Marokko: islamische Partei gewinnt Wahl. Nordafrika islamischer Block?

@2.abdülhamid

Dass sich "christlich" nennende Parteien hierzulande politisch durchgesetzt haben, merkt man schon beim Blick auf Feiertage, auf Religionsunterricht, Kirchensteuer, Glockengebimmel, Fördermittel für religiöse Einrichtungen, gesondertes Arbeitsrecht, Militärseelsorge etc.

Das ist allerdings in meinen Augen auch kein erstrebenswerter, sondern ein bekämpfenswerter Zustand.

Religion und Staat sollten scharf voneinander getrennt sein. Religion ist Privatsache.

@Rude
was stellst du dir denn unter ein islamischen partei überhaupt vor?wieviele beispiele kennst du denn? ausserdem du musst konkreter werden wenn du sagst man darf cdu nicht mit ein islam orientiertes partei vergleichen..

ausserdem vor dem" krieg" hatten frankreich, england und italien rund 200 milliarden euro schulden an libyen aber jetzt redet keiner davon..ich denke das hört sich realistischer an als was du da sagst


@Doors

Doors schrieb:Religion und Staat sollten scharf voneinander getrennt sein

genau so denke ich ja auch aber diese system kann überall nicht funktionieren demokratie ist nicht das ziel das ist nur ein mittel den staat zu regieren
wenn ich an demokratie oder laizismus denke weiss ich dass diese beide ideologien richtig sind aber sie sind noch nicht perfekt ..ich denke nicht das man in 100 jahren genau diese system noch benutzen wird.. vielleicht müssen einfach alle nationen für sich passende indem land funktionierende systeme/ideologien finden/erarbeiten z.b. wenn man sich mal iran anguckt seit dem nationalgarde diese amerikanisch/diktatorische seyh verbannt haben gehts ihn immer besser auch wenn man in westliche massenmedien anders propagiert wird hat iran ungefähr seit 30 jahren vielleicht sogar ein gesündere demokratie als westen
noch ein beispiel amerika ist anscheinend ne demokratie aber wenn man sich mal nur das letzte amerikanische konflikte anguckt muss man den land mit römer vergleichen......

Doors schrieb:Ja, da bombt bzw. boykottiert man erst die Demokratie herbei, dann ist sie da und dann wählt das Volk ganz anders, als man es gern hätte. Böse Demokratie!

Wir werden ja sehen, ob die Menschen in Nordafrika jemals in der Lage sein werden, diese Islamisten wieder abzuwählen. Das gehört zu einer richtigen Demokratie nämlich auch dazu.
Im Iran, rein formal auch eine Demokratie, werden Reformer drangsaliert und im Gefängnis eingesperrt und gefoltert. Schöne Demokratie ist das...

@j.hardway
Tja wen sie Glücklich damit sind das dort Dieben die Hand abgeschlagen werden und Leute gesteinigt werden dan ist das ihr recht.

@interrobang

vor allem sind menschen mit dieser Einstellung anti-westlich bzw. lehnen unsere Kultur ab.

Das Problem ist, daß die Islamisten nichts zum Guten bewirken werden.
Den Leuten wird es dort ökonomisch gesehen nciht besser gehen. Um an der Macht zu bleiben, trotz Ufähigkeit, ökonomische Probleme zu lösen, werden die Islamisten einen Sündenbock suchen, ein gemeinsames Feindbild, und wer eignet sich besser dafür als der sog. "westen" und Israel?

Eine weitere Folge ist, daß die Korruption zunehmen wird, die Islamisten werden gezielt versuchen ihre Leute mit guten Posten zuversorgen, vor allem an den Schaltstellen der Macht, in Behörden und insbesondere Polizei um den Machtapparat zu kontrollieren, und Abweichler mundtot zu machen, soe wie esim Iran schon seit Jahrzehnten geschieht. So sieht höchstwahrscheinlich die Zukunft aus.

@j.hardway
Und wen Israel mal weg ist schlägt sich da unten eh alles gegenseitig tot da sie keinen gemeinsamen Feind mehr haben. Vielleicht soll es so sein.

Tja, dort antiwestliche und hier antimuslimische. Wer waren noch mal die Guten. Wir, oder? Typische deutscher "Nachbarzickenterror". Wenn ein muslimisches Land die Scharia annimmt ist es deren Sache. Was schert Herrn Müller die Innenpolitik eines souveränen Staates.

@Kotzi
Wir müssen halt die ganze Welt demokratisieren und denen unseren westlichen Standarts aufdrücken und wer nicht will wird eben aus dem Weg geschafft.

@individualist
Hast recht wir sollten alle Diktatoren loben wie sie ihr Volk unterdrücken.

