CDU/CSU

@Frau.N.Zimmer

Das fängt bei Aiwangers "Messer-Zitat" an:

Ich bin überzeugt, Bayern und Deutschland wären sicherer, wenn jeder anständige Mann und jede anständige Frau ein Messer in der Tasche haben dürfte, und wir würden die Schwerkriminellen einsperren. Das wäre der richtige Weg.

Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/jeder-anstandige-sollte-ein-messer-in-der-tasche-haben-durfen-4109476.html

und hört bei seiner Rede auf der Erdinger Demonstration auf:

Jetzt ist der Punkt erreicht, wo endlich die schweigende große Mehrheit dieses Landes sich die Demokratie wieder zurückholen muss.


Quelle: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/bayern-freie-waehler-aiwanger-muenchen-reiter-erding-kritik-1.5948228

Ich bin davon überzeugt, dass Bayern und Deutschland lebenswerter wären, wenn jeder anständige Mann und jede anständige Frau Typen wie Aiwanger ins Gesicht spucken würden und die politisch Verantwortlichen solche politischen Geisterfahrer wie Aiwanger entlassen würden. Das wäre der richtige Weg!

@Frau.N.Zimmer

Ich empfehle dir wärmstens diese Reportage

https://www.ardmediathek.de/video/kontraste/kontraste-vom-07-09-2023/daserste/Y3JpZDovL3JiYl9jMGQwYzRmYi01Y2Q3LTRmOGMtODE2My05NTdmOTlhZTRkYjNfcHVibGljYXRpb24

Frau.N.Zimmer schrieb:Wie auch immer. Diese Narrenstück schadet Aiwanger kein bisschen. Über die Verkommenheit der SPD und Grünen wurde so manchem die Augen geöffnet. Können die eigentlich auch Politik oder hört es beim denunzieren auf?

Na klar, nicht der, der den Mist verzapft hat, ist "verkommen", sondern die, die den Mist aufdecken.
Komisch ist, dass gerade diejenigen, die Aiwanger und den Rest der CSU/CDU Nasen jedesmal verteidigen, wenn die wieder mit irgendeinem Dreck in die Presse gelangen, die ersten sind, die auf andere Parteien mit Eifer einprügeln, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt. Doppelmoral pur.

@SomertonMan
Beim Sehen der Kontraste-Reportage kommt mir der Gedanke: Vielleicht ist Aiwanger in der falschen Koalition?

Die AfD braucht doch dringend einen besseren Charismatiker als Höcke.

brigittsche schrieb:Wer jetzt meint, er müsste sich anonym dazu äußern, dem muss man auch nicht glauben. Entweder man hat das Rückgrat, sich offen zu äußern oder man lässt es.

Vielleicht ist nicht fehlendes Rückgrat der Grund, anonym zu bleiben, sondern dass die Leute keine Lust auf Überraschungsbesuche von Aiwanger-Fanboys haben.

Do-X schrieb:der Merz will quasi (nur) AN (hier Single oder Partnereinkommen???) mit Jahres-Bruttoeinnahmen von/ab 50-70 T €, die er explizit vom ,,Durchschnittsverdiener" abgrenzt, steuerlich entlasten?

Ja klar, auch richtig so. Die anderen drunter zahlen kaum Steuer, die anderen drüber haben trotz höheren Steuern mehr Netto wegen den Beitragsbemessungsgrenzen bzw. die Möglichkeit aus den beschiessenen GKV oder RV auszutreten.

E.Schütze schrieb:sondern dass die Leute keine Lust auf Überraschungsbesuche von Aiwanger-Fanboys haben.

Klar, das kann eine Rolle spielen. Aber auch da gilt wieder: Manchmal muss man eben bestimmte Sachen auch aushalten ODER eben ruhig sein.

Und ich möchte Aiwanger ausdrücklich NICHT verteidigen, aber wer 30 Jahre lang nichts gesagt hat, und vor allem auch nichts als Aiwangers politische Karriere begann (er ist ja nicht erst seit heute in Amt und Würden), nun aber plötzlich anonym damit rüberkommt, dass er es ja immer schon gewusst hat, was für ein schlimmer Nazi das ist, der springt halt auf einen Zug auf und kommt sich ganz wichtig vor wenn er streng geheim mit irgendwelchen Journalisten redet.

Da kann mir keiner erzählen, dass er sich 30 Jahre lang damit gequält hat, mit welchem schlimmen Nazi er damals in der Schule war und jetzt endlich, endlich sich Luft verschafft, selbstverständlich anonym, weil man ja Angst um Frau und Kinder hat.

