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Euer Verhältnis zum Kommunismus

5.517 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kommunismus, Sozialismus, Gesellschaftsform ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 00:11
Es gibt nunmal Menschen die können ihre Gier und ihren Egoismus kontrollieren und andere können es nicht und sehen sich dadurch in ihrer Freiheit eingeschränk, was ist daran schwer zu verstehen oder falsch ??

Deswegen bin ich für eine Koexisten beider Systeme. Ich will weder alle Menschen in das eine oder das andere System zwingen.

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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 00:15
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Denn ich unterstütze nicht die Sichtweise das Kommunismus nur mit völliger Gleichschaltung funktioniert, im Gegenteil er bedarf größtmöglicher Vielfalt und Individualität, wenn man die Bedürfnisse der Menschen versteht, dann versteht man auch das Bedürfnisse sich nie gern in eine Uniform pressen. Darum bin ich auch kein Freund des staatlichen Kommunismus, sondern ein Freund des liberalen, demokratischen Kommunismus (der leider bis heute nirgends auf dieser Welt zu finden ist) .
Mit der Geschichte des Spanischen Anarchismus bzw. Anarchosyndikalismus bist du vertraut? Den nannten sie selbst auch gerne immer wieder "comunismo libertario", also libertärer oder freiheitlicher Kommunismus. Es ist also nicht so, als hätte der nicht-stalinistische, nicht-planwirtschaftliche und staatenfreie Kommunismus keine geschichtlichen Beispiele jenseits von Kleinstprojekten, und das Beispiel ist auch ganz passabel mit etwa 3 Millionen Menschen allein im anarchistischen Katalonien. Ein soziales Experiment, welches leider zu kurz gedauert hat, aber nicht an sich selbst (wie der Staatssozialismus im Ostblock) gescheitert ist, sondern an äußerer Gewaltanwandung (Francos Faschisten).

Von Marx sollte man sich abgesehen von seiner Kapitalismuskritik (die absolut hervorragend ist und bleibt) verabschieden, vielleicht sollte man auch das Wort "Kommunismus" nicht mehr so leichtfertig in den Mund nehmen, weil es eben gewisse geschichtliche Assoziationen herbeiruft. Vielleicht sollte man erstmal von einer "solidarischen Wirtschaftsform" reden, um Scheinargumenten des anderen Lagers konsequent aus dem Weg zu gehen. Ich bin es Leid mir die ganzen Stalingeschichten anzuhören.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 00:26
Und die ganzen Scheinargumente von wegen "menschlicher Natur" bin ich auch leid. Als gäbe es nur eine menschliche Natur. Das ganze Gerede von wegen der Mensch sei von Natur aus ein egoistisches Wesen sieht mir stark nach einer selbsterfüllenden Prophezeiung aus in einer Gesellschaft wo Konkurrenzdenken stark in Erziehung, Bildungswesen und Wirtschaft verwoben ist.

Aber das Gerede vergisst wie anpassungsfähig der Mensch ist, und diese Anpassungsfähigkeit war sein komparativer Vorteil in der Evolution. Auch wird vergessen, dass es seit Anbeginn der menschlichen Existenz immer kollektive Strukturen gegeben hat, Stammesgesellschaften, Gilden, Zünfte und die Dorfmark. Kropotkin hat mit "Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt" ein interessantes Werk darüber geschrieben und analysiert solche Strukturen an zahlreichen Fallbeispielen, eines fand ich besonders interessant. In der Stammesgesellschaft der Aleuten, die entlang der Beringstraße und heute noch in Kamchatka und Alaska leben, gab es unter den Fischern lange die Tradition, einem gierigen Fischer der sich bei der Verteilung der Beute zu viel nahm einfach die gesamte Beute zu überlassen und dem Rest nichts. Einfach um ihn zu beschämen. Man fragt sich, ob in der Marktwirtschaft die Akteure noch so etwas wie Schamgefühl kennen.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 00:34
@kulam
Ja Anarchosyndikalismus kenn ich im Ansatz, kann deinen Beitrag nur unterstreichen, ich finde es bedauerlich das diese Bewegung in Spanien durch Franco und den "Franquismus" erstickt wurde.

