ihrer Taten in Bayern von bayerischen Rechtsextremisten unterstützt wurden. Im Ergebnis kann dies nicht ausgeschlossen werden. Jedoch ließen sich für diese Theorie keine Beweise finden. Weder aus den Zeugenbefragungen noch aus der Auswertung tausender von Akten ergaben sich konkrete Beweise für tiefergehende Kontakte der Mitglieder des NSU-Kerntrios zu Personen der rechten Szene Bayerns oder gar für die Beteiligung weiterer Personen an den Taten des NSU-Kerntrios in Bayern. Dies gilt ausdrücklich auch für Personen, die zu den Tatzeitpunkten in den Tatortstädten München und Nürnberg wohnhaft waren. Während der Untersuchungsaus-
schuss für die Zeit vor dem Untertauchen einzelne Kontakte von Mitgliedern des NSU-Kerntrios nach Bayern feststellen konnte, ließen sich solche für die Zeit nach dem Untertauchen nicht feststellen.

Als Argument für die Beteiligung Dritter an den Taten des NSU-Kerntrios wird häufig die Auswahl der Tatorte angeführt. Die Mitglieder des Untersuchungsausschusses haben die insgesamt sechs Tatorte in München und Nürnberg besichtigt und konnten sich so selbst ein Bild davon machen, dass es sich teilweise um entlegene und für nicht ortskundige Personen schwer auffindbare Örtlichkeiten handelte. Unabhängig von einer persönlichen Gewichtung dieses Argumentes kann allein aus dieser Tatsache nicht darauf geschlossen werden, dass die Taten nur unter Zuhilfenahme ortskundiger Dritter vorbereitet und ausgeübt werden konnten. Dennoch wird dieser Schluss in der öffentlichen Diskussion oftmals unter Verweis darauf gezogen, dass die Auswahl der Tatorte anders nicht zu erklären sei. Dabei wird verkannt, dass die Auswahl der Tatorte, ebenso wie die Auswahl der Tatopfer, zufällig erfolgt sein kann, ohne dass die Mitglieder des
NSU-Kerntrios hierbei auf die Hilfe Dritter angewiesen gewesen wären. Außerdem belegen zahlreiche mit handschriftlichen Notizen versehene Karten(ausschnitte) der Städte München und Nürnberg sowie Adresslisten, die in der Wohnung des NSU-Kerntrios aufgefunden werden konnten, dass sich das NSU-Kerntrio - unabhängig von den späteren Tatorten - intensiv vor Ort mit möglichen Anschlagszielen in München und Nürnberg auseinandergesetzt hat. Im Fall des Mordanschlages an İsmail Yaşar konnten sogar Unterlagen aufgefunden werden, die darauf schließen lassen, dass zumindest Uwe Mundlos vor Ort den Tatort und das Mordopfer ausgespäht haben muss.


Es darf nicht außer Acht gelassen werden, dass es aus Sicht des NSU-Kerntrios keinen Sinn gemacht hätte, Dritte in ihre Taten miteinzubeziehen. Denn durch jeden weiteren Tatbeteiligten - oder nur Mitwisser - wäre das Entdeckungsrisiko erhöht worden. Dies war den Mitgliedern des NSU-Kerntrios nach den Angaben der Zeugin Zschäpe auch bewusst. Insbesondere nachdem zwei der engsten Kontaktpersonen des NSU-Kerntrios, der Zeuge Brandt und T. S., als V-Männer des Verfassungsschutzes enttarnt worden waren, sei das Vertrauen in die rechte Szene erschüttert gewesen. Man habe sich nach diesen Geschehnissen so gut es ging zurückgezogen und abgeschottet. Unabhängig von dieser aus Tätersicht einleuchtenden Erwägung fanden sich im Verlauf der Beweisaufnahme keine Anhaltspunkte dafür, dass es in Bayern Personen gegeben hätte, die nach dem Untertauchen des NSU-Kerntrios Kontakt zu diesem gehabt hätten; erst Recht fanden sich keine Hinweise auf die Entstehung eines Vertrauensverhältnisses zu einer Person aus Bayern, das derart ausgestaltet gewesen wäre, dass eine Einbeziehung dieser Person in die Taten des NSU-Kerntrios zumindest als möglich angesehen werden könnte. Zumal in Bayern auf Veranlassung des Zeugen Dr. Beckstein hin eine Summe in Höhe von 300.000 Euro für Hinweisgeber ausgelobt wurde, sodass für einen Dritten ein sehr hoher Anreiz bestanden hätte, das NSU-Kerntrio zu verraten.

[...]

Abschließend bleibt festzuhalten, dass sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene durch die Ermittlungsbehörden alles versucht wurde und wird, um den NSU-Komplex so weit wie irgend möglich aufzuhellen. Das (bisherige) Ergebnis dieser Ermittlungen ist ein faktenbasiertes Bild eines weitestgehend abgeschotteten Terror-Trios. Es wurde und wird dennoch in sämtliche Richtungen ermittelt; eine Versteifung der Ermittler auf die Annahme, das NSU-Kerntrio habe seine Taten alleine vorbereitet und begangen, kann ausgeschlossen werden. Trotz der umfassenden Ermittlungen wird es stets Fragen geben, die nicht vollends beantwortet werden können. Dieser Umstand darf nicht dazu führen, dass durch bloße Mutmaßungen, Spekulationen oder Plausibilitätsüberlegungen die Ermittlungsmethoden und -ergebnisse der Behörden in Misskredit gebracht werden. Sämtliche Sozialkontakte der Mitglieder NSU-Kerntrios - vor und nach dem Untertauchen - wurden durch die Ermittler ausgeleuchtet. Ausgehend von den dadurch festgestellten Verbindungen wurden weitere umfangreiche Ermittlungen angestellt. Vermutungsbasierte Ausforschungsmaßnahmen gegen einzelne Personen oder ganze Personenverbindungen ohne konkreten Tatbezug waren hingegen nicht Gegenstand der Ermittlungen, weil diese nicht von der deutschen Strafprozessordnung gedeckt gewesen wären.

Obwohl der Untersuchungsausschuss - im Gegensatz zu den Ermittlungsbehörden - nicht von einem strafrechtlichen Unterstützerbegriff ausgehen musste, sondern seiner Arbeit vielmehr eine Art politisch-soziologischen Unterstützerbegriff zugrunde legen konnte, konnten keine tragfähigen Erkenntnisse gewonnen werden, die auf ein bayerisches Unterstützernetzwerk des NSU-Kerntrios hinweisen.

Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschusses Bayern II, Seite 172 - 175

Tja Frau von der Behrens - was nun? Ganz offensichtlich kann der PUA diese angeblich "klar nachzuweisenden Unterstützerstrukturen" nicht bestätigen...


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

10.09.2023 um 20:11
@Mauser

Ich finde es fast schon niedlich, wie du dich jedes Mal aufregst, wenn dir der Spiegel vorgehalten wird. Natürlich kannst du auch weiterhin jedem, der deine Meinung zum NSU Komplex nicht teilt, unterstellen, dass er/sie keine Ahnung hat, im Gegensatz zu dir. Dein enormes Wissen hervorzuheben wirst du ja genauso wenig müde, wie c&p aus dem Abschlussbericht zu betreiben. Dass du dich selbst aber sogar über Opferanwälte stellst, wie hier nun Antonia von der Behrens, wirkt nicht sehr souverän.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

19.09.2023 um 23:00
Zeit wieder zu "bloggen"... ;)

Der NSU-Untersuchungsauschuss Mecklenburg-Vorpommern II hat zwei Zeugen hinsichtlich der sogenannten "NSU/NSDAP"-CD(s) befragt. Dabei erhärtete sich erneut das es keinerlei Bezug zum Terrorgruppe NSU gibt, auch wenn bestimmte Fragen in dieser Sache noch ungeklärt sind.

Zur Herkunft der CD sagte die Zeugin, dass das BKA die These habe, dass diese aus dem Kreis der NSDAP/AO [Auslandsorganisation] stammen könne. Das Eingangszitat des CD-Begleitschreibens stamme angeblich von Goebbels. Das sei falsch, es stamme vom Autoren Charles Bukowski. Dieses Zitat sei auch in einer Artikelreihe in der Zeitschrift der NSDAP/AO, „NS-Kampfruf“, verwendet worden. Die Namensschöpfung „Nationalsozialistischer Untergrund“ sei nichts Neues, auch bei der NSDAP/AO lese man von „Nationalsozialistische Untergrundorganisation“ oder ähnlichem. Die NSDAP/AO habe aber auf Aktionen ohne Gewalt gesetzt, sie wollte die NSDAP wieder legalisieren. Die Bezeichnung NSDAP sei auch eine starke Parallele. Der Quellenführer der Quelle des BfV sowie David Petereit hätten ausgesagt, es könne theoretisch aus dieser Richtung kommen. Als weitere Argumente nannten die Zeug*innen, dem NSU sei es nicht um Propaganda gegangen, dort habe es geheißen: „Taten statt Worte“. Der NSU habe außerdem ab 2002 sein Logo verwendet, das sich auf der CD nicht finde. Im NSU-Brief hätten sie geschrieben, dass sie keiner Partei angehören.

[...]

Insgesamt sei es doch ein guter Erfolg, dass man belegen konnte, dass die NSU/NSDAP-CD nicht mit dem NSU zusammenhängt, so Zeuge M während der Befragung durch Abgeordnete.

https://www.nsu-watch.info/2023/09/neues-zur-nsu-nsdap-cd-kurzbericht-zur-sitzung-des-2-nsu-rechter-terror-untersuchungsausschuss-mecklenburg-vorpommern-am-11-september-2023/

Die Aussagen decken sich sowohl mit den Ergebnissen aus dem Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschusses Bundestag II, Baden-Württemberg I sowie der Aussage des Ex-Neonazi Aussteigers Philip Schlaffer:

Zitat von MauserMauser schrieb am 09.11.2022:
...Sondern jeder hat sich irgendwie einen Namen gegeben, Nationalsozialistische Angriffs...irgendwas, Nationalsozialistische Stahlbeton... irgendwas und dann liest du da im Fanzine irgendwas über Nationalsozialistischen Untergrund, Untergrund fühlten wir uns alle, also das man dass, das man dass zuordnen konnte...

An dieser Stelle sei auch auf die Sache mit den vermeintlichen "NSU-Plakate" verwiesen, welche aktuell noch Gegenstand der Untersuchung des parlamentarischen Auschusses in Mecklenburg-Vorpommern sind, aber bei denen sich bereits abgezeichnet das an der Geschichte nichts dran ist weil es sich wohl schlicht um eine Verwechslung handelt. Bezeichnungen wie "Nationalsozialistischer Untergrund" oder ähnliches sind in der Naziszene eben sehr geläufig weshalb man vorsichtig sein muss den Begriff "NSU" ausschließlich nur mit der Terrorgruppe NSU zu assoziieren.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

20.09.2023 um 22:13
Es ist irgendwie traurig, wie man so tief im Thema drin stecken und dermaßen viele Akten wälzen kann und gleichzeitig einfach so gar kein irgendwie geartetes Verständnis für die Entwicklung und Funktion rechtsextremer Strukturen in der jüngeren Geschichte der Bundesrepublik haben kann.
Befremdlich, wie du hier immer die Ahnungslosigkeit der Behörden hochhältst und zu feiern scheinst, wenn das doch der eigentliche Skandal ist, der unzähligen unschuldigen Menschen das Leben gekostet hat. Jeder Beweis, den du hier vermeintlich erbringst, dass man eben nichts gewusst hat, ist doch eben auch wieder ein Beweis dafür, wie nachlässig man gearbeitet hat.
Auch deine Häme gegenüber Opfern und ihren Anwälten, die Jahre später immer noch für viel zu späte Aufklärung kämpfen, ist alles andere als nobel. Man kann nur mit dem Kopf schütteln.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

14.10.2023 um 23:05
Zitat von maxvonfaxmaxvonfax schrieb am 20.09.2023:Ahnungslosigkeit der Behörden
Das ist halt in dem Gesamtkomplex so ein Punkt. Ich habe auch im Kontext NSU (um themennah zu bleiben) viele Ansichten gesehen.

Meine ist die, dass man sich letztendlich fast schon nicht wundern muss wenn man vorher gewisse Institutionen immer stiefmütterlich behandelt hat. Damit meine ich nicht, dass man den Buhmann in eine bestimmte Ecke schieben kann. Also man kann schon, es würde aber der Komplexität der Sache nicht gerecht werden.