Das Flugblatt muss besprochen werden, bin mir aber nicht im Klaren( da kein Kinderpsychologe) wie weit so etwas „abfärbt“.
Die Denunzianten verstehe ich nicht, warum jetzt? Warum nicht bei den Koalitionsverhandlungen mit der CSU bei der letzten Wahl? Warum nicht als er Vize geworden ist?

Abahatschi schrieb:Die Denunzianten verstehe ich nicht, warum jetzt? Warum nicht bei den Koalitionsverhandlungen mit der CSU bei der letzten Wahl? Warum nicht als er Vize geworden ist?

Ja, warum eigentlich nicht, wo es doch die viel bessere Gelegenheit gewesen wäre, dem politischen Gegner zu schaden, bevor er überhaupt in Regierungsverantwortung gelangt? Gut, dass du diese Frage aufwirfst.

Vielleicht stimmen ja die ganzen Theorien nicht, die da aufgestellt werden, und besagen, dass es sich um eine gezielte Kampagne von Grünen und SPD handelt. Vielleicht ist ja jemandem erst nach Aiwangers Erdinger Rede und nach seinen Aussagen zur Selbsjustiz, die oben von @Africanus zitiert wurden, aufgefallen, dass es da eine gewisse Kontinuität zu den damaligen Ereignissen an der Schule gibt. Dass sich Herr Aiwanger seit damals eben nicht zum "Menschenfreund" gewandelt hat. Vielleicht hat sich derjenige dann gedacht, dass die Öffentlichkeit von dieser Kontinuität erfahren sollte.

Vielleicht hat ihm Herrn Aiwangers Politik oder Auftreten in den letzten fünf Jahren auch einfach grundsätzlich nicht zugesagt. Wobei...ist doch eigentlich dasselbe.

Wer weiß...

Rasenmayer schrieb:Na klar, nicht der, der den Mist verzapft hat, ist "verkommen", sondern die, die den Mist aufdecken.

36 Jahre später :D NUR darum geht es mir die ganze Zeit. :)

KLar, ein paar Dumme werden das als gute Tat ansehen. :)

brigittsche schrieb:Klar, das kann eine Rolle spielen. Aber auch da gilt wieder: Manchmal muss man eben bestimmte Sachen auch aushalten ODER eben ruhig sein.

Das sagt sich so leicht. Nur lässt du hier leider das Machtgefälle außer acht. Aiwanger hat viele tausende Anhänger hinter sich. Wenn da nur eine Handvoll Fanatiker dabei sind, reicht das schon, um einem das Leben zur Hölle zu machen. Wir haben seit 2015 mehrfach gesehen, wie es Leuten ergeht, die sich gegen den rechten Mob stellen. Das ging von nächtlichen Fackelmärschen zu den Privatwohnungen unliebsamer Politiker bis hin zum Mord an Walter Lübcke. Natürlich kann man "ruhig sein", wenn man um das Wohl seiner Kinder fürcthen muss oder nicht jeden Morgen die Bremsschläuche an seinem Auto kontrollieren will. Nur sind das Zustände, die ich eines demokratischen Rechtsstaats für unwürdig halte. Da sehe ich anonyme Vorwürfe gegen mächtige Politiker als das deutlich kleinere Übel.

brigittsche schrieb:aber wer 30 Jahre lang nichts gesagt hat, und vor allem auch nichts als Aiwangers politische Karriere begann

Zum "Sagen" gehört in solchen Fällen immer mehr als eine Person. Welche Mittel bleiben denn einer Person, die keinen Promistatus genießt, solche Missstände öffentlich zu machen? Eine Anzeige kommt nicht in Frage, da die Flugblatt-Nummer längst verjährt ist. Bleibt also nur der Gang zur Presse. Die Presse muss aber auch anbeißen. Ist das nicht der Fall, verpuffen die Vorwürfe einfach. Vielleicht haben sich ja schon alte Weggefährten von Aiwanger vor Jahren zu Wort gemeldet und es hat ihnen damals nur niemand zugehört?

E.Schütze schrieb:Zum "Sagen" gehört in solchen Fällen immer mehr als eine Person. Welche Mittel bleiben denn einer Person, die keinen Promistatus genießt, solche Missstände öffentlich zu machen?

Journalisten kontaktieren? Den politische Gegner? Man sollte davon ausgehen, dass es Leute sind, die Abitur haben, wenn sie denn mit Aiwanger auf dem Gymnasium waren und daher schon in der Lage sind, einen gangbaren Weg zu finden.

E.Schütze schrieb:Nur sind das Zustände, die ich eines demokratischen Rechtsstaats für unwürdig halte. Da sehe ich anonyme Vorwürfe gegen mächtige Politiker als das deutlich kleinere Übel.

