Bürgerkrieg im Irak

Aber tatsächlich handelt es sich dabei wohl um eine Vorhut einer geplanten Bodenoffensive.

Im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat IS wollen die USA sunnitische Stämme in Irak mit schweren Waffen ausrüsten.

Die Stämme sollen dadurch ermutigt werden, den ebenfalls überwiegend sunnitischen IS-Kämpfern Widerstand zu leisten. Gemäss Dokumenten des US-Verteidigungsministeriums sollen u.a. Sturmgewehre und Panzerabwehrraketen im Wert von über 24 Mio. Dollar an die Stämme geliefert werden.

Die Rüstungsgüter sollen an Stämme in der Unruhe-Provinz Anbar ausgeliefert werden, in der Iraks Sicherheitskräfte "nicht besonders willkommen" sind.

Iranische Kampfjets haben IS-Stellungen im Irak bombardiert, meldet das Pentagon. Teheran bezeichnet die Darstellung der USA als nicht genau.

Kurdische Kämpfer haben im Irak offenbar ein grosses Gebiet an der Grenze zu Syrien zurückerobert. Die Kurden hätten der Terrormiliz IS rund hundert Quadratkilometer Terrain abgenommen, sagte James Terry, der Sprecher des Pentagon.

Zuvor flog die US-geführte Allianz nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums mehr als 50 Luftangriffe gegen IS-Stellungen nahe dem Sindschar-Gebirge im Nordwesten des Irak.

Zusammen mit den Amerikanern konnten die Kurden die IS-Kämpfer aus dem Sindschar-Gebirge im Nordirak vertreiben. Die Journalistin Inga Rogg über die neuesten Erfolge und Rückschläge der kurdischen Kämpfer gegen die Islamisten.

Mit einem Sieg in Sindschar hätten die Kurden die meisten Gebiete zurückerobert, die sie an die Extremisten im Sommer verloren hatten. Es wäre auch wichtiger Schachzug für die Zentralregierung in Bagdad, weil so die Verbindung zwischen Syrien und der vom IS beherrschten Stadt Mossul unterbrochen wäre.

Im Irak sind bei mehreren Anschlägen mehr als 40 Personen getötet worden: In Bakuba nördlich der Hauptstadt Bagdad zündeten Kämpfer der Terrormiliz «Islamischer Staat» mehrere Sprengsätze: drei kurdische Peschmerga-Kämpfer und drei Zivilisten kamen ums Leben.

Bei anschliessenden Gefechten seien 18 IS-Milizionäre getötet worden, sagte ein irakischer Sicherheitsbeamter.

Und im Süden Bagdads starben 24 Menschen bei einem Selbstmordanschlag auf einen Armeestützpunkt. Mehr als 30 Personen wurden verletzt, wie die irakische Nachrichtenseite «Al-Sumaria-News» berichtete.

TEHRAN: A senior Iranian military officer has been killed while advising Iraqi troops in their fight against ISIS, Iran's Revolutionary Guards said on Sunday."Brigadier General Hamid Taghavi was martyred during a mission to advise the army and Iraqi volunteers... in the city of Samarra," north of Baghdad, said a statement from the elite Iranian military force.

Samarra ist eine der den Schiiten heiligen Städte. Der zehnte und der elfte Imam sind hier in einer prächtigen Grabmoschee beigesetzt, der zwölfte Imam wurde nach schiitischem Glauben in Samarra "entrückt", bis er am Ende der Zeiten als Mahdi, eine Erlöserfigur, auf die Erde zurückkehren wird. Die Mehrheit der 350 000 Einwohner Samarras gehört der Minderheit der Sunniten an, ebenso wie die Bewohner des Umlandes. Im Februar 2006 sprengten sunnitische Extremisten die goldene Kuppel der Moschee in die Luft, was eine der blutigsten Phasen des irakischen Bürgerkriegs einleitete.

Für Teheran wäre eine rote Linie überschritten, wenn es dem IS gelänge, Samarra oder eine der beiden heiligen Städte Nadschaf und Kerbela einzunehmen oder sie ernsthaft zu gefährden. In dieser Lage würde eine direkte iranische Intervention praktisch unvermeidlich. Im ersten Ansturm nach der Eroberung von Mossul im Sommer wäre es dem IS beinahe geglückt, auch Samarra zu überrennen. Doch die Iraner griffen mit Elite-Soldaten der Jerusalem-Brigade der Pasdaran ein. Sie stabilisierten an dieser Stelle die wankenden Einheiten der irakischen Armee. Es ist jedoch ein offenes Geheimnis, dass die IS-Kämpfer auch danach mehrmals an den Rand Samarras gelangten. Der Weg aus den von ihnen beherrschten Gebieten durch die leere Wüste zur Stadt am Ostufer des Tigris ist für ihre motorisierten Kommandos nicht allzu schwierig.