Flacoon schrieb am 26.06.2025:Zitat von DurielDuriel schrieb:
Sie glauben an eine Lüge.
Ersetzen wir 'glauben' durch 'Fantasiekonstrukt'.
63 Prozent der Menschen weltweit bezeichnen sich selbst als religiös. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des international tätigen Meinungsforschungsinstituts WIN Gallup.
https://www.fr.de/panorama/zwei-drittel-weltbevoelkerung-sind-glaeubig-11193309.html
Zwar gehöre ich nicht zu diesen 63 % (es gibt auch andere, abweichende; hier mal ein dicker Daumen runter von dir wegen dem Ding Statista‑Account).
Genau das ist der springende Punkt:
Glaube ist nichts weiter als ein komfortabler Platzhalter für Unwissen. Wer behauptet, »Gott zu fühlen«, kann sich auch einhörnige Feen oder das Spaghettimonster einbilden – ohne reproduzierbare, intersubjektiv überprüfbare Methoden ist das epistemisch so wertvoll wie Horoskope oder Kaffeesatzlesen.
Dass Religionen sich gegenseitig widersprechen, ist kein Feature, sondern ein Bug: Würde es einen echten Gott geben, sollte er zumindest in der Lage sein, seine Existenz unmissverständlich und konsistent mitzuteilen. Stattdessen liefert jeder »Erleuchtete« eine andere Story – ein untrügliches Zeichen dafür, dass es sich um menschengemachte Fantasiekonstrukte handelt.
Es ist nicht die Aufgabe von Skeptikern, die Nichtexistenz von Fantasiegestalten zu beweisen, sondern die der Gläubigen, ihre Behauptungen belastbar zu belegen. Bis dahin ist »Gott« nur ein Gedankenkonstrukt, das so plausibel ist wie Russells berühmte Teekanne. Und wer glaubt, der Mangel an Gegenbeweisen sei schon ein Beweis für seinen Gott, der hat das Konzept von Beweislast nie verstanden.
Vespafahrer schrieb:@Wurstsaten
Alles klar. Und das Universum ist aus dem Nichts entstanden. Wenn es so ist, was war dann vorher, wo endet das Universum, endet es nicht, geht es ewig weiter ? Was ist dahinter, ist es gekrümmt ? Was befindet sich dann außerhalb ?
Kannst du mir auch nur eine Frage dazu beantworten ? Wenn ja bist du schlauer als Einstein, was ich allerdings bezweifle.
Zitat Einstein : "Gott würfelt nicht." Diese Fragen konnte bisher kein Physiker erklären.
Um ein Konstrukt wie das Universum entstehen zu lassen gehört eine Menge Wissen und Macht. Das ist für mich der indirekte Gottesbeweis.
@VespafahrerEs ist ein Trugschluss, aus offenen Fragen einen »indirekten Gottesbeweis« abzuleiten. Dass wir noch nicht alles über den Ursprung oder die Grenzen des Universums wissen, bedeutet nicht automatisch, dass ein Gott existiert. Das nennt man das »God of the Gaps«-Argument: Weil man eine Lücke im Wissen hat, füllt man sie mit einer beliebigen Fantasiegestalt. Aber Unwissen ist kein Beleg für Übernatürliches, sondern nur ein Anreiz, weiterzuforschen.
Einstein selbst hat »Gott« oft metaphorisch gebraucht, nicht als bärtigen Himmelsbewohner. Und natürlich gibt es kosmologische Modelle, die ohne Schöpfergott auskommen – Multiversen, oszillierende Universen, Quantenfluktuationen im Vakuum. Die Antworten sind vorläufig, klar. Aber sie basieren auf Beobachtungen und Mathematik, nicht auf Wunschdenken.
Was du machst, ist, in die Wissenslücken einen Designer zu projizieren. Doch diese »Erklärung« erklärt nichts – sie verschiebt nur die Frage: Woher kommt dann der Gott mit »Wissen und Macht«? Wer hat ihn erschaffen? Oder existiert er einfach ewig und unverursacht? Dann könnte man das Gleiche viel einfacher für das Universum annehmen, ohne einen allmächtigen Zauberer dazwischenzuschalten.
Unwissen ist kein Gottesbeweis, sondern ein Forschungsauftrag.