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Die Zeugen Jehovas

38.195 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Religion, Glaube, Sekte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Zeugen Jehovas

22.06.2020 um 17:23
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Aber dennoch können auch Zeugen "anders". Und daher sehe ich Tommy sowohl als ein Opfer seiner vorgegebenen Doktrinen als auch als selbstverantwortlich für seinen Extremismus und seinen Unwillen zum Dialog. Er ist nicht das, was er als JZ sein muß, sondern was er als JZ sein will.
Keine Frage. Zeugen sich auch nur Menschen und da gibt es natürlich auch solche und solche.
Was jetzt die Homosexualität anging habe ich aus einer Zeugenschrift zitiert, die wohl die offizielle Meinung wiedergibt.
Ich bin sogar sicher, dass viele Zeugen, gezwungener massen wohl im Verborgenen, weiter Kontakt mit ihren Anverwandten und/oder engen Freunden halten, auch wenn das von der Zeugenobrigkeit bestimmt nicht gerne gesehen wird.


Bei deiner Schwester und ihrer Familie, sind die Kontakte zum ausgeschiedenen Rest der Familie den Mitzeugen bekannt und werden durch sie toleriert?
Oder geschieht das im Verborgenen?

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Die Zeugen Jehovas

22.06.2020 um 17:34
Zitat von emanonemanon schrieb:Bei deiner Schwester und ihrer Familie, sind die Kontakte zum ausgeschiedenen Rest der Familie den Mitzeugen bekannt und werden durch sie toleriert?
Bei ihnen gehen Zeugen ein und aus, sie sind da gut vernetzt. Daher sollte es problematisch sein, wenn ihr Sohn mal zu Besuch ist oder sie ihre Enkel mehrere Tage lang bei sich im Haus haben, dies den Geschwistern gegenüber zu verschweigen. Hatte es vor ner Weile auch mal geschrieben, letztes Jahr war ich mal bei meiner Schwester, da lief im Garten grad ne Grillparty. Der Jüngste hatte Besuch von Freunden, sowohl Zeugen als auch Nichtzeugen, ebenfalls ein Ehemaliger, wie mir meine Schwester mitteilte. Ich habe nicht den Eindruck, daß meine Schwester innerhalb ihrer Gemeinde groß verheimlicht, was sie denkt und tut. Würde auch nicht zu ihrem resoluten wie herzlich-offenen Naturell passen.


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22.06.2020 um 17:36
@perttivalkonen
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Zeugen sind immer so, wie ihre Mitglieder sind.
Natürlich.
Ich habe auch einen Kumpel dessen Mutter von den Zeugen ausgeschlossen wurde nachdem sie sich von ihrem Mann scheiden lies.
Sie hat noch mehrere Freundinnen in der Gemeinschaft und auch nicht grossartig Probleme mit irgendwem.

Auf der anderen Seite habe ich auch einen Arbeitskollegen dessen Schwester dessen Schwester einen ZJ geheiratet hat, auch selbst beigetreten ist.
Als sie sich dann Jahre später von ihm trennte ging eine juristische Schlammschlacht und ein Psychoterror nicht nur von ihrem Mann sondern auch von der Gemeinde los die einfach nur widerwärtig waren.
Das ging von Telefonterror bis zu Anzeigen wegen Entführung der gemeinsamen Kinder und Zeugenaussagen (haha) vor Gericht über die hanebüchensten Anschuldigungen von Gemeindemitgliedern um das alleinige Sorgerecht des Mannes zu erwirken.

Ich messe der Tatsache das Tommy Zeuge ist jetzt ehrlich gesagt auch garnicht soviel Gewicht bei, denn letztenendes argumentiert er ziemlich genau exakt so wie ich es von religiösen Fundamentalisten aller Coleur eigentlich schon kenne.
Die Ablehnung der Evolution, die Rechtfertigung von Gräueltaten und Verbrechen, egal ob historisch vom eigenen Verein begangen oder von Gott in der jeweiligen hl Schrift angeordnet, die Wortverdreherei um jedem Satz im jeweiligen Buch eine möglichst grandiose Bedeutung zu geben, alles schon gehabt.
Auch bei politischen Ideologen und Vtlern im Endeffekt nicht anders, wer weiss das er die Wahrheittm kennt kann ja gar nicht anders als die Realität seiner Ideologie anpassen
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Und daher sehe ich Tommy sowohl als ein Opfer seiner vorgegebenen Doktrinen als auch als selbstverantwortlich für seinen Extremismus und seinen Unwillen zum Dialog. Er ist nicht das, was er als JZ sein muß, sondern was er als JZ sein will.
Auf jeden Fall.
Niemand ist von der Verantwortung zum eigenständigen Denken befreit.


