Euer Verhältnis zum Kommunismus
01.02.2014 um 15:23Anzeige
und wenn Du schon Wikipedia zitierst, dann doch bitte auch vollständig:Lieber Aberdeen...in der Quelle steht so Einiges über Brechts Verhältnis zur SED und der DDR-Ideologie - was ich zur Unterstreichung meiner Aussage hätte heranziehen können. Ich beließ es bei diesem einen Zitat, weil es meiner Meinung nach am aussagekräftigsten beweist, was für ein gestörtes Verhältnis dieser Mann zu Politik und Ethik hatte.
Das liest sich ja jetzt auch nicht unbedingt nach "glühender" Bewunderung.Dann zitiere ich mal weiter aus Wikipedia:
Na, so wie Du es formulierst hört sich das ja richtig großzügig an, von den Engländern. Aber ganz so freiwillig war das wohl nicht. Und klar hat sich das System ruiniert, aber es war auch kein kommunistischer Staat.Nein, für "großzügig" halte ich das nicht - ich stehe dem Konzept von Kolonien sehr ablehnend gegenüber. Nichts desto trotz stand England aber zu diesem Zeitpunkt nicht unter Druck diese Kolonie aufzugeben - schon garnicht, wenn ein kommunistischer Diktator für die Machtübernahme bereits in den Startlöchern stand. Und unter diesen Bedingungen hätte ein westlicher Staat eben anders gehandelt, wie es uns die rote Verschwörungstheorie weiß machen möchte, der zur Folge es nur deswegen keinen funktionierenden Kommunismus gäbe, weil die bösen westlichen Nationen den Kommunismus sofort angreifen und sabotieren. Diese VT ist einfach Blödsinn und soll vertuschen, daß ALLE roten Regime jedes Mal furchtbar an sich selbst scheiterten!
nichts gegen wettkampf. ich halte ihn selbst für gut und wertvoll, aber nicht auf dieser existenziellen ebene -arbeit und einkommen-, sonst artet er halt in existenzkapf aus, und das gilt es doch schliesslich als gemeinschaft zu vermeiden, denn schliesslich haben wir sie nur dafür geschaffen.. um jedem individuum das leben ein stückweit leichter zu machenDas Geheimnis liegt in der Balance! Allerdings unternimmt der Kommunismus keinen Versuch diese Balance zu erreichen...er will die bedingungslose Herrschaft der Ehrgeizlosen.
soso, in den letzten 70 jahren herrscht frieden im europäischen kernland, und die infrastruktur entwickelte sich so rasant, wie noch nie in der geschichte dieser gegend.. wie passt das mit deiner aussage also zusammen?Du hast den Begriff des Konfliktes nicht verstanden. Ich habe sehr bewusst von "Konflikt" und nicht von "Krieg" gesprochen. Selbst wenn ich jetzt aus Rücksicht auf deine Bildungslücken bei europäischer Geschichte den kalten Krieg ausklammere, blieben da weiterhin die ganz selbstverständlichen Konflikte...etwa dem Ziel wirtschaftlich international wettbewerbsfähig zu bleiben, wozu eine gute Infrastruktur notwendig ist.
