AfD

cannabisnormal schrieb:Als ob die AfD nun die große existenzielle Bedrohung für queere Menschen ist.

Das ist ja beruhigend, wenn Du das so siehst und sagst. Wie gut, dass Du hier tiefgehende Einblicke hast und weißt, dass die Regenbogen-Aversion allmählich rückläufig ist.

cannabisnormal schrieb:Sie will Rechte für queere Menschen einschränken, wie die Ehe für alle.

Und das heißt konkret? In wieweit einschränken? Abschaffung oder wie einschränken? Was genau soll mit bereits geschlossenen Ehen geschehen? Vielleicht kennst Du die Details? Wieso sollen überhaupt die Rechte für einige Menschen eingeschränkt werden?

Da soll man sich keine Sorgen machen, obwohl die Rechte dieser Menschen eingeschränkt werden sollen?

martenot schrieb:Das passt für mich nicht so recht zusammen, bzw. ich nehme es der AfD nicht ab, dass sie sich wirklich um das Wohlergehen der LGBT-Menschen sorgt.

Tut sie, mMn, auch nicht, genau so wenig wie sie sich um das Wohlergehen von Juden in Deutschland sorgt.
Diese angeblichen Sorgen kommen nur dann auf, wenn man dann mit dem Finger auf Migranten als die Schuldigen zeigen kann.
Reine Heuchelei

Zaunkönigin schrieb:Diskriminierung ist für die AfD offensichtlich ein Grundrecht.

Ist das eigentlich auch den AfD-Wählerinnen klar, dass das, was die AfD so geändert oder sogar wieder ganz abgeschafft sehen wollen würde auch Frauen (aufgrund ihres Geschlechts) zum Nachteil werden könnte?

Rhapsody3004 schrieb:Ist das eigentlich auch den AfD-Wählerinnen klar,

Vor kurzem habe ich mal ein Video gesehen, in dem eine Frau allen Ernstes sich für derartige Einschränkungen begeistern konnte (im Sinne von "Ich bin gern Hausfrau und Assistentin meines Mannes"). Es scheint also tatsächlich einige Frauen zu geben, die nichts dagegen hätten, wieder rein traditionelle Rollen einzunehmen.

Kies-Richard schrieb:Asylanten sind aber keine Migranten,

Mir im Kern schon klar.

Meine Frage bleibt aber:

Was tut die AfD, um Deutschland als Einwanderungsland bzw. für ausländische Arbeiter und Facharbeiter attraktiver zu machen? Da kommt doch gar nichts von der AfD.


Und sicherlich schadet es auch nichts, wenn wir arbeitswilligen Kriegsflüchtlingen und auch Asylanten erleichtern würden hier schneller Arbeiten gehen zu können und zu dürfen.

Ps.
Na ja, hoffen wir mal, dass Herr Weils Plan für Niedersachsen Früchte tragen wird. Ich finde es jedenfalls erst mal grundsätzlich eine gute Idee. Auch in Zusammenarbeit mit Unternehmerverbänden.

martenot schrieb:Und das heißt konkret? In wieweit einschränken? Abschaffung oder wie einschränken? Was genau soll mit bereits geschlossenen Ehen geschehen? Vielleicht kennst Du die Details? Wieso sollen überhaupt die Rechte für einige Menschen eingeschränkt werden?

Da soll man sich keine Sorgen machen, obwohl die Rechte dieser Menschen eingeschränkt werden sollen?

Keine Ahnung, für mich gibt es wichtigere Probleme als die Ehe für alle. Und wenn Libanonisierung des Landes fortschreitet, wie es hier im Thread so schön gesagt wurde, werden sich auch völlig neue Probleme ergeben. Dagegen ist die Ehe für alle ein Luxusproblem.

cannabisnormal schrieb:Keine Ahnung, für mich gibt es wichtigere Probleme als die Ehe für alle.

Aber dass die Betroffenen das möglicherweise anders sehen, ist dir hoffentlich einleuchtend. Diese Sorgen zu thematisieren, hat auf jeden Fall seine Berechtigung und hat nichts mit Heuchelei zu tun. Wenn eine Partei in den Startlöchern steht, die Menschen in ihren Rechten einschränken will, dann macht man sich nun mal Sorgen.

cannabisnormal schrieb:Dagegen ist die Ehe für alle ein Luxusproblem.

Für diejenigen, die so eine Ehe eingegangen sind und in ihr leben, ist es aber kein Luxusproblem, sondern eben ihr Leben. Würde man hier zu massiven Einschränkungen übergehen, wäre das ein gravierender Eingriff in deren Leben und eben keine Luxusgaudi.

@martenot
Aus der Sicht einer queren Person, die in einer kleineren Stadt wohnt und von den von mir beschriebenen Problemen nichts mitkriegt, kann ich das schon nachvollziehen. Dann ist die Ehe für alle möglicherweise eines der wichtigsten Probleme.
Aber das ist halt eine sehr selektive Sichtweise und das möchte ich kritisieren.

cannabisnormal schrieb:Dann ist die Ehe für alle möglicherweise eines der wichtigsten Probleme.

