CDU/CSU

CDUler zerreissen sich gern über ihre vermeintlichen Gegner die Mäuler.
So meine Beobachtung seit rund 7 Stunden.
Karl Josef Laumann sieht dies mit Befremden.

Der Vorsitzende des CDU-Sozialflügels, Karl-Josef Laumann, sieht eine zunehmende Entfremdung der Wähler von den politischen Parteien. "Wir spiegeln natürlich in der politischen Repräsentanz von Abgeordneten, von Führungspersonal in der Bevölkerung nicht mehr die soziologischen Schichten unserer Bevölkerung ab", sagte er in einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Das sei ein großes Problem. "Und das hat auf Dauer auch Konsequenzen für die Akzeptanz vom gesamten Politiksystem bis hin zur parlamentarisch repräsentativen Demokratie."

Der Politikbetrieb müsse mehr darauf achten, dass sich die politische Mannschaft aus der Gesamtbevölkerung zusammensetze. "Ich bin groß geworden in einer Ortsunion, wo man sehr darauf geachtet hat, dass wir bei Kommunalwahlen sowohl mit Arbeitern wie Landwirten wie Selbstständigen antraten", sagte Laumann. Das sei damals ein großes Erfolgsrezept gewesen. "Wenn heute fast ein Viertel der Abgeordneten Juristen sind, dann hat das nichts mehr mit der Frage zu tun, wie sich die Bevölkerung zusammensetzt", kritisierte er.

Andere Leute nach vorne bringen
Dass die Union nicht von der Unzufriedenheit mit der Ampel profitiere, sondern vor allem die AfD, habe auch mit den Biografien des Führungspersonals zu tun. "Wir müssen vorne auch Leute haben, die eine andere Biografie haben wie die jetzigen", sagte Laumann, der von einem Bauernhof stammt und gelernter Maschinenschlosser ist.

CDA-Vizechef Christian Bäumler hatte mehr Einfluss für den Sozialflügel in der CDU-Parteispitze gefordert, nachdem CDU-Chef Friedrich Merz mit Carsten Linnemann einen Wirtschaftsliberalen zum designierten Generalsekretär gemacht hatte. Linnemann ist bislang einer von fünf Stellvertretern des Parteichefs und wird den Posten aufgeben.

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Laumann-Zu-viele-Juristen-in-der-Politik-article24278796.html

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Laumann-Zu-viele-Juristen-in-der-Politik-article24278796.html

sacredheart schrieb:Die meisten kommen ja mit der Zeit zur Vernunft. Die wählen dann zB Union oder FDP.

Da ist ein grober Fehler in deiner Aussage.
"Vernunft" ist sehr subjektiv bei vielen Themen.
Ich bspw. finde nichts vernünftig daran CDU oder FDP zu wählen.
Zum einen glaube ich, dass die meisten Menschen bleiben wie sie sind, was die Frage nach der politischen Heimat betrifft.


Und abgesehen davon, werden Menschen mit zunehmendem Alter nicht immer konservativer und spießiger, es geht auch andersrum.
Wie bei mir bspw. Ich war mit 20 weitaus konservativer (aber auch damals hätte ich nie CDU gewählt), als ich es heute bin.

@sacredheart
Auch ich hatte mit zunehmendem Alter so eine Phase, zeitweise strategisch CDU gewählt, das werde ich nie wieder tun!
Jetzt neige ich immer stärker der Meinung von @paranomal zu:

paranomal schrieb:Dinge sind dann richtig so wie sie sind, weil Gott, die Kultur oder der Markt das sagen. Im Endeffekt ist der Hang zum Konservatismus daher sogar das Gegenteil eines aufklärerischen Enlightenments, er ist pure Selbstentmündigung.

Groucho schrieb:Zum einen glaube ich, dass die meisten Menschen bleiben wie sie sind, was die Frage nach der politischen Heimat betrifft.

Die Wahlergebnisse widersprechen Dir eher. Schon Mitte der 60er Jahre galt die Union als Partei, die überwiegend von Älteren gewählt wurde.

Damals galt die SPD noch als jung und modern, heute nicht mehr vorstellbar.

Und die Ü80 Generation der 60er Jahre wäre heute Ü120. Die wählen also überwiegend nicht mehr.

Dennoch liegt die Union in Umfragen ca 10% Punkte vor der SPD.

Das ist im Grunde nicht erklärbar, wenn Menschen nicht im Laufe des Lebens ihre Wahlentscheidung ändern.

Die Idee, dass 'links' im.weitesten Sinne modern und konservativ ewig gestrig ist, findet jedenfalls keinen Ausdruck in aktuellen Prognosen.

