CDU/CSU

snowdon schrieb:Die erwähnten Mißstände gehören dann selbstverständlich abgeschafft.

Wenn das so selbstverständlich ist, warum gibt es diese Missstände seit Jahrzehnten und werden von der CDU/CSU nicht beseitigt?

snowdon schrieb:Was hat das mit "Konservativen" zu tun? Der Schutz von Leben sollte gesamtgesellschaftlich höchste Priorität haben. Es ist schon seltsam, die Verantwortung dafür in eine "konservativ" genannte Ecke zu schieben.

Ungeborenes Leben als schützenswert zu betrachten ist ja auch völlig richtig. Es ist aber auch völlig richtig den Frauen die Möglichkeit einer Abtreibung zu gewähren.

Bone02943 schrieb:ist aber auch völlig richtig den Frauen die Möglichkeit einer Abtreibung zu gewähren.

Unter bestimmten Bedingungen, aber nicht wegen "keine Lust" oder "Karriere" etc

@abberline

Die Gründe können verschieden sein. Und solange es sich nur um einen "Zellklumpen" handelt, sehe ich kein Problem wenn das Motiv der Abtreibung "keine Lust" ist.
Mit der Verhütung kann ja auch mal etwas schief gehen, eine unbewusste Schwangerschaft kann sich da recht schnell ergeben. Lieber kein Kind als ein ein ungewolltes Kind, welches später vielleicht als ungeliebtes Anhängsel vernachlässigt, oder nach der Geburt wie Müll in der Tonne entsorgt, wird.
Bei einer weit fortgeschrittenen Schwangerschaft sehe ich ja noch ein, wenn für eine Abtreibung sehr schwerwiegende Gründe notwendig sind. Aber sonst, soll doch die Frau selbst entscheiden. Es ist ihr Körper das ungeborene Kind damit verbunden, also im Grunde ihr Eigentum.

abberline schrieb:Unter bestimmten Bedingungen, aber nicht wegen "keine Lust" oder "Karriere" etc

Dann sollte man es Frauen vielleicht erleichtern sich in jungen Jahren sterilisieren zu lassen.
Dann hat man einen Großteil der Diskussion überhaupt nicht.
Alle Frauen die ich kenne, die diesen Schritt in ihren 20ern machen wollten, haben von den Ärzten die gleiche scheiß Antwort bekommen... "vielleicht wollen sie aber eines Tages doch Kinder und dann bereuen sie es."...

Bone02943 schrieb:Ungeborenes Leben als schützenswert zu betrachten ist ja auch völlig richtig. Es ist aber auch völlig richtig den Frauen die Möglichkeit einer Abtreibung zu gewähren.

@Bone02943

Watt denn nu? Ich denke, wir haben aktuell eine relativ ausgewogene Regulierung. Aber Menschenrechte erst ab der Geburt gelten lassen zu wollen, wie diese Aspirantin auf einen Sitz im BVerfG ist dann schon sehr lebensfeindlich.

Bone02943 schrieb:Wenn das so selbstverständlich ist, warum gibt es diese Missstände seit Jahrzehnten und werden von der CDU/CSU nicht beseitigt?

Und weshalb hat das die Ampel nicht gemacht? Die SPD hat übrigens dauerhaft mitregiert, auch mit der CDU...

abberline schrieb:Unter bestimmten Bedingungen, aber nicht wegen "keine Lust" oder "Karriere" etc

Eine gewisse Zeit auch deshalb. Und zwar straffrei.

Zu sagen, die Menschenwürde fange erst nach der Geburt an, finde ich aber falsch. Aber genau das ist ja die Aussage von Brosius-Gersdorf.

Anfimia schrieb:Alle "vielleicht wollen sie aber eines Tages doch Kinder und dann bereuen sie es."...

Kann aber in der Tat passieren. Ohne medizinische Indikation würde ich das als Arzt auch nicht machen.

Arrakai schrieb:Kann aber in der Tat passieren. Ohne medizinische Indikation würde ich das als Arzt auch nicht machen

Und deswegen bitte weiterhin Abtreibungen, da Frauen das Recht am eigenen Körper haben.
Es ist ziemlich mittelalterlich Frauen zum Mutter sein zu zwingen.

Anfimia schrieb:Es ist ziemlich mittelalterlich Frauen zum Mutter sein zu zwingen.

@Anfimia

Davon ist ja auch keine Rede. Niemand spricht hier von einem generellen Abtreibungsverbot. Es ist aber auch nicht nachvollziehbar, warum Menschenrechte erst nach der Geburt bestehen sollen.