Auch im Bezug auf Marx und dem Begriff des Kommunismus selbst geb ich dir recht. Leider führt das immer zu Missverständnissen und man verfällt in ständige Rechtfertigungen, man verliert dabei immer Zeit und Nerven...

Habe schon bei deinen letzten Beiträgen einen sehr rationalen Charakter herausgelesen und finde es wichtig dieses Thema so nüchtern wie möglich zu betrachten.

Solidarischen Wirtschaft, eine menschliche, soziale Form der Wirtschaft mit einem liberalen Wesen, das würde vielleicht wirklich die zeitgemäßere und auch annehmbarere Begrifflichkeit sind die notwendig ist. Schließlich geht es ja um eine anstrebbare Zukunft in der es schlicht und einfach keine soziale Ungerechtigkeit mehr geben sollte, so das man irgendwann in der Zukunft auf unsere Zeit zurückblickt und sich fragt warum wir mal solche gesellschaftlichen Probleme hatte, so wie wenn wir ins Mittelalter zurück blicken, das Leben ist ein endloser Lernprozess.

Danke für diesen konstruktiven Beitrag kulam :)


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 00:41
Und die ganzen Scheinargumente von wegen "menschlicher Natur" bin ich auch leid. Als gäbe es nur eine menschliche Natur. Das ganze Gerede von wegen der Mensch sei von Natur aus ein egoistisches Wesen sieht mir stark nach einer selbsterfüllenden Prophezeiung aus in einer Gesellschaft wo Konkurrenzdenken stark in Erziehung, Bildungswesen und Wirtschaft verwoben ist.

Aber das Gerede vergisst wie anpassungsfähig der Mensch ist, und diese Anpassungsfähigkeit war sein komparativer Vorteil in der Evolution.
Auch hier kann ich dir nur zustimmen! Solche Beiträge hier zu lesen tut richtig gut, da sie etwas zeigen was hier selten zu lesen ist, Vernunft und eine sehr rationale Einschätzung im Bezug auf komplexe Themen die für einige wie ein rotes Tuch erscheinen :)

Ich sag ja es ist ein ständiger Lernprozess.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 00:51
@cRAwler23

Danke dir. Eben, am Ende der Geschichte, wie Fukuyama und andere es nach dem Ende das Staatssozialismus behauptet haben, sind wir nicht. Menschliches Dasein ist ein dynamischer Prozess und das sollte auch unsere Wirtschaftsform reflektieren, nicht statisch wie die Planwirtschaft, aber auch nicht desaströs und sozial ungerecht wie der periodische Krisenkapitalismus.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 00:51
Normales Verhalten bolschewistischer Apologeten. "Mimimi, das war kein echter Kommunismus".
Mit der gleichen Logik könnte ich beharrlich Leuten eintrichtern, Hitlerismus sei gar kein echter NS und der wahre NS sei Liebe und Frieden...


