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Zeitreisen bereits "Alltag"?

154 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Zeit, Zeitreisen, Zeitreise ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
neon ehemaliges Mitglied

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Zeitreisen bereits "Alltag"?

20.08.2004 um 00:11
Ich sags ma so, warum sollte es denn nun nich gehn?
Was spricht denn dagegen? es gibt genug kluge köpfe die das feritg bringen würden!

@ecodrive

Hat einer von euch "Die Zeitmachine" geguckt? (war glaubich 2001 im Kino)
scheiß flm
Der Typ dort erfindet die Zeitmaschine eigentlich nur um den tot seiner Freundin zu verhindern, aber egal wie oft er es versucht hat, egal wie oft er in die zeit zurück gegeangen ist, gestorben ist sie immer. er konnte es nicht verhindern! WEIL, es der lauf der Dinge ist, wenn jemand stirbt gibt es einen grund dafür in der Geschite der Menschheit, denn man nicht ändern kann!

Zitat Homer S.

Was hat dir dein Vater zu deiner Hochzeit gesagt?
"Homer, solltest du jemeils in der Zeit zurück reisen, darfst du nichts anfassen oder zerstören, denn selbst die kleinste änderung kann das Zeit/raum Kontinium zerstörn!"

nagut eigentlich sagt das ja Abe zu Homer, aber egal!


Der Freund von heute,
ist der feind von Morgen!


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Zeitreisen bereits "Alltag"?

25.08.2004 um 15:01
Nur weil man eine Zeitreise (noch nicht) gemacht hat,
heißt das noch lange nicht das sowas nicht möglich wäre.

Der Mensch an sich ist in seinem Denken viel zu Ignorant,
als das er begreifen könnte welche Möglichkeiten das Universum bietet.

Es hieß, die Schallmauer könne nie durchbrochen werden.. Sie wurde durchbrochen.

Es hieß man könne Menschen nie am Gehirn operieren.. heutzutage ist es üblich

Es heißt, das nichts schneller als das Licht ist......
Kölner Wissenschaftler (Dr. Nimtz) haben in verschidenen Test bewiesen,
das man Schallwellen mit überlichtgeschwindigkeit übertragen kann.
Ein Amerikanischer Wissenschaftler (Dr. Ciao oder so.) hat ähnliches sogar mit Laserstrahlen bestätigen können.
Er war sogar in der Lage einzelne Photonen zu BEAMEN !!!!!!
Jahrzehnte Lang wußte man das es nur drei Zustände von Materie geben kann.
Nämlich Fest, Flüssig und Gasförmig.
Mittlerweile hat man dies korrigiert und einen Zustand hinzugefügt den man Plasma nennt. (Schon mal was von Plasma Fernsehern gehört?)

Kleines Gedankenexperiment:

Ich Reise in die Zeit zurück und töte meinen Großvater als kleines Kind.

Resultat:

Mein Großvater kann entweder meinen Vater oder meine Mutter nicht zeugen.
Wurden mein Vater oder Meine Mutter nicht gezeugt kann ich nie existiert haben.
Da ich aber existiere wurde mein Großvater als kleines Kind nicht getötet.

Das ist eine der Theorien auf das sich das gesamte System Zeitreisen stützt.
Was aber niemand berücksichtigt ist die theoretische Moglichkeit eines
Mehrdimensionalen Universums. Aber das zu verstehen ist der Mensch noch zu Ignorant. Mittlerweile wird die vierte Dimension (Die Zeit) von allen Wissenschaftlern anerkannt, obwohl man immer behauptet hat es gäbe nur drei Dimensionen.

Ich persönlich denke, das Zeitreisen irgendwann möglich sein KÖNNTEN.


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Zeitreisen bereits "Alltag"?

25.08.2004 um 15:28
@deepcraze
Na dann benutze mal die Forumssuche. und Du stösst auf viele derartige Threads, wo das Thema und Links ziemlich diskutiert wurde. ;)
z.b.
http://www.allmystery.de/system/forum/data/gw2502.shtml
oder
http://www.allmystery.de/system/forum/data/gw6078.shtml
oder
http://www.allmystery.de/system/forum/data/gw2407.shtml
oder
http://www.allmystery.de/system/forum/data/uf1930.shtml
oder
http://www.allmystery.de/system/forum/data/uf4969.shtml
oder
http://www.allmystery.de/system/forum/data/834-3.shtml

oder oder oder ...

einfach in der suche nach "urknall", "Zeitreise", usw. suchen

Viel Spass. hehe ;)

Alle Menschen sind klug: Die einen vorher - die anderen nachher.
Wir haben die DDR überstanden und werden auch die BRD überstehen.



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Zeitreisen bereits "Alltag"?

25.08.2004 um 15:35
"Es heißt, das nichts schneller als das Licht ist......
Kölner Wissenschaftler (Dr. Nimtz) haben in verschidenen Test bewiesen,
das man Schallwellen mit überlichtgeschwindigkeit übertragen kann. "

ähhh. nö

"Ein Amerikanischer Wissenschaftler (Dr. Ciao oder so.) hat ähnliches sogar mit Laserstrahlen bestätigen können. "
und aus was besteht laser, na? na??

"Er war sogar in der Lage einzelne Photonen zu BEAMEN !!!!!! "
nicht so, wie du dir das vorstellst

"Mittlerweile hat man dies korrigiert und einen Zustand hinzugefügt den man Plasma nennt. (Schon mal was von Plasma Fernsehern gehört?) "
schon mal was von bose einstein kondesat gehört?

mein sonnenschein: fernsehn, sulfosalze, bier, schwedinnen, kirschen, die toten hosen und bettina zimmermann.
visit http://www.csherrmann.com (Archiv-Version vom 17.08.2004)



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Zeitreisen bereits "Alltag"?