Ich sehe hier einfach in der Gesamtbetrachtung gesamtgesellschaftliche, nicht nur individuell behördliche (Pol/VS) Fehler oder Missstände die dazu führten. Dass nach der Entdeckung mit zig Untersuchung(sausschüss)en und Optimierungen reagiert wurde zeigt ja auf, wie weit anfälliger die Erkennungsmethoden waren. Viele Behörden haben suboptimal gearbeitet oder deduziert. Unzureichende Kommunikation/Regelung im föderalen Wirrwarr tat hier und da ihr Übriges. Ich denke es läuft mittlerweile wesentlich besser mit div. Austauschplattformen - aber ob es ganzheitlich "gut" läuft, kann ich schlecht beurteilen.

Mein Kernpunkt aber quasi: Man muss alle Sicherheitsbehörden auch befähigen und robust machen und darf sie nicht stiefmütterlich behandeln, dann arbeiten und wirken sie besser. Ich denke wir können Polizeien und Nachrichtendienste immer noch im rechtsstaatlichen Rahmen optimieren und zugleich gute Kontrollinstrumente anwenden.

"Wasch mich aber mach mich nicht nass" zieht hier aber längst nicht mehr.

Ich schließe meinen Post mit einem Gedankenexperiment ab: Hätte NSU verhindert bzw. früher aufgeklärt werden können wenn die Behörden zu der Zeit schon mit heutigen Methodiken, rechtlichen Grundlagen, Instrumenten, Sensibilisierung und Austauschplattformen gearbeitet hätten?

-> Sowohl die Antwort mit "Ja" wie auch mit "Nein" bedeutet im Grunde, dass Stärkung mit Augenmaß unumgänglich waren oder bleiben.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

24.10.2023 um 13:00
Das Politikmagazin "Fakt" hat einen brandaktuellen Beitrag veröffentlicht in welchem unter anderem vermeintlich neue Erkenntnisse im vom NSU verübten Polizistenmord von Heilbronn präsentiert werden:

https://www.ardmediathek.de/video/fakt/cold-case-nsu-oder-neue-erkenntnisse/das-erste/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kdW5nLzI4MTA2MC8yMDIzMTAyNDIxNDUvZmFrdC0xMzQw

BKA-Akte liefert Hinweis auf anderes Motiv

Jetzt fördern Recherchen durch MDR Investigativ in den Ermittlungsunterlagen von damals einen Vermerk zutage, der bisher völlig unbekannt war. "Jetzt heißt es hier im ersten Absatz: Anlass ist eine Zeugenaussage, nachdem Michèle Kiesewetter die am 18. März 2006 in Lichtenhain stattgefundene Veranstaltung der rechten Szene vereitelt haben soll", zitiert Renner den Beleg.

Damit stelle sich die Frage nach dem Motiv für den Mord an der Polizistin ein Jahr später plötzlich neu. Denn das "[…] würde erklären, warum man gegen ihre Person irgendetwas hat, also warum man sie auf dem Kieker haben könnte", sagt Renner und fragt, warum dem nicht oder nicht in ausreichendem Maß nachgegangen worden sei: "Also dieser ganze Vermerk ist ja nicht nur uns unbekannt in den Untersuchungsausschüssen, sondern spielte auch in den polizeilichen Ermittlungen danach keine Rolle mehr."

Immerhin: Das BKA fand heraus, dass Kiesewetter zur fraglichen Zeit eine Woche dienstfrei hatte. Sie hätte also am Tag der Veranstaltung in Oberweißbach sein können. Wo genau sie war, lässt sich nicht mehr klären. MDR Investigativ fragt beim BKA nach, das verweist auf den Generalbundesanwalt und der lässt mitteilen, man sei dem Hinweis seinerzeit nachgegangen, es hätten sich daraus aber "keine tatrelevanten Ermittlungsansätze" ergeben.

Sowohl F. als auch Wohlleben haben auf die Frage, ob Kiesewetter auf die NPD-Veranstaltung in der "Bergbahn" irgendeinen Einfluss genommen hatte, nicht geantwortet. Und so ist bis heute nicht geklärt, ob es ein anderes Motiv für den Mord an der Polizistin gegeben haben könnte – nicht Waffenbeschaffung und Zufallsopfer, sondern möglicherweise ein gezielter Anschlag des NSU.

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/nsu-terror-motiv-mord-an-polizistin-100.html

"Alter Wein in neuen Schläuchen" wäre die vielleicht passendere Bezeichnung gewesen denn sowohl die Stichpunkte Jogginghose als auch Gaststätte sind hinlänglich bekannt und auch diesem jetzt bekannt gewordenen Vermerk mangelt es an Brisanz! In einer Zeugenaussage wurde also behauptet Kiesewetter habe 2006 eine NPD-Veranstaltung vereitelt. Punkt. Das ist schon alles, mehr ist nicht bekannt. Stellt sich also erheblich die Frage was daran jetzt so erkenntnisreich sein soll? Weder ist damit der Grund für den Mord an Kiesewetter bewiesen noch das es so war wie diese Zeugenaussage behauptet hat. Denn was heißt denn überhaupt "vereitelt", inwiefern soll sie daran beteiligt gewesen sein und was soll sie genau gemacht haben? Ihr Arbeits- und Wohnort war Baden-Württemberg und warum sollte Michele Kiesewetter in einer freien Dienstwoche in ihren Heimatort zurückkehren um dort dann eine Veranstaltung zu verhindern? Aus logischer Sicht macht das bisher wenig Sinn und es ergeben sich daraus mehr Fragen als Antworten.

Typisch dagegen das Linke & Konsorten - wie üblich - sofort darauf anspringen und meinen jetzt die finale Antwort gefunden zu haben, dabei ist überhaupt nichts bewiesen - null Komma null! Weder das Mordmotiv an Kiesewetter ist damit belegt noch warum der Mordanschlag ausgerechnet an dem Ort stattfand an dem es passierte, wo es doch genügend andere Möglichkeiten gegeben hätte das tun zu können wenn es nur um ihre Person als solche ging. Das Motiv am versuchten Mord des Kollegen Martin Arnold ist damit nach wie vor unklar. Insofern sollte erst einmal abgewartet werden bis wirklich neue, fundierte, Erkenntnisse vorliegen anstatt sich vorschnell auf eine Sache zu versteifen von der aktuell noch viel zu wenige Informationen vorliegen.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

25.10.2023 um 10:59
Zitat von MauserMauser schrieb:"Alter Wein in neuen Schläuchen" wäre die vielleicht passendere Bezeichnung gewesen denn sowohl die Stichpunkte Jogginghose als auch Gaststätte sind hinlänglich bekannt und auch diesem jetzt bekannt gewordenen Vermerk mangelt es an Brisanz!
Nach dem gestrigen Schauen der Fakt-Reportage halte ich stattdessen "aus Mangel an Beweisen" für eine passendere Bezeichnung mit Brisanz.


