Politik
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Bürgerkrieg im Irak

2.923 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Irak, Terrorismus, Bürgerkrieg ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Fabs ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Bürgerkrieg im Irak

08.07.2016 um 12:01
Zitat von nickellodeonnickellodeon schrieb:Schulen weg, Krankenversorgung weg, Altersruhegeldzahlungen weg, keine staatliche Organisation funktioniert mehr landesweit
Der Saddam hatte eben seine Vorzüge. Das hat vor kurzem auch der Trump festgestellt, ein US-Präsident, der dir also durchaus gefallen könnte, ihr teilt das Faible für Diktatoren.

Republic of fear? Nur Propaganda des imperialistischen Westens. Ansonsten war alles geregelt, die Schulen funktionierten, auch wenn man da nur den Glauben an Saddam und den Hass auf Schiiten, Kurden, Juden und andere Untermenschen beigebracht bekam. Es gab staatliche Transferleistungen, aber halt keine Freiheit, wo autoritäre Charaktere, wie der nickellodeon einer ist, aber eh bereit sind, Abstriche zu machen. Und Schiiten oder Kurden haben halt Pech gehabt.
As a British-Iraqi, I look forward to reading more of the Chilcot report to learn about why my country invaded my country. As a Brit, I can understand the frustration with a government that launched a war based on “facts” that turned out to be no such thing. However, as an Iraqi, I think much of this debate is irrelevant.

For Iraqis, there is no debate to be had over WMDs. Iraqis know very well how WMDs work because they have been on the receiving end of them. It is not merely a political, legal or academic discussion but rather a brutal reality they faced. Also, whether or not Saddam Hussein actually had WMDs in his possession by 2003 is irrelevant because, for most Iraqis, Saddam was the WMD.

There is a lot of anger about the postwar descent into chaos, but much of that anger in Iraq is being directed towards the corrupt Iraqi political class who killed our dreams and aspirations, not the clueless, sometimes well-intentioned, foreign invaders. Here in Britain, there seems to be nostalgia for pre-2003 Iraq. People either do not know or have too quickly forgotten the horrors of the Ba’athist regime.

Saddam’s endless wars with Iraq’s neighbours and his genocidal campaigns against his own people are bizarrely seen by many in the west as part of an era of “stability” and “security” for Iraqis. Stability imposed with chemical weapons and security achieved with mass graves. We would need to stretch the definition of those words beyond reason and meaning before we could ever apply them to pre-2003 Iraq.
https://www.theguardian.com/commentisfree/2016/jul/06/iraq-war-saddam-monster-chaos-britain-chilcot-report
Zitat von nickellodeonnickellodeon schrieb:Ohne Bush kein Chaos, 150.000 Tote weniger, keine komplette Infrastruktur zerstört
Der djihadistische Bürgerkrieg, initiiert vom Iran und Syrien, spielt da überhaupt keine Rolle.

Und schon unter Saddam Hussein wurde fleißig an der Islamisierung gearbeitet, waren Islamisten stets dienlich:
Mr. Hussein did not hold down religious militancy and sectarianism, but incubated them and prepared the ground for an armed Salafist movement. The tribes, criminal networks, militias and distributed weapons stores that the regime used to secure support and head off a new revolt laid the material basis for a decentralized insurgency.

The Islamic State was not created by removing Saddam Hussein’s regime; it is the afterlife of that regime.
http://www.nytimes.com/2015/12/23/opinion/how-saddam-hussein-gave-us-isis.html?_r=1
Zitat von nickellodeonnickellodeon schrieb:eine gut belegte Folge ist das einsickern des is.
AQI war ja de-facto besiegt und bekam erst durch Malikis Wortbruch wieder Oberwasser.
Zitat von nickellodeonnickellodeon schrieb:Wie meinst du, soll ein Land vernünftig regiert und befriedet werden, in dem es keine Kommunalverwaltung, Geburtsregister usw. mehr gibt?
Es war ohnehin einer der größten Fehler, den irakischen Zentralismus beizubehalten, anstatt ihn zu zerschlagen und das Land zu föderalisieren.
Zitat von nickellodeonnickellodeon schrieb:die 150.000 nur direkt auf den Einmarschbefehls des Massenmörders Bush zurück zuführen.
Vielleicht in deiner Traumwelt, aber der eigentliche Krieg gegen das Baath-Regime war schneller und wesentlich unblutiger beendet, als vorher vermutet.