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 00:57
@cRAwler23

Das scheint mir doch fast eine interessante Diskussion zu werden. ;)
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Ja ich bin mir der utopischen Vision des Kommunismus bewusst, die Utopie scheitert bis heute am Kampf mit dem Ego der Menschen. Doch diesen Faktor muss man bei dem Thema berücksichtigen ich will diesen Fakt auch nicht ignorieren. Denn ich unterstütze nicht die Sichtweise das Kommunismus nur mit völliger Gleichschaltung funktioniert, im Gegenteil er bedarf größtmöglicher Vielfalt und Individualität, wenn man die Bedürfnisse der Menschen versteht, dann versteht man auch das Bedürfnisse sich nie gern in eine Uniform pressen. Darum bin ich auch kein Freund des staatlichen Kommunismus, sondern ein Freund des liberalen, demokratischen Kommunismus (der leider bis heute nirgends auf dieser Welt zu finden ist) .
"Ego" ist wohl eine unnötig abwertende Bezeichnung für die natürliche und keineswegs grundsätzlich zu verachtende Suche des Menschen nach dem eigenen Vorteil. Ansonsten hege ich nur Zweifel, dass ein demokratischer Kommunismus existieren kann, aber dazu kommen wir ja noch.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Man braucht kompetente Chefs, die einen innovativen Geist besitzen, doch noch wichtiger sind Chefs die eine soziale Komponente vertreten und die Leistung ihres Teams völlig objektiv betrachten und einschätzen. Ich sehe da diesen Chef im Ernstfall als Richter in einem Geschworenengericht, deren Urteil kann in dem Fall nicht über dem Urteil der geschworenen (angestellten) stehen. Doch er trifft gemeinsam mit seinen Arbeitern große Entscheidungen. Da gibt es schon einige genossenschaftliche Betriebe die das erfolgreich umgesetzt haben. Das ist keine Frage vom Können, sondern vom Wollen :)
die Kernaussage "Gute Chefs sind gut für alle Beteiligten" ist eindeutig richtig, solche Chefs sind in jedem Wirtschafts-oder Sozialsystem nützlich. Trotzdme produzierst du hier künstlich einen Klassenunterschied, indem überhaupt höherrangige menschen eingesetzt werden. Das genossenschaftliche System kann doch auch rein demokratisch funktionieren? Wozu dann dieser dem Kommunismus wiedersprechende obere Rang in der Firma?
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Darum ist in einem liberalen Kommunismus kein Widerspruch wenn es um Individualität und individuelle Bedürfnisse geht. Doch ein gewisser gesellschaftlicher „Zwang“ wird schon nötig, übermäßiger Konsum einzelner MUSS in dieser Form des Kommunismus unterbunden werden, doch das heißt nicht völliger Verzicht auf gewissen Luxus und Wohlstand.

Man muss es so sehen, vieles wird in einer solchen Form des Kommunismus schlicht überflüssig, darum muss es da keinen Zwang geben, man wird sich einfach denken „wozu brauch ich diese Auswahl“. Man braucht eben nicht 1000ende Sorten von ein und dem selben Produkt. Diese verschwenderische Konsumstruktur wird dem Menschen und der Natur zum Verhängnis.
Dann brauchst du den Zwang nicht in Anführungszeichen setzen, so etwas ist eigentlich nur mit staatlicher Repression denkbar. Die 1000 Sorten sind ein Produkt des Wettbewerbs, der die Wurzel des menschlichen Fortschritts ist. Da unser aktuelles System meiner Meinung nach deutlich zum Staatssozialismus hin tendiert, bitte ich dich im Vorhinein, auf entsprechende Kritik zu verzichten.^^ Eine Verschwendung gibt es aber nicht; wo bitte wird denn ein Rohstoff per se verschwendet? Die Menschen haben die die freie Entscheidung, was sie kaufen und was sie dadurch bewirken. Als Beispiel: Sie entscheiden sich für eine umfassende Zerstörung der Natur in vielerlei Hinsicht. Das ist nicht schön, aber eine freie Entscheidung einer Mehrheit, die keinesfalls "verboten" werden sollte. Wer die Menschen an die Hand nimmt, beherrscht sie und nimmt ihnen Freiheit und Verantwortung.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Doch was ist denn daran "liberal"? Nun da jeder Mensch recht gleiche Grundbedürfnisse hat, so hat er doch ganz persönliche, in einem (von mir gewünschten) Kommunismus werden solche Bedürfnisse berücksichtigt und dienen sogar auch einem wirtschaftlichen Kreislauf, eine art Eigenleben im Kommunismus der nötig ist, damit die Menschen sich eben nicht gleichgeschaltet fühlen. Für die Grundbedürfnisse gibt es die große, kommunistische Maschine, für die kleinen individuellen gibt es eine separate. Im Prinzip beginnt die groß kommunistische Geschichte in kleinen Kommunen die sich vernetzen und dafür auch modernste Technik nutzen um eine Bedarfsbörse zu gründen.
Klingt sehr wenig liberal, ehrlich gesagt. Du unterstellst hier jedem Menschen die gleichen Grundbedürfnisse, was wohl auf eine recht enge Deutung des begriffs deinerseits hinausläuft und redest nur von kollektiven Zusammenschlüssen, nicht von der Existenz der Individuen...
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Da muss man wieder philosophisch werden, was ist eigentlich diese Freiheit von der alle sprechen, die Wahl zwischen Berufen und Produkten? Oder die Macht nein sagen zu dürfen ohne die Angst zu haben als Aussteiger des Systems zu gelten? Freiheit seh ich neben der Meinungsfreiheit (die es überall auf der Welt geben sollte) ehr so das man sie sich im Kapitalismus erst verdienen muss (finanzielle Unabhängigkeit von den Eltern, vom Staat usw.), doch frei geboren? Wie sieht es mit der Freiheit in Ländern aus aus denen der kapitalistische, hungrige Westen seine Rohstoffe bezieht?