Nicht nur für die, sondern für diejenigen, für die das ihr Lebensmodell ist. Da möchte man schon gern wissen, was auf einen zukommen würde, wenn die AfD ans Ruder kommt. Kommt es dann zu Zwangsscheidungen? Was genau hat die AfD in Petto?

martenot schrieb:Vor kurzem habe ich mal ein Video gesehen, in dem eine Frau allen Ernstes sich für derartige Einschränkungen begeistern konnte (im Sinne von "Ich bin gern Hausfrau und Assistentin meines Mannes"). Es scheint also tatsächlich einige Frauen zu geben, die nichts dagegen hätten, wieder rein traditionelle Rollen einzunehmen.

Das ist schön für diese. Hindert diese erzkonservativen Frauen ja jetzt schon niemand dran - das wird scheinbar vergessen. Wer so leben will, kann das doch tun - bitte schön.

Das AGG aber abzuschaffen, darunter könnten im schlimmsten Fall wieder mehr Frauen zu leiden haben, weil sich Arbeitgeber vielleicht wieder mehr trauen würden nur aufgrund des Geschlechts zu benachteiligen.

Und Betroffenen und weitem nicht nur Frauen würde dann auch die Rechtsgrundlage fürs Klagen fehlen.

Das AGG schützt ja mehr als nur das Geschlecht und findet auch nicht nur bei privaten Arbeitgebern Anwendung.

Rhapsody3004 schrieb:Was mir bei der AfD immer zu kurz kommt oder gar nicht drin vorkommt, ist die andere Seite der Medaille und zwar dass wir auch weiterhin und mehr denn je auf Migration angewiesen sind. Besonders für unseren Arbeitsmarkt.

Das erreicht man aber nicht damit wenn man sämtliche Anreize nach Deutschland zu kommen abschaffen will.

Das ist ja auch völlig unstrittig. Die AfD möchte den Fokus dabei jedoch wieder mehr auf Qualität statt Quantität legen. Ausländische Fachkräfte sollten zudem vorrangig aus kulturverwandten Staaten angeworben werden, z. B. in Süd- oder Osteuropa, da die Aussicht auf eine schnelle und erfolgreiche Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft hier erfahrungsgemäß höher ist.

Wenn man sich für eine breitere Öffnung des Arbeitsmarktes entscheidet, dann geht das nur mit einem Herunterfahren der Sozialleistungen für Zuwanderer. Sprich "Du kannst gerne kommen und deinen Lebensunterhalt selbst verdienen, aber erwarte nichts vom deutschen Staat." Momentan ist es für arbeitslose Asylbewerber mit Familie teilweise lukrativer, im Bürgergeldbezug zu bleiben, als einen Geringverdienerjob anzunehmen. Solche Möglichkeiten sprechen sich heutzutage leider schnell in aller Welt rum. Da brauchen wir uns dann auch nicht zu wundern, dass jeder dritte Asylantrag in der EU inzwischen bei uns gestellt wird und auch nicht darüber, dass andere EU-Staaten nicht bereit sind, uns beim Auslöffeln dieser selbsteingebrockten Suppe zu entlasten.

martenot schrieb:Nicht nur für die, sondern für diejenigen, für die das ihr Lebensmodell ist. Da möchte man schon gern wissen, was auf einen zukommen würde, wenn die AfD ans Ruder kommt. Kommt es dann zu Zwangsscheidungen? Was genau hat die AfD in Petto?

Kann ich aus der individuellen Perspektive nachvollziehen. Wenn man in einer gleichgeschlechtlichen Ehe ist oder sie plant, kann das auch viele negative Auswirkungen haben. Auch aus finanzieller Sicht.

Da ich persönlich davon nicht betroffen bin, betrachte ich es weniger aus der individuellen Sicht, sondern sehe in erster Linie die Probleme mit denen queere Menschen in Brennpunkten konfrontiert sind, weil ich die Probleme als gravierender ansehe.

Auf jeden Fall finde ich es schon merkwürdig, wenn es heißt "Die LGBTs müssen sich keine Sorgen machen, man will ihnen nichts Böses, nur ihre Rechte einschränken". Wirklich beruhigend finde ich das nicht, ehrlich gesagt. Und - nein, das ist keine Heuchelei, weder halbe, noch ganze, noch pure, wenn man sich da Sorgen macht.

Groucho schrieb:Tut sie, mMn, auch nicht, genau so wenig wie sie sich um das Wohlergehen von Juden in Deutschland sorgt.
Diese angeblichen Sorgen kommen nur dann auf, wenn man dann mit dem Finger auf Migranten als die Schuldigen zeigen kann.
Reine Heuchelei

Oh man ja.

Genauso wie AfD-Wähler und Wählerinnen, die angeblich urplötzlich gestern nur zur AfD umgeschwenkt sein wollen wegen der Hamas-Angriffe, die natürlich auf Schärfste zu verurteilen sind.

Natürlich werden auch diese Angriffe wieder instrumentalisiert und vorgeschoben.

Ps.@martenot

Ehe für alle: Schadet niemandem. Andere haben dadurch nur die gleichen Rechte, die sie wahrnehmen können aber nicht müssen.