Anzeige
melden

Bürgerkrieg im Irak

08.07.2016 um 16:06


Kommen auch mal die wirklichen Opfer zur Sprache, das fehlt ja zumeist, wasdie Iraker selbsr denken.


melden

Bürgerkrieg im Irak

08.07.2016 um 16:19
@Fabs
Ab wann wird denn illegales handeln unerträglich? 1 Opfer, 10, 100? 1000, 10.000, 100.000? Oder muß es eine Million sein?

Wäre das Verbrechen der Nazis gegen Sinti, Juden, Kommunisten weniger frevelhaft, wenns "nur" die hälfte der Opfer gekostet hätte?

Ja, der Irak hatte ein funktionierendes Staatssystem, das ist jetzt dank der Massenmörder aus Downing 10 und Washington zerstört. Und das umfasste kostenfreie Schule und Studium, Krankenversicherung, Rente.

In deiner Welt spielt das vielleicht keine Rolle, ob man, wenn man krank ist, einen Arzt aufsuchen kann und eine Behandlung durchführt. Oder ob deine Kinder morgens zur Schule gehen können ohne der Angst zu unterliegen, das sie Opfer von Anschlägen in einem völlig verwüsteten Gesellschaftssystem werden.

Finde ich interessant, das der Überfall, der ohnehin Völkerrechtswiedrig war und mit herbeigelogenen Argumenten begründet wurde, nicht als größter Fehler angesehen wird, sondern was man danach falsch gemacht wurde. Von Rechtstaatlichkeit und Selbstbestimmung hälst du nicht viel oder?


2x zitiertmelden
Fabs ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Bürgerkrieg im Irak

08.07.2016 um 18:08
@nickellodeon

"Rechtsstaatlichkeit", "Selbstbestimmung" - starke Worte für einen autoritären Kerl, der sich mit der drakonischen Willkürherrschaft eines Massenmörders gemein macht, solange ein paar kümmerliche Versorgungsleistungen, die den Irakern noch nicht einmal Wohlstand garantierten, gewährleistet sind - der Ölreichtum ist schliesslich auch bei Hussein und seiner Bagage versumpft, die stets luxuriös lebten.

Die Unterdrückung von Dissidenten oder das barbarische Dahinschlachten von ethnischen Minderheiten mag dich vielleicht nicht interessieren, wie sehr aber die Mehrheit der irakischen Bevölkerung das satt hatte, zeigten die Jubelfeiern nach der Befreiung vom Baathismus. Maß dir bloß nicht an im Namen der Iraker zu reden, wäre es nach dir und 90% der Friedensdeutschen einschließlich ihrer Regierung gegangen, die mit ihren Pace-Fahnen dem Baathfaschismus Unterstützung sekundierten, säße Hussein heute noch im Amt und müssten dissidente, kurdische oder schiitische Bewohner des Landes Tag für Tag in Angst leben.
Zitat von nickellodeonnickellodeon schrieb:Und das umfasste kostenfreie Schule und Studium, Krankenversicherung, Rente.
Also genau der starke und "gerechte" Staat, dem die Deutschen seit 1945 nachweinen. Da nimmt man auch gerne mal die Einschränkung von Bürgerrechten in Kauf, die von genau solchen Leuten im Westen gern hyperalarmistisch herbeifantasiert werden, denselben Menschenschlag aber bei jedem südamerikanischen, russischen oder orientalischen Despoten begeistern.


melden

Bürgerkrieg im Irak

08.07.2016 um 19:11
Krankenversicherung und freie Schulbildung sind einschränkung von Bürgerrechten?

