@KaylaKayla:Nehme ich auch an, habe schon des Öfteren gehört, gelesen, das Menschen beinahe deswegen in der Psychiatrie gelandet sind.
Danke für deinen Link. Wer Erleuchtungskrankheit leugnet, ist konzeptmässig mit der ABsoluten Wahrheit identifiziert. Das relative duale Bewusstsein wird einfach negiert, statt integriert.
Wo diese relativen Ebenen vernachlässigt werden, spricht man auch von Krankheit. Letztlich ist es immer noch eine Fixierung und Identifizierung, die losgelassen werden muss. Dann erst kann auch auch die "Vielfalt" integriert werden. Wo die Vielfalt nicht integriert wird, wird (wie üblich in der patriarchalen Mystik) die GöttlicheWeiblichkeit geleugnet. Erst wenn die Anima/"Braut" bereit ist (heisst integriert) erscheint der "Bräutigam". (christlich jargoniert, erscheint hier das ChristusSELBST)
Auszug aus ..siehe unten:
Im Prinzip kann jeder erleuchtet werden, das sagt auch der prominenteste Vertreter der
transpersonalen Psychologie, der amerikanische Philosoph Ken Wilber, der dafür ein
kompliziertes Modell aufgestellt hat. Doch auch er sieht mehrere Fallen, in die man bei
der Suche nach Erleuchtung Tappen kann. Die größte nennt er „Pseudo-Nirwana“.
Bestimmte Erfahrungen wie veränderte Bewusstseinszustände werden demnach
fälschlicherweise für die Erleuchtung gehalten. Das Ego ist geschmeichelt und schmückt
sich. „Erleuchtungskrankheit“ nennen manche Autoren dieses Phänomen.
Religiöse und spirituelle Störungen
Wie krank die Suche nach Erleuchtung tatsächlich machen kann, beobachtet in
Deutschland Dr. Joachim Galuska. Der Psychiater ist Direktor der Heiligenfeld-Kliniken
und Mitbegründer des Netzwerks für spirituelle Krisenbegleitung. In seinen Kliniken hilft
er als einer der wenigen Mediziner in Deutschland auch Menschen, die bei ihrer
spirituellen Suche in eine auch gesundheitsbedrohliche Sackgasse geraten sind – ein
Behandlungsschwerpunkt sind religiöse und spirituelle Störungen. Manche Patienten
leiden unter Wahnzuständen oder haben schwere psychosomatische Probleme. Die
Gründe dafür sind nach Ansicht von Dr. Galuska vielschichtig. Zum Beispiel kann die
Sinnsuche zur Sucht werden – wenn die Persönlichkeit außergewöhnliche Erfahrungen
nicht verarbeiten kann: „Die Faszination durch derartige Erlebnisse kann so groß sein,
dass das übrige Leben völlig vernachlässigt wird und eine Art Verachtung gegenüber
allem Weltlichen entsteht. Gelegentlich bildet sich sogar eine Unfähigkeit, mit
Lebenspraktischem zurechtzukommen. Lediglich außergewöhnliche Erfahrungen werden
dann suchthaft durch die Anwendung von exzessiver Meditation, intensiven
körpertherapeutischen Techniken oder psychoaktiven Drogen angestrebt.“ Die krankhafte
Suche nach Erleuchtung, so Dr. Galuska, kann dazu führen, dass sich Menschen
überhaupt nicht mehr in ihrem Alltag zurechtfinden.
Aus:
http://www.br-online.de/wissen-bildung/collegeradio/medien/ethik/spiritualitaet/hintergrund/spiritualitaet_hintergrund.pdf