ich schätze selbst durchaus den grundgedanken des wettbewerbs, der herausvorderung und des vergleichs, aber nicht immer und nicht überall. wir sprechen hier von ernsten existenziellen dingen, die menschen weltweit schon zur verzweiflung brachten, weil sie ihre töpfen zum kochen nicht voll bekamen, weil ihre kinder keine ausreichende medizin bekamen und starbenDie Probleme, die du hier aufzählst, sind aber nicht das Produkt des grundsätzlichen Wettkampfgedankens...sondern das Ergebnis einer GLOBALISIERTEN Wirtschaft. Seit es notwendig ist mit irgendwelchen skrupellosen 3. Welt-Ländern zu konkurrieren um selber wettbewerbsfähig zu bleiben, fällt weltweit der Wohlstand der Arbeiter, auf deren Rücken dieser Preiskampf ausgeführt wird. Das ausgerechnet in kommunistischen Ländern (wie China) die Arbeiter mit am Meisten unter diesen Entwicklungen leiden, erwähnte ich bereits. Und soweit ich mich erinnere sind es die Kommies, die eine solche Globalisierung voran bringen wollen...weil ihr Kommunismus (ebenso wie der Kapitalismus) erst dann sein volles Potenzial erbringen kann, wenn es keine Grenzen mehr gibt. Und schließlich sind die Völker mit ihren bunten kulturellen Identitäten ja eh nur eine Einbildung der Konservativen! ;o)
weil einige wenige die gemeinsam erwitschafteten güter teuer verkauften, und den ertrag nicht teilen wollten, mit der begründung sie seien schliesslich die besitzer der produktionsmittel, also !gehöre! ihnen auch der ertrag. furchtbare zustände mein lieber, die erst durch organisation der arbeiter und das lange und gesellschaftsausbremsende verhandeln zwischen arbeitgeber und arbeitgeber in den griff bekommen wurden.Sie teilen den Ertrag sehr wohl - nämlich in Form eines Gehaltes für die Arbeiter! "Gehöre ihnen auch der Ertrag" - damit legst du im Kontext deiner Kritik die Behauptung auf den Tisch, daß die "Besitzer der Produktionsmittel" überhaupt keinen Anspruch auf das Produkt (bzw. den Profit) hätten. Im Prinzip funktioniert deine Ökonomie also ungefähr so:
herzlichen glückwunsch zu deiner begabung, aber zum klugscheissen gehört halt immer noch etwas kluges dazu, nicht nur scheisse ;) ok, sorry. aber bei dieser vorlage.. :)Nach gerade mal einem halben Tag ist dir wirklich eine so originelle Antwort eingefallen? ...Das hast du gut gemacht! :oD
aberdeen schrieb:Vielleicht. Aber ich bin mir auch ziemlich sicher, dass man in der DDR in einem bestimmten Sinne mehr Würde hatte, als bei uns ein Hartz IV-Empfänger. Aber was weiß ich schon...Weil die vielen Mauertote ein würdevolles Begräbnis bekamen?
aberdeen schrieb:Da haben "die Linken" eben einen blinden Fleck; aber den haben die "Bürgerlichen" eben auch.Weil es zum Glück nicht sehr viele kommunistische Regime gab und diese meistens sehr machtlos waren. Wenn Nordkorea über eine starke Armee und Wirtschaftliche Macht verfügte, hätten die längst den 3. Weltkrieg entfacht! Die UdSSR hielt sich nur wegen dem Gleichgewicht mit der USA und der sensibilisierten westlichen Welt zurück...wenn die der einzige Boxer im Ring gewesen wären, hätte die sich verhalten wie 1939 gegenüber Polen.
Wenn man beim Aufrechnen ist, haben die sogenannten demokratischen Systeme sicherlich mehr Menschen um die Ecke gebracht, als die sogenannten sozialistischen Systeme.
_Themis_ schrieb: Damit hat man sich jahrleang einen Beamtenapparat in einer unglaublichen Anzahl gegönnt zu fürstlichen Gehältern und die Rentner und Pensionäre hat man ebenfalls mit Zahlungen verwöhnt, die jeder Realität spotten.So einen unglaublichen Beamtenluxus durfte ich auch mal sehen:
kakaobart schrieb:Weil die vielen Mauertote ein würdevolles Begräbnis bekamen?Neee, weil man sich in der DDR nicht bei der ARGE demütigen lassen musste.
aberdeen schrieb:Neee, weil man sich in der DDR nicht bei der ARGE demütigen lassen musste.Die DDR hatte dafür die "tollen" Jugendwerkhöfe, wo Jugendliche, die nicht im sozialistischen Sinne spuren wollten, auf Linie gebracht wurden. War etwas ganz besonders tolles....
nicht bei der ARGE demütigen lassen musste.Diesen "Vergleich" muss man echt wirklich auf sich wirken lassen ...