Wenn dich die Despotenregime dieser Welt so umtreiben, warum findet man keine flammende Rede gegen die Kataris, die Saudis, die Pakistani (die ja unter jw dem Massenschlächter ganz gut zurechtkamen, trotz Militärdiktatur und respressiven Vorgehen gegen Opposition und Volk). Nebenbei noch den Großteil al Kaidas beherbergten. Oder, mit ihrer Doktrin der inneren Einmischung und Staatsterrorismus, die usa, gut belegt seit 45, sich noch für jede Schweinerei eine Begründung fanden.

Ich würde ja sogar befürworten, das, wenn es helfen und die Lage der Menschen verbessern würde, der ein odere andere abgesetzt gehörte. Das einzige, was ich da aber sehen kann, ist fortlaufendes Chaos und zerstörung. Ist das deine Idee vom funktionierenden Eingriff? Oder sind sämtliche Länder und ihre Bevölkerung, angefangen in Südostasien, weiter über den nahen osten, hin nach Südamerika bis hin nach Südeuropa zu dämlich zu begreifen das deine bejubelte Variante der Staatsbildung durch äußere Kräfte das beste für sie ist und es nur an klitzekleinen Fehlern liegt, das es nicht funktioniert hat.

Wie viele Millionen haben das nicht verstanden und mit ihrem Leben gebüßt. Ist das auch deine Perspektive für die Zukunft? Weiter so, Bomben drauf, Machthaber einsetzen, Verträge schließen, Augen zu und vergessen? Wie demokratisch ist denn Maliki?

Der ehemalige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld nannte kurz nach Beginn der Luftangriffe die Kriegsziele der USA. Wurden diese erreicht?

Das Regime von Saddam Hussein durch den Einsatz von Militärmacht auszuschalten.
Dieses Ziel wurde erreicht, Saddam sowie viele seiner engsten Mitarbeiter wurden gefasst. Dafür übernahmen radikale Islamisten die eigentliche Herrschaft.

Die irakischen Massenvernichtungswaffen, deren Trägersysteme und Produktionsstätten zu finden, zu isolieren und zu zerstören.
Bislang haben die alliierten Truppen und Geheimdienste keinerlei illegale Waffen entdeckt, deren angebliche Existenz die wichtigste Begründung für den Militäreinsatz war. Die Suche wurde inzwischen eingestellt.
Präsident Bush hatte Anfang 2003 in seinem Bericht zur Lage der Nation erklärt, die britische Regierung besitze Informationen, nach denen der Irak versucht habe, in Afrika Uran zu kaufen. Diese Informationen fußten im Wesentlichen auf gefälschtem Beweismaterial, wie später bekannt wurde. CIA-Direktor George Tenet hatte die Verantwortung für Bushs umstrittene Äußerung übernommen.

Terroristen, die im Irak Zuflucht gefunden haben, zu suchen, gefangen zu nehmen und zu vertreiben.
Bei dieser Zielsetzung haben die USA mit der Festnahme des radikalen Palästinenserführers Abu Abbas in Bagdad einen ersten Teilerfolg erzielt. Allerdings kamen nach dem Zusammenbruch des Regimes tausende gewalttätige Islamisten ins Land.

Informationen über Terrornetzwerke im Irak und anderswo zu sammeln.
Ob dieses Ziel erreicht wurde, ist unklar, da mit der Veröffentlichung solcher Informationen in der Regel sehr vorsichtig umgegangen wird, um die internationalen Fahndungen nicht zu gefährden.