Eigentum, im Sinne der Grundbedürfnisse ja! Eigentum im Sinne von abgehobenen Luxus, nein!
Freiheit ist eine ganze Menge; im Zusammenhang mit dieser Diskussion will ich mal die drei Schlagwörter Verantwortung, Entscheidungsfreiheit und Individualität als zentrale Aspekte meines Freiheitsbegriffs verwenden. Also ja, natürlich muss ich meinen Beruf wählen können, wogegen ein Arbeitgeber entscheidet ob er dann auch mich einstellt. Wenn ich Lust auf diesen unsäglichen Bubble-Tea habe, muss ich ihn kaufen können. In einem Aspekt hast du hier recht: Wenn ich von Bubble-Tea nichts weiß, entwickle ich kaum ein Bedürfnis danach. ABER: Das ebnet den Weg für umfangreiche Denkverbote, um die kommunistische Utopie auch ja festzuhalten und führt weit von der Freiheit weg.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Das ist falsch, denn wie schon erwähnt, Kapitalismus und Faschismus dient eindeutig den oberen Schichten, der Leistungsdruck ist in diesen beiden Systemen immer auch der Druck von oben nach unten! Der National Sozialismus war eine pervertierte Form vom pseudo- Sozialismus, gerade da gab es eine sehr wohlhabende führende Elite.

Mal ein komischer Vergleich: NS-Deutschland ähnlicher Aufbau wie die UdSSR, China und Nordkorea diese Systeme waren faschistisch in ihren Grundzügen. USA und EU haben die Plutokratie gepachtet, beide Systeme haben wieder durchaus Ähnlichkeit mit dem Faschismus, darum sag ich ja Faschismus hat viele Formen. Der Faschismus hat scheinbar die verheerende Eigenschaft, schönes zu pervertieren, es fing bei den gewissenhaften Urchristen an und endete im Vatikan und der Inquisition…
Du hast einen umfangreichen Faschismus-Begriff, den du vielleicht nochmal detailliert erläutern solltest. Der "offizielle" Begriff Wikipedia: Faschismus gibt wenig her, bezieht sich aber nicht auf die Wirtschaft und auch nur auf Staaten; gerade die kritik am Christentum entzieht sich meinem Verständtnis völlig..die Kriche ist vieles, aber nicht faschistisch.
Nun gibt es im faschismus gerade keinen individuellen Leistungs-sondern einen Anpassungsdruck, ein Sozialistisches Phänomen. Ebenso ist die herrschende Schicht kein Merkmal des Kapitalismus, sondern jeder Form von Staatlichkeit. Somit ist deine Dreieinigkeit Kapitalismus/Faschismus/Nationalimus erstmal nicht haltbar.
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Liberale Einstellungen stehen nicht als Widerspruch zum Kapitalismus aber auch nicht Kommunismus, doch deutlich gegen einen Faschismus! Darum sehe ich als liberaler Mensch gerade die Freiheit des Menschen durch Faschisten in Gefahr, die Systeme pervertieren und auf den Kopf stellen. Gleiches passiert nun auch immer mehr in den goldenen kapitalistischen Systemen!
Dito - nur sind diese Systeme nicht kapitalistisch, sondern grundsozialistisch orientiert. Als echter Liberaler muss du aber die Möglichkeit des Sündenfalls per Merheitsmeinung akzeptieren.