26.08.2004 um 08:25
@palladium

Wie stelle ich mir denn das Beamen vor???
Etwa nach dem Motto "Scotty, Beam me up"??
Mit Sicherheit nicht...

Laserstrahlen bestehen aus Licht...
Für Licht bzw. Laser ist ein Spiegel eine Barriere
die sich zum "Tunneln" eignet. Leider kann man nicht gezielt vor-
hersagen, wann ein Lichtquant tunnelt, deswegen taugen
sich Laserstrahlen zum tunneln nicht besonders gut.
Dr. Ciao und Dr. Nimtz haben es bei Ihren Versuchen geschafft
Schallwellen bzw. Lichtquanten auf über 4-fache Lichtgeschwindigkeit zu bringen.


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Zeitreisen bereits "Alltag"?

13.04.2005 um 16:29
Man kan nicht zeitreisen, amn lebt in der gegenwart, wurden wir zeitreisen hætten manche menschen schon heute die Wlet verændert, uberhaupt kna man die gegenwart nicht ændern den sie ist schon geændert!!!!!!!!!!!!!

"Es ist der Geist der die Welt bewegt"


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Zeitreisen bereits "Alltag"?

13.04.2005 um 18:26
Ich glaube nicht das es unmöglich ist!
Und was die Amerikaner da wollen?
Warum waren die Ägypter in der lage
solche Bauwerke zu errichten?


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Zeitreisen bereits "Alltag"?

13.04.2005 um 18:43
Hi interessante frage,

also gehen wir mal davon aus das es zeitreisen gibt, ok.

1. möglichkeit:
wenn der zeitreisende in die vergangenheit reist, kann er diese nur erleben, verändern kann er sie nicht.
2. möglichkeit:
wenn diese verändert werden kann, das ist es in einer anderen Glaxie oder Universum, denn wenn es hier in dieser Welt gehen würde, etwas zu verändern würden etliche Paradoxien entstehen oder die Welt würde sich immer verändern.
3. möglichkeit:
zeitreisen sind nur zu EINEM bestimmten Zeitpunkt zu realisieren, weil ich mir irgendwie nicht vorstellen kann wie das einstellbar wäre.

achso und zeitreisen in die zukunft sind meiner meinung nach dann zwar genauso möglich, aber ich kann mir nicht vorstellen was da dann ist, ein leerer raum, steht die zeit still, oder wie ?, weil ja die Zukunft noch nicht existieren kann.

Na ja das ist jedenfalls meine Meinung bzw. meine Logik, wenn jemand Einwände hat kann er mir dies gerne mitteilen.

Grüße Stefan.


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Zeitreisen bereits "Alltag"?

13.04.2005 um 20:07
Eine Reise durch die Zeit unternimmt jeder von uns: in jedem Augenblick machen wir einen Schritt in die Zukunft. Doch sind wir fest an den stetigen Fluss der Zeit gebunden, wir können weder schneller vor geschweige denn zurück. Wer von uns hat nicht schon davon geträumt, einmal in die Zukunft zu reisen, um mit den Lottozahlen der nächsten Ziehungen zurück zu kehren und damit seinem Glück ein wenig nachzuhelfen?

In der Trilogie "Zurück in die Zukunft" wurde Ähnliches sehr schön dargestellt. Mancher Zeitgenosse finsteren Sinnes dachte vielleicht auch schon daran, in die Vergangenheit zu reisen und den eigenen Großvater zu ermorden. Wer solche Missetat plant hat bereits das erste Problem: er kommt mit der Kausalität in ärgsten Konflikt! Denn wenn der Großvater zu früh stirbt, kann er nicht den Vater des Bösewichtes zeugen, womit dieser selbst nicht existiert. Es ist also gar nicht so einfach, Reisen in der Zeit durchzuführen, zumindest wenn man durch sie die Ereignisse der Gegenwart nachhaltig beeinflussen will. Aber fragen wir uns zunächst: sind Zeitreisen überhaupt grundsätzlich möglich

Auf zum Milchstraßenzentrum!

Im Prinzip ja, würde es sicher von Radio Eriwan lauten. Es gibt tatsächlich eine recht einfache Methode, in der Zeit zu reisen. Man braucht dazu nicht mehr als ein supermassives Schwarzes Loch, etwa von der Größe, wie es im Zentrum der Milchstraße zu finden ist. Hier kann man seine Rakete vorsichtig auf eine stabile Umlaufbahn möglichst nahe dem Ereignishorizont manövrieren, so dass die Gezeitenkräfte durchaus noch erträglich bleiben. Bei einem stellaren Schwarzen Loch wäre das nicht möglich. Der Ereignishorizont liegt viel näher zur Singularität, so dass die Gezeitenkräfte hier mörderisch wirken und jeden sich nähernden Astronauten zerreißen würden.

Unser Astronaut umkreist nun also munter das Milchstraßenzentrum, während seine Kollegen in einer Parkposition weit draußen warten. Was geschieht nun? Wenn die Kollegen die Uhr des Astronauten beobachten sehen sie, dass dessen Zeiger sich immer langsamer bewegen, je näher er dem Ereignishorizont kommt. Der Astronaut sieht das allerdings anders: für ihn geht seine Uhr vollkommen normal, aber er kann erkennen, wie seine Kollegen von Minute zu Minute altern. Ja er sieht den ganzen Kosmos sich schnell entwickeln! Wenn der Astronaut sich nah genug am Horizont des Schwarzen Lochs und lange genug dort aufhält, wird er bei seiner Rückkehr die Beobachter- Kollegen nicht mehr kennen, denn hier haben inzwischen schon mehrere Generationen von Beobachtern ausharren müssen...