Was würde das denn Spitz auf Knopf bedeuten:

Es bedeutet, dass das Kind 1 Tag vor der Geburt noch gar keine Menschenrechte hätte, obwohl es doch genau so weit entwickelt ist wie einen Tag danach, also am Tag der Geburt.

Das würde ja auch bedeuten, dass ein Gewalttäter, der ein ungeborenes Kind im Mutterleib kurz vor der Geburt tötet (zB auch gegen den Willen der Mutter oder im Rahmen eines Angriffs auf die Mutter) am Kind gar keinen Mord begehen kann, weil es ja qua jure noch kein Mensch mit Menschenrechten wäre.

Und Personen mit derart abstrusen Vorstellungen sollten sicherlich nicht ausgerechnet endgültige Entscheidungen über unsere Verfassung mittreffen.

abberline schrieb:Was ja auch selbstverständlich sein sollte, nicht nur für Konservative

snowdon schrieb:Was hat das mit "Konservativen" zu tun?

Ich finde es schwierig, einer Jugendlichen/ Frau eine Lebensentscheidung aufzuzwingen. Bis zur Woche X ist es absolut vertretbar, eine solche Entscheidung in der individuellen Hemisphäre zu lassen. Weil dieses "Zeug", das bis dahin in der Gebärmutter wächst, bloß ein Zellhaufen ist.

Aber Konservative haben ja generell ein Problem damit, wenn Menschen sich für andere Lebensmodelle entscheiden, die sich mit den eigenen nicht decken. Warum auch immer?!

abberline schrieb:Da stimme ich zu, das gehört ebenfalls dazu.

snowdon schrieb:Im Gegenteil, wer für den Schutz ungeborenen Lebens eintritt, dem ist bewußt, daß es sich um eine langfristige Entscheidung handelt. Die erwähnten Mißstände gehören dann selbstverständlich abgeschafft.

Bone02943 schrieb:Wenn das so selbstverständlich ist, warum gibt es diese Missstände seit Jahrzehnten und werden von der CDU/CSU nicht beseitigt?

Ja. Dann macht doch! Stattdessen wählen die Menschen, die sich dem Schutz von leben auf die Fahnen schreiben besonders gerne Parteien, die den (Sozial-)Staat einreisen wollen und auch sonst den Planeten zu Grunde richten.

Was im Hirn eines solchen Konservativen so vor geht, wüsste ich auch gerne. Wie sind solche Sprünge möglich?

Negev schrieb:Aber Konservative haben ja generell ein Problem damit, wenn Menschen sich für andere Lebensmodelle entscheiden, die sich mit den eigenen nicht decken. Warum auch immer?!

Ähm...man braucht nur in dieses Forum sehen um zu merken dass dies alle politischen Richtungen betrifft.
Ansonsten ist Deutschland da sowieso extrem, es gibt hier wenig bis keine Mitte und Kompromisse mehr.

Berryl schrieb:Ansonsten ist Deutschland da sowieso extrem, es gibt hier wenig bis keine Mitte und Kompromisse mehr.

Ich muss mich gegen jeden wehren, der mir gedanklich ans Leder will.

Es geht hier nicht mehr um irgendwelche Detailfragen, die man so oder so beantworten kann. Oft geht es dann um existentielle Fragen und hier nehme ich die politisch rechten als besonders Radikal wahr.

Ich bin im Verein Leben und leben lassen und da seh ich mich durch die Linke Seite besonders gut vertreten. Vielleicht nicht in allen Punkten aber über die kann gerne gestritten werden. Da geht es dann aber nicht um Leben und Tod.

Negev schrieb:Aber Konservative haben ja generell ein Problem damit, wenn Menschen sich für andere Lebensmodelle entscheiden,

@Negev

Seit wann ist Abtreibung ein Lebensmodell?

Konservative (zu denen ich mich zähle) haben häufig ein Problem damit, wenn Lebensmodelle folgende Merkmale beinhalten:

Das Lebensmodell greift gravierend in das Lebensmodell anderer Menschen ein.
Andere Menschen sollen dazu genötigt werden, dieses Lebensmodell mitzutragen.
Andere Menschen, in aller Regel die Steuerzahler, sollen das Lebensmodell finanzieren.

sacredheart schrieb:Seit wann ist Abtreibung ein Lebensmodell?