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05.11.2023 um 00:07
Zitat von MauserMauser schrieb am 06.01.2021:
  • Die Morde wurden durch ein Neonazi-Netzwerk ermöglicht. Wie funktioniert dieses?

Caro Keller: Wie das Netzwerk genau funktioniert hat, wissen wir nicht.Das wurde von der Bundesanwaltschaft beim Prozess einfach ausgeblendet. Wir glauben nicht, dass es nur einige wenige Helfer für das NSU-Trio gegeben hat. Wir denken vielmehr, dass es ein bundesweites Netzwerk gab oder gibt. Aber, wie es genau funktionierte, wer was wusste, wie die Informationen weitergegeben wurden, wie die Ausspionierung funktioniert hat - das blieb ungeklärt.

Aber eigentlich bin ich ganz optimistisch, dass wir das in den nächsten Jahren herausfinden werden. Wir reden von zehn Morden, von drei Sprengstoffanschlägen, von fünfzehn Banküberfällen, da muss es sich doch bei mindestens einem herausfinden lassen, wie das ganz konkret im Detail funktioniert hat, wer daran beteiligt war. Das wird der Schlüssel sein, das ganze Netz aufzuschließen. Da sind wir und andere dran.

https://www.heise.de/tp/features/Es-gab-oder-gibt-ein-bundesweites-Netzwerk-hinter-dem-NSU-Trio-4996890.html
Tja es ist wieder soweit! Der 04. November - Jahrestag der Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) - und damit wird es Zeit, erneut, mal nachzufragen was sich den in punkto Aufklärung eines vermeintlichen "Netzwerkes" beim NSU getan hat? Die Antwort darauf ist und bleibt dieselbe wie schon all die Jahre zuvor: Gar nichts - weil es existiert nämlich überhaupt kein Netzwerk beim NSU! [...] Insofern kann und darf man mit Fug und Recht sagen das diese idiotische Netzwerktheorie beim NSU ein einziges Hirngespinst ist und bleibt! Ich werde in genau einem Jahr wieder nachhaken, dann mit dem Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschusses Bayern II zusätzlich im Rücken, und kann schon jetzt vorhersagen dass sich nichts grundlegendes ändern wird, nichts was die offizielle Darstellung der Bundesanwaltschaft und damit des Staates entkräften oder widerlegen würde!

Gesagt - getan! Gestern am 04. November 2023, war der 12. Jahrestag der Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) und daher Anlass genug zu überprüfen ob sich denn in Sachen Aufklärung eines angeblichen "Netzwerkes" beim NSU mittlerweile etwas ergeben hat. Linke, Antifaschisten und Opferanwälte werden ja nicht müde die Existenz eines solchen zu postulieren wie man am exemplarischen Beispiel der Aussagen von Caro Keller von NSU-Watch ersehen kann. Das sie jedoch bis zum heutigen Tag - mehr als 12 Jahre(!) später - noch immer keinen einzigen konkreten Nachweis dafür haben, trotz aller gegenteiliger Behauptungen, ist ein absolutes Armutszeugnis!

Und es bestätigt - einmal mehr - die Ermittlungsergebnisse der staatlichen Instutitionen wie Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt welche in ihren Untersuchungen keinen Beleg für die Existenz dieses lediglich angenommenen "Netzwerkes" finden konnten. Untermauert wird dies nun auch noch durch den NSU-Untersuchungsausschuss Bayern II welcher als Ergebnis ganz klar festgehalten hat:

  • Im Rahmen der Beweisaufnahme ließen sich keine Beweise für ein bayerisches Unterstützernetzwerk des NSU-Kerntrios finden. Es kann weder ausgeschlossen noch belegt werden, dass es ein solches gab

Abschlussbericht NSU-Untersuchungsausschuss Bayern II, Seite 172

Für tiefergehende Details, siehe die weiter oben verlinkte ausführliche Passage aus dem Abschlussbericht.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

05.11.2023 um 01:06
Zitat von MauserMauser schrieb:welche in ihren Untersuchungen keinen Beleg für die Existenz dieses lediglich angenommenen "Netzwerkes" finden konnten.
Sie fanden keinen Beleg für die Existenz. Dass dies nicht gleichzusetzen ist mit - es existierte definitiv nicht, dürfte auch dir klar sein, auch wenn du es gerne so verkaufen würdest.

Dies bestätigt ja auch der Abschlussbericht
Es kann weder ausgeschlossen noch belegt werden, dass es ein solches gab
Dass es ein Netzwerk gab, kann nicht ausgeschlossen werden. Dementsprechend laufen auch all deine Diskreditierungsversuche gegenüber Usern, Journalisten, Opferanwälten ins Leere.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

05.11.2023 um 11:15
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Mauser schrieb:
welche in ihren Untersuchungen keinen Beleg für die Existenz dieses lediglich angenommenen "Netzwerkes" finden konnten.

Sie fanden keinen Beleg für die Existenz. Dass dies nicht gleichzusetzen ist mit - es existierte definitiv nicht, dürfte auch dir klar sein, auch wenn du es gerne so verkaufen würdest.

Dies bestätigt ja auch der Abschlussbericht

Es kann weder ausgeschlossen noch belegt werden, dass es ein solches gab

Dass es ein Netzwerk gab, kann nicht ausgeschlossen werden. Dementsprechend laufen auch all deine Diskreditierungsversuche gegenüber Usern, Journalisten, Opferanwälten ins Leere.
Aber Letztere begnügen sich ja nicht mit der Feststellung, dass ein Netzwerk nicht ausgeschlossen werden kann (eine Feststellung, die ihre Wahrheit allein aus ihrer Trivialität bezieht), sondern sie behaupten, dass eines existiert. Das ist etwas ganz anderes. Und insofern ist es durchaus legitim, zu fragen, welche konkreten Anhaltspunkte es für eine solche Annahme gibt.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

05.11.2023 um 19:14
So ist es! Wer wie Linke, Antifa und Nebenklagevertreter eine Tatsachenbehauptung aufstellt und von einem angeblichen "Netzwerk" beim NSU spricht der muss auch den entsprechenden Beleg erbringen, so und nicht anders läuft das in der Beweisführung! Insbesondere schon deshalb weil es diametral zu den Ermittlungsergebnissen von Bundesanwaltschaft, Bundeskriminalamt, den NSU-Untersuchungsausschüssen usw. etc. pp. steht und bis zum heutigen Tag, mehr als 12 Jahre(!) später, keiner von den Netzwerkbefürwortern auch nur ein einzigen harten Fakt wie etwa Struktur, Mitglieder, Größe, Anzahl, Organisation, Koordination usw. dieses vermeintlichen "Netzwerks" klar benennen kann! Warum sollte man also nur auf einer vagen Behauptung hin blanko von etwas ausgehen oder daran glauben wenn nichts substanzielles weiter vorhanden ist? So funktioniert Kriminalistik nicht!