I
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:ch liebe, liberale Menschen, doch auch als liberaler Mensch muss man die Einsicht haben, das ein antisozialer Turbokapitalismus mehr einem Faschismus gleicht als das ein wirklich 100%iger Kommunismus eine Gleichschaltung der Menschheit fordert. Der Kommunismus will die Bedürfnisse der Menschheit befriedigen, doch Entscheidungsfreiheit zu haben ist ein Grundbedürfnis.
Wo siehts du einen antisozialen Turbokapitalismus? Bitte nicht hier, in einem Staat, der sich für seine Sozialsysteme ruiniert hat....
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Das einzige was der Mensch lernen muss, ist Bescheidenheit, die Fähigkeit sich nicht von seinem Ego kontrollieren zu lassen (als wäre es ein innerer Diktator) und auch die Fähigkeit nein sagen zu können und zu dürfen. Ich glaube dann würde dieses kommunistische "Utopia" möglich werden. Doch als Realist weiß ich das man mit dieser Hoffnung ständig enttäuscht wird. Leider lebe ich recht angepasst an den Kapitalismus, doch ich bin selbst sehr bescheiden und das völlig ohne Zwang, meine Gier liegt nicht im Materialismus, ich kenne viele Menschen die eine geringe Gier haben und vom Wesen recht bescheiden sind ;)
Besitzstreben ist keine Gier! Du hoffst vermutlich genau wie ich auf den selbstverantwortlichen, triebfreien Menschen, der sich selbständig für dein System entscheidet. klar, dass das enttäuscht wird, aber wie dir sicherlich auffällt, kannst du deine Idee für dich weitgehen verwirklichen. Diese Freiheit der internen Ablehnung des System ist die größte Errungenschaft der westlichen Staaten. In deinem System wäre sie nicht mehr gegeben....
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Sorry für viel Text aber ich hoffe man ließt es dennoch :)
Btw. ich mag es auch mit Menschen zu reden/schreiben die eine völlig andere Vorstellung und Meinung haben als ich selbst, solange sie vernünftig sind und auch meine Meinung tolerieren, der Mensch kann gerade durch Gegensätze vieles lernen. Man kann sogar Gemeinsamkeiten finden wo man sie am wenigsten erwartet.
Gerne doch. Gemeinsamkeiten gibt es ja, trotz unterschiedlicher Vorstellungen vom Liberalismus, so einige, aber trotzdem nicht zu viele. ;)

"Nur LSD stört die Realitätswahrnehmung mehr als eine Diskussion unter Gleichgesinnten."


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 00:58
@Soldat_Inconnu
Was versteht du eigentlich unter Kommunismus? Les dir doch bitte einmal die beiden Beiträge von Kulam durch, bevor du hier wieder das Motto deines schönen Avatars auslebst "born to kill" ;)


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 00:59
@Soldat_Inconnu

Kleine Geschichtsstunde. Den Bolschewisten war der freiheitliche Kommunismus auch nicht geheuer, deswegen haben sie den Kronstädter Aufstand (der ein linker Aufstand war, links von den Bolschewiken) niedergeschlagen und die anarchokommunistische Machnowschtschina zerschlagen.

Mit Apologetik hat das auch nichts zu tun, hier verharmlost keiner (zumindest ich nicht) die sowjetische Plan(miss-)wirtschaft, für die sich widerum auch keiner hier ausspricht (hoffe ich mal).