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Die Zeugen Jehovas

22.06.2020 um 18:15
Zitat von aolaniaolani schrieb:Selbstbefriedigung könne zur Homosexualität führen.
Ha! Der ist gut, Wenn auch nicht ganz so gut, wie der, dass durch Masturbation die Finger schwanger würden. ;)
Zitat von aolaniaolani schrieb:Da kommt weibliche und männliche Homosexualität gar nicht vor.
Wenn wir hier etwas dazu lernen konnten, dann das, dass die JZ es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, wenn es ihren Ansichten dient. Von daher interpretieren sie schon mal gerne Bibelstellen auf eine Art und Weise, die es den Verfassern heute unmöglich machen würde, ihre eigenen Worte wieder zu erkennen.
Zitat von aolaniaolani schrieb:Erscheint mit unsinnig.
Das wundert Dich jetzt aber nicht wirklich, oder?
Zitat von BishamonBishamon schrieb:der Grund ist, dass Masturbation pfu bäh ist, und das Tor zu Satan öffnet.
In allen monotheistischen Religionen ist jegliche Form der Sexualität, die lediglich dem Spaß an der Freude dient, pfui bäh. Sexualität wird von allen drei großen Religionen instrumentalisiert, um die Menschen zu knechten. Nur erlaubt in durch kirchliche (und später auch staatliche) Obrigkeiten regulierten Ehen, zum Zwecke des Kindersegens, auf dass deren schiere Anzahl dann die Religion weiter verbreite.
Zitat von emanonemanon schrieb:Masturbation wird da unter anderem mit Diebstahl (Straftat) und Krankheiten verglichen, Ärzten und Psychotherapeuten ihre Unvollkommenheit vorgehalten.
- Unpassende Vergleiche,
- vorzugsweise eklige oder Angst einjagende
- Diffamierung von anders Denkenden und sogar wirklich besser Wissenden
gehören nun mal zum handwerklichen Klappern von Gehirnwäsche und Manipulation. Wenn man ständig solche Texte (wie den von Dir eingestellten) allen Ernstes liest und für voll nimmt, wird man genau so wirr, wie es die getroffenen Aussagen sind.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Religionsgemeinschaften sind zwar an ihre Maximen und Heiligen Schriften gebunden, aber dennoch liegt es in ihrer Hand, was sie daraus machen.
Zum Glück interpretieren Menschen Lehren, und je nach eigenem Wissen, Wesen und Sozialisation nicht nur aufs negativste. Daher praktizieren eben nur Hardcoreliner das Übelste vom Übel, während der Großteil Gläubiger jeglicher Religionen auch brutale Lehren im gelebten Zusammensein abmildern oder(und früher oder später einfach ignorieren.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Er ist nicht das, was er als JZ sein muß, sondern was er als JZ sein will.
Vielleicht kann er aber bereits nicht mehr anders als zu meinen, dass er das genauso will?
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Niemand ist von der Verantwortung zum eigenständigen Denken befreit.
Nur, was passiert, wenn die Betroffenen eben meinen, ihr Realitätsverlust wäre aber das eigenständige Denken? Es läge in ihrer Verantwortung, genau so zu handeln, wie es alle anderen aber als Wahn empfinden?
Dann tun diese Personen exakt das, was Du gefordert hast, obwohl das Ergebnis nicht das das ist, das Dir mit dieser Forderung vorschwebt.


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Die Zeugen Jehovas

22.06.2020 um 18:48
@perttivalkonen

Könnte es sein, dass es bei deiner Schwester so ist, weil die Gemeinde und deren Ältester vielleicht auch einfach so viel entspannter sind?
Also nicht nur, dass die Familie einfach entspannter damit umgeht, sondern das es allgemein die Atmosphäre ist?

@aolani
Zitat von aolaniaolani schrieb:Warum etwas erschaffen, daß im Gegensatz zu allen anderen Wesen nicht errettbar ist?
Erscheint mit unsinnig.
Willkommen in der Welt der Paradoxe der Religion, wenn man sich damit auseinander setzen möchte kommt man genau zu dem Punkt.

