Euer Verhältnis zum Kommunismus

@aberdeen

So verkehrt ist die Frage gar nicht, auch wenn die Antwort stark von der tatsächlichen Wohngenossenschaft abhängt. Die Grundidee ist doch aber einfach und gar nicht so verkehrt:
Viele Leute geben Eigenkapital in eine Genossenschaft und erwerben damit gemeinsam Immobilien, die sich auch bewohnen und verwalten. Von Ausbeutung sehe ich da erst einmal noch nichts.

Passt einem die konkrete Ausgestaltung einer vorhandenen Genossenschaft nicht, steht doch wenig im Weg mit gleichgesinnten selber eine zu gründen, oder?

@Rho-ny-theta
es gibt zb. in spanien aus der momentanen not geboren tatsächlich leute die sich auf diese weise behlefen, und sich so aus dem strudel des arbeitsmarktes losreisen. find ich vorbildlich, und wird sicher auch als beispiel dienen, wenn mal wieder ne zeit kommen sollte, wo grosse teile der bevölkerung nichts mehr zu beissen bekommen

@aberdeen
Selbstverständlich ist die Frage ernst gemeint, denn ich kenne kaum Wohnungen in die ständig so viel investiert wird wie bei genossenschaftlichen Wohungsbau. Alle Überschüsse (von Gewinnen darf man da ja nicht reden) fließen zurück in die Immobilien. Die Wohungen sind stets auf aktuellem Stand und die Mieten äußerst morderat.
Oder nehmen wir als Beispiel meine Hausbank: Die Sparda; gleichfalls genossenschaftlich. Einmaliger Genossenschaftsanteil reicht und dann sind nie mehr Gebühren fällig. Der Vorstand wird aus Mitgliedern (Kunden) gewählt und die Investitionen sind nie sozial unverträglich.
Also ebenfalls ein Erfolgsmodell.

@rockandroll
Es gibt auch in den USA erfolgreich operierende Genossenschaftsbetriebe:

Wikipedia: Alvarado Street Bakery

Alvarado is organized as a worker cooperative and each employee receives one share in the cooperative. The shares grant each employees an equal vote on business matters, including employee benefits, salaries and the reinvestment of profits.[2] As of 2009, more than half of the employees had been with the company for over 15 years and the average worker earned between $65,000 and $70,000 a year.[2]

@_Themis_
Und wo kommen die Überschüsse her?

@Rho-ny-theta
sieh an. alles machbar. wer hätte das gedacht

@aberdeen

Aus der Produktivität der Genossenschaftsmitglieder?

@Rho-ny-theta
Bei einer Wohnungsbaugenossenschaft? Was proudzieren die denn?

@aberdeen

Aus den Rücklagen die gebildet werden müssen, da man stets die Wohnungen auf gutem Stand halten will und sie nicht verkommen lassen mag.
Die Rücklagen sind eine Art Ansparung für Sanierung und energetische Verbesserungen. Alles in kleinen Schritten aber steter Tropfen....

@aberdeen

Ich rede hier nicht von Wohnungsbaugenossenschaften. Wobei, gerüchteweise produzieren die Wohnungen, wo vorher keine waren. Mir ist klar, dass jetzt kommt, dass der Mehrwert einer Wohnung nur über die Ausbeutung der Bauarbeiter geschaffen werden kann...

@Rho-ny-theta

Rho-ny-theta schrieb:Wobei, gerüchteweise produzieren die Wohnungen, wo vorher keine waren.

LOL

@aberdeen

Ohne Rpcklagen geht halt nichts. Man will, wie bei obigen Zitat, neuen Wohnraum schaffen und alten nach besten Wissen und Gewissen erhalten. Das das Geld nicht aus dem All zugeflogen kommt, spart man das durch die kleinen Überschüsse an. Ist eine Art Solidarfond und demnach ganz in deinem Sinne

@_Themis_

Du weichst aus: wie kommen die Rücklagen zustande - und scheinst - ich mag mich irren - den Kern des Kapitalismus gar nicht erfasst zu haben.

@Rho-ny-theta
ce ca. Und ist das etwa falsch gedacht? Die haben womöglich selbst auch Angestellte ... und bei den Immobilien mag es eine Wertsteigerung geben. Da stellt sich doch die Frage, wie wird das im Kapitalismus realisiert?

@_Themis_
@aberdeen


Man kann auch mal die Bäckereigenossenschaft als Beispiel nehmen, die ich oben genannt habe - da darfst du die Ausbeutung lange suchen. Ich muss jetzt eh weg...

@aberdeen

aberdeen schrieb:Du weichst aus: wie kommen die Rücklagen zustande - und scheinst - ich mag mich irren - den Kern des Kapitalismus gar nicht erfasst zu haben.

Werte müssen immer erschaffen werden, ganz unabhängig von der Wirtschafts- oder Gesellschaftsform. Im Kommunismus ebenfalls wie im Kapitalismus denn von alleine macht sich die Arbeit nicht

@Rho-ny-theta
Nein. Das ist kein Problem. Würde die Genossenschaft, auch die Bäckerei eben, den erwirtschafteten Mehrwert sofort an ihre Angestellten weiter geben, sie also nicht ausbeuten, wären sie schneller pleite, als sie schauen können. Das liegt am Akkumulationszwang im Kapitalismus. Da gibt es systemimmanent keinen Weg raus.

schön find ich, dass es das beispiel gibt, und keiner im gulak sitzen muss deswegen. ;)

_Themis_ schrieb:Werte müssen immer erschaffen werden, ganz unabhängig von der Wirtschafts- oder Gesellschaftsform. Im Kommunismus ebenfalls wie im Kapitalismus denn von alleine macht sich die Arbeit nicht

Und im Kapitalismus geht das nur über Ausbeutung.

@rockandroll

rockandroll schrieb:schön find ich, dass es das beispiel gibt, und keiner im gulak sitzen muss deswegen. ;)

Ja, der Kapitalismus hat keine Probleme mit alternativen Formen. Aber im Kommunismus sieht es mit der Toleranz gegenüber Wirtschaftsalternativen dann eher mau aus. Auch so ein grundlegender Unterschied.

aberdeen schrieb:Und im Kapitalismus geht das nur über Ausbeutung.

Du bist viel zu sehr darauf fixiert alles immer als Ausbeutung anzusehen. Das hat ja schon krankhafte Züge

_Themis_ schrieb:Ja, der Kapitalismus hat keine Probleme mit alternativen Formen. Aber im Kommunismus sieht es mit der Toleranz gegenüber Wirtschaftsalternativen dann eher mau aus. Auch so ein grundlegender Unterschied.

diese unternehmensform ist kommunismus nach "eurer" definition

furchtbar wenn die leute nicht mal ihre eigenen kampfbegriffe auseinander halten können

@_Themis_
Neee, nur wenn man anfängt über Kommunismus zu diskutieren, sollte man sich auch ein wenig auskennen. Sonst wird das nichts. Das verrät schon Deine implizite Gleichsetzung der Ostblockstaaten mit Kommunismus. Und Deine Replik bezüglich der Misshandlungen in den Jugendheimen in der BRD fand ich zynisch.