Informationen über das globale Netzwerk illegaler Aktivitäten mit Massenvernichtungswaffen zu sammeln.
Ob dieses Ziel erreicht wurde, ist ebenso unklar, da mit der Veröffentlichung solcher Informationen in der Regel sehr vorsichtig umgegangen wird, um die internationalen Fahndungen nicht zu gefährden.

Die Sanktionen zu beenden und umgehend humanitäre Hilfe, Nahrungs- und Arzneimittel an die Vertriebenen und die irakische Bevölkerung zu liefern.
Mit seiner Forderung nach sofortiger Aufhebung des internationalen Embargos ist US-Präsident George W. Bush bei den Kriegsgegnern im UN-Sicherheitsrat zunächst auf Widerstand gestoßen, mit der Resolution 1483 beschloss der Sicherheitsrat dann doch die sofortige Aufhebung aller wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen.

Die irakischen Ölfelder und Naturressourcen zu sichern, die dem Volk gehören, und die das Volk braucht, um das Land nach Jahrzehnten der Vernachlässigung durch das irakische Regime wieder aufzubauen.
Dieses Ziel ist erreicht. Die Ölfelder im Südirak wurden schon in der ersten Kriegsphase erobert, zuletzt fielen auch die Ölstädte Kirkuk und Mossul im Norden in die Hände der Alliierten.

Den Irakern zu helfen, die Bedingungen für einen raschen Übergang zu einer repräsentativen Regierung zu schaffen, die die Nachbarn nicht bedroht und die territoriale Integrität des Landes sicherstellt
Von diesem Kriegsziel sind die USA noch ein gutes Stück entfernt. Beim ersten Treffen der irakischen Exilopposition in der irakischen Stadt Nasirija forderten die meisten Teilnehmer ein rasches Ende der US-Besatzung und die Bildung einer einheimischen Regierung. Ein von den USA eingesetzter Regierungsrat hat sich konstituiert, der den Weg zu Wahlen geebnet hat. Die ersten freien Wahlen fanden Ende 2006 statt.
Stammt im übrigen vom Landesamt für politische Bildung.


melden

Bürgerkrieg im Irak

08.07.2016 um 19:20
http://m.bpb.de/internationales/weltweit/innerstaatliche-konflikte/54603/irak

Da steht: ein damals vorbildliches Bildungssystem. Und da steht genau das, wie ich es immer argumentiere und meine Begründung für das eingreifen von außen ist.

Vermutlich passt es in dein Weltbild nicht und das Bundesamt für politische Bildung ist links-rechts versponnenes Ethik-gesocks.


1x zitiertmelden

Bürgerkrieg im Irak

08.07.2016 um 19:33
Zitat von FabsFabs schrieb:Bush hatte keine Nachkriegsstrategie für den Irak, hat ihn aber nach einer Großoffensive nach Jahren des Chaos befriedet zurückgelassen. Erst der amerikanische Abzug, das dadurch entstandene Vakuum (ausgefüllt vom Iran) und das irakische Übergehen der sunnitischen Koalitionäre brachte das Land wieder gewaltig ins Wanken.

Und das fällt in die Amtszeit von Obama.
Klar 2008 war Wikipedia: Operation Phantom Phoenix da nichts befriedet, mehrere tausende Menschen sind 2008 im Irak gestorben.


1x zitiertmelden

Bürgerkrieg im Irak

08.07.2016 um 19:58
Zitat von nickellodeonnickellodeon schrieb:Ab wann wird denn illegales handeln unerträglich? 1 Opfer, 10, 100? 1000, 10.000, 100.000? Oder muß es eine Million sein?