High Speed Zeitreisen

Zeit wird also durch Gravitation verlangsamt, wie wir schon wissen. Wenn unser Astronaut seinen Orbit verlässt und zurück kehrt, hat er eine Reise in die Zukunft unternommen. Die ist allerdings irreversibel (nicht umkehrbar), er kann also nicht zurück zu dem Zeitpunkt, an dem er seine Reise antrat. Die Geschichte hat aber noch einen anderen Haken: das zentrale Schwarze Loch der Milchstraße ist rund 28 000 Lichtjahre entfernt. So alt wird kein Astronaut, um auf normalem Weg dorthin zu gelangen, selbst wenn er mit nahezu Lichtgeschwindigkeit fliegen könnte!

Allerdings könnte man sich die weite Reise auch sparen. Denn denselben Effekt kann man erzielen, wenn man sich mit großen Geschwindigkeiten bewegt. Mit einem geeigneten Antrieb kann der Astronaut in Bereichen nahe der Lichtgeschwindigkeit umherfliegen, in denen dann die Zeitdilatation voll zum Tragen kommt. Wenn er zur Erde heimkehrt, wird er wiederum eine irreversible Reise in die Zukunft gemacht haben.

Auf diese Weise wird es also leider nichts mit unserem Lottogewinn, da wir nicht in unsere Ausgangszeit zurück können. Auch der Großvater kann beruhigt sein Leben fristen, da niemand auf solchen Wegen in die Vergangenheit gelangt.
Doch vielleicht sollte er sich doch nicht zu früh freuen...

Tiplers Bauplan einer Zeitmaschine

Man nehme Materie von mindestens 10 Sonnenmassen und presse sie zu einem extrem dünnen Zylinder zusammen, in etwa so, als würde man ein Schwarzes Loch durch eine Spaghettimaschine quetschen. Diesen versetze man dann in hyperschnelle, relativistische Rotation, und schon hat man eine Zeitmaschine, mit welcher man in die Zukunft und in die Vergangenheit reisen kann.

Der amerikanische Professor für Physik und Mathematik Frank J. Tipler hat bereits 1974 einen Artikel veröffentlicht, in welchem er globale Kausalitätsverletzungen durch einen rotierenden Zylinder beschrieb. Die Allgemeine Relativitätstheorie, so Tipler, lässt es zu, dass ein Teilchen durch die umgebende Raumzeit einer Singularität läuft und dabei zur selben Zeit an seinen Startpunkt wie bei seiner Abreise wieder ankommt. Anders gesagt, es müsste zweimal durch ein Wurmloch laufen und würde so eine zeitartige Schleife bilden. Aber der Weg durch eine Singularität ist nicht ganz ohne Gefahren, realistischer wäre daher die Anfertigung eines kompakten Zylinders. In seiner Umgebung ist die Raumzeit sinusförmig gekrümmt, so dass die Zeit schwingt und nicht mehr geradlinig von der Gegenwart zur Zukunft läuft.

Die Zeit in der Umgebung eines solchen Zylinders wird also schwingen und ein Körper, der sich sehr vorsichtig nähert, ist nicht zwangsläufig den unangenehmen Verformungen unterworfen wie bei einem Höllentrip durch eine Singularität.

Solch ein Zylinder sollte theoretisch unendlich lang sein, was natürlich praktisch unmöglich ist. Das Rezept zur Herstellung einer tatsächlich funktionierenden Zeitmaschine klingt dennoch recht einfach: Man nehme etwa 200 Neutronensterne (es darf gerne auch etwas mehr sein!), deren Materie für unseren Zweck genügend kompakt ist, und ordne sie in einer Reihe an. So ergibt sich ein Zylinder von rund 20 km Durchmesser und mindestens 4000 km Länge. Damit keine unbekannten negativen Einflüsse auf die Milchstraße entstehen, sollte man das Gerät außerhalb der Galaxie aufbauen. Nun muss man "nur" noch die Rotation der Neutronensterne synchronisieren und sie soweit auf Trab bringen, dass sie wenigstens auf halbe Lichtgeschwindigkeit kommt, da sonst die Gefahr besteht, dass der Zylinder kollabiert oder explodiert.

Tipler prognostiziert nun, dass man sich auf einem sehr sorgfältig ausgewähltem spiraligen Kurs der Mitte des Zylinders nähern und in die verschiedenen Zeitzonen eintauchen kann. Je nachdem, wie schnell und wo man in diese Zonen gelangt, kann man beliebig weit in der Zeit vor- und zurückgehen oder sich plötzlich in einer entfernten Galaxie wiederfinden. Um nicht in die chaosartig ineinander verwirbelte Raumzeit zu gelangen, muss man allerdings einen (sehr!) großen Bogen um die Enden des Zylinders machen, hier wäre jeder Aufenthalt absolut tödlich. Hält man sich aber nur in der Mitte des Zylinders auf, könnte man eine gute Chance zum Überleben des Abenteuers haben.

Im Querschnitt sieht man die Raumzeit- Umgebung des Zylinders. Direkt neben dem Zylinder befindet sich die "Verbotene Zone" (rot), hier wäre ein Aufenthalt schon aufgrund der enormen Gezeitenkräfte absolut tödlich. Wenn man in den grünen Ring eintaucht, begibt man sich in die Vergangenheit. Entsprechend weist der hellblaue Ring der Positivität den Bereich aus, in welchem eine Zeitreise in die Zukunft möglich ist.

