CDU/CSU

sacredheart schrieb:Hätte die SPD einen Kandidaten der einem Schmidt oder Brandt auch nur halbwegs das Wasser reichen könnten, hätte sich die Union auch mehr Mühe gegeben.

Na da könnten sie aber derzeit auch lange suchen.
Das müsste ja jemand vom Format Adenauer, Kohl, von Weizsäcker oder mindestens Merkel sein... ich seh da keinen.
Allein ein Lafontaine 1990 oder Schröder 1998 hätten die heutigen Kandidaten rhetorisch zerpflückt

@abberline

Also wenn ich mir angucke, wie Schmidt zum Ende seines Lebens hin in Talkshows geredet hat, glaube ich nicht, dass er die heutigen anforderungen an politiker erfüllen könnte.

shionoro schrieb:Also wenn ich mir angucke, wie Schmidt zum Ende seines Lebens hin in Talkshows geredet hat, glaube ich nicht, dass er die heutigen anforderungen an politiker erfüllen könnte.

Mit knapp 100 hätte er das wohl kaum gewollt. Einen Kühnert hätte er aber immer noch in der Pfeife geraucht :D

All dieses Kandidatengehype und -gebashe ist ja ganz lustig - immerhin hat Annalena uns ja das langweilige Sommerloch gefüllt - aber uninteressant. Denn noch wird in Deutschland nicht der Kandidat gewählt, sondern die Partei. Ich erinnere mich noch gut, in meiner Schulzeit gab es nicht wenige CDU-Wähler, die immer wieder seufzten "wenn Schmidt in der CDU wäre..." Diese Leute fanden Schmidt gut, aber gewählt haben sie dann doch die CDU.

Ich würde unter allen derzeitigen potentiellen Kandidnten Wagenknecht wählen, auf jeden Fall. Aber die Linke Chaospartei? Kaum.

Und so bleibt es trotz der feuchten Träume einiger weniger hier, die Scholz als den Top-Kanzler schon in Amt und Würden sehen, dass der Kandidat der Partei mit den meisten Stimmen, und das ist aller Voraussicht nach CDU/CSU, wohl Kanzler wird. Das mag sehr bedauerlich sein, schaut man sich diesen an, aber so wird es wohl kommen.

Richtig spannend würde es erst, wenn man ein Vorwahlsystem wie in den USA hätte und die Wähler bestimmen, wer Kandidat der Parteien würde. Aber genau deswegen wird es das nie in Deutschland geben.

Rick_Blaine schrieb:Und so bleibt es trotz der feuchten Träume einiger weniger hier, die Scholz als den Top-Kanzler schon in Amt und Würden sehen, dass der Kandidat der Partei mit den meisten Stimmen, und das ist aller Voraussicht nach CDU/CSU, wohl Kanzler wird. Das mag sehr bedauerlich sein, schaut man sich diesen an, aber so wird es wohl kommen.

Ob wohl jemand, der so eine (im Wortsinn) lachhafte Figur macht, sich solange im Kanzleramt halten kann? Stichwort Misstrauensvotum.

satansschuh schrieb:Ob wohl jemand, der so eine (im Wortsinn) lachhafte Figur macht, sich solange im Kanzleramt halten kann? Stichwort Misstrauensvotum.

Merkel klebt so sehr am Kanzlerstuhl, dass man sie wohl abkratzen werden muss. Wenn der lasche Laschet es sich nicht mit seinen eigenen Leuten irgendwann einmal verscherzt, dann wird er kein Misstrauensvotum fürchten müssen. In Deutschland hat das Kanzleramt immer noch einen grossen Hauch einer Lebenszeitberufung, zumindest scheint es mir so zu sein, dass die Kanzler/innen das selbst so sehen.

Das ist wirklich etwas, was man von den USA lernen könnte: 8 Jahre, dann ist Schluss. Egal ob ein Top-Politiker oder ein Versager.

shionoro schrieb:Also wenn ich mir angucke, wie Schmidt zum Ende seines Lebens hin in Talkshows geredet hat, glaube ich nicht, dass er die heutigen anforderungen an politiker erfüllen könnte.

@shionoro

Absolut richtig mit großem Indianer Ehrenwort.

Ein Helmut Schmidt hätte weder den Humor eines Laschet angesichts von ein paar hundert Toten, noch hätte er die Cum Ex Expertise eines Scholz und aus dem Völkerrecht kam er ja auch nicht.

Wenn Helmut Schmidt sich mit 100 oder 200 Jahren aus einem Wald gemeldet hätte, hätte er immer noch gewusst in welchem Wald er steht.

Und auch an seinem letzten Lebenstag hätte er einen korrekten Lebenslauf verfasst und er hatte es bis zum Schluss nicht nötig seine Bücher abzuschreiben

Ach ja und wenn er hätte promovieren wollen, hätte er nicht 40k Bundesmittel dafür gebraucht, um am Ende doch abzukacken. Schwer vorstellbar.

Und in einer Talkshow hätte er gewusst wie weit Windräder von Orten entfernt sein dürfen wenn wr sich dazu geäußert hätte. Er war nicht bei den Grünen.