Der Punkt bei mir ist, ein absolut Allmächtiges Wesen, fabriziert das was in der Bibel steht? Kein Gott den ich anbeten würde, dafür verhält er sich seltsam irrational.

@AtheistIII
Zitat von AtheistIIIAtheistIII schrieb:Nach der Logik müsste ich mich dann aber wohl auch in Gaylord McPimmelfan umbenennen
Danke für das Lachen beim Lesen von dem Satz. Glorreich!

@kankra9
Zitat von kankra9kankra9 schrieb:Warum ist @Tommy57 gesperrt?
Wiederholte unpassende Relativierungen und Verbreiten von Unsinn.
Du kannst unter
Infos
Oder ganz oben unter dem Titel des Threads immer sehen was so passiert ist.

@off-peak
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Nur, was passiert, wenn die Betroffenen eben meinen, ihr Realitätsverlust wäre aber das eigenständige Denken? Es läge in ihrer Verantwortung, genau so zu handeln, wie es alle anderen aber als Wahn empfinden?
Dann tun diese Personen exakt das, was Du gefordert hast, obwohl das Ergebnis nicht das das ist, das Dir mit dieser Forderung vorschwebt.
Ein klassisch Menschliches Problem, was Sekten seit langer Zeit ausnutzen.


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Die Zeugen Jehovas

22.06.2020 um 18:49
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Nur, was passiert, wenn die Betroffenen eben meinen, ihr Realitätsverlust wäre aber das eigenständige Denken? Es läge in ihrer Verantwortung, genau so zu handeln, wie es alle anderen aber als Wahn empfinden?
Dann tun diese Personen exakt das, was Du gefordert hast, obwohl das Ergebnis nicht das das ist, das Dir mit dieser Forderung vorschwebt.
hoppla, wollte das eigentlich nochmal auf "kritisches Denken" ändern weil mir der Gedanke auch kam, ist mir am Handy wohl durchgerutscht


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Die Zeugen Jehovas

22.06.2020 um 18:57
Hey

Ich bin neu im Forum.
Ich konnte mir nicht alles von den thread hier durchlesen. Das wäre auch zu viel..

Ich bin ehemaliger Zeuge Jehovas. Bin seid 6 jahren "ausgeschlossen".
Habe höhen und tiefen in der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas erlebt.
Zu meinem ausschluss kam es dadurch, dass ich mich in eine Frau verliebt habe, die den ZJ nicht angehörte.
Man kennt es:
Beziehung = Intimitäten. Fand man nicht so toll. Habe mich aber auch nicht reuig genug gezeigt weil da schon mein weltbild der ZJ nicht mehr der gleiche war.
Ich respektiere die Zeugen Jehovas nach wie vor weil ich Ihr denken kenne. Es sind menschen wie du und ich, die schwierigkeiten im Leben haben, die auf gut deutsch die schnauze voll haben von den Menschen wie wir sie alle kennen. Mörder, diebe, vergewaltiger usw.
Um den zu entfliehen sucht man sinn im Leben. das da mehr sein muss.
Und wenn der sinn dadurch entsteht, gottgefällig zu sein und Gebote zu achten die nicht immer so leicht umzusetzen sind, man dadurch aber einen "Preis" bekommt, nämlich das ewige Leben in frieden und sicherheit, dann Lebt man danach.. komme was wolle.
50/50 oder wie sagt man? Stimmt oder stimmt nicht. Ja oder nein. Ob richtig oder nicht. Man hat etwas: Glaube.

Ich will damit nicht ZJ in schutz nehmen, die gräueltaten begangen haben. Ja, auch solche gibt es bei den ZJ. Auch wenn das nicht jeder so sehen will.