Wie kommt Tipler nun eigentlich zu seiner Überzeugung, dass eine solche "Maschine" in der Tat Zeitreisen ermöglichen könnte? Um das zu verstehen, beschäftigen wir uns ein wenig mit der Allgemeinen Relativitätstheorie:

Um Bewegungen innerhalb der Raumzeit darzustellen, verwendet man vereinfachte Diagramme. Man benutzt eine senkrechte Achse, um Bewegungen in der Zeit darzustellen (t), die waagerechte (y) dient uns zur Veranschaulichung von Bewegungen in den 3 Raumdimensionen gleichzeitig (wir lassen die 3 Raumdimensionen zu einer einzigen schrumpfen). Das Diagramm ist nicht ganz realistisch, aber es wäre enorm schwierig, wollte man alle 4 Dimensionen darstellen. Blau dargestellt ist ein unbewegtes Teilchen. Da es sich nicht in Bezug auf einen Beobachter im Raum bewegt, sehen wir nur eine Bewegung senkrecht die Zeitachse hinauf.


In dieser Darstellung sieht man nun, wie sich ein Teilchen in der Raumzeit bewegt. Wenn es eine gleichmäßige Geschwindigkeit hat, ergibt sich eine schräg ansteigende gerade Linie. Durch beschleunigte oder verzögerte Bewegung erhält man eine Kurve. Bei Beschleunigung bewegt sich die Kurve von der Zeitachse weg, durch Abbremsen wieder auf sie zu. Solche Linien, ob Kurven oder Geraden innerhalb der Raumzeit nennt man Weltlinien. Eine Weltlinie repräsentiert also den Weg eines Teilchens oder von etwas anderem (z.B. einem Menschen) durch die vierdimensionale Raumzeit.

In diesem Diagramm sieht man die Weltlinien von Photonen. Wenn man das Diagramm der Realität entsprechend gestaltet, wird die Zeitachse in Sekunden unterteilt und die Raumachse in Lichtsekunden (die Strecke, die das Licht in 1 s zurücklegt, also 300 000 km). Eingezeichnet sind jetzt die Weltlinien von Photonen, sie steigen in einem Winkel von 45° an. Größer kann dieser Winkel niemals werden, sonst hätten die Teilchen mehr als Lichtgeschwindigkeit! Alles, was rechts oder links dieser Weltlinien liegt, bleibt für immer unerreichbar. Diesen Bereich bezeichnen wir einfach als "Irgendwo".

In dieses Diagramm wurde eine zweite Raumdimension (x) eingezeichnet. Hierdurch ergibt sich ein kegelförmiges Aussehen der Weltlinien, man nennt deshalb diese Weltlinien auch Lichtkegel. Wenn wir die Lichtgeschwindigkeit als obere Grenze akzeptieren, liegen alle anderen Weltlinien innerhalb dieser Lichtkegel. Doch man sieht noch mehr in diesem Diagramm: am Kreuzungspunkt der Koordinatenlinien, also im Nullpunkt (t, x, y = 0), liegt die Gegenwart. Nach oben hin öffnet sich der Zukunftslichtkegel, nach unten geht es in die Vergangenheit. Wichtig hierbei ist zu wissen, dass jeder Punkt in der Raumzeit einen eigenen Lichtkegel aufweist!

Ein Teilchen, welches sich unterhalb der Lichtgeschwindigkeit bewegt, kann also jede Weltlinie innerhalb des Zukunftskegels als auch des Vergangenheitskegels einnehmen. Man nennt diese Bereiche auch zeitartig, weil die Zeit in jedem Moment des Teilchens eine Rolle spielt. Den Bereich außerhalb der Kegel bezeichnet man als raumartig, er ist solchen Teilchen wie Tachyonen vorbehalten, oder entspricht anderen Universen. Sie sind uns nicht zugänglich, die Zeit ist hier imaginär. Wie gesagt nennt man die Bereiche außerhalb der Lichtkegel auch einfach "Irgendwo". Liegt die Weltlinie direkt auf der Kegeloberfläche, stimmt also mit der eines Photons überein, nennt man sie lichtartig. Diese Weltlinie hat immer eine Steigung von 45°, und das Teilchen bewegt sich mit c.

Raumzeitdiagramme zeigen uns auch, wie sich ein Teilchen in die Vergangenheit bewegen kann. Ereignisse folgen immer eins auf das andere und liegen daher nacheinander auf der Weltlinie, die stets von der Gegenwart in die Zukunft weist. Aber wie kann es sein, dass man trotz Bewegung mit weniger als c in die Vergangenheit geraten könnte? Man sieht im Diagramm eine Weltlinie, die fast in sich gekrümmt ist, wo also ein Ereignis wieder dann eintritt, als es in der Vergangenheit begann. Wie aber könnte eine Weltlinie so verbogen werden? Die Allgemeine Relativitätstheorie hat uns hierzu gezeigt, dass z.B. starke Gravitationsfelder die Raumzeit krümmen. Oder anders ausgedrückt, der Lichtkegel, in welchem sich Teilchen oder Mensch befinden, wird durch diese Krümmung geneigt oder gar gekippt (kleine dunkelblaue Kegel im Diagramm). Wenn demnach Teilchen oder Mensch eine derart stark gekrümmte Raumzeit durchlaufen, könnten sie tatsächlich in die Vergangenheit geraten! Und das, ohne gegen mathematische oder physikalische Gesetze zu verstoßen, und es ist dazu keine Überlichtgeschwindigkeit erforderlich.