@sacredheart

Ja genau, den Klimawandel häte er auch längst beendet, die AfD hätte es nie gegeben und Corona wäre bestenfalls ne kleine Erkältung gewesen! Früher war überhaupt alles besser. :D

kuno

kuno7 schrieb:Ja genau, den Klimawandel häte er auch längst beendet, die AfD hätte es nie gegeben und Corona wäre bestenfalls ne kleine Erkältung gewesen!

@kuno7

Helmut Schmidt wäre jedenfalls nicht so unfassbar dumm gewesen zu glauben, dass man den Klimawandel mit noch mehr Versorgungsposten in noch mehr sinnfreien Ministerien hätte aufhalten können.

Bei der Hamburg Flut hatte er ja auch gehandelt und nicht Beamtenpöstchen geschaffen.

Und im Gegensatz zu aktuellen Kandidaten Darstellern hatte er international ein Standing, um da sinnvolle Vereinbarungen zu treffen.

Eine AFD hätte es deshalb zumindest nicht mit der Zustimmung gegeben, weil ihm ein Merkel 2015 nie passiert wäre, richtig.

Und bestimmt hätte er nicht die Idee gehabt, eine Impfstoffbestellung eine zypriotischen Quotenfrau zu überlassen ohne jede Expertise.

Insofern alles richtig, was Du sagst, nur ohne die Ironie.

Und seine Bücher musste er auch nicht abschreiben, um danach so zu tun als bestünde das eigentliche Problem darin, dass Leute so undankbar sind, das rauszufinden.

sacredheart schrieb:Helmut Schmidt wäre jedenfalls nicht so unfassbar dumm gewesen zu glauben, dass man den Klimawandel mit noch mehr Versorgungsposten in noch mehr sinnfreien Ministerien hätte aufhalten können.

Bei der Hamburg Flut hatte er ja auch gehandelt und nicht Beamtenpöstchen geschaffen.

Na son Quatsch will heute afaik auch keiner.

sacredheart schrieb:Und im Gegensatz zu aktuellen Kandidaten Darstellern hatte er international ein Standing, um da sinnvolle Vereinbarungen zu treffen.

Vielleicht sollte man mit der Beurteilung des internationalen Standings den Verlauf der jeweiligen Karrieren abwarten?

sacredheart schrieb:Eine AFD hätte es deshalb zumindest nicht mit der Zustimmung gegeben, weil ihm ein Merkel 2015 nie passiert wäre, richtig.

Nein, natürlich nich, er wäre auch nie per Misstrauensvotum aus dem Amt geflogen und von jemandem ersetzt worden, den man Birne nannte. :D

Nich falsch verstehen, ich bin auch Fan vom Schmidt und hörte ihm immer gern zu, aber früher war eben leider nich alles besser.

sacredheart schrieb:Und seine Bücher musste er auch nicht abschreiben, um danach so zu tun als bestünde das eigentliche Problem darin, dass Leute so undankbar sind, das rauszufinden.

Tja wer weiß, zu Schmidts Zeiten gabs ja noch keine Plagiatsjäger, wobei das sicher kein Nachteil war.

sacredheart schrieb:Insofern alles richtig, was Du sagst, nur ohne die Ironie.

Glaubst du das wirklich? So viel Naivität hört ich dir ehrlich gesagt nich zugetraut.

kuno

kuno7 schrieb:Na son Quatsch will heute afaik auch keiner.

@kuno7

Was bedeutet denn afaik? Ist das so was wie acab? Kenn ich nicht.

As far as I'm concerned kann es ja nicht bedeuten.

kuno7 schrieb:Nein, natürlich nich, er wäre auch nie per Misstrauensvotum aus dem Amt geflogen und von jemandem ersetzt worden, den man Birne nannte. :D

Aus dem Amt fliegen kann passieren. Daran kleben bleiben und hoffen, man würde mit der kurzzeitigen Aufnahme von 2 Millionen Arabern unser Land nach vorne bringen ist eine andere Hausnummer.

Und diverse Hoppalas im Ausmaß AB hätte der sich auch in den letzten Lebensjahren nie erlaubt. Und der Lebenslauf wurde auch eher nach hinten ergänzt als rückwirkend angepasst. Die aktuelle Version (8.3?) scheint ja zunächst mal zu bleiben.

sacredheart schrieb:Aus dem Amt fliegen kann passieren. Daran kleben bleiben und hoffen, man würde mit der kurzzeitigen Aufnahme von 2 Millionen Arabern unser Land nach vorne bringen ist eine andere Hausnummer.

Aktuell sind 66% mit Merkel zufrieden oder sehr zufrieden, was die beste Plazierung aller aktuellen Politiker is.
Sieht mir eher so aus, als könnte sie locker noch mal gewinnen.

kuno

sacredheart schrieb:Absolut richtig mit großem Indianer Ehrenwort.