Ich habe für mich etwas entschieden:

Wenn es einen Gott gibt und er mich dafür bestraft, aus tausenden Religionen die richtige nicht ausgewählt zu haben, dann ist das nunmal so.
Dann bleibe ich lieber religionsfrei.
Entweder es reicht ein guter Mernsch zu sein und nach bestem Gewissen gelebt zu haben oder es reicht nicht.
Dann wäre aber der Gedanke im Raum geworfen ob es überhaupt einen Gott gibt und somit alles von mir geschriebene sinn macht.
I dont know


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Die Zeugen Jehovas

22.06.2020 um 19:21
Zitat von BishamonBishamon schrieb:dann kommt zB das Argument, dass man zB körperbehindert zur Welt kommt.
Zitat von aolaniaolani schrieb:Ja aber ein Körperbehinderter kann ja gottgefällig leben. Er wird ja nicht mit Neigungen geboren die die Errettung unmöglich machen. Die oder der Homosexuelle kann aber nur errettet werden, wenn er gegen seine angeborenen Neigungen vorgeht
Die Zeugen welche ich kenne (und auch manch andere Christen) argumentieren die Sache mit der Homosexualität folgendermaßen:
lt. Bibel soll man ja auch keinen Sex vor der Ehe haben.
Folglich darf man als Mann und Frau in unverheiratetem Zustand auch nicht einfach so seinen natürlichen Neigungen nachgehen, muss sich zusammenreißen. Genau so sieht man es mit der Homosexualität: Egal ob angeboren oder nicht, man darf es halt nur nicht ausleben, dann kann man auch gerettet werden.


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Die Zeugen Jehovas

22.06.2020 um 19:30
Zitat von thedefiantthedefiant schrieb:Könnte es sein, dass es bei deiner Schwester so ist, weil die Gemeinde und deren Ältester vielleicht auch einfach so viel entspannter sind?
Also nicht nur, dass die Familie einfach entspannter damit umgeht, sondern das es allgemein die Atmosphäre ist?
Ich würd das nicht auf einen Ältesten beschränken. Aber durchaus gehe ich von einer verhältnismäßig lockeren Gemeinde aus.

Schon in den Neunziger Jahren erzählte mir mein Schwager, der als Kraftfahrer arbeitete, daß er aufm Bock regelmäßig im Radio eine katholische Andacht hören würde. Ich dachte erst, er wolle sich jetzt negativ darüber auslassen, wie einer, der zur "Hure Babylon" gehört (Katholische Kirche für die Zeugen), für schlechte Bibelinterpretationen abgebe usw., aber weit gefehlt. Der Typ gebe ihm immer wieder was zum Nachdenken, er finde richtig gut, was der sage, erklärte mein Schwager.

In den Achtzigern, als meine Schwester und Schwager zu den Zeugen kamen, da pesteten sie uns auch nicht mit massiver Mission, und sie brachen auch nicht den Kontakt mit uns Missionsunwilligen ab. Schon damals verhielten sie sich anders, als wir dachten, wie sich Zeugen allgemein verhalten.

Zu DDR-Zeiten kannte ich auch Adventisten. Die waren recht locker drauf, kamen mit anderen Gemeinschaften gut aus. Auch in der DDR gabs den Ökumenischen Rat der Kirchen, wo die Adventisten zwar nicht Mitglied waren, aber doch einen "ständigen Stuhl" hatten, also stets mit dran teilnahmen. An ökumenischen Aktionen nahmen sie als Gäste teil, das war schon wirklich offen und gut. Dann kam die Wende und die Wiedervereinigung. Und prompt zogen sich die Adventisten aus all diesen überkonfessionellen Sachen zurück. Die Adventisten West übernahmen das Ruder und pfiffen ihre östlichen Geschwister "auf Linie".

Und so denke ich, daß auch die Zeugen Ost andere biographische Erfahrungen gesammelt haben als die Zeugen West. Und daß dies sie geprägt hat. Zeugen wurden in der DDR durchaus bedrängt und benachteiligt, auch beruflich. Wie diverse andere Gruppen und Einzelpersonen auch, especially politische Andersdenkende und Ausreiseantragsteller... 1984 hatte ich selbst erst so einen politischen Karriere-Knick, und ich kam im Ostberliner katholischen St. Hedwigs Krankenhaus unter. Hier arbeiteten ziemlich viele Menschen, die woanders kaum unterkamen. Im Juni '84 ließ die DDR binnen einer Woche ziemlich viele Ausreiseantragsteller raus, und plötzlich fehlten im Krankenhaus 70 Mitarbeiter. So kam ich da hin.

