Wie seid ihr zum Glauben gekommen?

@Centrino
das mit "du sollst nicht töten" ist ein Übersetzungsfehler. Im original bedeutet es du sollst nicht morden.

vollstreckte Todesstrafen sind Tötungen und keine Morde.

@interrobang

interrobang schrieb:vollstreckte Todesstrafen sind Tötungen und keine Morde.

das Ergebnis des Vorgangs sollte das selbe sein. Ich denke es geht hier um das Ergebnis des Vorgangs.

@Centrino
Nein. Immerhin wurden Todesstrafen von Gott ja selber vorgeschrieben.
http://www.albertmartin.de/latein/forum/?view=5626

oder sonst frag halt nen Rabbiner.

Jesus hat auch das Sabbatgebot, das dritte von den 10 Geboten, gebrochen. Und das bewusst und gezielt vor aller Leute Augen. Und was die Steinigungsgeschichte angeht: Er hat ja erst etwas dazu gesagt, als man ihn dazu drängte. Wenn ihn keiner gefragt hätte, hätte er sich vielleicht herausgehalten, und dann wäre die Frau gesteinigt worden, ohne dass er etwas dagegen unternommen hätte. Er demonstriert ja auch zunächst einmal Desinteresse und antwortet erst nach mehrmaligem Nachfragen.

Vor allem aber war Jesus, was Nächstenliebe betrifft, auch nicht gerade das beste Vorbild. Immerhin schlug er auf die Händler im Tempel los, die da wahrscheinlich schon seit vielen Jahren ihre Waren verkauften. Und seine Gegner, die Pharisäer und Schriftgelehrten, beschimpfte er mehrmals aufs übelste Weise, nur weil sie nicht sofort Ja und Amen schrieen, sondern Beweise wollten.

Aber das ist nicht der Punkt. Der Gott des Neuen Testaments, den Jesus verkündete, war doch auch nicht besser als der im Alten. So wie damals Sodom und Gomorrha zerstört wurden, so kündigte Jesus der Stadt Jerusalem die Zerstörung an, nur weil einige der Bewohner nicht so wollten wie er. Sicher, in manchen seiner Gleichnisse war Gott wie ein Vater. In noch mehr anderen aber war er wie ein Großgrundbesitzer, der mit seinen Knechten, den Menschen also, nach Lust und Laune umspringen konnte und das auch tat. Immer wieder warnte Jesus davor, ja keinen Fehler zu machen bzw. immer daran zu denken, dass gleich das Jüngste Gericht anbrechen könnte, um Gottes Zorn und damit der Hölle zu entgehen. Und schon ein unerwünschter Gedanke konnte ein solcher Fehler sein, auch ohne jede dazugehörige Tat. Eine frohe Botschaft ist das für mich nicht.
Und die Apokalypse im letzten Teil stellt in ihrer Grausamkeit Gottes jede alttestamentliche Geschichte problemlos in den Schatten.

Ich weiß echt nicht, was man an Positivem aus der Bibel ziehen könnte. Was die 10 Gebote angeht: Die meisten sollten aus rein humanitären Gründen für jeden Menschen selbstverständlich sein. Außerdem fehlt mir das Gebot, das man anderen gegenüber keine Gewalt ausüben soll. Ein solches Gebot gibt es nämlich nicht. Das zweite Gebot dagegen klingt für mich zu einem Aufruf gegen Forschung und Naturwissenschaften, um bloß nicht herauszufinden, wie die Welt funktioniert. Wie stünden wir heute medizinisch da, wenn unsere Vorfahren auf Wissenschaft verzichtet hätten? Vermutlich genauso wie in biblischen Zeiten.

@interrobang
würde es für dich persönlich einen Unterschied machen, wenn du der Ausführende wärest?

@Alte Tante
Die "Strafen" sehe ich vielmehr als Konsequenzen, welche sich aus betimmten Verhaltensweisen von Menschen ergeben, vor denen Gott sie immer wieder gewarnt hat. Auch das Fehlen von Gottes Gegenwart mit den entsprechenden Konsequenzen kann Strafe sein.

@Centrino
ich tu nichts zur Sache. Ich wollte im Grunde nur den gängigsten Übersetzungsfehler berichtigen.