Ein Helmut Schmidt hätte weder den Humor eines Laschet angesichts von ein paar hundert Toten, noch hätte er die Cum Ex Expertise eines Scholz und aus dem Völkerrecht kam er ja auch nicht.

Wenn Helmut Schmidt sich mit 100 oder 200 Jahren aus einem Wald gemeldet hätte, hätte er immer noch gewusst in welchem Wald er steht.

Und auch an seinem letzten Lebenstag hätte er einen korrekten Lebenslauf verfasst und er hatte es bis zum Schluss nicht nötig seine Bücher abzuschreiben

Ach ja und wenn er hätte promovieren wollen, hätte er nicht 40k Bundesmittel dafür gebraucht, um am Ende doch abzukacken. Schwer vorstellbar.

Und in einer Talkshow hätte er gewusst wie weit Windräder von Orten entfernt sein dürfen wenn wr sich dazu geäußert hätte. Er war nicht bei den Grünen.

Schmidt hätte in Talkshows oder sonstwo irgendwelche kernigen Aussagen gebracht, für die man heute medial zerfetzt wird und das wärs dann gewesen. Schmidt Schnauze ist heute schlicht nicht mehr gefragt. Gefragt ist heute das, was Merkel macht.
Darum orientieren sich Laschet, baerbock und scholz auch an merkel, damit sind sie gut beraten.

@kuno7

Umd worüber sagt das jetzr was aus? Über Frau Merkel, weil sie jede Konkurrenz im Ansatz erfolgreich weggebissen hat oder über die aktuellen kaum erwähnenswerten Kandidaten oder über eine Bevölkerung die den Satz 'better the devil you know than the devil you dont know' anwenden?

Helmut Schmidt hatte mit über 90 höhere Zustimmungswerte.

Ich glaube auch Merkel könnte noch mal gewinnen und mit mehr Zustimmung als Laschet. Aber nach 16 Jahren halte ich es für einen Wechsel an der Zeit, ganz unabhängig von der Person.

Ich glaube noch nicht mal, dass sie es schlecht machen würde aber es wäre schlecht für die Demokratie.

shionoro schrieb:Darum orientieren sich Laschet, baerbock und scholz auch an merkel, damit sind sie gut beraten.

nein, damit sind sie nicht gut beraten.
Sie verlieren dadurch an eigenem Profil und werden außer mit Patzern und eklatanten Fehlern nicht wahrnommen.

Allerdings merkt man den beiden Herren mMn an, dass sie Angst haben im Wahlkampf irgendeine falsche Äußerung zu machen. Bei LAschet merke ich das ganz besonders.

Baerbock, noch grün hinter den Politohren, strotzt vor Selsbtbewusstsein, kann damit aber ihre Wissenslücken und persönlichen Fehler nicht übertünchen.

@Seidenraupe

Sie gewinnen damit aber wählerstimmen und das ist bei wahlen wichtiger. Mit Politikern wie Schmidt sind wahlen nicht mehr zu gewinnen.

shionoro schrieb:Schmidt hätte in Talkshows oder sonstwo irgendwelche kernigen Aussagen gebracht, für die man heute medial zerfetzt wird und das wärs dann gewesen

@shionoro

Nach talkshows zerfetzt wird man ja eher wenn man da Wissenslücken offenbart, die sprachlos machen. Ich bringe kein Beispiel, weil ich das K Wort nicht mehr bringen möchte.

Das wäre Herrn Schmidt so nie passiert.

shionoro schrieb:Darum orientieren sich Laschet, baerbock und scholz auch an merkel, damit sind sie gut beraten.

Läuft da nicht etwas falsch wenn Du Recht hättest?
Es kann nicht Sinn einer demokratischen Wahl sein, dass alle 3 KK dem gleichen Idol hinterherlaufen.

Aber das ist u.a. ein Grund dafür dass Menschen nicht wählen, wenn Unterschiede wenig sichtbar sind.

kuno7 schrieb:Nein, natürlich nich, er wäre auch nie per Misstrauensvotum aus dem Amt geflogen und von jemandem ersetzt worden, den man Birne nannte. :D

Da konnte er sich bei seinem damaligen Koalitionspartner, der FDP, bedanken. Die Gelben waren schon damals ein Fähnchen im Wind und bis heute unwählbar.

shionoro schrieb:Sie gewinnen damit aber wählerstimmen und das ist bei wahlen wichtiger. Mit Politikern wie Schmidt sind wahlen nicht mehr zu gewinnen.

@shionoro

Da hast Du vollkommen recht. Der Grund ist aber so einfach wie traurig: Helmut Schmidt ist tot. Und wäre er nicht tot, wäre er zu alt und würde ganz sicher auch nicht mehr wollen.

shionoro schrieb:Mit Politikern wie Schmidt sind wahlen nicht mehr zu gewinnen.

Ich bin mir ziemlich sicher das ein Typ wie Schröder mit den gleichen Inhalten (und der Partei dahinter) wie 2005 heute unangefochten auf 1 stehen würde

https://m.bpb.de/lernen/grafstat/grafstat-bundestagswahl-2013/150181/2005-wahlplakate-spd