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Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?

2.065 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Glaube ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?

22.06.2017 um 07:49
Zur Konkretisierung, was ich damit meine:

"Man muss die Existenz oder Nichtexistenz von etwas ja überhaupt nicht beweisen. Solange keine überzeugenden Belege vorliegen, gibt es keinen Grund, eine Aussage als wahr anzunehmen. "

In der Regel geht es nicht um einen finalen Beweis, sondern vielmehr um Belege für eine Aussage. Und solange die nicht vorliegen, kann man die Frage auch einfach offen lassen bzw. eben nicht von der Aussage überzeugt sein.

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Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?

22.06.2017 um 08:50
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Und Dir fällt wirklich nichts besseres ein, als an den Leuten Gottes wegen herumdoktern zu wollen?
Diese christlichen Gottesleute doktern schon seit über 2.000 Jahren am Weltgeschehen herum. Wenn man sich dann die Ergebnisse dieser christlichen Missionierungskampagnen vor Augen hält, bleibt leider nicht viel Positives übrig. Die von christlichen Missionaren in 2.000 Jahren produzierte Blutspur ist schließlich nicht wegzuleugnen. Muss ich jetzt wirklich ins Detail gehen? Inquisition, Hexenverfolgung, Kreuzzüge, Versklavung und Ausrottung ganzer Völker in Südamerika und Afrika und...und...und! Fürwahr! Ein feiner Verein diese Gottesleute!

Wenn man dann in unserer Zeit noch erleben muss, wie die Evangelische Kirche einen Mann wie Luther hochjubelt, der nachweislich ein Antisemit und Frauenfeind war, kann einem schon das große Kotzen überkommen! Okay, er hat ein Märchenbuch in die deutsche Sprache übersetzt und hat sich dadurch das Verdienst erworben, die deutsche Schriftsprache geschaffen zu haben. Dass er des weiteren den Ablasshandel kritisiert hat, kann man ihm ebenfalls positiv anrechnen. Ein Vorbild war Luther zweifellos auch für die Nazis, denen er Argumente für deren Hass auf die Juden geliefert hat. So konnte z.B. der Herausgeber des "Stürmer", Julius Streicher, vor dem Nürnberger Tribunal sagen, dass an seiner Stelle eigentlich Luther vor Gericht stehen müsste. (Weil der ja schließlich auch gegen die Juden gehetzt habe.) Wenn man uns jetzt Luther als Vorbild verkaufen will, wie das die Evangelische Kirche tut, ist dies ein beredeter Hinweis auf die Inkonsequenz und Scheinheiligkeit der Evangelischen Kirche. Luther ein Vorbild für Christen? Bei mir jedenfalls hinterlässt diese Lobhuddelei nur ein schmerzliches Lächeln!


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Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?

22.06.2017 um 09:07
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Etwas ganz anderes ist es, nicht von Belegen überzeugt zu sein. Und damit arbeitet man ja auch in der Wissenschaft. Man muss die Existenz oder Nichtexistenz von etwas ja überhaupt nicht beweisen. Solange keine überzeugenden Belege vorliegen, gibt es keinen Grund, eine Aussage als wahr anzunehmen. Also: Wenn man die Nichtexistenz eines Gottes behauptet, muss man das belegen. Wenn man sich damit begnügt, dass es keine ausreichenden Belege für seine Existenz gibt und man deshalb nicht daran glaubt, nicht. Das ist im Übrigen auch der Unterschied zwischen starkem und schwachen Atheismus.
Du hast es geschafft, dir selbst zu widersprechen. Ich zitiere: "Man muss die Existenz oder Nichtexistenz von etwas ja überhaupt nicht beweisen. Solange keine überzeugenden Belege vorliegen, gibt es keinen Grund, eine Aussage als wahr anzunehmen." - Das sind exakt auch meine Worte!

Ich zitiere weiter: "Also: Wenn man die Nichtexistenz eines Gottes behauptet, muss man das belegen."