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

05.11.2023 um 23:08
Zitat von MauserMauser schrieb:So funktioniert Kriminalistik nicht!
Das ist die Antwort auf die Anfangsfrage
Zitat von SpartacusSpartacus schrieb am 16.11.2011:Die erste Frage die man sich gleich stellt ist, wie zum Teufel konnten diese Leute quer durch Deutschland ziehen und dabei Ausländer ermorden, Polizisten ermorden, Bombenanschläge verüben, Menschen verletzen, Banken überfallen und seelenruhig in einem Mehrfamilienhaus in Zwickau leben? Wie konnten die Sicherheitsbehörden so unglaublich versagen?
Lange hats gedauert.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

01.12.2023 um 21:18
Die Autoren der oben verlinkten "Fakt"-Reportage, Marcus Weller und Inga Klees, waren zusammen im Podcast von MDR Investigativ wo sie tiefergehende Details ihrer Recherche geschildert haben. Bedauerlicherweise jedoch zeigt sich gerade in diesem Podcast umso mehr und eindrücklicher warum diese ganze Geschichte bis jetzt hochspekulativ und mehr Schein als Sein ist. Die entscheidenden Passagen sind verlinkt und mit entsprechenden Kommentaren und Anmerkungen versehen.

Secilia Kloppmann
Ihr habt genau diese Aussagen die wir gerade gehört haben von Beate Zschäpe zum Anlass genommen den Fall Michele Kiesewetter nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn die Michele Kiesewetter und auch ihr Kollege der dabei schwer verletzt worden ist bei dem Anschlag galten oder gelten eigentlich bis heute als Zufallsopfer, nach eurem Film muss man sagen kann das nicht mehr so stehenbleiben. Zum einen geht es da um ein Gutachten zu einem Beweismittel, richtig Markus?
Ab Zeitindex 17.53 Minute
https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/mdr-investigativ/audio-podcast-nsu-zschaepe-investigativ100.html

Diese Aussage kann man in der Tat so nicht stehenlassen vor allem weil dadurch überhaupt nichts bewiesen ist! Alles was man nach bisherigem Kenntnisstand weiß ist das es einen Vermerk des BKA gibt in welchem ein anonymer Zeuge eine spezifische Behauptung über Michele Kieswetter tätigt, das ist schon alles. Punkt. Mehr geht daraus absolut nicht hervor insofern ist es doch ziemlich vermessen daraus jetzt zu schlussfolgern dass das Mordmotiv darin begründet liegen muss. Sprich so zu tun als ob es sich damit um eine fixe, bereits erwiesene, Tatsache handeln würde. Viel richtiger wäre es dagegen klarzustellen das es bis zum jetzigen Zeitpunkt eben nur, und zwar ausschließlich, einen einzelnen Vermerk gibt aber dadurch noch lange nichts konkret bewiesen ist und es erst einmal weiterer Nachforschungen bedarf und solange keine neuen Informationen vorliegen bleibt es beim bisherigen, gegenwärtigen, Erkenntnisstand. So und nicht anders läuft es in der Kriminalistik!

Secilia Kloppmann
Aber hätte die Jogginghose jetzt Mundlos oder Böhnhardt getragen haben können?

Marcus Weller
Alle hätten sie getragen haben können. Das ist der Witz. Also es ist sozusagen eine Unisex Hose, da passen auch alle rein. Man hätte sie angehabt haben können. In der Hose selber fand man in einer Tasche ein Taschentuch auf dem DNA von Uwe Mundlos gefunden worden ist und man hat den Rest der Hose auch auf DNA untersucht aber nichts gefunden. Also man hatte diese Blutspritzer und man hatte ein Taschentuch mit der DNA von Mundlos. Und dann hat man sich gefragt okay wir wissen wie die Tat begangen worden ist also zwei Männer nähern sich auf beiden Seiten dem Polizeiwagen von hinten und schießen von hinten gleichzeitig auf die beiden Polizisten. Also muss es zwei Täter gegeben haben die gleichzeitig geschossen haben. Jetzt hat man diese Jogginghose genommen und hat sich gefragt aha welcher von den beiden Tätern hatte die denn an. Und dann kam bei der Begutachtung was völlig anderes heraus. Die Experten vom Bundeskriminalamt haben ein sogenanntes Spritzgutachten gemacht also da guckt man wie die Blutspritzer angeschleudert worden sind, ob die quasi frei draufgeflogen worden sind und ob das zu der Position passt in der man die Täter vermutet hat. Und das Ergebnis ist: Nö passt nicht! Keiner der beiden Täter, wenn die denn so standen wie man es annimmt, kann diese Hose getragen haben weil diese Blutspritzer nicht dazu passen. Die Blutspritzer passen aber zu jemandem der die Jogginghose getragen hat und im Zweifelsfall hinter einem der Täter gestanden hat. Also eine dritte Person am Ort und das stellt die Ermittler vor heftige Probleme weil sie nicht wissen wer diese dritte Person sein konnte. Also das Gutachten hat gesagt es könnte einen dritten Täter gegeben haben. Das deckt sich tatsächlich auch mit anderen Zeugenaussagen die direkt nach dem Mord erhoben worden sind und da wurden mehrfach mehrere Leute gesehen die vom Tatort geflohen sind. Mal waren es zwei, mal waren es drei, mal war es eine Gruppe, mal ist ein blutverschmierter Mensch in ein Auto gesprungen usw. Wie das so ist bei Zeugenaussagen weiss man es nicht genau, man braucht objektive Tatbelege, und dazu gehört eben diese Jogginghose und das Gutachten sagt es ist sehr wahrscheinlich, zu hundert Prozent kann man es nie sagen, so sagen es Gutachten auch immer, es ist sehr wahrscheinlich das eine dritte Person diese Jogginghose getragen haben muss.
Ab Zeitindex 21.25 Minute
https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/mdr-investigativ/audio-podcast-nsu-zschaepe-investigativ100.html

Hier wird es jetzt ziemlich hanebüchen denn gerade die kernspezifischen Aussagen von Marcus Weller sind - nachweislich - falsch! So beruht die Überzeugung das der Träger der Jogginghose Uwe Mundlos gewesen ist nicht einzig und allein auf den gefundenen Zellstofftüchern, wie einem die insbesondere die Verschwörungsjunkies immer glauben lassen wollen, sondern auf einer ganzen Reihe weiterer Indizien:

1.5. Fund einer Jogginghose mit Blutantragungen des Opfers M. K. und Spuren von Uwe Mundlos

Ganz wesentliches Indiz für die Täterschaft von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos ist die im Brandschutt der Wohnung in Zwickau gefundene graue Jogginghose mit Blutantragungen der ermordeten Polizeibeamtin M. K.