Und hier lernte ich dann die ersten Zeugen persönlich kennen. Auch die wurden in kirchlichen Einrichtungen eingestellt, wenn sonst sie keiner wollte. In so einer Situation mag auch ein Zeuge Dankbarkeit und Respekt gegenüber den Angehörigen der bösen "Hure Babylon" gelernt haben, quasi Ökumene an der Basis. Vielleicht hat diese Offenheit und Toleranz anderen "Randgruppen" gegenüber die Zeugen Ost mitgeprägt.

Es mag auch im Osten Hardliner-Gemeinden gegeben haben, aber es gab wie's scheint eben auch tolerantere Gruppen. Und es ist schön zu sehen, daß die bis heute durchhalten und sich nicht seit der Vereinigung von Selters "auf Linie" haben bringen lassen. Das läßt mich hoffen für die Zukunft.


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Die Zeugen Jehovas

22.06.2020 um 19:45
@emanon
du hast hier mal was gepostet über Finanzaktionen in Australien, um vielleicht Auszahlungen (National Redress Scheme) zu verhindern bzw zu verkleinern.
Das Problem: Borg sind da gar nicht dabei (und haben auch nicht die Absicht).

Den Borg den Status "gemeinnützig" deswegen wegzunehmen (und damit auch Steuervorteile), war nur mal ein "laut gedacht" von Minister Anne Ruston.
MWn ist das nicht möglich.


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Die Zeugen Jehovas

22.06.2020 um 20:51
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Die Zeugen welche ich kenne (und auch manch andere Christen) argumentieren die Sache mit der Homosexualität folgendermaßen:
lt. Bibel soll man ja auch keinen Sex vor der Ehe haben.
Warum eigentlich nicht?
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Folglich darf man als Mann und Frau in unverheiratetem Zustand auch nicht einfach so seinen natürlichen Neigungen nachgehen, muss sich zusammenreißen.
Ja ja, kasteien.
Schlimm das manche Menschen, durch diese blödsinnigen Maßregeln, sich noch immer unterjochen lassen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Genau so sieht man es mit der Homosexualität: Egal ob angeboren oder nicht, man darf es halt nur nicht ausleben, dann kann man auch gerettet werden.
Genau so sieht men es?
Wer ist, "es"?
Wie sieht da deine Gefolgschaft aus?


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Die Zeugen Jehovas

22.06.2020 um 20:58
@perttivalkonen

Danke sehr sehr aufschlussreich. :)

@stenten
Zitat von stentenstenten schrieb:Warum eigentlich nicht?
Kontrolle von Sexualität ist ein so altes Mittel zur Kontrolle von Menschen, dass ich schon vermuten würde, dass es irgendwo in unseren Instinkten ist, dass wir das probieren.


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Die Zeugen Jehovas

22.06.2020 um 21:30
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Folglich darf man als Mann und Frau in unverheiratetem Zustand auch nicht einfach so seinen natürlichen Neigungen nachgehen
Und warum nicht? Hätte denn dieser Gott nicht alles Natürliche, somit auch das sexuelle Bedürfnis, unabhängig von Ehe und Kinderwunsch, geschaffen?


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Die Zeugen Jehovas

22.06.2020 um 21:46
Zitat von OptimistOptimist schrieb:lt. Bibel soll man ja auch keinen Sex vor der Ehe haben.
Grad bei stenten gelesen.

Wo steht denn das in der Bibel? Ich kenn immerhin Stellen, wo es verboten ist, daß Menschen, die sich in einer Ehe befinden, mit jemandem außerhalb dieser Ehe Sex haben. Und die Sache mit der Scheidung war auch nicht ohne. Aber was Sex von Ehelosen betrifft, wo steht da was?

OK, auf ner ERF-Site hab ich was gefunden: https://www.erf.de/glaubens-faq/die-bibel-und-die-sache-mit-dem-sex/33618-43 Die verweisen da auf 2.Mose22,15.
Wenn jemand eine Jungfrau betört, die nicht verlobt ist, und liegt bei ihr, muss er sie sich gegen das Heiratsgeld zur Frau erwerben.
Klingt also nach "Sex verpflichtet zur Ehe".

Wirklich? Vers 16:
Falls sich ihr Vater hartnäckig weigert, sie ihm zu geben, soll er Geld abwiegen nach dem Heiratsgeld für Jungfrauen.
Läuft zwar wieder über patriarchalische Machtverhältnisse, aber ich möchte mal annehmen, der Vater weigert sich auch dann hartnäckig, wenn seine Tochter sagt, sie will nicht.