Ja, was denn nun? Da stellt sich doch automatisch die Frage, wie man denn die Nichtexistenz von etwas Nichtexistierendem beweisen soll? Die Unsinnigkeit dieser Forderung ist übrigens in diesem Forum in etlichen Threads bereits bis zum Erbrechen diskutiert worden. Das Ergebnis: Es widerspricht wissenschaftlichen Gepflogenheiten einen solchen Beweis überhaupt zu fordern, da dessen Unsinnigkeit offensichtlich ist.


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Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?

22.06.2017 um 09:20
Zitat von LordLukanLordLukan schrieb:Was sollte daran so unwahrscheinlich sein? Dürfte natürlich beides zusammen gekommen sein, aber erst dürfte es wohl mal um's Geld gegangen sei (wie immer).
Das ist eine ausgesprochen antisemitische Sicht der Dinge, die eine strafrechtliche Konsequenz zur Folge haben könnte. Die Auslöser und die Folgen des von den Nazis staatlich organisierten Judenhasses sind allgemein bekannt. Geld hat dabei nur insofern eine Rolle gespielt, indem die Nazis jüdisches Eigentum konfisziert haben. Deine Darstellung ist ungeheuerlich!


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Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?

22.06.2017 um 09:23
Zitat von Balthasar70Balthasar70 schrieb:@LordLukan Für das es Belege gibt? Judenprogrome nicht weil sie Juden sondern geldgierig waren? Dein Ernst?
Dies nur zur Bestätigung meines vorstehenden Kommentars.


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Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?

22.06.2017 um 09:28
@Argus7

Lies doch nochmal genau, was ich geschrieben habe.
Es ist ein Unterschied, ob man die Nichtexistenz behauptet oder die Frage schlichtweg offen lässt, weil es eben keine Belege gibt.

Du behauptest, dass es keinen Gott gibt. Also belege das doch auch - es ist eben gerade nicht so, dass du keine Beweispflicht hast. Ansonsten kannst du dich auf den Standpunkt stellen "es gibt keine Belege, wieso soll ich an ihn glauben?". Das sind zwei völlig verschiedene Dinge. Letzteres ist in meinen Augen absolut vertretbar. Aber genau das machst du ja nicht. Du sagst nicht nur es gibt keine Belege, sondern die Nichtexistenz Gottes ist Fakt (ironischerweise lehnst du so einen Nichtbeweis ja offenbar ab :))
Ja, was denn nun? Da stellt sich doch automatisch die Frage, wie man denn die Nichtexistenz von etwas Nichtexistierendem beweisen soll? Die Unsinnigkeit dieser Forderung ist übrigens in diesem Forum in etlichen Threads bereits bis zum Erbrechen diskutiert worden. Das Ergebnis: Es widerspricht wissenschaftlichen Gepflogenheiten einen solchen Beweis überhaupt zu fordern, da dessen Unsinnigkeit offensichtlich ist
Das ist gleich in mehrerlei Hinsicht falsch.
1) Widerspricht das nicht pauschal wissenschaftlichen Gepflogenheiten. Wie oben gezeigt, muss man auch durchaus mal Belege für die Falschheit einer Aussage liefern. In der Praxis ist es nur so, dass es sinnvoller ist, Belege für die Existenz von etwas zu liefern, gerade wenn man empirische Forschung betreibt (siehe unten). 

2) Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, dass man Nichtexistenz nicht beweisen kann. Einfaches Beispiel: Ich behaupte, es gibt keine 5. Primzahl zwischen 1 und 10. Einfach zu beweisen, oder? Einfach mal nach "you can prove a negative" googeln. Interessant ist die Frage, wenn man eine rein empirische Beweisführung betrachtet. Dann mag es tatsächlich anders sein. Aber wer behauptet, dass es empirische Beweise für Gott geben kann? Ich jedenfalls nicht, selbst wenn es einen gibt. Ich halte das rein für eine philosophische Frage.


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22.06.2017 um 09:50
@türeuner
@Argus7

http://www.bpb.de/politik/extremismus/antisemitismus/37951/von-der-antike-bis-zur-neuzeit?p=all

Vielleicht zur Einschätzung, die lieben Christen, hätten nie Juden aus religiösen, sondern "nur" aus wirtschaftlichen Gründen verfolgt.