Wäre das Verbrechen der Nazis gegen Sinti, Juden, Kommunisten weniger frevelhaft, wenns "nur" die hälfte der Opfer gekostet hätte?
Die Frage kannst du aber genauso auf Saddam oder gegen Assad richten, ab wann sollte die Welt eingreifen, bei 100, 10000 oder 100000 Toten pro Jahr. Zwar sind sowohl Irak und Syrien Diktaturen aber praktisch ist es erstmal ein Innenpolitisches Problem und berechtigt keinen Eingriff von außen, wenn er allerdings fleißig vor sich hin mordet gibt es eine Verpflichtung dem ein Ende zu setzen. Nur ist offen wann, es ist nicht die Frage ob generell Saddam oder Assad beseitigt werden sollte, sondern ob die Risiken höher sind als das bestehende Regime zu belassen. Vor allem sollte diese Entscheidung aber wenn dann die UN treffen, ansonsten entscheiden wieder einzelne Staaten nach ihrem Gusto wann sie einen Angriffskrieg führen und dies auf Ziele ihres Beliebens. Wenn aber einzelne Staaten sich dieses Recht herausnehmen, dann wiederum haben alle Staaten dieses Recht nach belieben Angriffskriege zu führen.


1x zitiertmelden

Bürgerkrieg im Irak

08.07.2016 um 20:24
@taren
Dann mußt du, um glaubwürdig zu bleiben, die Regime in Saudi arabien, Jordanien, Katar fordern, ebenfalls zu beseitigen.


melden
Fabs ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Bürgerkrieg im Irak

09.07.2016 um 09:26
Zitat von nickellodeonnickellodeon schrieb:Vermutlich passt es in dein Weltbild nicht und das Bundesamt für politische Bildung ist links-rechts versponnenes Ethik-gesocks.
Vor allem interessiert es mich nicht, wenn Gestalten wie du von Ethik sprechen. Breit die Vorzüge des Saddam-Regimes anpreisen, aber völlig unter den Tisch fallen lassen, welchen Blutzoll die Mehrheit der irakischen Bevölkerung zu tragen hatte. Aber ich bin ja schon still, wenn es Gesundheitsversorgung und Autobahnen gibt, hat man in Deutschland Vergasungen stets schon als kleineres Übel angesehen, ganz ethisch versteht sich, weil Deutsche nie etwas aus Eigeninteresse tun würden, sondern immer in höherer Mission unterwegs sind. Früher die Welteroberung, heute der Weltfrieden.

Und da kannst du meinetwegen auch im Dreieck springen: Nach wie vor ist nicht der Regime Change der Fehler, sondern seine katastrophale Ausführung. Hayder al-Khoei hat es oben ja bereits treffend beschrieben, aber sowas liest man auf deinen russischen Propagandaseiten nicht.
Zitat von tarentaren schrieb:Klar 2008 war Wikipedia: Operation Phantom Phoenix da nichts befriedet, mehrere tausende Menschen sind 2008 im Irak gestorben.
Als Bush 2009 das Zepter an Obama übergeben hat, war der Aufstand eingedämmt, AQI, die Vorgänger von IS, stark dezimiert und nach Jahren des viehischen Bürgerkrieges erstmals wieder so etwas wie Normalität spürbar. Das wird selbst in deinem Artikel angerissen.

Erst als Obama das Land verlassen hat und al-Maliki gegen die Sunniten durchregieren konnte, das Versprechen brach, sie gleichberechtigt in Staats- und Armeeapparat zu integrieren und seine von Teheran aus orchestrierte schiitische Klientelpolitik etablierte bekam ISIS Zulauf von enttäuschten Sunniten. Und das dies ein Revival des Terrors mit sich bringen wird, davor haben ihn sowohl Amerikaner als auch sunnitische Iraker mehrfach gewarnt.