[...]

Aufgrund der an und in der Hose gefundenen Spuren kann die Jogginghose mit einiger Gewissheit Uwe Mundlos zugeordnet werden:

- Ein an der Innenseite der Hose gefundenes Haar konnte Uwe Mundlos zugeordnet werden.
- Bei einem zweiten von der Innenseite der Hose stammenden Haar konnte Uwe Mundlos als Spurenleger nicht ausgeschlossen werden.
- In der rechten Oberschenkeltasche der Hose wurden zwei Zellstofftücher gefunden; die DNA-Spuren konnten Uwe Mundlos zugeordnet werden.
- Die Untersuchung von Anhaftungen des inneren Rands des Hosenbunds ergab eine Mischung von Spuren mindestens dreier Personen. Auch hier konnte Uwe Mundlos als einer der Spurenverursacher nicht ausgeschlossen werden.
- Die Untersuchung von Abrieben der Hosentascheneingriffe ergab eine Mischung von Spuren mindestens zweier Personen. Auch hier konnte Uwe Mundlos als einer der Spurenverursacher nicht ausgeschlossen werden.
- Die Untersuchung von Anhaftungen am inneren rechten Hosenbein ergab eine Mischung von Spuren mehrerer Personen. Auch hier konnte Uwe Mundlos als einer der Spurenverursacher nicht ausgeschlossen werden


Zwar konnte bei einem der gefundenen Haare auch Uwe Böhnhardt nicht als Spurenleger ausgeschlossen werden, jedoch kann eines seiner Haare auch auf andere Weise in die Hose gelangt sein; auch ist nicht ausgeschlossen, dass Böhnhardt die Hose ebenfalls getragen hat.

Schließlich ist aufgrund der Aussage des Zeugen KOR K. davon auszugehen, dass auf einem der Fotos, die in der Frühlingsstraße in Zwickau gesichert werden konnten, Uwe Mundlos mit eben dieser Jogginghose abgebildet war.

In der Gesamtschau hat der Ausschuss keinen Zweifel, dass der Träger der Jogginghose – mutmaßlich Uwe Mundlos – am 25. April 2007 auf der Theresienwiese bei der Schussabgabe auf M. K. jedenfalls anwesend war und mutmaßlich auch selbst geschossen hat.

Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg I, Seite 871/872

Das in Kombination mit den weiteren Sachbeweisen, Fund der Mordwaffen in Zwickau, Fund der geraubten Waffen und Gegenstände, NSU-Bekennervideo, Zschäpes Aussagen während des NSU-Prozesses usw. etc. pp. ergeben den sogenannten Indizienbeweis.

Vor allem das von Weller angeführte Spritzgutachten ist in seinem Ergebnis KEIN Beweis der zwingenden Anwesenheit einer weiteren Person beim Mordanschlag auf Kiesewetter und Arnold:

3.2. Konkrete Tatausführung

[...]

Auch die Blutspritzer auf der Jogginghose deuten nicht darauf hin, dass eine dritte Person an der Tat beteiligt oder bei der Schussabgabe anwesend gewesen sein muss. Auch hierzu hat der Sachverständige Prof. Dr. Wehner, der die Blutantragungen für das BKA untersucht hat, lediglich feststellen können, dass die Jogginghose aufgrund der Struktur der Blutantragungen bei dem dynamischen Geschehen während und unmittelbar nach der Schussabgabe anwesend gewesen sein muss. Zwar hat er Blutantragungen gefunden, die seiner Analyse zufolge nicht in den Schusskanal passen würden, bei diesen müsse man eher davon ausgehen, dass es sich um sekundäre Blutspritzer handele. Letztlich konnte Prof. Dr .Wehner anhand der Blutspuren auf der Jogginghose nicht belegen, dass deren Träger auch den Schuss auf M. K. abgegeben hat; er hat dies jedoch auch gerade nicht ausgeschlossen, sondern lediglich feststellen können, dass der Träger bei dem dynamischen Geschehen anwesend war. Der Interpretation, nach seinem Gutachten müsse neben dem Träger der Jogginghose eine weitere Person auf der Fahrerseite anwesend gewesen sein, die den Schuss abgegeben habe, ist damit die Grundlage entzogen.

Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg I, Seite 885

Last but not least sind insbesondere diese Zeugenaussagen aus Heilbronn wertlos da sie nicht verifiziert werden konnten, die Identität dieser vermeintlichen Personen bis heute ungeklärt sind und darüber hinaus auch eine Verwicklung in die Mordtat überhaupt nicht bewiesen ist.

3.3.7. Von Zeugen beobachtete „blutverschmierte Personen“

Der Ausschuss hat sich intensiv mit der Frage beschäftigt, ob die – in auffallender Zahl – von Zeugen am Tattag beschriebenen Personen mit Blutantragungen an Körper oder Kleidung mit dem Mordanschlag auf der Theresienwiese in Zusammenhang stehen können. Im Ergebnis kann der Ausschuss nicht ausschließen, dass bei einzelnen „Blutverschmierten“ ein Tatzusammenhang bestehen könnte, hält dies jedoch für sehr unwahrscheinlich. Zu den Einzelheiten wird auf II.4.1.1. des Bewertungsteils (Frage eines Ermittlungsfehlers in Form der unterlassenen Phantombildveröffentlichung) verwiesen.

3.4. Fazit
Der Untersuchungsausschuss hat sich intensiv mit den Ermittlungen der Soko Parkplatz und des BKA zur Frage möglicher weiterer Beteiligter beschäftigt und umfangreiche eigene Beweiserhebungen durchgeführt. Im Ergebnis konnte er zwar die Beteiligung bislang unbekannter Dritter an dem Mordanschlag auf der Theresienwiese nicht ausschließen, er hat jedoch keine Belege für eine derartige Beteiligung gefunden.

Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg I, Seite 888

Und damit bricht Wellers gesamte Argumentation in sich zusammen da, wie man sehen kann, dieses Spritzgutachten nur dann einen Sinn ergibt wenn man von der Anwesenheit weiterer Personen neben den Tätern beim Mord von Heilbronn ausgeht. Genau das aber wiederum ist vollkommen unbewiesen, macht logisch keinen Sinn und bis zum heutigen Tage, mehr als 16 Jahre(!) nach dem Mordanschlag und mehr als 12 Jahre(!) nach Auffliegen des NSU, niemand, auch nur ansatzweise die Identität dieser ominösen Personen klären konnte! Kriminalistisch macht dies von vorne bis hinten überhaupt keinen Sinn!

Nicht überraschend daher das es auch beim eigentlichen Kernthema, nämlich dem unbekannten BKA-Vermerk, ziemlich hypothetisch und spekulativ in der Argumentation von Weller & Klees hergeht:

Secilia Kloppmann
Und wie hat sie das vereitelt? Also wie kann das sein? War sie da zuhause, durch was ist das vereitelt worden, wer hat die Veranstaltung beendet?

Inga Klees
Also die Veranstaltung ist beendet worden letztendlich durch Polizei und Ordnungskräfte aber sehr viel früher als geplant. Und das Problem ist eben da dran das wir überhaupt nicht wissen wo Michele Kiesewetter zu dem Zeitpunkt war, es ist klar das BKA hat da nochmal so genau nachermittelt und versucht rauszubekommen wo ist sie denn gewesen, das konnte man nicht rausfinden. Also das ist so dass sie zu dem Tag theoretisch hätte in Oberweißbach sein können. Und Oberweißbach ist wiederum von der „Bergbahn“ knapp ein Kilometer Luftlinie entfernt. Also es ist wirklich ganz ganz nah. Also theoretisch hätte das sein können das sie von der Veranstaltung erfahren hat und das sie ein Hinweis, an wen auch immer, gegeben hat und dann kommt eben halt ein Trugschluss, das kannst du jetzt mal erklären…

Marcus Weller
[...] Bis wir, als wir uns die Akten nochmal angesehen haben, [...] haben wir eben diesen Vermerk gefunden. Und der Vermerk ist in den Akten, der liegt da quer rum und sagt noch einmal ganz klar: Als Anlass dieses Vermerkes ist die Zeugenaussage eines Zeugen der sagt die Veranstaltung in der „Bergbahn“ wäre durch Michele Kiesewetter verhindert worden. Als ich den gesehen habe das erste Mal dachte ich mir gedacht ups habe ich den früher überlesen, was ist da, was soll‘s eigentlich, und dann bin ich in der Akte weitergegangen und habe gesehen aha die sind dieser Frage tatsächlich nachgegangen, hat Michele Kiesewetter also diese Veranstaltung verhindert? Und schreiben dann einen Vermerk nein man habe herausgefunden ein Landtagsabgeordneter der Linken habe damals die Polizei gerufen und dadurch wäre dann die Polizei gekommen mit dem Ordnungsamt und habe diese Veranstaltung abgebrochen und damit verhindert letztlich das die ordentlich durchgeführt werden kann. Das BKA ist damit zufrieden gewesen, die haben gesagt okay wenn wir jetzt wissen wer die Polizei gerufen hat dann wissen wir auch wer die Veranstaltung verhindert hat. Das hat aber eigentlich gar nichts mit Michele Kiesewetter zu tun. Es ist durchaus möglich, und deswegen, das ist nicht weiter recherchiert, das ist nicht ermittelt worden ob es noch weitere Hinweise gab. Ob Frau Kiesewetter vielleicht vor Ort war. Ob sie im Zweifelsfall auch nur als Verhinderin angenommen worden ist von denjenigen die diese Veranstaltung gemacht haben. Das Problem liegt immer an dem objektiven Beweismittel und wir wissen nicht und auch das BKA weiss nicht wer dieser Zeuge ist. Dieser Frage ist nicht mehr nachgegangen worden und darin liegt auch die Crux. Keiner sagt dass David F. oder Wohlleben dafür gesorgt haben das Michele Kiesewetter durch den NSU umgebracht wird aber die Frage was es mit diesem Hinweis, dieser Zeugenaussage, auf sich hat sie habe diese Veranstaltung verhindert und damit einen direkten Bezug zum NSU hergestellt, dieser Frage ist nicht nachgegangen worden weil man sich eben damit zufriedegegeben hat indem man den Anrufer kennt der die Polizei gerufen hat.
Ab Zeitindex 31.16 Minute
https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/mdr-investigativ/audio-podcast-nsu-zschaepe-investigativ100.html

Halten wir an dieser Stelle also gleich mal fest: Auch Marcus Weller und Inga Klees wissen nicht wo sich Michele Kiesewetter am besagten Tag dieser NPD Veranstaltung in Thüringen befunden hat sie sich aber rein theoretisch dort hätte aufhalten können, und das ist bereits alles. Klare Beweise, Hinweise, Informationen, Anzeichen etc. völlige Fehlanzeige! Stattdessen wird munter ins Blaue spekuliert ob nicht dies sein könnte, ob nicht das sein könnte, ob nicht jenes gewesen sein könnte (Lustig, das erinnert mich doch glatt an jemanden hier aus dem Forum...:)) aber nicht ein einziger klarer, harter, Fakt kann benannt werden! Die eigentliche Kernfrage die man sich hier stellen muss lautet doch viel eher: Was hat das (bis jetzt) überhaupt mit Michele Kiesewetter zu tun? Alles was Weller & Klees bis jetzt geschafft haben ist einen Vermerk auszubuddeln in welchem ein anonymer Zeuge eine Behauptung tätigt welche bis jetzt überhaupt nicht verifiziert ist! Und DAS ist doch die eigentliche Crux an der Geschichte - dass hier vorschnell Glaubwürdigkeit attestiert wird obwohl es bis zum jetzigen Zeitpunkt noch überhaupt keine relevanten Informationen dazu vorliegen. Es stellt sich generell ohnehin die Frage welchen Bezug zum NSU sich dadurch ergeben soll selbst wenn man jetzt mal, rein hypothetisch, davon ausgeht das Kiesewetter diese Veranstaltung verhindert habe. Das ist typische Zirkelschluss-Manier indem man den zweiten Schritt vor dem ersten macht und automatisch von der Gültigkeit von etwas ausgeht obwohl genau dies erst noch konkret zu beweisen wäre. Dann nämlich - und nur dann - wenn neue Hinweise, Erkenntnisse, Informationen vorliegen, welche eine neue Spur oder Ermittlungsansatz begründen, dann erst würde dem von Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt nachgegangen werden. Bis dato bleibt die Beweispflicht doch bei demjenigen der behauptet - so und nicht anders läuft das in der Beweisführung!