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Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?

22.06.2017 um 10:36
@Argus7

Noch eine Ergänzung zu den wissenschaftlichen Gepflogenheiten. Wir reden hier offenbar teilweise von 2 verschiedenen Dingen. Wenn man nur die empirischen Wissenschaften in Blick hat, ist das mit den Nichtexistenz-Belegen meist kein Thema (wobei man auch hier z.B. bei einer Aussage wie "es gibt kein außerirdisches Leben" nach Belegen fragen darf - also gerade, wenn man sich recht weit aus dem Fenster lehnt).

Rein formal, also im u.a. Bereich Mathematik, Informatik oder auch Philosophie (also im Rahmen rein logischer Überlegungen), ist Nichtexistenz etwas, das man ohne Zweifel auch beweisen kann. Daher fordert man mitunter auch Beweise. Beispielsweise kann man den Beweis für die Aussage fordern, dass es für ein bestimmtes Problem keine algorithmische Lösung gibt usw.


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Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?

22.06.2017 um 11:53
Zitat von Balthasar70Balthasar70 schrieb:@türeuner
@Argus7

http://www.bpb.de/politik/extremismus/antisemitismus/37951/von-der-antike-bis-zur-neuzeit?p=all

Vielleicht zur Einschätzung, die lieben Christen, hätten nie Juden aus religiösen, sondern "nur" aus wirtschaftlichen Gründen verfolgt.
Mir mußt Du das nicht unter die Nase halten. Das habe ich nie bestritten. Wie auch, habe ich mich über dieses Thema im Internet ja noch nicht eine Sekunde ausgelassen. Den Link hatte ich nur gesetzt, um die Diskussion hier wieder zu versachlichen. Und was dort drinsteht, lässt sich nunmal nicht wegleugnen. Es wird auch nicht nur bei diesem Pogrom so gelaufen sein. Natürlich aber auch nicht bei jedem. Die echten, zusammengesponnenen, propagandistisch aufbereiteten Gründe für solche und ähnliche Übergriffe sind vielfältig und im Kleinen schon in vielen Foren zu sehen, seien es politische, religiöse, sportliche ...

Fast überall, wo Menschen mit unterschiedlichen Überzeugungen aufeinandertreffen, entstehen früher oder später Feindseligkeiten. Wenn dann die "richtigen" Scharfmacher (Politiker, Staatenlenker, Kirchenfürsten, Imame, Hooligan-Anführer ...) am Werk sind, fließt Blut. Das ist kein Problem, das sich auf Religionen beschränkt, sondern ein Problem des menschlichen Charakters.

Und da gehört natürlich auch das Finanzielle hinein, um wieder zum Thema zu kommen.
Menschliche Grundlagen: Gier, Neid, Urängste vor dem Verhungern.


Selbst wenn Leute mit ehrbaren Motiven antreten, wandelt es sich im Großen mit der Zeit immer ins Schlechte. Kapitalismus, Sozialismus, Kommunismus, (wunderbar: "Farm der Tiere"), religiöse Gesellschaften, Revolutionen in jegliche Richtung. Selbst "Demokratien" muten immer mehr an wie Demokraturen.

Auch wenn jetzt einige "Strohmann, Strohmann!" rufen werden, machen wir uns doch nichts vor:
Sollte unsere Gesellschaft irgendwann einmal als eines ihrer Hauptideale den Atheismus bekommen sowie strippenziehende Politiker, die sich aus Atheisten zusammensetzen, so würde über kurz oder lang das Vermögen der Kirchen eingezogen werden. Es fielen Sätze wie: "Das ist überwiegend Blutgeld. Es muss Gerechtigkeit geschaffen werden." Von dem Geld würde einiges dem Volk zugute kommen (soziale Projekte usw.), wie immer würde vieles sinnlos verschleudert werden und der Hauptanteil ginge in die Erhaltung der Machtstrukturen. Es würden viele Museen gebaut werden, die alle Skandale der Kirchen haarklein aufzeigten, sowie Einrichtungen, die den richtigen Atheismus propagieren. Und die neuen Machthaber würden sich selbst sehr gut bezahlen, haben sie doch die Gesellschaft zum geglaubt Besseren geführt und sich somit eine Belohnung verdient. Kirchensteuer würde es weiter geben ("warum eine Steuer abschaffen, die viele Leute bereits akzeptiert haben"), nur hieße sie dann Humanismussteuer.