Nun betrachten wir noch einmal den Zylinder, der mit mindestens halber Lichtgeschwindigkeit rotieren muss, damit genügend Fliehkräfte erzeugt werden und er nicht unter der eigenen Gravitation zusammen bricht.
Je näher man dem Zylinder kommt, umso mehr wird die umgebende Raumzeit mitgerissen. Weit außerhalb ist noch alles recht "normal", die Raumzeit ist flach und kaum verzerrt, und die Lichtkegel stehen senkrecht im Diagramm (Detail B). Die Zeit verläuft wie gewohnt von der Gegenwart in die Zukunft. Eingezeichnet sind der Übersichtlichkeit halber nur die Zukunftslichtkegel. Wenn man nun weiter vordringt, sieht ein außenstehender Beobachter, dass die Zeit immer mehr durch die Gravitation verlangsamt wird (ähnlich der Annäherung an den Ereignishorizont eines Schwarzen Lochs, siehe weiter oben). Hier würde ein Astronaut in die Zukunft reisen. Je weiter man aber nach innen kommt, um so mehr neigen sich die Kegel, bis sie sich schließlich bei einem Winkel von über 45° überschneiden (Detail A). Sie kippen über die x,y- Koordinaten in den negativen Zeitbereich, Raum und Zeit tauschen ihre Rollen.

Es bildet sich eine geschlossene zeitartige Schleife um den Zylinder, ein Zeitreisender kann mit einer Rakete von Lichtkegel zu Lichtkegel gelangen, ohne dass hierzu Geschwindigkeiten über der des Lichts erforderlich wären. Er kann durch vorsichtiges Navigieren auf spiralförmigen Bahnen beliebig rückwärts durch die Zeit reisen, muss aber peinlich darauf acht geben, dem Zylinder nicht zu nahe zu kommen. Allerdings kann er maximal nur bis zu dem Zeitpunkt zurück, an welchem die Zeitmaschine geschaffen wurde. Der Traum, dem Bau der Pyramiden in Ägypten zuzusehen bleibt daher unerfüllt. Anders ist es mit der Zukunftsreise: sie kann beliebig weit in die Zukunft gehen, und dazu muss der Zylinder sogar nur einen kurzen Moment stabil sein.

Wie realistisch ist nun dieser Tipler-Zylinder? Mathematisch und physikalisch gesehen sind Zeitreisen zulässig. Tiplers Berechnungen haben noch heute ihre Gültigkeit, die beschriebene Zeitmaschine würde tatsächlich funktionieren. Aber es gibt schier unüberwindbare Probleme, wollte man wenigstens 10 oder 20 Neutronensterne zusammenschalten. Die erste Schwierigkeit ist, sie über große Entfernungen transportieren zu müssen. Selbst wenn das einer Superzivilisation gelingen könnte, stände sie doch vor der unlösbaren Aufgabe, die Sterne vor dem Kollaps zu bewahren. Die ungeheure Gravitation würde sie sofort vereinigen und zu einem einzigen Schwarzen Loch kollabieren lassen, bevor noch die erforderliche superschnelle Rotation eingestellt werden könnte. Und wer wollte 20 oder gar 200 Neutronensterne dazu bringen, synchron mit mehreren Milliarden Umdrehungen pro Minute zu rotieren?

Die Allgemeine Relativitätstheorie birgt vielleicht noch manches Geheimnis, dessen Entdeckung uns dennoch irgendwann Reisen in der Zeit und vor allem auch in interstellaren Distanzen erlauben wird.

Natürliche Zeitmaschinen

Eine bessere Ausgabe des Tipler- Zylinders könnte sogar in der Natur vorkommen, so dass man sich die Mühe zum Einfang der Neutronensterne ersparen kann: kosmische Strings!
Zwar sind dies rein theoretische Gebilde, die aber quasi als Überbleibsel des Urknalls durchaus existieren könnten.

Schleifen kosmischer Strings könnten sich zusammenlagern und dabei Energie in Form von Gravitationswellen verlieren, wie hier in einer Simulation von Richard Battye und Paul Shellard. Trotz hoher innerer Spannung könnten sich Strings auflösen. Sie müssen aber nicht unbedingt in Form der hier gezeigten Schleifen vorliegen, sondern könnten auch Lichtjahre lange Fäden bilden. Dann wären sie genau passend für unsere Zeitmaschine.

Während ein Schwarzes Loch eine eindimensionale, punktförmige Singularität im Raumzeitkontinuum darstellt, ist ein kosmischer String zweidimensional. Zwar auch fast unendlich dünn, kann er sich aber über viele Lichtjahre weit erstrecken und hätte weitaus massivere Wirkungen auf die umgebende Raumzeit. Bis heute hat leider noch niemand einen kosmischen String nachgewiesen, das könnte aber vielleicht irgendwann über den Gravitationslinseneffekt gelingen. Sollten sie wirklich existieren, wären hochentwickelte Intelligenzen eventuell in der Lage, zwei kosmische Strings nebeneinander zu arrangieren, oder einen mit einem Schwarzen Loch zu koppeln. Noch besser wäre, könnte man zwei dieser Exoten mit hoher Geschwindigkeit aufeinander prallen lassen. Durch ein vorsichtiges Manöver in die Nähe des Geschehens würde man dann in die Lage versetzt, jeden Ort im All und zu jeder beliebigen Zeit zu besuchen. Sagt die Theorie...

Gödels Zeitmaschine

Dass Einsteins Relativitätstheorie grundsätzlich Zeitreisen nicht verbietet, bewies schon 1949 der Mathematiker Kurt Gödel (1906 bis 1978).