Die DDR hatte dafür die "tollen" Jugendwerkhöfe, wo Jugendliche, die nicht im sozialistischen Sinne spuren wollten, auf Linie gebracht wurden. War etwas ganz besonders tolles....
kakaobart schrieb:Nene - die Kommunisten müssen sich dem Vorwurf stellen eine besonders blutige Ideologie zu gloryfizieren. Auch wenn sie das aus nachvollziehbaren Gründen stets leugnen oder relativieren werden.Im Kapitalismus werden die Menschen ganz ideologiefrei umgebracht,falls nicht durch Waffengewalt werden sie mittels Landgrabbing respektive Vertreibung ins Jenseits befördert.Kommunismusfrei gibts trotzdem die schönsten Kriege,mit Privatarmeen,Söldnern und blutdiamanten oder coltanfinanzierten Guerilleros.Und die schönsten Mauern bauen noch immer die kapitalistischen Amis
_Themis_ schrieb:Oder ist die Bank Schuld, die es wagte meinen Kreditantrag stattzugeben?Obwohl sie ganz genau über deine Bonität Bescheid weiss und du nichts in der Pipeline hast,sie gibt dir trotzdem noch ne Milliarde,weil sie weiss das alle super von den Zinsen leben können.Ein schuldenfreier Staat,nach neoliberalen Denkmuster der erstrebenswerteste Zustand,aber ich sag dir,da läuft nix mehr,und wenn es läuft ist es privatisiert,aber das kann sich dann kaum noch einer leisten und der Service ist unter aller Kanone
aberdeen schrieb: weil man sich in der DDR nicht bei der ARGE demütigen lassen musste.dann muss man diesem mal beibringen was echte Demütigungen sind. Wird nur gerne von den Ostalgiefreunden verdrängt
Warhead schrieb:Obwohl sie ganz genau über deine Bonität Bescheid weiss und du nichts in der Pipeline hast,sie gibt dir trotzdem noch ne Milliarde,weil sie weiss das alle super von den Zinsen leben können.Ein schuldenfreier Staat,nach neoliberalen Denkmuster der erstrebenswerteste Zustand,aber ich sag dir,da läuft nix mehr,und wenn es läuft ist es privatisiert,aber das kann sich dann kaum noch einer leisten und der Service ist unter aller KanoneDas Problem ist, dass die Träumer- und Spinnerfraktion ja den Eintritt von Griechenland in die Eurozone vehemment forciert hat, weil es ihnen ja "zustand". Warnunge, die bereits auf die Betrügereien in den Bilanzen hingewiesne haben, wurden als Idiotie abgetan.
Warhead schrieb:Und die schönsten Mauern bauen noch immer die kapitalistischen AmisAber nicht zur Unterbindung einer Massenflucht nach Mexiko.
_Themis_ schrieb:Das es da auch unsinnige Entscheidungen gibt, das steht außer Frage aber gezielte Demütigungen gegen die Bedürfigen kann ich nicht feststellenJa. Ist gut. Zurück zum Thema des Threads.
aberdeen schrieb:Neee, weil man sich in der DDR nicht bei der ARGE demütigen lassen musste.Oh, was ein Luxus für die Bewohner eines Staates mit Selbstschussanlagen an den Grenzen. Man beneidet die vielen Toten fast schon ein wenig...
Wenn jemand schreibtJa und dann bringt man die Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel und Freistatt
Aberdeen schrieb:
weil man sich in der DDR nicht bei der ARGE demütigen lassen musste.
dann muss man diesem mal beibringen was echte Demütigungen sind. Wird nur gerne von den Ostalgiefreunden verdrängt