Und wenn ich mir dann ansehe, wie so mancher unter dem Deckmantel des Humanismus' in missionarischem Eifer den Atheismus mit mantrahaften Floskeln als einzig richtigen Weg verkünden will, will ich mir gar nicht ausmalen, was mit übriggebliebenen gläubigen Menschen geschehen würde.


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Sarv ehemaliges Mitglied

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Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?

22.06.2017 um 12:22
@Argus7
Bist du auf kriegsfuss mit gott weil du/man mal dich bekehren wollte, oder aber hast du sonst einen trifftigen Grund für den Hass auf das unbeschreibbare ?


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Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?

22.06.2017 um 12:23
Mein Gott ist erst mal nirgendwo.

Aber Euer Gott ist in Eurem Herzen, soweit es Gott gibt.


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Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?

22.06.2017 um 12:27
Falls es einen Gott oder höheres Wesen geben sollte,war er/es für mich zumindest nie da gewesen.
Ich habe ihn/es nie gespürt,gesehen,gehört oder wie auch immer.
Genauso wenig hat er/es mir geholfen,wenn meine Not am höchsten war.
Ergo:
Was nie für mich erreichbar und präsent war gibt es für mich auch nicht.Nur vom Glauben kann Ich nicht leben,unmöglich.

Also sind meine momentanen "Götter" genau die,die mich sogar verhungern lassen könnten,wenn Sie wollten:

Das Jobcenter.


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Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?

22.06.2017 um 12:28
Zitat von türeunertüreuner schrieb:Fast überall, wo Menschen mit unterschiedlichen Überzeugungen aufeinandertreffen, entstehen früher oder später Feindseligkeiten. Wenn dann die "richtigen" Scharfmacher (Politiker, Staatenlenker, Kirchenfürsten, Imame, Hooligan-Anführer ...) am Werk sind, fließt Blut. Das ist kein Problem, das sich auf Religionen beschränkt, sondern ein Problem des menschlichen Charakters.
Das bestreitet doch niemand, das Grundproblem war die Aussage solche Pogrome hätten fast ausschließlich wirtschaftliche Gründe, was gerade im Zusammenhang mit dem Judentum ein ziemliche "Geschmäckle" hat, vorsichtig formuliert. Da helfen auch die Beispiele wenig, weil keiner der verschuldeten Herrscher geschrien hat, ich hab Zuviel Geld rausgeschmissen desshalb müssen wir die Juden massakrieren. Sondern eben genau der Hass angestachelt wurde der auf religiösen sehr Ebene schon lange verbreitet war.


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Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?

22.06.2017 um 13:37
Zitat von SarvSarv schrieb:@Argus7 Bist du auf kriegsfuss mit gott weil du/man mal dich bekehren wollte, oder aber hast du sonst einen trifftigen Grund für den Hass auf das unbeschreibbare ?
Wie soll ich denn mit einem Gott, den es doch überhaupt nicht gibt, auf Kriegsfuß stehen? Oder: Wie sollte ich denn einen Grund haben, das unbeschreibbare (Gott) zu hassen? Du hast schon eine etwas eigenartige Vorstellung von der Lebenseinstellung eines überzeugten Atheisten.

Die Sache ist nämlich die, dass es vor noch gar nicht allzu langer Zeit den sog. Blasphemie-Paragraphen gab, demzufolge es verboten war, gotteslästerliche Aussagen zu verbreiten.