Die Lage im Irak ist heute ja noch katastrophaler als im Bürgerkrieg von 2005-2007.


melden
Fabs ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Bürgerkrieg im Irak

09.07.2016 um 09:32
Zitat von tarentaren schrieb:Nur ist offen wann, es ist nicht die Frage ob generell Saddam oder Assad beseitigt werden sollte, sondern ob die Risiken höher sind als das bestehende Regime zu belassen. Vor allem sollte diese Entscheidung aber wenn dann die UN treffen, ansonsten entscheiden wieder einzelne Staaten nach ihrem Gusto wann sie einen Angriffskrieg führen und dies auf Ziele ihres Beliebens.
In den UN-Gremien selbst treten die Einzelinteressen von Staaten doch zutage. Wenn die Russen ihre schützende Hand über Assad halten, ist das ihren politischen, wirtschaftlichen und militärischen Interessen geschuldet, also ihrem Gusto.

Und die UN ist kein Weltsouverän, auch wenn ihr sie als solchen anbeten mögt, aber im Zweifelsfall entscheidet jeder Staat der Erde nach seinem Gusto und in Fragen von Krieg und Frieden nimmt keiner auf die UN Rücksicht. Hat sich doch dutzende Male seit Bestehen dieser Organisation gezeigt.


melden

Bürgerkrieg im Irak

09.07.2016 um 10:23
@Fabs
Die Russen haben, ijm Gegensatz zu deinen Regimechangern aus Ethikgründen, in der un zumindest (wie China auch) die Begründung für die Ablehnung mitgeteilt. Und die konnte man mit dem Hinweis auf die Katastrophalen Zustände in Lybien zumindest nachvollziehen und waren nicht wie heute noch nicht bewiesenen Anschuldigungen gegen das Assad-Regime.

Stellst du dir nicht zumindest im stillen Kämmerlein die leise Frage, warum stehts, wenns an Umbrüche durch die Vorzeigedemokratie geht, in den letzten 50 Jahren das Chaos und Menschenleid größer war als vorher?

Und warum wird das Recht zum Umsturz so selektiv angewandt, wenn man schon meint, DEN Fahrplan für die verbesserung der Umstände gefunden zu haben?

Und bist du der Meinung, das es den Menschen oder der Menschheit insgesamt besser geht als noch vor 25 Jahren, um einen für dich überschaubaren Rahmen zu halten?

Immerhin ist Assad zumindest zwei Jahre vor dem ganzen gewählt worden? Und im Gegensatz zu dir kenn ich zumindest einige Flüchtlinge aus dem Irak und Syrien aus Flüchtlingsheimen; die erzählen, abhängig von der Heimatregion eine andere Geschichte als die hier veröffentlichte. Gemeinsam im Hass auf die Türkei und, wie undankbar von ihnen, die USA. Weil sie die für die Hauptverantwortlichen halten für die Tragödie.

Du wirst dich ja wundern; aber Syrien und der Iran sind, was Bildungsabschlüße betrifft, traditionell mit hohem Anteil Universitätsabschlüßen, auch bei Frauen versehen. Mehr Absolventen als das von uns so gepriesene deutsche Bildungssystem und natürlich das der usa. Wo doch Bildung der landläufigen Meinung nach die besten Voraussetzung für Selbstbestimmtes Leben ist.


2x zitiertmelden

Bürgerkrieg im Irak

09.07.2016 um 10:44
Zitat von nickellodeonnickellodeon schrieb: Und die konnte man mit dem Hinweis auf die Katastrophalen Zustände in Lybien zumindest nachvollziehen und waren nicht wie heute noch nicht bewiesenen Anschuldigungen gegen das Assad-Regime.
leg doch mal ne andere platte auf - lybien ist im gegensatz zu syrien ein voller erfolg .
ethikgründe , wenn ich sowas les . sieht man doch das russland in syrien und irak mitwurschtelt was dabei rauskommt.
geh besser mal ins stille kämmerlein und mach dir gedanken drüber was du hier so als fahrplan hernimmst , vielleicht können wir dann aus ethikgründen wenn russland mal fertig gewurschtelt hat die flüchtlinge wieder in ihr land zurückführen ,u.a. den irak .