Es läuft wohl doch auf ein altes Sprichwort hinaus:
Wer mit 15 kein Kommunist ist, hat kein Herz und wer mit 35 noch Kommunist ist, hat keinen Verstand.

Aktuell sind linke Parteien mit ihrer Bevormundung, ihrer selbstzerstörerischen Asylpolitik und auch ihren irgendwie liebenswerten Spinnereien eher dabei, massiv Wähler zu verlieren.

Die Hoffnungen von immer mehr Sozialstaat mit immer weniger Eigeninitiative, von multikulti und immer höherer Staatsquote erfüllen sich überall nicht.

sacredheart schrieb:Es läuft wohl doch auf ein altes Sprichwort hinaus:
Wer mit 15 kein Kommunist ist, hat kein Herz und wer mit 35 noch Kommunist ist, hat keinen Verstand.

Ich erkenne die Rote Socken Kampagne der CDU wieder!
Doch es geht hier um die CDU!
Und hier liefert der Cicero eine treffende Analyse!
Auszug:

Die Union hat keinen Vorläufer in der Weimarer Republik. Ihr konservatives Selbstverständnis ist nicht antidemokratisch. Die CDU gehörte 1949 zu den Müttern des Grundgesetzes und hat die Bundesrepublik als Regierungspartei länger als alle anderen Parteien getragen. Dass sie von demokratischen Grundsätzen abweicht, nur weil sie die Herausforderung von rechts annimmt, steht nicht zu befürchten. Wer das behauptet oder andeuten will, vergiftet selbst das demokratische Klima.

Die entscheidenden Fragen sind andere: Wie viel Profilierung ist erforderlich, um Vertrauen zurückzugewinnen? Wie viel verliert die Union nach links, treibt sie es damit zu weit? Lassen sich liberale und konservative Kräfte überhaupt auf eine gemeinsame Strategie verpflichten? Und was passiert, wenn die AfD 2024 aus zwei Landtagswahlen im Osten tatsächlich als stärkste Partei hervorgeht? Wird dann die CDU zwischen Ost- und Westlandesverbänden auseinandergerissen?

Die Antworten auf diese Fragen gibt nicht die Weimarer Republik. Und sie liefert auch kein Patentrezept für den Umgang mit der AfD.

Quelle: https://www.cicero.de/innenpolitik/friedrich-merz-afd-brandmauer-weimarer-republik-konservative-hitler

sacredheart schrieb:Die Wahlergebnisse widersprechen Dir eher.

Das sehe ich nicht so.

Und du hast freundlicherweise die Gegenargumente gleich selbst angeführt:

sacredheart schrieb:Damals galt die SPD noch als jung und modern, heute nicht mehr vorstellbar.

Du vernachlässigst, dass sich die Parteien sehr verändert haben.
So wie bspw. die SPD nicht mehr als links bezeichnen würde, bezeichnen viele CDU Wähler de CDU auch nicht mehr als richtig konservativ.

sacredheart schrieb:Wer mit 15 kein Kommunist ist, hat kein Herz und wer mit 35 noch Kommunist ist, hat keinen Verstand.

Das ist so ziemlich der dämlichste Spruch, den ich bezogen auf Politik kenne.

sacredheart schrieb:Aktuell sind linke Parteien mit ihrer Bevormundung,

Das ist das nächste blöde politische Märchen.
Linke Parteien sind Verbotsparteien und die Konservativen das Gegenteil.
Alle im politischen Spektrum sind relativ gleichwertig "Verbotsparteien"
Nur fällt den Konservativen und rechtsextremen das nicht auf, weil die Dinge, die die Konservativen verbieten wollen/würden, genau die Dinge sind, die nach Meinung der Wähler dieser Parteien eben verboten gehören.
Umgekehrt stören sie die Verbote der Anderen.

Sorry, aber das Narrativ dass Linke und Grüne Verbotsparteien sind und die anderen nicht, ist absoluter demagogischer Bullshit.

Groucho schrieb:Sorry, aber das Narrativ dass Linke und Grüne Verbotsparteien sind und die anderen nicht, ist absoluter demagogischer Bullshit.

Treffend.
Selbstbestimmungsverbot bei Abtreibung, aktuelles Beispiel Polen, in Bayern lange faktisch ein Windkraftverbot mit unsinnigen Abstandsregeln, Cannabisverbot, vor wenigen Jahren noch fand es ein Großteil der CDU-Parlamentarier weiter richtig Homosexuellen die Ehe zu verbieten.
Aber nein - Verbotsparteien sind immer nur die anderen. :D Sogar, wenn sie etwas garnicht explizit verbieten sondern nur nicht anbieten wollen, siehe Veggiedaydebatte damals.

Ilian schrieb:Aber nein - Verbotsparteien sind immer nur die anderen.