@Centrino
Das zwischen Mord und Tötung nach Rechtsprechung ein Unterschied ist, ist den meisten bewusst. Ich glaube nicht, dass du hier so punkten kannst.
Aber wenn du schon so pingelig auftrittst, was sagst du denn zum Kollektivmord Gottes an den unschuldigen Ersten der Ägypter?

@emanon

emanon schrieb:Ich glaube nicht, dass du hier so punkten kannst.

Ich versuche hier nicht zu punkten.

emanon schrieb:was sagst du denn zum Kollektivmord Gottes an den unschuldigen Ersten der Ägypter

Ich bin mir sicher, dass es hier User gibt, die dir dazu eine bessre Antwort geben können als ich.

@Centrino

Centrino schrieb:Ich bin mir sicher, dass es hier User gibt, die dir dazu eine bessre Antwort geben können als ich.

Keine eigene Meinung?
Oder schämst du dich am Ende für deine?
Welchen Grund könnte Gott anführen für den Mord an 10.00en unschuldigen Menschen?
Mir fällt da keiner ein.
Wie kann man einen gewaltinkontinenten Rassisten anbeten?

@emanon

emanon schrieb:Welchen Grund könnte Gott anführen für den Mord an 10.00en unschuldigen Menschen? Mir fällt da keiner ein.

Es gibt Fragen die offen bleiben und um Manches zu begreifen wird man schon auf eine Antwort von Gott selbst warten müßen und man wird das Recht haben dürfen Gott zu fragen.

@Centrino
Na danke. Schön, dass die Menschen es auch ohne Gott geschafft haben humane Grundregeln zu erarbeiten, nach denen man leben kann.

Warum betest du so ein Monster an?

@emanon
Ich bin der festen Überzeugung, dass es ohne Gott gar keine Grundregeln gäbe und die Menschheit deshalb schon ausgestorben wäre, weil sie sich selbst vernichtet hätte.

@Centrino
Was die Vernichtung der Menschheit angeht, so hat Gott das doch schon vorexerziert und, hat ja System bei ihm, an den unschuldigen Tieren hat er sich auch gütlich getan.
Warum betest du so ein Monster an?

@emanon
Früher habe ich das auch getan. Da glaubte ich noch an einen allmächtigen Gott, und die Realität hatte mir gezeigt, dass auch besonders liebenswerte, unschuldige Menschen manchmal lange grausamste Qualen leiden müssen, ohne dass das diesen allmächtigen Gott, der für gut gehalten werden wollte, zu stören schien.
Warum ich damals trotzdem zu ihm betete? Nicht aus Zuneigung oder gar Liebe, sondern aus Angst. Aus Angst vor der Hölle und, als ich so dumm gewesen war, sie zu lesen, auch aus Angst vor der Apokalypse. Ich wollte mich mit einem solchen gefährlichen Wesen gut stellen, zumal das ja angeblich ganz genau wusste, was man wirklich dachte.

Das Merkwürdige ist: Meine Eltern und Großeltern waren nie besonders fromm. Durchschnitt eben. Aber ich hatte eine sehr liebe, engagierte Grundschullehrerin, die uns glauben lassen wollte, dass alles, was in der Bibel stand, wortwörtlich wahr war. Natürlich beschränkte sich der Unterricht auf die eher harmlosen Geschichten.

@emanon

emanon schrieb:Warum betest du so ein Monster an?

ich habe keine monströsen Erfahrungen mit Gott gemacht und ich denke auch nicht, dass ein Monster seinen Sohn gegeben hätte, damit die Sünden von den Menschen genommen werden damit sie gerettet werden können und damit Frieden in die Welt kommt. Das sind wahrlich keine monströsen Züge.

Wer seinen Sohn zu Tode foltern lässt, nur damit er, das Elternteil selbst, sich danach in der Lage sieht, anderen Menschen zu verzeihen, hat sehr wohl monströse Züge.

@AlteTante
da hast du aber jetzt ein kleines nicht unwesntlches Detail vergessen. Die Auferstehung und die damit verbundene Hoffnung.

AlteTante schrieb:Wer seinen Sohn zu Tode foltern lässt, nur damit er, das Elternteil selbst, sich danach in der Lage sieht, anderen Menschen zu verzeihen, hat sehr wohl monströse Züge.

Interessante Sichtweise, so habe ich das noch gar nicht gesehen.

Und was ändert die Auferstehung daran?