Nachstehend ein verkürzter Auszug aus Wikipedia:

Nach § 48 der Stellungnahme aus dem Jahr 2011 des Menschenrechtskomitees der Vereinten Nationen, einem Gremium aus achtzehn unabhängigen Experten, die damit beauftragt wurden, Beschwerden hinsichtlich des Internationalen Pakts  über bürgerliche Rechte und politische Rechte zu bewerten, „sind Verbote von Darstellungen mangelnden Respekts vor einer Religion oder anderen Glaubenssystemen, einschließlich Blasphemiegesetzen, mit dem Vertrag inkompatibel, außer in den bestimmten Umständen, wie sie in Art. 20, Absatz 2 des Vertrags vorausgesehen sind.“
Der Art. 20 Abs. 2 ruft Staaten dazu auf, Folgendes zu verbieten:
„Die Verfechtung nationalen, rassistischen oder religiösen Hasses, welche zur Diskriminierung, Feindseligkeit oder Gewalt anstiftet.“
Der Kommentar verlangt mit Bedacht, dass keine Restriktion die Garantien des Abkommens auf Gleichheit vor dem Gesetz (Art. 26) und der Freihheit des Denkens, des Gewissens und der Religion (Art. 18) verletzten darf. Gegen dieses Menschenrecht wird jedoch in vielen Staaten verstoßen. So gilt Gotteslästerung in vielen Religionen als schwerer Verstoß. Die westlichen Länder sind durch das Zeitalter der Aufklärung geprägt und schützen explizit (meist in einer Verfassung) die Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit und Redefreiheit ihrer Bürger, solange sie keine Rechte Dritter massiv verletzen. Deshalb wird in westlichen Ländern nur selten der Vorwurf der Blasphemie erhoben; gelegentlich kommt es gleichwohl zu Verurteilungen wegen Blasphemie.
Beispiele:
  • In der Bundesrepublik Deutschland ist die Beschimpfung von Bekenntnisse, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen nach § 166 StGB (wegen seiner Geschichte häufig als „Gotteslästerungsparagraph“ oder Blasphemiparagraph bezeichnet) dann strafbar, wenn sie „geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören“;
  • ähnlich in der Schweiz nach Art. 261 StGB.
  • Im Vereinigten Königreich wurden gesetzliche Bestimmungen zur Blasphemie 2008 abgeschafft.
  • In Irland schreibt Artikel 40 der Verfassung vor, dass die Veröffentlichung blasphemischen Materials strafbar sein soll. Im Rahmen einer Rechtsreform im Juli 2009 wurde eine entsprechende Strafvorschrift eingeführt;
  • ähnlich in Österreich nach § 188, § 189 öStGB.

In vielen Staaten mit Staatsreligion ist Gotteslästerung eine Straftat. In manchen dieser Staaten kann sie mit der Todesstrafe bestraft werden, z.B. in Saudi-Arabien, der Islamischen Republik Pakistan, der Islamischen Republik Afghanistan und der Islamischen Republik Iran. Ob und in welchem Umfang bestimmte Handlungen oder Äußerungen als „Blasphemie“ gelten, hängt ab von den rechtsgültigen Kriterien für ihre Feststellung und vom Stellenwert religiöser Traditionen und Wertorientierungen in einer Gesellschaft. Diese können sich innerhalb der Geschichte einer Religion stark wandeln.