Zu beginn der Nazi- Herrschaft emigrierte er in die USA, wo er als Professor in Princeton arbeitete und ihn eine innige Freundschaft mit Einstein verband. Während er neue Lösungen Einsteinscher Gleichungen fand kam ihm der Gedanke, dass der Kosmos rotieren könnte. Die Schwerkraft, die das Universum zusammenhält und vielleicht eines Tages wieder zu dessen Kollaps führt, könnte durch eine Zentrifugalkraft ausgeglichen werden. Wenn das der Fall ist, muss nicht zwangsläufig ein beobachtbares Rotationszentrum existieren, sondern jeder beliebige Beobachter im All sieht das Universum um sich herum rotieren. Genauso, wie sich alles von jedem Beobachter durch die Expansion entfernt.

Wenn massive Objekte rotieren, das haben wir schon bei den Schwarzen Löchern gesehen, ziehen sie die umgebende Raumzeit in dieser Rotation mit. Das macht jeder sich drehende Körper, aber dieser Effekt ist bei sehr kleinen Massen, wie z.B. derjenigen der Erde, kaum nachweisbar. Sollte aber das Universum rotieren, könnten die Auswirkungen auf die Raumzeit sehr ausgeprägt sein.

Betrachten wir hierzu noch einmal zwei Lichtkegel. Jedem Punkt in der Raumzeit kommt ein eigener Lichtkegel zu (nach oben öffnet sich jeweils der Zukunftskegel, nach unten geht es in die Vergangenheit). Zwei entfernte Ereignisse A und B können nichts voneinander erfahren (ihre Weltlinien sind nochmals rot angedeutet). Erst wenn sich in der Zukunft die Lichtkegel überschneiden, können die Beobachter A und B Informationen voneinander erhalten. Wenn z.B. jetzt im Augenblick eine Supernova in der Andromeda- Galaxie explodiert, können wir erst in 2½ Millionen Jahren davon erfahren, nämlich erst wenn sich dann unsere Lichtkegel überlappen.

Falls wir in einem rotierenden Universum leben, könnten die Lichtkegel durch die in der Rotation mitgerissene Raumzeit geneigt oder sogar gekippt werden.

Sollte das geschehen, dann kann ein Beobachter von A nach B gelangen, ohne dass hierzu Überlichtgeschwindigkeit erforderlich wäre. Mehr noch, das ganze Universum könnte von einer umlaufenden Reihe gekippter Lichtkegel auf einer geschlossenen zeitartigen Schleife umspannt sein! Ein Beobachter wäre so imstande, von A ausgehend das ganze Universum zu durchlaufen und exakt zu seiner eigenen Startzeit wieder am Ausgangspunkt anzukommen. Das ganze Universum könnte nach Gödels Ansicht eine riesige Zeitmaschine sein.

Aber auch diese Sache hat leider einen Haken:

Falls sich wirklich eine zeitartige Schleife ausbildet, muss der Kosmos etwa eine Umdrehung in 70 Millionen Jahren machen. Wir können nur schwerlich eine Rotation nachweisen, falls sie aber stattfindet, ist diese Geschwindigkeit eher unwahrscheinlich, zu schnell. Und bei einem Alter des Universums von ca. 13 Milliarden Jahren würde die kürzeste zeitartige Schleife einen Umfang von etwa 100 Milliarden Lichtjahren haben. Es wäre damit eine recht langweilige Zeitmaschine!

Dennoch geht auch aus Gödels Gleichungen hervor, dass die Relativitätstheorie Zeitreisen durchaus gestattet. Und aus seinen Berechnungen folgt, dass große rotierende Massen die Raumzeit mitreißen und dadurch Lichtkegel kippen können und geschlossene zeitartige Schleifen entstehen. Wie schon weiter oben gesehen, hat das Tipler auch für seine Maschine genutzt.

Zeitreisen eiskalt

Wie Sie vielleicht schon dem Abschnitt über Wurmlöcher entnehmen konnten, sind solche Gebilde ebenfalls bestens als Zeitmaschine geeignet. Dass es aber noch einfacher geht, will Prof. Ronald Mallett, ein (vielleicht nicht ganz ernst zu nehmender?) theoretischer Physiker, beweisen: er lässt das Licht eines Lasers im Kreis zirkulieren. Zwar hat Licht keine Masse, aber es soll seinen Berechnungen nach im Quantenbereich ebenfalls Auswirkungen auf die Raumzeit haben. Er hat schon nachgewiesen, dass zirkulierendes Licht in seiner Umgebung eine Art Strudel hervorruft.

Nun will Mallett den Strudel auf die Zeit ausdehnen, indem er einen zweiten Laser gegenläufig einsetzt. Das Problem, das sich aus seinen Formeln ergibt, liegt in den extrem hohen Energieverbräuchen. Doch auch hierzu hat der Wissenschaftler eine Lösung parat: er will das Licht durch ultrakalte Substanzen nahe dem absoluten Nullpunkt auf Schritt- Tempo verlangsamen (was tatsächlich funktioniert). Malletts Zeitmaschine scheint daher vorerst weniger für eher warmblütige, zeitreisewillige Menschen geeignet zu sein. Er will auch erst klein beginnen und das Verhalten einzelner Atome untersuchen.

Hintergrund seines Forschungstriebs ist sein im Alter von 33 Jahren zu früh verstorbener Vater, der sich allzu sehr dem Zigaretten- und Alkoholkonsum gewidmet hatte. Mallett will ihn nun nachträglich davon abhalten...

Man sieht, es ist nicht sehr einfach mit unseren irdischen Mitteln durch die Zeit zu reisen. Möglicherweise werden sich in der Zukunft ungeahnte Tore öffnen, von denen wir heute noch nichts wissen. Auch bleibt die Frage offen, wenn Zeitreisen wirklich von Physik und Mathematik erlaubt sind, warum wir noch keinen Besuch aus der Zukunft bekamen! So bleibt uns vorerst nur die Hoffnung, dass eines Tages Doc Emmitt Brown den Flux- Kompensator entwickelt und diesen in einen DeLorean einbaut. Zumindest wäre dies eine attraktive und ansprechende Methode, Reisen auf angenehme Weise in die Zeit zu unternehmen!

