Flache Erde
03.01.2022 um 13:34Boa, wegen einem einzigen Wort :D Wie stur kann man sein :Dperttivalkonen schrieb:Hätte Galilei von ner Hypothese gesprochen, seine Publikation wäre durchgewunken worden.
Boa, wegen einem einzigen Wort :D Wie stur kann man sein :Dperttivalkonen schrieb:Hätte Galilei von ner Hypothese gesprochen, seine Publikation wäre durchgewunken worden.
Auch ein heutiges Peerreview-Magazin hätte Galileis Arbeit heute abgelehnt, wenn der von Wahrheit (/Fakt, Tatsache) spricht stat von ner Hypothese. OK, sie hätten die Hypothese nicht als "falsch" deklariert (das war dann der katholische Sturheits-Part an der ganzen Geschichte), aber sie hätten es schlicht ignoriert. Und, ähm, "verschwiegen".EnyaVanBran schrieb:Boa, wegen einem einzigen Wort :D Wie stur kann man sein :D
Da schreibt die Wikipedia freilich ne unsaubere Sicht (ab). Richtig ist, daß ein zeitlich ewig währendes Universum keinen Platz läßt für einen absoluten Anfang wie Ende des Universums, was Schöpfung und Jüngsten Tag in einer absoluten Deutung infragestellt. Doch gab es stets in der Kirchengeschichte Debatten um eine creatio ex nihilo, eine creatio continua oder auch nur eine creatio der Erde und ihrer unmittelbar tangierender Himmelskörper udgl. Ebenso ist fraglich, ob das Jüngste Gericht nur de Erde mitsamt ihrer direkten Umgebung zerstört und durch ne neue ersetzt, oder ob das ganze Universum davon betroffen wäre. Diese Debatte hatte noch niemanden auf den Scheiterhaufen gebracht, sie wäre geradezu scholastisch gewesen.alhambra schrieb:Tja, und Galileo hatte ja noch Glück. Seinen Zeitgenossen Giordano Bruno haben sie ja tatsächlich auf den Scheiterhaufen geschmissen. Der hat ein unendlich großes Universum postuliert, leider enthielt dieses darum keinen Platz für ein Jenseits.
Nee, die Heliozentrik war längst schon anerkannt. Die heliozentrische Schrift von Settele, der 1820 noch das Imprimatur verweigert wurde, erhielt diese bereits zwei Jahre später, 1822. Damit war die Heliozentrik sogar amtlich abgesegnet. Woitilas Tutmirleid zu Galilei damals fand ich unlauter und schnödem Zeitgeist geschuldet. Er hätt sich gern dafür entschuldigen können, daß damals auch die Heliozentrik für pfui bäh erklärt wurde. Am "So nicht" des galileischen Wahrheitsanspruchs hingegen war nichts zu entschuldigen. Ähm, ok, die Höhe des Strafmaßes bei solchen Fällen, auch dafür hätt er sich entschuldigen können.alhambra schrieb:Die Kirche hat übrigens 1979 den Fall Galileo noch mal aufgerollt, ist nach 13 Jahren zum Schluss gekommen, dass er er möglicherweise doch recht hat, und hat ihn 1992 rehabilitiert. Die Kirche ist also eigentlich noch sturer als Galileo
Ich bin neu hier und viel zu faul über 600 Seiten zu lesen... aber sehr interessant. Das mit dieser Galilei Sache wusste ich so gar nicht.skagerak schrieb:Hab das alles nicht schon mal hier gelesen?
Sehr treffend formuliert :D :D :D Hahaha...Gnupf schrieb:Rund um den Globus.
Erkläre das mal den... Ach lass es, es sind Deine Nerven. ;)Gnupf schrieb:Aber mal im Ernst, wäre die Erde flach, hätten wir einen viiiel weiteren Horizont.
Der Witz kursiert schon seit einigen Jahren. Man munkelt, er geht auf eine Verlautbarung der Flat Earth Society selbst zurück. Wär schon ein echter Patzer. Bin mir aber nicht sicher, ob wirklich, trotz dieses Screenshots:Gucky87 schrieb:Sehr treffend formuliert :D :D :D Hahaha...
@Gucky87Gnupf schrieb:Von den Flacherdlern soll es ja immer mehr geben. Rund um den Globus.
Eben! Kenne das auch nur als angeblichen Patzer, woraus das Meme entstand.perttivalkonen schrieb:Der Witz kursiert schon seit einigen Jahren. Man munkelt, er geht auf eine Verlautbarung der Flat Earth Society selbst zurück. Wär schon ein echter Patzer. Bin mir aber nicht sicher, ob wirklich, trotz dieses Screenshots:
?Gnupf schrieb:Aber mal im Ernst, wäre die Erde flach, hätten wir einen viiiel weiteren Horizont.