Negev schrieb:Ich finde es schwierig, einer Jugendlichen/ Frau eine Lebensentscheidung aufzuzwingen. Bis zur Woche X ist es absolut vertretbar, eine solche Entscheidung in der individuellen Hemisphäre zu lassen. Weil dieses "Zeug", das bis dahin in der Gebärmutter wächst, bloß ein Zellhaufen ist.

sacredheart schrieb:Das Lebensmodell greift gravierend in das Lebensmodell anderer Menschen ein.
Andere Menschen sollen dazu genötigt werden, dieses Lebensmodell mitzutragen.
Andere Menschen, in aller Regel die Steuerzahler, sollen das Lebensmodell finanzieren

Wenn zum Beispiel jemand für sch herausnimmt Millionen oder Milliardenfach mehr zu besitzen als andere? Da geh ich mit. Ja, derartige Lebensmodelle sind zersetzend.

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Wenn Hugo Egon liebt, was soll mich das kümmern?

sacredheart schrieb:Konservative (zu denen ich mich zähle) haben häufig ein Problem damit, wenn Lebensmodelle folgende Merkmale beinhalten:

Das Lebensmodell greift gravierend in das Lebensmodell anderer Menschen ein.
Andere Menschen sollen dazu genötigt werden, dieses Lebensmodell mitzutragen.
Andere Menschen, in aller Regel die Steuerzahler, sollen das Lebensmodell finanzieren.

Homosexuelle sich herausnehmen eure konservative und von Gott gebene Ehe zu praktizieren.

*pfeif

@Bone02943

Bone02943 schrieb:Homosexuelle sich herausnehmen eure konservative und von Gott gebene Ehe zu praktizieren.

Du meinst die Institution, die von einer unionsgeführten Regierung (wenn auch mit einer Kanzlerin, die nicht konservativ ist) erst für Homosexuelle geöffnet wurde, nicht aber vorher, auch nicht unter einer eher linken Regierung?

Welchen von den 3 Punkten, die ich angeführt habe, würde denn von homosexuellen Paaren auch nur tangiert?

sacredheart schrieb:Du meinst die Institution, die von einer unionsgeführten Regierung (wenn auch mit einer Kanzlerin, die nicht konservativ ist) erst für Homosexuelle geöffnet wurde, nicht aber vorher, auch nicht unter einer eher linken Regierung?

Auch wenn die Abstimmung durch Frau Merkel auf die Tagesordnung gekommen ist, so haben von den 309 Unionsabgeordneten 255 dagegen gestimmt. Und selbst Frau Merkel war dagegen.

sacredheart schrieb:Welchen von den 3 Punkten, die ich angeführt habe, würde denn von homosexuellen Paaren auch nur tangiert?

Darum ging es mir nicht. Mir ging es um den Punkt den du m.M.n. vergessen hast zu erwähnen.

@Bone02943

Bone02943 schrieb:Darum ging es mir nicht. Mir ging es um den Punkt den du m.M.n. vergessen hast zu erwähnen.

Ich habe den nicht vergessen zu erwähnen. Der tangiert mich überhaupt nicht.
Ein Herr Spahn in der CDU zeigt ja nun auch nicht gerade auf, dass eine konservative Grundhaltung im Jahr 2025 etwas mit Homophobie zu tun hat. Dem Herrn Spahn kann man Anderes vorwerfen, zB Hamsterkäufe.

sacredheart schrieb:Das Lebensmodell greift gravierend in das Lebensmodell anderer Menschen ein.
Andere Menschen sollen dazu genötigt werden, dieses Lebensmodell mitzutragen.
Andere Menschen, in aller Regel die Steuerzahler, sollen das Lebensmodell finanzieren.

Und wo genau siehst du die Forderungen von beispielsweise lgbtq people ,für dich als Menschen, als einschränkend ein?

Hier ging es auch um Abtreibung, ich würde dich als konservativen gerne fragen, mit welchem Recht manche konservative es sich anmaßen , über den Körper anderer Menschen zu entscheiden?

Sämpf schrieb:Und wo genau siehst du die Forderungen von beispielsweise lgbtq people ,für dich als Menschen, als einschränkend ein?

Wir sollten hier nicht die Transgender-Threads neu sufrollen. Siehe z.B. dort.

Sämpf schrieb:Hier ging es auch um Abtreibung, ich würde dich als konservativen gerne fragen, mit welchem Recht manche konservative es sich anmaßen , über den Körper anderer Menschen zu entscheiden?

Es ist doch offenkundig, dass es hier um zwei konkurrierende Menschenrechte geht: Das Recht der Frau, über ihren Körper zu bestimmen. Und das Recht des ungeborenen Kindes auf ein Leben. Hier ist ein Ausgleich zu finden, es gibt leider keine wirklich perfekte Lösung für beide Seiten.

Arrakai schrieb:Und das Recht des ungeborenen Kindes auf ein Leben.

Die, die neue bunderverfassungsrichterin werden soll, spricht dem ungeborenem Kind die Rechte ja ab. 🤷‍♂️