1x zitiertmelden
Fabs ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Bürgerkrieg im Irak

09.07.2016 um 12:22
Zitat von nickellodeonnickellodeon schrieb:Du wirst dich ja wundern; aber Syrien und der Iran sind, was Bildungsabschlüße betrifft, traditionell mit hohem Anteil Universitätsabschlüßen, auch bei Frauen versehen. Mehr Absolventen als das von uns so gepriesene deutsche Bildungssystem und natürlich das der usa. Wo doch Bildung der landläufigen Meinung nach die besten Voraussetzung für Selbstbestimmtes Leben ist.
Nur das Bildung im Iran oder Syrien nicht im Zusammenhang mit kritischem und freien Denken verknüpft ist. Das Erlernen von Fähigkeiten zu Verwertungszwecken ist gern gesehen, aber nichts fürchten die Herrschenden mehr als einen unabhängigen Geist. Den Damaszener Frühling hat Assad beendet, als ihm die Intellektuellen gefährlich wurden und das im Iran in den letzten Jahren Frauen auch im universitären Bereich immer mehr Steine in den Weg gelegt werden (bspw. durch die Sperrung zahlreicher Lehrveranstaltungen) ist dir wohl auch entgangen.
Zitat von nickellodeonnickellodeon schrieb:Und im Gegensatz zu dir kenn ich zumindest einige Flüchtlinge aus dem Irak und Syrien aus Flüchtlingsheimen; die erzählen, abhängig von der Heimatregion eine andere Geschichte als die hier veröffentlichte. Gemeinsam im Hass auf die Türkei und, wie undankbar von ihnen, die USA. Weil sie die für die Hauptverantwortlichen halten für die Tragödie.
Nun, Flüchtlinge sind keine homogene Masse und du brauchst die jetzt auch nicht vorschieben, um deine Argumentation zu rechtfertigen. Ich kenne einige Exiliraner und geflüchtete Kurden, bei denen würdest du für deine Beiträge als nicht satisfaktionsfähig durchgehen.
Zitat von nickellodeonnickellodeon schrieb:wie heute noch nicht bewiesenen Anschuldigungen gegen das Assad-Regime.
lol
Zitat von nickellodeonnickellodeon schrieb:Und bist du der Meinung, das es den Menschen oder der Menschheit insgesamt besser geht als noch vor 25 Jahren, um einen für dich überschaubaren Rahmen zu halten?
Nein, der Meinung bin ich nicht, ich bin allerdings auch nicht der Meinung dass dies hauptsächlich auf die Außenpolitik der USA zurückzuführen ist. Wenn du das in diesem Rahmen den Amerikanern anlasten willst bist du paranoid.
Zitat von nickellodeonnickellodeon schrieb:Und warum wird das Recht zum Umsturz so selektiv angewandt, wenn man schon meint, DEN Fahrplan für die verbesserung der Umstände gefunden zu haben?
Das hängt doch von vielen Faktoren ab. Kriegsmüdigkeit der Bevölkerung, politische und wirtschaftliche Interessen, militärische Überlastung, die unterschiedlichen Ausrichtungen amerikanischer Administrationen (Isolationismus vs Interventionismus) usw.

Und jede Intervention muss neu bewertet werden. Wenn die Amerikaner mit rechtsradikalen Juntas in Südamerika paktieren oder in Vietnam einen barbarischen Krieg gegen einen Gegner führen, der bei allen Makeln doch viele progressive Standpunkte vertrat, sind sie dafür zweifelsohne zu kritisieren, weil sie gerade hinter die von ihnen proklamierten Werte zurückfallen.