Na jedenfalls heißt dieses Gesetz: Sex unter Unverheirateten verpflichtet den beteiligten Mann zur Bereitschaft, die Ehe einzugehen. Verpflichtet aber nicht zur Ehe. Die letzte Entscheidung liegt, wenn schon nicht bei der beteiligten Frau in patriarchaler Gesellschaft, so doch bei ihrer Familie. Und es ist keine Sünde, die Ehe trotz Sex zu verweigern. Nur steht diese Freiheit nicht dem beteiligten Mann zu, der steht in der Tat in der Pflicht und Schuldigkeit. Gerade in einer patriarchalen Gesellschaft ist das auch verdammt gut so! Nicht, weil außerehelicher Sex schlimm ist, sondern daß Männer nicht einfach tun können, was ihnen beliebt. Erst das wäre Sünde nach der Thora, sich dieser Pflicht zu entziehen.

Allerdings war es durchaus Brauch, auf vorehelichen Sex eher zu verzichten. Der Ehemann bzw. dessen Familie mußten einen Brautpreis zahlen, daher konnte er auch eine jungfräuliche Braut verlangen. War sie keine Jungfrau mehr, stand der Familie der Braut auch kein Brautpreis zu. Es war also wirtschaftlich bedeutsam. Weswegen der Mann, der mit einer unverheirateten Frau schläft, ja auch verpflichtet ist, sie entweder zu ehelichen (und den Brautpreis zu zahlen), oder anderenfalls zumindest einen Ersatz zu zahlen. Dennoch, außerehelicher Sex war nicht verboten. (Nicht einvernehmlicher Sex freilich war nochmal was anderes.)

Jedoch war es verboten, zu verschweigen, daß die Braut keine Jungfrau mehr ist. Eine Frau, die ihren außerehelichen Sex nicht anzeigte, sollte laut 5.Mose22,13-21 dafür hingerichtet werden.

Daß es kein generelles Verbot und keine generelle Ahndung gab, zeigt 3.Mose21,13-14. Hier geht es um besondere gesetzliche Regelungen für die Priester Israels.
Und er soll eine Frau in ihrer Jungfrauschaft nehmen. Eine Witwe und eine Verstossene und eine Entehrte, eine Hure, diese soll er nicht nehmen; sondern eine Jungfrau aus seinen Volksgenossen soll er zur Frau nehmen.
Wäre das Ehelichen einer "Entehrten" generell verboten, müßte es nicht als Sondergesetz für die Priester aufgeführt werden.


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Die Zeugen Jehovas

23.06.2020 um 00:44
@perttivalkonen
okay, ich hatte es bis jetzt - schon länger her, dass mir das auch ZJ so lehrten - immer so kommuniziert bekommen, dass lt. Bibel vorehelicher Sex verboten ist. Demnach dann wohl eine Fehlinterpretation.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Hätte denn dieser Gott nicht alles Natürliche, somit auch das sexuelle Bedürfnis, unabhängig von Ehe und Kinderwunsch, geschaffen?
Wenn man so argumentiert, dann könnte man nun auch jegliches sexuelles Bedürfnis heranziehen, denn wenn man das so sieht, dann hätte ja Gott alles geschaffen.

Nun gehe ich einen Schritt weiter (und hoffe, ich werde nicht verbal gesteinigt, aber das sehe ich einfach nur als logischen Schluss an) und frage, was ist mit Pädophilen z.B. (passt ja ganz gut, wurde letztens hier thematisiert)?
Diese hätten - wenn man davon ausgeht, Gott hat alles, auch jegliches sexuelle Bedürfnis geschaffen - auch ihre unsägliche Neigung von Gott bekommen.
Dieses Bedürfnis dürfen sie natürlich nicht ausleben, müssen sich also beherrschen, auch wenn Gott sie so erschaffen hat.

Was ich damit eigentlich sagen will: Es ist machbar, dass Menschen ihre sexuellen Bedürfnisse unterdrücken, welche das auch immer sind.
Fängt ja auch schon damit an, dass ein Mann nicht jede Frau nehmen kann wie es ihm passt.