Das ist alles die reine Strategie. Die Betonung individueller Freiheit wird benutzt um Menschen emotional zu erreichen. Diese Suggestion kennen wir aus der Werbung: ... du bist es wert... Ich möchte....
Das soll dazu führen das Experten weniger an die Öffentlichkeit gehen weil Tipps gleich als Verbote oder Bevormundung umgelegt werden und von VT´s oft ausgenutzt und dann in den Medien schlecht recherchiert wiedergegeben und tot geredet werden. Meist werden diese "Instrumente" von Lobbys und anderen Interessen wie der Politik aufgegriffen um jemanden in irgendeine (rechte) Ecke zu drängen. Kurz: Fake News

Hier ein guter Beitrag dazu zum Thema Hitze:
Hitze als Meinungsmacher

@hidden

Aus den USA wissen wir aus der Forschung, dass Warnungen insbesondere bei einem Teil der Konservativen zu mehr Reaktanz führen – zu eigentlich unsinnigen Trotzreaktionen. Man sieht eine Warnung als nicht gerechtfertigt und als Eingriff in die Freiheit an, und tut es dann erst recht. Personen, die eher rechts eingestellt sind, reagieren eher so.

Quelle: dein Link - https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_100210396/klimakrise-schon-bei-hitzetipps-des-ministeriums-gibt-es-streit.html

Ich finde tatsächlich, dass sich das hierzulande auch beobachten lässt. Mittlerweile wahrscheinlich mehr im AfD- als im CDU-Milieu, aber da ist ja bekannt dass es viele Vernetzungen zu Querdenkern gab.
Früher aber auch z.B. in der Veggiedaydebatte. Da bekam man oft zu hören: "dann esse ich halt extra viel Fleisch".
Gut möglich auch, dass die realitätsfernen bayerischen WKA-Abstandsregelungen bis neulich auch eine unterbewusste Trotzreaktion der CSU auf die Energiewende waren? Wer weiß, möglich isses.

Hier hilft nur eines: Bildung, Bildung, Bildung. Wissenschaftsfeindlichkeit aus Trotz ist gefährlich und hemmt unsere Weiterentwicklung.

eckhart schrieb:Und was passiert, wenn die AfD 2024 aus zwei Landtagswahlen im Osten tatsächlich als stärkste Partei hervorgeht?

Stärkste Partei alleine ist nicht so wichtig, es kommt darauf an ob es eine Koalitionsmehrheit mit den anderen Parteien gibt. Ich frage mich wenn im Osten AFD 30% bekommt und Linke 30% und CDU 30% und die wollen alle nicht miteinander in Koalition. Wie bildet man dann eine Regierung?

Wenn ich mit einige Landtagswahl Prognosen im Osten anschaue, dann läuft es auf CDU/SPD/Grüne hinaus.

frivol schrieb:Ich frage mich wenn im Osten AFD 30% bekommt und Linke 30% und CDU 30% und die wollen alle nicht miteinander in Koalition. Wie bildet man dann eine Regierung?

Minderheitsregierung, haben sie heute schon in Thüringen.
Dann muss sich die regierende Partei für ihre Gesetzesvorhaben mit der Opposition abstimmen.
Gut möglich, dass die erste "Regierungsbeteiligung" der AfD im Osten so aussehen könnte.

Ilian schrieb:Gut möglich, dass die erste "Regierungsbeteiligung" der AfD im Osten so aussehen könnte.

Ich weiß schon was Du meinst!
In Thüringen wären dann "Wessis" untereinander.

frivol schrieb:Ich frage mich wenn im Osten AFD 30% bekommt und Linke 30% und CDU 30% und die wollen alle nicht miteinander in Koalition.

Komplizierter in Sachsen und Brandenburg.
Wesentlich komplizierter.
Besonders für die CDU.

eckhart schrieb:Komplizierter in Sachsen und Brandenburg.

Da könnte es klappen mit CDU/SPD/Grüne

https://dawum.de/Sachsen/
https://dawum.de/Brandenburg/

frivol schrieb:Da könnte es klappen mit CDU/SPD/Grüne

Schööön. Wenn die Grünen nicht der Hauptgegner der Union wären!
Fast alle Medien berichten davon.
Das Dilemma der CDU.

CDU-Chef Friedrich Merz hat die Grünen unlängst als "Hauptgegner" bezeichnet und eine verschärfte Auseinandersetzung mit den Grünen in der Bundesregierung angekündigt. Dass ein solcher Kurs den Unionsparteien nützt, glaubt allerdings nur eine Minderheit der Deutschen.