Ich hätte nie gedacht, mal etwas aus der taz zu zitieren, aber den Kommentar fand ich (trotz Langhans und Mubarak ;) ) nach der Wahl in Tunesien eigentlich ganz lesenswert. ;)

Die Moschee im Dorf lassen

Kommentar von KARIM EL-GAWHARY

Nein, in Tunesien werden nächste Woche keine Diebeshände abgehackt. Nein, in Tunesien haben die Islamisten nicht die Macht ergriffen. Sie wurden demokratisch gewählt, sie sind die größte, aber auch nicht die einzige Partei, die nun in der verfassunggebenden Versammlung am neuen Grundgesetz des Landes arbeiten wird.

Also erst einmal die Moschee im Dorf lassen. Wenn die erste tunesische Wahl irgendetwas gezeigt hat, dann, dass beide, die Islamisten in Form einer Partei und die Liberalen in Form von mehreren Parteien, zwei wichtige Strömungen in diesem Land darstellen, die sich gegenseitig nicht ignorieren können.

Vorgezeichnet ist damit ein ausgiebiger Streit über die Rolle von Religion und Staat bei der Erarbeitung der Verfassung. Es könnten Zeiten voller Tumult werden.

Aber es ist das erste Mal, dass sich beide gesellschaftlich relevante Seiten in einer Demokratie offen mit dieser Frage auseinandersetzen müssen - ohne einen Diktator, der die Richtung vorgibt. Insofern ist dieser Prozess ein jedenfalls notwendiger und wahrscheinlich gesunder Teil der Demokratisierung einer arabischen Welt, in der nicht George W. Bush à la Irak vorgibt, wie sie am Ende auszusehen hat.

Die Islamisten von der Ennahda-Partei sind keine Taliban, sondern eine relativ moderate islamistische Bewegung, die auch nach den Wahlen keine polarisierenden Töne angeschlagen hat. Ihr Spielraum ist ohnehin begrenzt. Die tunesischen Frauen sind selbstbewusst und präsent genug, sich ihre Rechte nicht einfach wieder wegnehmen zu lassen. Ausländische Investitionen und der Fremdenverkehr, von dem so viele Arbeitsplätze im Land abhängen, geben den Islamisten, selbst wenn sie wollten, nicht die Möglichkeit, ein weiteres Saudi-Arabien zu schaffen.

Besonders zynisch sind die jetzigen Unkenrufe aus dem Westen über den Verlauf des Arabischen Frühlings, nach dem Motto: Wir haben es immer gewusst, dass die arabischen Demokratien in Gottesstaaten enden, während man über die alte arabische Welt - etwa über Saudi-Arabien - kein Wort verliert. Weiter nach dem Motto: Wer Öl hat und Stabilität garantiert, bei dem stellen wir keine Fragen.

http://www.taz.de/!80624/

Es bleibt halt abzuwarten, wie gemäßigt die islamistischen Parteien, die jetzt gewinnen wirklich sind . . .

. . . wobei es mir natürlich auch sauer aufstößt, wenn ich lese welche Rolle die Religion spielen soll . . . :X

interrobang schrieb:Hast recht wir sollten alle Diktatoren loben wie sie ihr Volk unterdrücken.

Das haben wir doch in den letzten Dekaden gemacht.

@xionlloyd
Hört sich gut an für Tunesien.

Vom Regen in die Traufe?

@interrobang
Wenn die es nicht machen machen wir es halt. Wenn Demokratie als Vorwand genutzt wird um Kriege zu führen, wie unterscheiden wir uns dann von den Islamisten? Wenn Demokratie ein Kriegsgrund ist dann hat diese Ideolgie nichts mehr mit Humanismus oder mit den Menschenrechten zu tun.

@individualist
Ich sagte ja:

interrobang schrieb:Tja wen sie Glücklich damit sind das dort Dieben die Hand abgeschlagen werden und Leute gesteinigt werden dan ist das ihr recht.

Das war mein voller ernst.

@interrobang
Und? Deswegen sollen wir uns einmischen und sie über den haufen schießen? das Volk wird selber entscheiden ob sie diese Strafen einführen oder nicht.

@individualist
Du verstehst mich nicht. :D

individualist schrieb:das Volk wird selber entscheiden ob sie diese Strafen einführen oder nicht.

Ich bin der gleichen meinung ^^

Deutschland hat sich ja auch schon mal per Wahl für den Krieg entschieden.
"Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler, wer Hitler wählt, wählt den Krieg," warnte die KPD zur Reichstagswahl 1932. Das Volk hat sich entschieden und bekam, was es wollte: 12 Jahre Terror-Diktatur und 6 Jahre Krieg.

Demokratie kann viel - aber nicht ein Volk vor sich selbst beschützen.

Ich weiß nicht, was die ganze Aufregung soll. Die Parteien können ohnehin nicht reagieren, ohne mit einer anderern Partei eine Koalition einzugehen.
Außerdem geht es bis jetzt uns nichts an, wen die Menschen dort gewählt haben

@interrobang
Okay sorry^^