Also, dass jetzt täglich Menschen eines gewaltsamen Todes sterben, weil sie etwas gegen Aiwanger gesagt haben, wäre mir neu. Also da jetzt bitte mal auf dem Teppich bleiben.

E.Schütze schrieb:Vielleicht haben sich ja schon alte Weggefährten von Aiwanger vor Jahren zu Wort gemeldet und es hat ihnen damals nur niemand zugehört?

Das wäre in der Zwischenzeit unter Garantie bereits wieder aufgetaucht. So wie etwa diese Facharbeit, in der das Flugblatt zitiert und besprochen wurde. Dafür ist die Sache zu brisant, als dass solche Ereignisse nicht wieder hervorgeholt werden.

Nein, ich bleibe dabei: Das hat alles ein Geschmäckle, dass man nun auf einen Zug aufspringt und auch mal ein bisschen das Gefühl von Heldentum haben will weil man böse Missstände aufgedeckt hat, natürlich schön bequem anonym, damit man nicht dazu stehen muss.

Frau.N.Zimmer schrieb:36 Jahre später :D NUR darum geht es mir die ganze Zeit

Sehe ich auch so, wenn das auch wirklich der Tatsache entspricht, dass das einer seiner Lehrer war.

Die Frage, die ich mir aber auch stelle, ist, ob es vor 36 einen entscheidenden Quantensprung in der Denkweise dieses Politikers gegeben hätte, wäre er schon damals verpfiffen worden?
Den Lehrer würde ich zumindest disziplinarisch zur Verantwortung ziehen, er hat die Tat vertuscht und im Prinzip so eine Denkweise ihrem Selbstlauf überlassen. An Schulen ein No-Go mMn.

Do-X schrieb:Den Lehrer würde ich zumindest disziplinarisch zur Verantwortung ziehen, er hat die Tat vertuscht und im Prinzip so eine Denkweise ihrem Selbstlauf überlassen. An Schulen ein No-Go mMn.

Die Frage wäre wirklich mal interessant, wie denn damals in der Schule von wem und wie mit der Sache umgegangen wurde. Also ob. z. B. (ist jetzt Spekulation) dieser Lehrer damals eigentlich gerne weitere Schritte eigeleitet hätte und dann aber z. B. von der Schulleitung gebremst wurde, so nach dem Motto: "Nein, das beschädigt den Ruf der Schule wenn das rauskommt, das lassen wir schön in der Schublade verschwinden!"

(Wie gesagt: Ist jetzt rein fiktiv, ich möchte niemandem von den Leuten, die damals damit befasst waren, so etwas unterstellen).

Wobei man da, und das soll jetzt auch keine Verteidigung sein, den DAMALS üblichen Maßstab für solche Fälle anlegen müsste.

brigittsche schrieb:Journalisten kontaktieren?

Du musst meine Beiträge schon vollständig leben. Genau darauf bin ich bereits eingegangen.

brigittsche schrieb:Also, dass jetzt täglich Menschen eines gewaltsamen Todes sterben, weil sie etwas gegen Aiwanger gesagt haben, wäre mir neu.

Bitte keine Strohmänner. Ich habe nicht behauptet, dass so etwas passiert, sondern dass man in der ständigen Angst leben muss, dass so etwas passieren KÖNNTE.

E.Schütze schrieb:sondern dass man in der ständigen Angst leben muss, dass so etwas passieren KÖNNTE.

Nun, wenn sowas doch gar nicht passiert, warum hat man dann Angst davor? Oder würde man dann nicht vielleicht mit ein bisschen Nachdenken darauf kommen, dass die Ängste unberechtigt sind? Da solltest Du Dich schon für eine Variante entscheiden.

E.Schütze schrieb:Genau darauf bin ich bereits eingegangen.

Ich gehe mal davon aus, Du meinst diesen Satz:

E.Schütze schrieb:Welche Mittel bleiben denn einer Person, die keinen Promistatus genießt, solche Missstände öffentlich zu machen? Eine Anzeige kommt nicht in Frage, da die Flugblatt-Nummer längst verjährt ist. Bleibt also nur der Gang zur Presse. Die Presse muss aber auch anbeißen.

Die wird anbeißen, wenn man eben a) etwas Substantielles anzubieten hat und b) auch die richtige Presse kontaktiert. Der Bayernkurier wird wohl eher nichts gegen Aiwanger schreiben, aber wie wäre es z. B. mit der TAZ? (Damit will ich jetzt nichts für oder gegen diese beiden Blätter sagen, es sind nur Beispiele).