Religiöse, besonders fundamentalistische Gruppen sehen oft bereits Dinge als Blasphemie an, die in westlichen Staaten explizit durch die Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit und Redefreiheit geschützt sind; zum Beispiel:
  • Glauben an Götter anderer Religionen,
  • generellen Unglauben (Atheismus),
  • Fluchen, insbesondere solches mit religiösem Bezug (Beispiele: „gottverdammt“, „heilige Scheiße“)
  • eine Verhöhnung religiöser Symbole, beispielsweise des Kreuzes
  • eine Verhöhnung von Glaubensinhalten, etwa durch Filme wie Dogma, Das Leben des Brian, Popetown u.ä. Satiren oder zynische Komödien
  • (Zitatende)Uns Atheisten wird auch heute noch sehr oft vorgeworfen, gotteslästerliche Ansichten zu verbreiten. Das ist so bestimmt nicht gerechtfertigt. Ich persönlich verwahre mich nur dagegen, einen Gott - und den Glauben an dieses Wesen - als Tatsache zu akzeptieren. Nur weil der Glaube an einen Gott schon so lange das Denken und Handeln großer Teile der Menschheit beherrscht, wird aus dieser Annahme noch längst keine Wahrheit. Es ist in meinen Augen jedoch eine ungeheuerliche Anmaßung, dass die gesamte Welt einen von Menschen erdachten Gott als Tatsache akzeptieren soll. Exakt dies wird jedoch von den Gottesanhängern erwartet. Und eben deshalb wurde seinerzeit ja auch mal der Blasphemie-Paragraph geschaffen. Wer Gott in Frage stellte, musste eine Bestrafung riskieren. In einigen Teilen der Welt ist dies sogar nach wie vor der Fall. Es ist diese Arroganz einiger Gottesanhänger, welche die Unterwerfung der Nichtgläubigen forderten, was mich auf die Palme bringen könnte.Die Religionen haben unsere Welt um keine Spur besser gemacht, was durch die Geschichte der Menschheit längst bewiesen ist. Eine Mitschuld an dieser blutigen Geschichte streitet der von einer Religion abhängige Teil der Menschheit aber konsequent ab.

    Der Versuch, mich zum Gottglauben bekehren zu wollen, wäre vergliche Liebesmüh. Das hat bisher auch noch niemand ernstlich versucht. So nebenbei ist es mir aber gelungen, etliche Leute davon zu überzeugen, dass sich der Glaube an ein himmlisches Phantom nicht lohnt. Selbstbetrügerischen Trost finden nur diejenigen im Gebet, denen es an selbst erarbeiteter mentaler Kraft fehlt. Diese Kraft kann einem kein fiktives göttliches Wesen spenden, mentale Kräfte muss man sich selbst erarbeiten. Wie das möglich ist, kann man z.B. von Spitzensportlern erfahren. Sie kennen die autosuggestiven Kräfte, mit denen man sich mentale Stärke erarbeiten kann. Wem das zu anstrengend ist, der muss eben weiterhin die christliche Selbstbetrug-Methode praktizieren. 



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22.06.2017 um 13:57
@türeuner
Manchmal hat man Jahre zuvor etwas im TV gesehen und hat es nie gelesen. Man ist unter Umständen also schlau, möglicherweise aber etwas faul.
Versteh ich. Man sollte es aber auch erwähnen, um unnötige Nachfragen zu vermeiden.
Man sollte sich ebenfalls klar darüber sein, dass solche Behauptungen nicht als Beleg/Beweis gewertet werden können. Und das aus zwei Gründen:
1) Zum Einen kann die Erinnerung des Erzählers getrübt sein und
2) zum Zweiten ist es leider nicht mehr möglich, die Quelle und deren Wahrheitsgehalt zu überprüfen bzw mit der Erinnerung abzugleichen.

Daher sollte man sich auch stets bewusst machen, dass eben genau diese Probleme das eigene Urteilsvermögen trüben und somit anfällig für Irrtümer und Vorurteile machen (können).


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22.06.2017 um 14:14
@Argus7
Deine Darstellung ist ungeheuerlich!
Warum soll die Überlegung, dass Geld zu Hass führt, ungeheuerlich sein? Hass auf andere Menschen hat durchaus Ursachen, mitunter mehr als nur eine, und auch solche, die sich andere nicht vorstellen können.

Und bitte nicht vergessen, das Leugnen des Holocausts als Straftat, gibt es nur in Deutschland. Daher wirst Du noch öfters in Diskussionen auf Leute treffen, in deren Herkunftsland auch in Sachen Holocaust Meinungsfreiheit herrscht.
Wobei die Annahme, Geld könne eine Hassursache sein, auch kein Leugnen des Holocausts ist. Es ist noch nicht einmal eine reine Nazi-Idee.
Und das ist ganz und gar nicht ungeheuerlich, sondern normal.

