mitH2CO3 schrieb:Wenn man voraussetzen dürfte, dass Leben mit Bewegung gleichzusetzen ist, dann könnte man die These aufstellen, dass Zeit im Weltall existiert, weil sich Planeten um sich selbst und ihre Sonnen drehen. Darf man das so annehmen?
Ich würde sagen, es ist nicht verkehrt anzunehmen, dass wir als Leben zeitlich lineare Wesen sind. Wir dehnen uns im Raum aus und wachsen, aber wir kennen nur eine Richtung der Zeit für uns. Es geht nur vorwärts. Ich denke jedoch nicht, dass Zeit die vergeht, wirklich existiert, sondern dies eben nur ein Konstrukt von unserer Wahrnehmung her ist, um uns zu orientieren. Alles was altern kann, nimmt Vergänglichkeit war.
mitH2CO3 schrieb:Jap, ich hab‘ mich gerade gerade gefragt, ob man ohne physikalische Zeit die notwendigen Voraussetzungen für die Raumfahrttechnologie überhaupt erlangen könnte? Woher wüsste man, wie lange bspw. Sauerstoff oder die jeweils genutze Flugenergie noch langt? Ok, vllt. könnte man das an irgendwelchen anderen Signalen festmachen, aber so ganz ohne die Einheit Zeit … Hm, das muss ich noch etwas im Kopf kreisen lassen
Das ist eine wichtige Orientierung in dem Fall, voraus schauen und planen zu können, wie lange etwas hält, aber betrachtet man alles im Universum mal anders, dann sind die Dinge die so temporär sind, eigentlich nichts das wirklich beweist das Zeit existiert. Also sie sind viel mehr nur Dinge, die sich verändern und wir benötigen einen bestimmten Zustand von Objekt X der sich verändert. Man muss sich einmal versuchen vorzustellen, ob Zeit dahingehend wirklich existiert, nur weil ein Objekt sich verändert und temporär ist?
JoschiX schrieb:Nein. Die Zeit ist eine Masseinheit für Veränderung. Diese Veränderungen finden immer statt, auch wenn niemand da ist der sie beobachtet @BAXAMORAXIS
Das bezieht sich auf alle Prozesse, seien es Planetenbewegungen, Quantensprünge von Elektronen oder Ladungswechsel auf Quantenniveau. Ursache und Wirkung ist zeitlich immer unterschiedlich, den Prozess der Veränderung kann man zeitlich messen.
Das ist richtig, aber ist Veränderung Vergänglichkeit? Wenn das Universum zum Beispiel beginnt und irgend wann wieder kollabiert und verschwindet, ließe sich jetzt sagen, es ist temporär vorhanden und vergeht irgend wann, aber was ist wenn das Auftreten und Verschwinden ein immer fortlaufender Prozess ist und das Verschwinden keine Endgültigkeit ist? Für uns muss das Universum einen Anfang gehabt haben, Materie überhaupt, aber sie könnte schon immer da gewesen sein.
Ich bleibe bei dem Standpunkt, dass Zeit nur bedingt existiert und viel mehr ein anthropogenes Konstrukt ist, um uns zurechtzufinden. Es beschreibt eine Ausdehnung im Raum, aber nichts orientiert sich daran, außer das Leben. Für uns ist Zeit etwas unabdingbares für die Wahrnehmung.
JoschiX schrieb:Planetenbewegungen, Quantensprünge von Elektronen oder Ladungswechsel auf Quantenniveau. Ursache und Wirkung ist zeitlich immer unterschiedlich, den Prozess der Veränderung kann man zeitlich messen.
Wir können ihn messen, weil wir etwas zum Messen entworfen haben, aber so gesehen ist Bewegung nichts weiter als eine Dynamik im Raum die Veränderung schafft. Wir sind nur in der Lage, dies zu beobachten und merken uns die verschiedenen Zustände/die Veränderung, wodurch ein Gefühl von Zeit entsteht, eine Orientierung für uns.
Die Zeit stellt ja erstmal nur die vierte Raumdimension dar. Ein Objekt in einem Raum bewegt sich über Länge, Breite und Höhe. Die Zeit schafft eine Ausdehnung des Objekts weil sie alle drei Dimensionen miteinander verbindet. Ansonsten würde sich alles nur wörtlich dreidimensional bewegen. In die Länge, Breite und Höhe. Die Zeit ist eigentlich viel mehr nur eine komplexere Dimension, wodurch wir uns überall hin bewegen können, aber Vergänglichkeit ist ein Konstrukt durch unsere Wahrnehmung, weil wir Veränderung bei Objekten beobachten. Der Zustand eines Objekts ändert sich kontinuierlich, aber eine Vergänglichkeit ist nur für uns vorhanden, nach unserer Logik, weil es schwer vorstellbar ist, dass alles einfach da ist und immer schon da war, oder da sein können wird.
JoschiX schrieb:Naja ohne die Zeit kann sich ja nichts verändern. Ohne Zeit hätte sich das Universum nach der Entstehung nicht verändern können.
Das klingt etwas falsch finde ich, richtiger wäre wenn es heißt, dass nichts ohne vier Dimensionen hätte entstehen können, aber Entstehung ist auch wieder fraglich hinsichtlich des Universums, da wir nur bis zu einem bestimmten Punkt "zurückschauen" können. Die Veränderungen die wir beobachten sind definitiv da, aber wir geben dem Ganzen ja eine Vergänglichkeit, ein Limit, obwohl Zeit nichts weiter als die vierte Dimension ist, mit der sich alles über die drei Dimensionen bewegen kann. Es ist eigentlich wie beim Tesserakt, nur mit weniger Dimensionen. Dimensionen sind immer komplexer werdende Steigerungen ihrer selbst.
Das dient als gutes Beispiel wovon ich spreche:
Der rätselhafte Fluss der Zeit
Wir erleben, wie die Zeit unaufhaltsam dahinströmt – von der unabänderlichen Vergangenheit über die flüchtige Gegenwart zur unbekannten Zukunft. Doch für Physiker ist das nur eine Illusion.
Quelle:
https://www.spektrum.de/magazin/der-raetselhafte-fluss-der-zeit/829474Ich bin der Meinung, dass Zeit als Dimension einfach durch unsere Wahrnehmung völlig falsch dargestellt wird. Also, da hat sich etwas ergeben, das eben nur wir nutzen können, weil wir es entworfen haben um uns zu orientieren. Nicht die eigentliche vierte Dimension dahinter, sondern die Definition von Zeit und interessanterweise kann nicht mal KI das auseinanderhalten. Sie sagt einfach nur dass Zeit wirklich existiert und wir das in unserem Alltag feststellen können...
Ich denke, das ist ein ganz eigenes Thema wert. Falls es den noch nicht gibt, eröffne ich einen!
:)Und wer weiß wie Außerirdische die Dimensionen betrachten? Vielleicht ganz ähnlich wie wir weil sie dann auch Lebewesen sind.