29 Prozent der Bundesbürger glauben, dass dieser Kurs den Unionsparteien bei kommenden Wahlen nützen wird. Das zeigt eine Forsa-Umfrage für RTL und ntv. Eine Mehrheit von 57 Prozent glaubt, dieser Kurs werde der Union eher schaden. 7 Prozent erwarten keine Auswirkungen.

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Mehrheit-haelt-Merz-Kurs-fuer-Irrweg-article24236551.html

eckhart schrieb:frivol schrieb:
Da könnte es klappen mit CDU/SPD/Grüne

Schööön. Wenn die Grünen nicht der Hauptgegner der Union wären!

Im Kampf um Stimmen schon, aber das heißt ja nicht, das sie keine Regierungskoalition machen können. Wenn die CDU hier deutlich mehr Stimmen holt als die Grünen, dann haben die in der Koalition auch nicht soviel zu melden.

Der Wähler entscheidet nicht, ob sie nur CDU oder nur Grüne in der Regierung haben wollen. Sondern ob mehr Ideen von CDU oder mehr Ideen von Grünen in der Koalition umgesetzt werden. (SPD natürlich ebenso)

Die nächste Landtagswahl am 8. Oktober in Bayern kann es sich die CDU aussuchen, ob sie wieder mit Freie Wähler oder SPD oder Grüne regieren mag.

frivol schrieb:Im Kampf um Stimmen schon, aber das heißt ja nicht, das sie keine Regierungskoalition machen können. Wenn die CDU hier deutlich mehr Stimmen holt als die Grünen, dann haben die in der Koalition auch nicht soviel zu melden.

Ich bin Wähler der Grünen und, weiß dass Grüne Charakter haben. Grüne stehen auch mal für keine Koalition bereit, wenn es kontraproduktiv würde.
Wir wissen ja, die Bevölkerung ist bereits für den Erhalt der Klimaziele mobilisiert. Da ändert ein Pausieren von uns Grünen nichts dran!
Wir werden nie mehr machtlos sein.

Die Union sieht sich quasi gezwungen, irgendwie grüne Politik zu betreiben.

In Hessen dagegen wäre am 8. Oktober neben einer CDU-Koalition theoretisch auch knapp eine Ampel möglich, wie bei der Bundesregierung

https://dawum.de/Bayern/
https://dawum.de/Hessen/

eckhart schrieb:Die Union sieht sich quasi gezwungen, irgendwie grüne Politik zu betreiben.

Das ist eh die Frage, inwieweit solche globalen Probleme, wie Klimawandel, Corona, Ukraine-Krieg, Flüchtlinge überhaupt groß unterschiedlich gehandhabt werden. Also da wird zwischen CDU, SPD, Grüne, FDP nicht soviel Unterschied sein. Linke und AFD sind natürlich anderer Ansicht.

Was würde die CDU in der Bundesregierung denn anders machen?

frivol schrieb:Was würde die CDU in der Bundesregierung denn anders machen?

Wenn die CDU/CSU einen vom Formate Helmut Schmidts -gern für beide Parteien- hätte, wüsste ich eine Antwort.
So halte ich sie für völlig unkalkulierbar.
Linnemann hilft mir da leider auch nicht weiter.
Söder auch nicht.
Selbst Dobindt zuckt zusammen, wenn Merz spricht.

Linnemann rudert zurück:
Generalsekretär #Linnemann:
„Für die
@CDU
ist klar: Keine Zusammenarbeit mit der #AfD, egal auf welcher Ebene. Das sieht auch Friedrich Merz so, wenngleich er zu Recht auf die schwierige Umsetzung vor Ort hinweist.“ 1/4

„Denn wenn es im Kommunalparlament etwa um eine neue Kita geht, können wir nicht nur deshalb dagegen stimmen, weil die #AfD mitstimmt. Wir machen uns von Rechtsradikalen nicht abhängig“, so Carsten #Linnemann weiter. 2/4

„Dass ausgerechnet die #SPD, die schon lange auf kommunaler Ebene mit der #AfD stimmt, jetzt Empörung heuchelt, weil Friedrich #Merz eine Selbstverständlichkeit betont hat, ist scheinheilig“, erklärt Generalsekretär #Linnemann. 3/4

„Wenn ein Landrat oder Bürgermeister demokratisch gewählt wurde, ist das Ergebnis zu akzeptieren. Etwas ganz anderes ist es, wenn die #SPD in Hildburghausen mit der AfD den Bürgermeister abwählt. So etwas käme für die CDU nicht in Frage, das ist ‚Zusammenarbeit‘ mit der AfD.“ 4/4
Quelle:https://twitter.com/CDU/status/1683235924937781248

Quelle: AfD (Seite 3913) (Beitrag von stereotyp)

Die CDU mag hin und her rudern!
Das interessiert mich alles nicht mehr !
Ich bin kein Opportunist!
@stereotyp