Bei Augenhöhe 1,50 m überm Boden würde ein Wald von 10 m hohen Bäumen in 1 km Entfernung ein 8500 m hohes Gebirge in 100 km Entfernung verbergen. Der Horizont würde auch auf ner flachen Erde in der Regel bei den mäßigen Erhebungen der "näheren Umgebung" verlaufen. Man müßte schon auf einem sehr hohen Ausblickspunkt stehen, um besonders weit blicken zu können. Aber auch da gibts Einschränkungen, durch ferne Gebirge, die das dahinter verdecken. Hinzu kommen niedrig hängende Wolken, die in größerer Entfernung geradezu mit dem Erdboden verschmelzen, aber auch trübe Sicht, Luftverunreinugungen, Nebel... All das schränkt die SIchtweite ein. Und schließlich läßt sich vieles auch nicht in seiner wirklichen Entfernung einschätzen, sodaß man nicht sagen kann, ob etwas 20 km entfernt ist oder 200. Selbst wenn man ferne Gegenden kennt, sodaß man deren Entfernungen ungefähr kennt, würde man sie aus großen Entfernungen kaum erkennen können, um sagen zu können, wie weit man da gerade sehen kann.Gnupf schrieb:Aber mal im Ernst, wäre die Erde flach, hätten wir einen viiiel weiteren Horizont.
Das ist doch ganz einfach: Man braucht nur ein Kamera mit starkem Zoom und schon wird alles wieder sichtbar!perttivalkonen schrieb:Selbst beim Blick übers Meer könnten sich theoretisch in größerer Entfernung gerade meterhohe Wellen einer aufgepeitschten See auftürmen, die weit dahinterliegendes bergiges Festland verbergen. Man sähe vielleicht 1000 Kilometer weit Meeresoberfläche, doch woran will man es feststellen, daß es nicht bloß ein paar Meilen Sichtbarkeit wären? Wie sollte ein Horizont auf einer flachen Erde erkennbar anders aussehen als der auf unserer Erde?
Wobei die dann gemachten Beweisvideos gelegentlich blöderweise das Gegenteil zeigen. Ich erinnere mich an den Holländischen Windpark, wo nach dem Ranzoomen ein Großteil der WEA hinter dem Horizont verschwunden war. :)Suppenhahn schrieb:Man braucht nur ein Kamera mit starkem Zoom und schon wird alles wieder sichtbar!
Wird zumindest von so manchem Flacherdler behauptet.
Dann müsste man ja nur auf der Zugspitze ein sehr gutes Teleskop installieren, und man kann mindestens bis Hamburg sehen, sofern nicht irgendwo dazwischen das Wetter schlecht ist?Suppenhahn schrieb:Wird zumindest von so manchem Flacherdler behauptet.
Das liegt dann aber nur an der fehlerhaften Korrektursoftware oder dem fehlenden Update, die in jedem[TM] Gerät installiert ist und uns eine kugelförmige Erde vorgaukelt. :Dkuno7 schrieb:Ich erinnere mich an den Holländischen Windpark, wo nach dem Ranzoomen ein Großteil der WEA hinter dem Horizont verschwunden war.
Nur daß man selbst bei deren Belegvideos das Schiff auch ohne Zoom oberhalb des Horizonts sieht, nicht erst beim Reinzoomen.Suppenhahn schrieb:Das ist doch ganz einfach: Man braucht nur ein Kamera mit starkem Zoom und schon wird alles wieder sichtbar!
Wird zumindest von so manchem Flacherdler behauptet.
Und waren es schon früher, zemündest seit Galileis Guckrohr. OK, damals mußte man die CGI-Software noch per Hand auf Holzplatinen meißeln...Total_Recall schrieb:Bevor jetzt das Gegenargument kommt, ein ein optisches Fernrohr hätte keine Software, weil es ja nur aus Glaslinsen bestünde: Irrtum! So geht Nanotechnologie und durchsichtige Hardware. SIE[TM] sind überall!
Dann müsste es eigentlich so sein, dass die meisten Flacherdler irgendwo in nichtflachen Gegenden wohnen, wo sowieso irgendwelche Hügel die Sicht verstellen. Oder es handelt sich um Leute, die gar nicht vor die Tür gehen, sondern lieber nur im Internet surfen....Total_Recall schrieb:Oder anders: es ist eigentlich völlig unmöglich, sich diesem realen beobachtbaren Effekt der Krümmung zu entziehen, was auch für die Nutzer von Fähren oder Kreuzfahrtschiffen gilt.
Trotzdem gingen auch Küsten- und Seefahrervölker bis in die Antike von ner Flacherde aus. Man muß den beobachtbaren Effekt auch erst einmal als eben solchen Krümmungs-Anzeiger begreifen, ja überhaupt einen Gedanken darüber verwenden. Wenn man etwas sieht, das schon immer so war, übergeht man es leichter. Und sollte doch mal wer fragen - Frag nicht so dumm, kümmer Dich um Dein Tagwerk. Es war nicht wichtig, spielte im Alltag der Küstenmenschen keine Rolle. So ist es kein Wunder, daß es die antiken griechischen Denker waren, denen Wissensaneignung auch "ohne Nutzen" von Bedeutung war, die den (im Grunde ziemlich simplen) Durchbruch schafften, die Kugelerde zu erkennen.Total_Recall schrieb:es ist eigentlich völlig unmöglich, sich diesem realen beobachtbaren Effekt der Krümmung zu entziehen
Das versteht sich leider von selbst.martenot schrieb:es handelt sich um Leute, die gar nicht vor die Tür gehen, sondern lieber nur im Internet surfen