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Zeitreisen bereits "Alltag"?

24.04.2005 um 03:02
das Zeitreisen Blödsinn sind stimmt nicht... Wäre theoretisch möglich... Nur dieses Energieproblem wieder...


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Zeitreisen bereits "Alltag"?

24.04.2005 um 12:32
Jo, aber da könnte ja Antimaterie weiterhelfen^^

DIE WAHRHEIT IST IRGENTWO DA DRAUßEN!!


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Zeitreisen bereits "Alltag"?

24.04.2005 um 12:37
sorry, dass ich dich entäuschen muss aber nach Mûret(:p) sind zeitreisen nicht möglich^^

mfg pioid
____________________
Töte einen und du bist ein Mörder - Töte Tausende und du bist ein Held.



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tumi ehemaliges Mitglied

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Zeitreisen bereits "Alltag"?

29.04.2005 um 18:34
ich hoff einfach mal das des doch geht *g* und wir nur von men in black mit diesen blitzdings imma weider vergessen wei sowas geht ;)
nichts is unmöglich..*gg*

sleep with one eye open.. ;)


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shikz ehemaliges Mitglied

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Zeitreisen bereits "Alltag"?

04.05.2005 um 16:09
Zetireisen könnten Technisch realisierbar sein ( in naher Zukunft ) sind aber nicht zu verwirklichen denn...

..wenn es möglich wäre würden wir jetzt schon Zeitmaschinen besitzen und vieeel weiter in der technologie sein.

warum?
->weil man dann einfach in die vergangenheit reisen würde und einer Person in dieser Zeit die Pläne und Rohstoffe für die Zeitmaschine geben könnte.. dann hätte man schon vor 500.000Jahren oder noch früher ne zeitmaschine besitzen können.

Praktisch gesehen.Gäbe es dann schon längst Zeitmaschinen.


btw. Hier mal ne kleine Story zum nachdenken:

m alter von 36 Jahren leidet Professoer Peet vorübergehnd an einer Psychose.In dieser Zeit des Wahnsinns tötet er seine Frau.Er wird wegen fehlender Zurechnungsfähigkeit frei gesprochen und beschließt,von reue geschüttlet, alle seine Kraft der Wiedergutmacheung seiner Untat zu widmen.Er hofft,irgendwie in der Vergangenheit zu gelangen und entwickelt eine Zeitmaschine die er an seinem 50.Geburtstag fertig stellt.Er steigt ein und reist 14 Jahre zurück und schaut durch das Fenster seines Hauses.Er sieht sich Prof.Peet (36) hinter seiner Frau stehen.Doch leider kommt er nicht rechtzeitig um den Mord zu verhindern.

Er zielt mit seiner Pistoe auf Prof. Peet (36)....



.....was soll er machen... wenn er schiesst dann gibt es keinen Prof.Peet (50) der ihn/sich erschiest....

.....und was ist wenn er nicht schiest?

->>ciao ciao

-" [ X ] "- Nail here to get a new Monitor !


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Zeitreisen bereits "Alltag"?

05.05.2005 um 00:08
@shikz


Du hast völlig Recht.
Zeitreisen scheinen unmöglich zu sein.

Aber Einstein hat bewiesen Paradoxien gibts immer Wieder

Ich sag nur wer weiß ;-D


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Zeitreisen bereits "Alltag"?

05.05.2005 um 12:04
Sind Zeitreisen möglich?


Im Jahre 1895 schickte der britische Schriftsteller und Sozial-Philosoph Herbert George Wells (1866 - 1946) seinen namenlosen Helden auf eine Zeitreise 800.000 Jahre in die Zukunft. Das war der Beginn einer äußerst fruchtbaren Periode in der Geschichte der Science Fiction - und Zeitreisen wurden bei Autoren und Lesern zu sehr beliebten Themen, bis hin zum Film ("Zurück in die Zukunft", Teil I, II und III, sowie diverse Star-Trek-Episoden).

Bei einer Fahrt in die Zukunft ist alles ganz normal, sofern die Reise als solche als "normal" bezeichnet werden kann. Zahlreiche Lebensformen unternehmen auf ihre Weise solche Ausflüge: Sie verpuppen sich, bilden Sporen oder halten Winterschlaf. Wenn sie wieder zum Leben erwachen, landen sie in der Zukunft, denn die inzwischen verflossene Zeit wird von ihrem Körper nicht registriert.
Aber diese Form der Zeitreise ist, wie gesagt, harmlos, jedenfalls vom Standpunkt der Logik und der Physik. Haarig wird die Sache erst bei einer Reise in die Vergangenheit. Bevor wir zeigen, wie man tatsächlich in der Zeit reisen kann, müssen wir uns mit den Paradoxien beschäftigen, mit den logische Unmöglichkeiten, die bei einer solchen Reise auftreten. Zwei solcher Paradoxien durchziehen die Literatur: das "Großvater-Paradoxon" und das "Informations-Paradoxon".
Das Großvater-Paradoxon besteht darin, dass der Zeitreisende in der Vergangenheit seinen Großvater erschießt und damit seine eigene Zeugung verhindert. Da er nun nicht gezeugt werden kann, existiert er sozusagen gar nicht, kann also gar nicht in die Vergangenheit reisen, um seinen Großvater zu erschießen. Also existiert er doch, also kann er doch ... ad infinitum. Aufmerksame Leser werden fragen: Wieso den Großvater, wo's doch kürzer und wirkungsvoller mit dem Vater auch funktionieren würde? Richtig, aber da wären wir dann bei Ödipus...