Und weiter: von sich selbst behauptet ein kommunistischer Staat zu sein, haben die Sowjets auch nie. Das gilt für die alle ähnlichen Regimes, "Kommunismus" bleibt da weiterhin bloß ein rhetorisches Bekenntnis zu einer zukünftigen Gesellschaftsform in Verfassungen oder Programmen der Parteien des "neuen Typus". Man hatte wohl im Laufe der Jahre wohl auch nicht mehr das Interesse das Versprechen einzulösen, als die Parteibonzen merkten wie gut es sich lebt, wenn man in der Partei ist.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 01:00
Sozialismus & Kommunismus sind fiktive Kampfbegriffe. Eine krankhafte Utopie, ein unerreichbares Ideal, geschickt in Szene gesetzt und manipuliert von den Architekten des weltweiten Gulag.
Die "klassenlose Gesellschaft" ist eine Umschreibung für totale menschliche Leere.

@kulam

Ich kenne die Geschichte des Bolschewismus sehr gut, danke...


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 01:01
Zitat von kulamkulam schrieb:Danke dir. Eben, am Ende der Geschichte, wie Fukuyama und andere es nach dem Ende das Staatssozialismus behauptet haben, sind wir nicht. Menschliches Dasein ist ein dynamischer Prozess und das sollte auch unsere Wirtschaftsform reflektieren, nicht statisch wie die Planwirtschaft, aber auch nicht desaströs und sozial ungerecht wie der periodische Krisenkapitalismus.
Fukuyama hat die westliche Staatsform als Rahmen genommen, die das Ende der Geschichte darstellt. Er hat nicht gesagt, die Systeme des Westens, die heute vorherrschen, seien das Ende der Geschichte.

Lediglich, dass es sich im Rahmen dessen befindet. Nämlich kapitalistisch und demokratisch.

Da gibt es viel Spielraum. Zum Beispiel ist direkte Demokratie immer noch etwas anderes, als repräsentative Demokratie.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 01:01
Offenbar eher nicht. @Soldat_Inconnu


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 01:03
Ich bin bestens vertraut mit den "Errungenschaften" der Kommunisten, von politischen Morden im Zarenreich über den Holodomor bis zur totalen Vernichtung der russischen Wirtschaft. Ich weiß, was diese "Menschen" meiner hist. Heimat angetan haben.
Deshalb bin ich überzeugter Kapitalist und Libertärer.
Denn es existiert keine wirtschaftsorientiertere, keine habgierigere, keine mehr vom Kapital besessene Ideologie als der klassische Marxismus. Marxismus ist die totale Besessenheit von Wirtschaft, die Verabsolutierung ökonomischer Beziehungen; wirtschaftliches Denken ad absurdum geführt. Kapitalismus andererseits versucht keinesfalls, Gott bewahre, die komplexen sozialen Mechanismen der Geschichte oder die hierarchische Struktur der Gesellschaft mit dem „Kapital“ zu erklären. Dies schweift in den Werken bspw. sowjetischer Politologen und Philosophen ins Lächerliche ab, wenn sie etwa westliche Philosophen wie Kant auf das Aufkommen von Fabriken reduzieren.

Ob offene bolschewistische Revolutionäre oder subversive Kulturterroristen, Feinde der Menschheit sind sie alle!


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 01:05
@Soldat_Inconnu

Und ich sprach von Machnowisten, Anarchisten und Kronstadt, nicht von Marx.

Die Geschichte das Anarchismus zeigt übrigens, dass man überzeugter Kommunist und Libertärer sein kann. ;)


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 01:07
@libertarian

Gegen den demokratischen Spielraum ist auch nichts einzuwenden. Aber in Fukuyamas "Rahmen" bleibt nunmal die kapitalistische Marktwirtschaft und die wird nicht nur von den Kommunisten angefochten.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 01:07
Machno war sicherlich weder Marxist noch Kommunist. "Anarchie ist die Mutter der Ordnung", so seine Losung. Im Grunde genommen war er sowas wie Anarchokapitalist; nicht umsonst wurden seine Truppen "Kulakenkavallerie" genannt. Die Macht der Kleinbetriebe.
Kronstadt war ein Aufstand des Februars gegen den Oktober.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 01:08
@kulam
Kapitalismus, was heißt das für dich?
Ist es verkehrt, wenn Menschen nach Profit handeln und ihr Eigentum selbst verwalten und selbst entscheiden, was sie damit machen? Ist es verkehrt, wenn man sein Eigentum vermehren möchte und es nicht gewaltsam abgenommen haben möchte?