Gerechter kann es doch eigentlich gar nicht sein.

Entweder Ehe für alle oder gar keine Ehe für niemanden.

Rhapsody3004 schrieb:Ehe für alle: Schadet niemandem. Andere haben dadurch nur die gleichen Rechte, die sie wahrnehmen können aber nicht müssen.

Ja, aus irgendwelchen Gründen scheinen manche Menschen der Ansicht zu sein, dass ihre eigenen Rechte geschmälert würden, wenn andere Menschen Rechte dazu bekommen, die sie bereits haben.

Ich erinnere mich noch, als vor ein paar Jahren die Ehe für Alle eingeführt wurde, da hat mal eine Frau in einem anderen Forum geschrieben "Jetzt wird die Ehe abgeschafft". Das habe ich überhaupt nicht verstanden, wieso man auf die Idee kommt, dass etwas abgeschafft würde, weil andere dasselbe Recht jetzt auch bekommen, was den meisten Menschen schon zusteht.

(Aber wir müssen jetzt nicht hier das Thema "Ehe für alle" ausdiskutieren. Es ist aber eben ein Thema, das mir bei der AfD Sorgen macht und mich als eines von vielen Punkten dazu bringt, diese Partei kritisch und besorgt zu sehen).

Reineke schrieb:Solche Möglichkeiten sprechen sich heutzutage leider schnell in aller Welt rum.

Absolut. Unser Sozialsystem wird bald komplett überlastet sein. Und es ist ja nicht so, dass wir ohne die Flüchtlinge nicht schon dieses Problem hätten. Verwandte aus den USA lachen über unsere Regierung. Deutschland wird doch nur als Waffen- und Geldlieferant gesehen.

Rhapsody3004 schrieb:Was tut die AfD, um Deutschland als Einwanderungsland bzw. für ausländische Arbeiter und Facharbeiter attraktiver zu machen? Da kommt doch gar nichts von der AfD.

Fairerweise muss man sagen dass die AfD nicht an der Regierung ist. Du musst eher fragen was die Regierung macht.

Deutschland ist nur attraktiv für Armutszuwanderung.

sarachasauce schrieb:Absolut. Unser Sozialsystem wird bald komplett überlastet sein. Und es ist ja nicht so, dass wir ohne die Flüchtlinge nicht schon dieses Problem hätten. Verwandte aus den USA lachen über unsere Regierung. Deutschland wird doch nur als Waffen- und Geldlieferant gesehen.

Ja, es ist inzwischen eine regelrechte Schleuser-Industrie entstanden. Dank unserer offenen Grenzen bis fast zum Bosporus ist die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden auch deutlich gesunken, was die Motivation zum Einstieg in die "Branche" wiederum erhöht. Kein Tag, wo im bayrisch-österreichischen Verkehrsradio nicht vor "Personen auf der Fahrbahn" gewarnt wird. Es gibt einfach viel zu viel Elend in der Welt und unser Sozialstaat wird das auch nicht ändern, egal wie viel wir uns noch selbst aufbürden, um unser Gewissen zu beruhigen. In den wirtschaftlichen Boom-Jahren konnten wir das noch schultern, weil die öffentlichen Kassen prall gefüllt waren. In diesem Klima gesättigter, bürgerlicher Zufriedenheit haben dann auch die Wähler bei der Armutsmigration lange ein Auge zugedrückt. Inzwischen hat sich der Wand allerdings gedreht, wie man gestern Abend an den AfD-Ergebnissen gesehen hat. Die Menschen spüren, dass die Wirtschaft nicht mehr wächst, dass die Auftragslage nachlässt, dass alles teurer wird... da findet man die Zuwanderung von Glücksrittern aus aller Welt plötzlich nicht mehr ganz so komisch, zumal inzwischen auch wieder vermehrt Asylbewerber ohne Bleibeperspektive in die Kommunen geschickt werden, aus Algerien, Marokko, Togo, Kamerun, Georgien usw. So schaufelt man sich die Kapazitäten unnötig zu und kann denen nicht mehr gerecht werden, die wirklich Hilfe brauchen... Ukrainer, verfolgte Christen aus dem Irak, der bedrohten Frauenrechtsaktivistin aus dem Iran usw.

Reineke schrieb:Ukrainer, verfolgte Christen aus dem Irak, der bedrohten Frauenrechtsaktivistin aus dem Iran usw.

Hm? Habe ich Dich richtig verstanden?
300 000 Christen aus dem Irak willst Du aufnehmen?
Das will ich sehen. Es sind zwar Christen, aber die nennen Gott auch "Allah" und Jesus ist auch bei denen "Isa".
Ich kenne einige Christen aus dem Irak, die sogar in die AfD eingetreten waren, weil sie Islamfeindlich sind und dann wieder austraten, mit den Worten: "Das sind ja Rassisten!"

sarachasauce schrieb:Verwandte aus den USA lachen über unsere Regierung. Deutschland wird doch nur als Waffen- und Geldlieferant gesehen.

Echt sehr komisch, so sieht die ganze Welt eigentlich eher die USA....