Sieh dazu auch:
2.2. Gaststätte „Zur Bergbahn“ in Oberweißbach-Lichtenhain

Ein weiterer Umstand, der Anlass zu zahlreichen Spekulationen gab, war die Tatsache, dass der Schwager des vor dem OLG München angeklagten Ralf Wohlleben, der Zeuge D. F., in Oberweißbach-Lichtenhain die Gaststätte „Zur Bergbahn“ betrieb, in der Ralf Wohlleben
mehrfach zu Besuch war und in der im Jahr 2006 eine Veranstaltung des Nationalen und Sozialen Aktionsbündnisses Westthüringen (NSAW) stattfand.

Auch insoweit konnte der Ausschuss einen Zusammenhang mit der Tat in Heilbronn nicht feststellen. Zum Zeitpunkt der Tat in Heilbronn war der Zeuge F. zwar noch in Oberweißbach wohnhaft, den Betrieb der Gaststätte hatte er jedoch bereits im Januar 2007 wieder aufgegeben. Er hat dem Ausschuss – insoweit durchaus glaubhaft – auch versichert, M. K. nicht persönlich gekannt zu haben. Tatsächlich hat der Ausschuss keinen Anhaltspunkt dafür, dass M. K. überhaupt jemals in der „Bergbahn“ zu Gast war. Selbst wenn sie im Zeitraum des Betriebs durch den Zeugen F. in dieser Gaststätte gewesen wäre, ist für den Ausschuss kein Geschehen vorstellbar, welches Monate später zu ihrer Ermordung führen würde. Dass etwa M. K. dort Wohlleben oder gar Böhnhardt, Mundlos oder Zschäpe getroffen und diese ihr von ihren Taten berichtet haben könnten, so dass M. K. Monate später „zum Schweigen gebracht“ werden musste, erscheint dem Ausschuss mehr als fernliegend.

Auch im Übrigen konnte der Ausschuss nicht feststellen, dass M. K. in Lokalitäten der rechtsextremistischen Szene in Thüringen verkehrt hätte. Keine Person aus ihrem persönlichen Umfeld hat bei den zahlreichen polizeilichen Vernehmungen etwas Derartiges ausgesagt und es existieren keinerlei dahingehende Anhaltspunkte.

Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg I, Seite 875/876



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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

01.12.2023 um 23:37
Zitat von MauserMauser schrieb:So beruht die Überzeugung das der Träger der Jogginghose Uwe Mundlos gewesen ist nicht einzig und allein auf den gefundenen Zellstofftüchern, wie einem die insbesondere die Verschwörungsjunkies immer glauben lassen wollen, sondern auf einer ganzen Reihe weiterer Indizien:
Na dann schauen wir uns diese Indizien doch mal genauer an.
Zitat von MauserMauser schrieb:Ein an der Innenseite der Hose gefundenes Haar konnte Uwe Mundlos zugeordnet werden
Besagt gar nichts, das Haar kann durch Übertragung an die Hose gekommen sein.
Zitat von MauserMauser schrieb:Bei einem zweiten von der Innenseite der Hose stammenden Haar konnte Uwe Mundlos als Spurenleger nicht ausgeschlossen werden.
Hat noch weniger Gewicht, da es Mundlos noch nicht mal zweifelsfrei zugewiesen werden konnte. Ansonsten siehe oben.
Zitat von MauserMauser schrieb:In der rechten Oberschenkeltasche der Hose wurden zwei Zellstofftücher gefunden; die DNA-Spuren konnten Uwe Mundlos zugeordnet werden.
Die Taschentücher beweisen nur, dass die darauf enthaltene DNA Mundlos zuzuordnen ist, nicht auf welchem Wege sie in diese Tasche kamen.
Zitat von MauserMauser schrieb:Die Untersuchung von Anhaftungen des inneren Rands des Hosenbunds ergab eine Mischung von Spuren mindestens dreier Personen. Auch hier konnte Uwe Mundlos als einer der Spurenverursacher nicht ausgeschlossen werden.
Siehe oben
Zitat von MauserMauser schrieb:Die Untersuchung von Abrieben der Hosentascheneingriffe ergab eine Mischung von Spuren mindestens zweier Personen. Auch hier konnte Uwe Mundlos als einer der Spurenverursacher nicht ausgeschlossen werden.
Ebenso
Zitat von MauserMauser schrieb:Die Untersuchung von Anhaftungen am inneren rechten Hosenbein ergab eine Mischung von Spuren mehrerer Personen. Auch hier konnte Uwe Mundlos als einer der Spurenverursacher nicht ausgeschlossen werden
Ebenso
Zitat von MauserMauser schrieb:Zwar konnte bei einem der gefundenen Haare auch Uwe Böhnhardt nicht als Spurenleger ausgeschlossen werden, jedoch kann eines seiner Haare auch auf andere Weise in die Hose gelangt sein; auch ist nicht ausgeschlossen, dass Böhnhardt die Hose ebenfalls getragen hat
Lustig, jetzt auf einmal könnte ein Haar von Böhnhardt durch Übertragung auf die Hose gekommen sein. Ein gefundenes Haar von Mundlos ist aber gleich ein Beweis dafür, dass es seine Hose war, da wird diese Möglichkeit nicht in Betracht gezogen.

Somit können diese Indizien schon mal komplett in die Tonne.
Zitat von MauserMauser schrieb:Vor allem das von Weller angeführte Spritzgutachten ist in seinem Ergebnis KEIN Beweis der zwingenden Anwesenheit einer weiteren Person beim Mordanschlag auf Kiesewetter und Arnold:
Aber auch kein Beweis dafür, dass es keine dritte Person gab, denn
Zitat von MauserMauser schrieb:Im Ergebnis konnte er zwar die Beteiligung bislang unbekannter Dritter an dem Mordanschlag auf der Theresienwiese nicht ausschließen, er hat jedoch keine Belege für eine derartige Beteiligung gefunden.
Es ist das gleiche Spiel wie beim evt Netzwerk. Auch da heißt es:
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb am 05.11.2023:Es kann weder ausgeschlossen noch belegt werden, dass es ein solches gab
Umwerfend, diese Indizienbeweise. :Y:


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