Wenn man natürlich nur mit "Ach ja, der hat sich mal auf der Klassenfahrt mit Zahnpasta ein Hitler-Bärtchen angemalt, ich erinnere mich noch genau...." ankommt, dann ist das nun allerdings nicht substantiell, vor allem wenn man eben nicht bereit ist, dazu auch öffentlich zu stehen. Darauf würde sich kein seriöser Journalist einlassen.

Frau.N.Zimmer schrieb:36 Jahre später :D NUR darum geht es mir die ganze Zeit. :)

KLar, ein paar Dumme werden das als gute Tat ansehen. :)

Das ist doch immer wieder mal der Fall, dass Fehltritte erst nach Jahren ans Tageslicht kommen.
Warum gehen manche erst im Erwachsenenalter mit Missbrauchsfällen der Kirche oder gewisser Bands an die Öffentlichkeit?
Alles verkommene Subjekte, die dem Kirchenmann oder Promi nur schaden wollen?

Ich verstehe zu einem gewissen Grad, dass man, wenn man Anhänger einer Religion, einer Band oder im Fall Aiwanger einer Partei ist, erst mal in den Verteidigungsmodus geht. Weil es schon ne Kröte ist, die man als "Fan" oder Anhänger von irgendwas erst mal schlucken muss und erst mal derjenige, der die Anschuldigungen vorbringt, derjenige ist, der das Bild, das man von der Person hat, stört.

Und das sowas vom politischen Gegner aufgenommen wird, ist doch klar. Wenn sowas über Habeck, Hofreiter, oder sonstigen Grünen ans Tageslicht kommen würde, würde die Presse (und hier der Grünen-Thread) brennen.

@Africanus

Diese zwei Aussagen von Aiwanger, die du immer bringst - und ich glaube viel mehr gibt es auch nicht - sind definitiv nicht Rechtsextrem und rechtfertigen nicht die Kampagne der Süddeutschen Zeitung gegen Aiwanger und die Freien Wähler. Das sind politische Parolen, scharfe poltische Worte, mehr nicht. Außerdem haben die Freien Wähler nichts mit der AfD zu tun, wie immer wieder fälschlicherweise oder gar absichtlich behauptet wird. Und eigentlich sollten doch die Demokraten (das wird ja immer so betont) jeglicher politischer Couleur zusammenhalten, damit die echten Nazis von der AfD bald wieder in der Versenkung verschwinden.

Aber wenn wir jetzt anfangen jede rechte Partei in Verbindung mit der AfD zu setzen, dann schadet das dem Ansehen unserer Demokratie, mehr als es einen politischen Nutzen für die Konkurrenz bringt. Das sieht man jetzt in den Umfragen.
Ansonsten hat sich Aiwanger von dem Flublatt distanziert, hat sich aber auch politisch geschützt, wohlweißlich dass es Leute gibt die sich nur aus wahltaktischen Gründen seinen Rücktritt gewünscht haben.

brigittsche schrieb:Wobei man da, und das soll jetzt auch keine Verteidigung sein, den DAMALS üblichen Maßstab für solche Fälle anlegen müsste.

Das könnte durchaus ein Punkt sein, den man heranziehen wird, und ich gehe sogar davon aus, dass gute Gesetzeshüter das auch bei der Bemessung der Tat, inwieweit diese überhaupt hätte verhindert werden können oder nicht, zu Grunde legen werden. Es wird zu sehr immer von der heutigen Situation ausgegangen, wie man sich heute zu so einem Fall positioniert, da heute die mediale Präsenz vor keiner Haustür mehr Halt macht. Das war vor 36 noch nicht der Fall.

Do-X schrieb:Es wird zu sehr immer von der heutigen Situation ausgegangen, wie man sich heute zu so einem Fall positioniert, da heute die mediale Präsenz vor keiner Haustür mehr Halt macht. Das war vor 36 noch nicht der Fall.

Ich würde auch annehmen, dass damals die Sensibilität für dieses Thema, die heute teilweise schon übers Ziel hinausschießt, noch nicht ausreichend vorhanden war. Wenn ich mich an die Sprüche erinnere, die damals noch an den Stammtischen bei uns im Ort gefallen sind, war manches eher noch Alltag als heute.

ABER: Das Flugblatt als solches war auch nach damaligen Maßstäben inakzeptabel. Deshalb kann ich mir schon vorstellen, dass man das a) vertuscht hat, um den Ruf der Schule nicht zu gefährden und b) dann aber meinte, dass es mit einer Strafarbeit getan ist, weil solche Witze ja auch anderswo zu hören sind.