Nicht immer gleich die Nazi-Keule auspacken, sondern einfach in der selbst geforderten Manier sachlich begründen.


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Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?

22.06.2017 um 14:24
Zitat von türeunertüreuner schrieb:Und wenn ich mir dann ansehe, wie so mancher unter dem Deckmantel des Humanismus' in missionarischem Eifer den Atheismus mit mantrahaften Floskeln als einzig richtigen Weg verkünden will, will ich mir gar nicht ausmalen, was mit übriggebliebenen gläubigen Menschen geschehen würde.
Ich kann deine Anmerkungen und Erkenntnisse bezüglich der moralischen Struktur der Menschen durchaus nachvollziehen. Man kann sicher auch nicht ausschließen, dass Atheisten, wenn sie denn an die Macht kämen, sich vermutlich auch nicht anders verhalten würden, wie die aktuellen (christlichen und muslimischen) Politiker. Es stellt sich aber doch die Frage, ob deine Darstellung die Dinge nicht doch zu sehr verallgemeinert. Ich als überzeugter Atheist würde nicht prinzipiell ausschließen, dass es auch unter christlichen und muslimischen Politikern anständige, ehrliche und aufrichtige Menschen gibt.
Ich sehe mich leider gezwungen, noch einen Schritt weiter zu gehen, indem ich deine Darstellung als stark populistisch geprägt einstufe. Dein Weltbild mag zwar den einen oder anderen ansprechen, aber in der Wertung liegst du damit garantiert weit daneben. Populistisch an deinem Weltbild ist z.B. die Tatsache, dass du ein mögliches, zukünftiges Szenarium
beschreibst, welches du bestenfalls vermuten, aber niemals als Faktum vorhersehen kannst. (Es sei denn, du verfügst über paranormale Fähigkeiten!) Schreckensbilder an die Wald zu malen tun ja nur Leute, die anderen Menschen Angst machen wollen. Eine typische Verhaltensweise von Populisten, die beim Wahlvolk mit solchen Mitteln Wählerstimmen einfangen wollen.

Als Atheisten geht es mir im Grunde genommen nur darum, die derzeit noch bestehende Dominanz religiöser Organisationen zu minimieren. Religion und Politik sollen strikter getrennt werden. Der Einfluss der Religionen muss auf den privaten Bereich beschränkt werden. Ansonsten soll jeder Mensch glauben, was er mag. Es soll mich nur niemand zwingen wollen, an die Existenz eines göttlichen Wesens zu glauben. Mehr fordere ich nicht.

Noch etwas liegt mir seit langem auf dem Herzen: Ich kann verstehen, dass die Menschen durch die Flut von Flüchtlingen, die nach Europa hereinströmen, Ängste und Vorbehalte der unterschiedlichsten Art entwickeln. Dass sich darunter auch Kriminelle und sog. Wirtschaftsflüchtlinge befinden, lässt auch mich nicht unbekümmert. Ich sehe aber auch - und das in erster Linie - die Not und das Elend dieser Flüchtlinge. Wenn sich dann sogar in christlichen Kreisen (siehe AfD und Pegida)  Stimmen erheben, die sich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen wenden, hege ich starke Zweifel daran, dass Deutschland ein christlich geprägtes Land ist! Völlig unverständlich bleibt mir auch die Haltung von Ländern wie Tschechien, Polen und Ungarn, die es generell ablehnen, Flüchtlinge aufzunehmen. Angesichts einer solchen Haltung lasse ich mich doch lieber als Atheisten beschimpfen, als irrtümlich für einen Christen gehalten zu werden!   


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Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?

22.06.2017 um 14:24
@off-peak

Ich gebe Dir zu hundert Prozent recht, möchte aber bei 2. noch anmerken:
Wenn er die Doku hätte benennen können, wäre es vielleicht möglich gewesen, sie bei Youtube zu finden.