PS: Das, was gerade in der EU läuft, ist kein wahrer Kapitalismus. Oder um genauer zu sein, es ist weit von einer freien Marktwirtschaft entfernt.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 01:11
@libertarian

"PS: Das, was gerade in der EU läuft, ist kein wahrer Kapitalismus. Oder um genauer zu sein, es ist weit von einer freien Marktwirtschaft entfernt."

Völlig richtig. Die EUSSR macht heiter mit bei der Neo-Komintern.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

10.04.2012 um 01:12
In Kronstadt haben sich Sowjets gegen ihre Entmachtung durch die Partei gewandt. An den Forderungen sieht man auch den linkssozialistischen Charakter:
1 Angesichts der Tatsache, dass die gegenwärtigen Sowjets den Willen der Arbeiter und Bauern nicht ausdrücken, sofort neue Wahlen mit geheimer Abstimmung abzuhalten, wobei die vorherige Wahlkampagne volle Agitationsfreiheit unter den Arbeitern und Bauern haben muss.
2 Rede- und Pressefreiheit einzuführen für Arbeiter und Bauern, Anarchisten und links stehende sozialistische Parteien.
3 Versammlungsfreiheit für Arbeitergesellschaften und Bauernorganisationen zu sichern.
4 Eine parteiunabhängige Konferenz der Arbeiter, Soldaten der Roten Armee und Matrosen von Petrograd, Kronstadt und der Petrograder Provinz für nicht später als den 10. März 1921 einzuberufen.
5 Alle politischen Gefangenen der sozialistischen Parteien und alle in Verbindung mit Arbeiter- und Bauernbewegungen eingesperrten Arbeiter, Bauern, Soldaten und Matrosen zu befreien.
6 Eine Kommission zu wählen zur Revision der Fälle der in Gefängnissen Befindlichen.
7 Alle „politotdeli“ (politischen Büros) abzuschaffen, weil keine Partei spezielle Privilegien zur Propagierung ihrer Ideen besitzen oder zu solchen Zwecken finanzielle Regierungshilfe erhalten solle. An deren Stelle sollten erzieherische und kulturelle Kommissionen errichtet werden, lokal gewählt und von der Regierung finanziert.
8 Sofort alle „sagrjaditelnye otrjadi“ (bewaffnete Gruppen der Bolschewiki zur Konfiszierung von Lebensmitteln und anderen Produkten) abzuschaffen.
9 Die Rationen aller Arbeitenden gleichzumachen, mit Ausnahme der in gesundheitsschädlichen Beschäftigungen Tätigen.
10 Die bolschewistischen Kampfabteilungen in allen Zweigen der Armee und die kommunistischen Wachen, die in Werken und Fabriken Dienst tun, abzuschaffen. Sollten solche Wachen oder militärische Abteilungen sich als notwendig herausstellen, seien sie in der Armee aus der Mannschaft heraus zu ernennen und in den Fabriken nach der Wahl der Arbeiter.
11 Den Bauern volle Aktionsfreiheit in Bezug auf ihr Land zu geben, ebenso das Recht, Vieh zu halten, unter der Bedingung, dass sie mit ihren eigenen Mitteln auskommen, das heißt ohne gedungene Arbeitskräfte zu verwenden.
12 Alle Zweige der Armee und ihre Kameraden, die militärischen Kursanti (Kadetten) zu ersuchen, ihren Beschlüssen beizutreten.
13 Berichterstattung der Presse über ihre Beschlüsse in vollem Umfang.
14 Eine Kontrollkommission für Reisende zu ernennen.
15 „Kustar-Produktion“ (individuelle Produktion in kleinem Maßstab) durch individuelle Arbeit zu erlauben.
Und Machno und das Freie Territorium in der Ukraine waren lupenreine Anarchokommunisten.


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