Ausgangspunkt war das hier:
Zitat von aolaniaolani schrieb:Ja aber ein Körperbehinderter kann ja gottgefällig leben. Er wird ja nicht mit Neigungen geboren die die Errettung unmöglich machen. Die oder der Homosexuelle kann aber nur errettet werden, wenn er gegen seine angeborenen Neigungen vorgeht
Die Zeugen sind nun der Meinung, die Bibel gibt es her, dass Homosexualtiät nicht gottgefällig ist, es wurde sogar in Offenbarung eine Passage umgeschrieben (da wurde ein biblischer Text einfach verändert, falsch übersetzt...).
Aber selbst wenn das stimmen würde, könnte also - und das war mein eigentlicher Punkt - ein Homosexueller dennoch errettet werden, wenn es ihm gelingt, Verzicht zu üben.

Das Zölibat ist z.B. auch biblisch nicht begründbar (denke ich mal) und dennoch schaffen es manche, so zu leben.


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Die Zeugen Jehovas

23.06.2020 um 04:42
Zitat von OptimistOptimist schrieb:denn wenn man das so sieht, dann hätte ja Gott alles geschaffen.
wenn er die Welt erschaffen hat?
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Mann nicht jede Frau nehmen kann wie es ihm passt.
da kein Konsens
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Pädophilen
kann es mit Kindern eine echten Konsens geben?
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Das Zölibat ist z.B. auch biblisch nicht begründbar (denke ich mal) und dennoch schaffen es manche, so zu leben.
Ich verstehe den Satz nicht. Hört sich an wie:
Vegan ist nicht biblisch "und dennoch schaffen es manche, so zu leben."
?


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Die Zeugen Jehovas

23.06.2020 um 07:43
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Vegan ist nicht biblisch "und dennoch schaffen es manche, so zu leben."?
so hatte ich es im Grunde auch gemeint.
Es ging doch bei Mother_Goose sinngemäß darum, dass man mit einer angeborenen Neigung - wenn man sie denn auslebt (in deinem Beispiel wäre es das Fleisch-Essen) - nicht errettbar wäre. Und ich verstand ihn/sie so, dass man gar nicht anders könne als es auszuleben und deshalb nicht errettbar sei.

Mein Einspruch richtet sich darauf, dass es durchaus möglich ist, auf angeborene Neigungen zu verzichten und somit (wegen dieses bewussten Verzichts) - egal ob biblisch verboten oder nicht - trotzdem errettbar ist.
Ausgangspunkt war ja, dass die Zeugen davon ausgehen, lt. Bibel sei H. verboten und sogar dahingehend den Bibeltext frei übersetzt haben.


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Die Zeugen Jehovas

23.06.2020 um 07:50
@Optimist
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Nun gehe ich einen Schritt weiter (und hoffe, ich werde nicht verbal gesteinigt, aber das sehe ich einfach nur als logischen Schluss an) und frage, was ist mit Pädophilen z.B. (passt ja ganz gut, wurde letztens hier thematisiert)?
Vergleichst du jetzt einvernehmlichen Sex unter Erwachsenen mit dem Missbrauch von Kindern?
Oder ist dir mittlerweile aufgegangen, dass das etwas unglücklich wäre?

Was die "Erschaffung" sexueller Präferenzen angeht solltest du als Gläubige doch etwas dazu sagen können, aus der Sicht deines Glaubens.
Hat Gott alles erschaffen, warum dann auch die Homosexualität?
Wenn Gott nicht alles erschaffen hat, wie kam/kommt es zur Homosexualität?
Gott hatte nichts dagegen wenn sich Töchter vom eigenen Vater schwängern liessen, obwohl die Bibel (Lev und Dtn) eigentlich dagegen ist.
Ist Inzest manchmal gottgefällig?
Da fallen mir bestimmt noch ein paar Fragen mehr ein
Man müsste mal @Tommy57 fragen wie die Zeugen zum Inzest stehen.


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23.06.2020 um 07:58
Zitat von emanonemanon schrieb:Vergleichst du jetzt einvernehmlichen Sex unter Erwachsenen mit dem Missbrauch von Kindern?Oder ist dir mittlerweile aufgegangen, dass das etwas unglücklich wäre?
natürlich kann man es nicht vergleichen (und deshalb hatte ich auch bedenken wegen "verbaler Steinigung").
Mir ging es bei diesem Beispiel nur um Deutlichmachung des Aspektes bezüglich Verzicht auf angeborene Bedürfnisse, wie ich dann hier noch erklärte: Beitrag von Optimist (Seite 1.749) hast du sicher noch nicht gelesen.