In den Irak ist man auch nicht aus purem Eigennutz einmarschiert, aber mit dem Regime Change verband sich immerhin die Hoffnung auf eine politische Neuordnung des Irak, in dem man wieder ohne Angst über eine bessere Einrichtung der Welt verhandeln könnte, eine humanitäre Neuordnung der Gesellschaft, weg vom sunnitischen Klientelismus und seiner Unterdrückung von Kurden und Schiiten, eine Entlastung Israels, schon weil Saddam das Tun palästinensischer Selbstmordmörder großzügig alimentierte, kurz gesagt: die Absetzung eines durch und durch faschistischen Regimes.
Zitat von nickellodeonnickellodeon schrieb:Und die konnte man mit dem Hinweis auf die Katastrophalen Zustände in Lybien zumindest nachvollziehen
Der Fehler dort war vor allem, das man seine "moderaten" islamischen Alliierten Türkei und Saudi-Arabien das Feld überlassen hat.

Aber belassen wir es dabei, wir kommen sowieso auf keinen grünen Zweig und ich hab auch keine Lust mich mit dir Neigungsbaathisten weiter rumzuschlagen.


1x zitiertmelden
Fabs ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Bürgerkrieg im Irak

09.07.2016 um 12:47
Zitat von FabsFabs schrieb:In den Irak ist man auch nicht aus purem Eigennutz
Anders, man ist vor allem aus Eigeninteresse einmarschiert.


melden

Bürgerkrieg im Irak

09.07.2016 um 14:59
Ach, lybien ist ein voller Erfolg. Wie sehen denn Mißerfolge bei euch aus?


melden

Bürgerkrieg im Irak

09.07.2016 um 16:12
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:leg doch mal ne andere platte auf - lybien ist im gegensatz zu syrien ein voller erfolg
Libyen ist ein voller erfolg? wenn man den IS dort haben wollte dann schon.
Terrormiliz in Libyen auf dem Vormarsch
Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der IS-Kämpfer in Libyen auf rund 6.000 verdoppelt. Das Land ist zum Rückzugsort für Extremisten aus Syrien und dem Irak geworden.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-04/is-in-libyen-auf-dem-vormarsch-zahlen-verdoppelt
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:ethikgründe , wenn ich sowas les . sieht man doch das russland in syrien und irak mitwurschtelt was dabei rauskommt.
In Irak ist RF jetzt auch schon? so weit mir bekannt ist, wuschelt da die USA mit ihrer Koalition des Universums.
Zitat von JedimindtricksJedimindtricks schrieb:geh besser mal ins stille kämmerlein und mach dir gedanken drüber was du hier so als fahrplan hernimmst , vielleicht können wir dann aus ethikgründen wenn russland mal fertig gewurschtelt hat die flüchtlinge wieder in ihr land zurückführen ,u.a. den irak .
wenn du schaust, so kammen die Flüchtlinge vor dem Einsatz der Russen und was genau haben diese mit dem Irak zu tun? gibt es in deiner Welt eigentlich etwas woran der Russe nicht schuld ist?


1x zitiertmelden

Bürgerkrieg im Irak

09.07.2016 um 16:27
Gadaffi hatte keine Freunde im Sicherheitsrat.
Der grosse Fehler ist halt jeweils, dass man denkt, dass es reicht einen Despoten zu entfernen und dass dann alles automatisch gut wird, so dass man sich keine Gedanken über die Nachkriegsordnung machen muss.
Dieses finanziell billige rein und raus Prinzip funktioniert nicht. Etwas Vernünftiges kostet halt Zeit, Geld und Leben.


1x zitiertmelden

Bürgerkrieg im Irak

09.07.2016 um 16:42
Zitat von GlünggiGlünggi schrieb:Etwas Vernünftiges kostet halt Zeit, Geld und Leben.
das zweite interessiert zwar einige aber beim Letzten kümmert es doch gar keinen, besonders sichtbar am Irak, da kann man doch die Zivilenopfer nicht mal mehr zählen.


melden

Bürgerkrieg im Irak

09.07.2016 um 16:43
Obama: Libyen war mein größter Fehler
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/eingestaendnis-des-praesidenten-obama-libyen-war-mein-groesster-fehler-14172815.html
Obama ist ein Agent Putins?


Anzeige

melden