Aber gerade bei der Problemstellung, bei der wir uns ja einig sind, habe ich mich gestern gewundert, warum keiner mal gegoogelt hat. Suchworte: "Juden" und "Schulden". Eines der ersten Ergebnisse brachte den Link. Alle reden sich raus mit "der Behaupter muss belegen". Ja, das stimmt natürlich. Aber sollte nicht jeder ein Interesse daran haben, was nun wirklich Sache ist. Mir kommt es oft so vor, als wollten die Leute nicht zum Kern vorstoßen, sondern lieber ihre bisherigen Ansichten bzw. Diskussionsposition halten, notfalls mit der Methode: Wenn es nicht zu lesen ist, ist es auch nicht so.
Man lernt doch dabei auch etwas. Allein das skurrile Wort "RinTfleisch-Verfolgung" war das Googeln schon wert.


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22.06.2017 um 14:45
@türeuner
habe ich mich gestern gewundert, warum keiner mal gegoogelt hat.
Genau genommen, wissen wir das aber nicht. Wir wissen nicht, ob nicht doch wer, und wenn ja, wer und wieviele, gegoogelt hat. Nur aus durchaus berechtigtem Prinzip darauf besteht, dass der Behaupter eben belegen muss.

Es kann ja trotz eventuell vorhandener Doku dennoch sein, dass der Behaupter diese einfach erfunden hat. Oder den Inhalt. Und deswegen nicht belegen will. Denn, wie Du schon richtig sagst, könnten wir ja googeln - richtig, aber das könnte der Behaupter ja schließlich auch. ;)
Was er aber offenbar nicht getan hat und auch nicht tun wollte.
Stattdessen kamen die sattsam bekannten Ausreden a lá "wir mögen uns doch schlau machen".

Nicht die Tatsache, dass der Behaupter nicht mehr weiß, welche Doku es war, oder dass er sich nicht klar darüber ist, dass ihn sein Gedächtnis im Stich gelassen haben könnte, sondern diese Ausrede macht ihn irgendwie verdächtig.
Allein das skurrile Wort "RinTfleisch-Verfolgung" war das Googeln schon wert.
Hihi - was immer das auch sein möge. :D
Halt, ich werd´s mal googeln ...


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Wie sieht denn euer Gott aus und wo hält er sich auf?

22.06.2017 um 14:46
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Und bitte nicht vergessen, das Leugnen des Holocausts als Straftat, gibt es nur in Deutschland. Daher wirst Du noch öfters in Diskussionen auf Leute treffen, in deren Herkunftsland auch in Sachen Holocaust Meinungsfreiheit herrscht.Wobei die Annahme, Geld könne eine Hassursache sein, auch kein Leugnen des Holocausts ist. Es ist noch nicht einmal eine reine Nazi-Idee.Und das ist ganz und gar nicht ungeheuerlich, sondern normal.
Du hast bezüglich deiner Wertung des Holocaust, eine ziemlich abwegige Sicht der Dinge, die ich beim besten Willen nicht teilen kann. Schande genug, dass es (leider) in einigen Ländern bezüglich des Holocaust eine geteilte Wertung gibt.  
Ist für dich denn die Ermordung von 5,6 bis 6,3 Millionen europäischen Juden nicht Grund genug, dieses Verbrechen bedingungslos zu verurteilen? Den Holocaust allein mit der Geldgier der Juden zu begründen, hat bestenfalls den Wert einer nicht haltbaren Verschwörungstheorie.

Eines steht fest: Geld hat beim Holocaust unter Garantie keine Rolle gespielt. Indem Hitler das "internationale Finanzjudentum" angeprangert hat, folgte er der Legende eines angeblich heimlichen Weltherrschaftsstrebens der Juden. Diese Legende wurde schon im mittelalterlichen Antijudaismus überliefert und im neuzeitlichen Antisemitismus rassistisch verschärft. Für die Nazis war das "Weltjudentum" der Weltfeind, den die arische Herrenrasse um zu überleben, vernichten müsse. Damit begründeten und rechtfertigten die Nazis den Holocaust.


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