Das Beispiel von Kybela mit Veganer ist natürlich um vieles besser wenn es um Verzicht geht.
Zitat von emanonemanon schrieb:Was die "Erschaffung" sexueller Präferenzen angeht solltest du als Gläubige doch etwas dazu sagen können, aus der Sicht deines Glaubens.
mein Wissen und meine persönlichen Ansichten darüber decken sich nicht mit meinem Glauben. In dieser Hinsicht bin ich völlig der Meinung von Wissenschaft.
Zitat von emanonemanon schrieb:Hat Gott alles erschaffen, warum dann auch die Homosexualität?Wenn Gott nicht alles erschaffen hat, wie kam/kommt es zur Homosexualität?
ja klar, und das war dann eben auch mein Einwurf bezüglich Pädophilie.
Hat er nun alles erschaffen oder nicht? Und wenn ja, dann müsste er eben auch solche sexuellen Auswüchse erschaffen haben. Und falls ja: warum? (und noch mal wohlgemerkt: H. ordne ich nicht als Krankheit oder sexuellen Auswuchs ein)
Zitat von emanonemanon schrieb:Gott hatte nichts dagegen wenn sich Töchter vom eigenen Vater schwängern liessen, obwohl die Bibel (Lev und Dtn) eigentlich dagegen ist.Ist Inzest manchmal gottgefällig?
Das ist auch für mich ein Punkt, womit ich nicht klar komme.... biblisch gesehen.
Zitat von emanonemanon schrieb:Man müsste mal @Tommy57 fragen wie die Zeugen zum Inzest stehen.
ja, wäre für mich auch interessant.


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Die Zeugen Jehovas

23.06.2020 um 09:40
Zitat von emanonemanon schrieb:Man müsste mal @Tommy57 fragen wie die Zeugen zum Inzest stehen.
Ich denke da gibt es andere Gemeinschaften, die da problematischer sind, z.B. einige Abspaltungen der Mormonen.

https://www.vice.com/de/article/gyxbvb/flucht-vor-inzest-und-gewalt-aussteiger-aus-einer-polygamen-sekte-erzaehlen
Flucht vor Inzest und Gewalt: Aussteiger aus einer polygamen Sekte erzählen
Optisch scheint sich der Kingston Clan unterschiedlos in die moderne Gesellschaft einzufügen, aber inzestuöse Mehrehen gehören in der Mormonen-Sekte nach wie vor zum Alltag. Wir haben mit ehemaligen Mitgliedern über die Zeit in der Sekte und die Flucht...
von Molly Oswaks
27 September 2016, 9:20am
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Illustration by Eleanor Doughty

Als sie 15 Jahre alt war, wurde Julianna Johnson gezwungen, ihren 19 Jahre alten Neffen Jacob Kingston zu heiraten. Sie sollte seine zweite Frau werden.

„Ich fühlte mich wie eine Gefangene", sagt Julianna, die mittlerweile 34 ist. Sie ist in einer polygamen Splittergruppe der Mormonenkirche aufgewachsen, die sich selbst der Kingston Clan nennt. „Für mich stand schon seit Langem fest, dass ich die Gruppe verlassen wollte."

Der Kingston Clan ist auch bekannt als der Orden. Die Gruppe hat ihren Hauptsitz im US-Bundesstaat Utah und wird angeführt von Paul Elden Kingston, dem Sohn des verstorbenen Sektenführers John Ortell Kingston, der nicht nur einer der ersten Anführer der Kingstoner Latter Day Church of Christ war, sondern auch Juliannas biologischer Vater. Genau wie ihre ländlichen Vetter von der Fundamentalistische Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage (FLDS), die entlang der Grenze zwischen Utah und Arizona leben, ist auch der Orden eine eng verflochtene polygame Gemeinschaft, die in arrangierten Mehrehen zwischen minderjährigen Mädchen und sehr viel älteren Männern leben, die darüber hinaus auch meist nahe Verwandte sind.
Bei den Jehovas sehe ich sexuelle Gewalt mehr als Mittel der Unterdrückung, wie z.B. auch in der Katholischen Kirche, die Verhaltensweisen der Amtsträger und Ältesten sind auf jeden Fall ähnlich


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