Das Informations-Paradoxon hat der Science-Fiction-Autor Anthony Burgess in seiner herrlich absurden Geschichte "Die Muse" am besten veranschaulicht. Ein Shakespeare-Verehrer besteigt eine Zeitmaschine, beladen mit sämtlichen Werken seines Idols, und sucht den Meister persönlich auf, zwecks Autogramm-Sammlung. Doch Shakespeare, in Wirklichkeit ein fauler, nichtsnutziger und völlig unbegabter elisabethanischer Playboy, nimmt ihm alle Bücher weg - und schreibt seine eigenen Werke ab. So erhebt sich nun die bange Frage: Wer hat Shakespeares Werke geschrieben?
Was sagen denn die Physiker dazu? Sie spekulieren eifrig mit, seitdem Mathematiker und Physiker lange vor Einstein im vorigen Jahrhundert auf die Idee kamen, dass die Zeit nichts Absolutes und vom Raum Getrenntes sein könnte (wie Newton behauptete), sondern die vierte Dimension eines Raum-Zeit-Gefüges. So fängt ja auch Wells berühmter Roman "Die Zeitmaschine" an: Der Zeitreisende erklärt seinen viktorianischen Freunden im Salon, die Zeit sei eine vierte Dimension, in der man sich ebenso frei bewegen könne wie im Raum.

Allerdings: Die Idee allein reicht nicht. Auch Einsteins spezielle Relativitätstheorie (1905) brachte da nichts Neues. Zwar ergaben sich höchst seltsame Effekte bei Überlichtgeschwindigkeit, doch die war (a) verboten, und (b) würde die Zeit jenseits der Lichtschranke imaginär, was immer das bedeuten mag - offenbar nichts, jedenfalls nichts, was zu einer Zeitmaschine reichen würde.



Das fließende Raum-Zeit-Gefüge


Modell eines möglichen "Wurmloches".
Erst mit seiner 1915 publizierten allgemeinen Relativitätstheorie wurde wissenschaftlicher und schriftstellerischer Spekulation Tür und Tor geöffnet. Jetzt konnte das Raum-Zeit-Gebilde auch gekrümmt sein - so krumm, dass es sich in sich selbst zurückbog. Und damit wurden Reisen in die Vergangenheit möglich. Aber wie?
Einstein selbst war von solchen Spekulationen nicht begeistert. Schwarze Löcher (sie hießen damals noch nicht so) lehnte er bis an sein Lebensende ab. Als aber dann sein bester Freund, der Mathematiker Kurt Gödel, 1946 schlüssig mathematisch bewies, dass in einem rotierenden Universum Zeitreisen problemlos möglich sind, da war der Schöpfer eben dieser Formeln alles andere als erfreut. Erst die Großmeister der Schwarzen Löcher, Kip Thorne und John Archibald Wheeler, begannen Spekulationen über Zeitreisen ernst zu nehmen.

Schon vorher hatten einige Physiker erkannt, dass bei einem rotierenden Schwarzen Loch Zeitreisen möglich sind. Thorne und Wheeler erfanden das "Wurmloch" - winzige Fluktuationen im Raum-Zeit-Gefüge, die als Abkürzungen in andere Teile des Universums - und in andere Zeiten - brauchbar wären. Zwar sind Wurmlöcher kleiner als Atomkerne und sie leben kürzer als ein Lichtblitz, aber man könnte sie ja irgendwie aufblasen und mit dem entsprechenden Raumzeitkleber stabilisieren. So geschehen in diversen Star-Trek-Episoden und anderen Geschichten.


Karl Schwarzschild war der erste, der die bizarren Beziehungen rund um ein Schwarzes Loch untersuchte. Er erkannte (rein theoretisch), dass es einen unsichtbaren Horizont um ein solches Gebilde gibt, innerhalb dessen sich Raum und Zeit umkehren. Wo vorhin die Zeit unerbittlich voranschritt, wird jetzt der Raum zum gnadenlosen Führer, der den unglücklichen Raumfahrer hinabzieht. Wo der Raum vorher beliebig begehbar war, wird die Zeit nun zu einer Dimension, die man auf- und abwandern kann, sofern einem dazu noch Zeit bleibt.


Parallelwelten als Tür zu Zeitreisen
Aber selbst wenn das möglich wäre - die Paradoxien bleiben. Und sie richten mit ihrer Verletzung der Kausalität die gesamte Physik zugrunde. Gibt es einen Ausweg? Es gibt ihn, und zwar in jenem Bereich der Physik, in dem die bekannten Naturgesetze ohnedies zumindest teilweise aufgehoben sind: in der Quantenphysik.

Zwar herrschen hier keine Zweifel über die Formeln, wohl aber über ihre Interpretation. Ein Schüler von Wheeler, Hugh Everett, und sein Kollege Bryce de Witt fanden eine höchst interessante Deutung, die mit einem Schlag alle Zeitreise-Paradoxa aufheben könnte: die Vielwelten-Theorie. Danach spaltet sich die Welt in jedem Augenblick in mehrere Welten auf, gemäß den Möglichkeiten der Schrödinger-Gleichung, die als Grundlage der Beschreibung der Welt im Kleinen dient.

Zwar ist nicht ganz klar, wann die Welt sich spaltet, und noch weniger, wo all die unendlich vielen Universen liegen (und in jedem Augenblick kommen wieder unendlich viele Welten dazu!). Doch angewandt auf Zeitreisen kommen wir damit zum Konzept der Parallelwelten, die alle Paradoxien meiden. Wenn ich in die Vergangenheit zurückreise und den obligaten Opa-Mord begehe, dann betrifft dies nicht meine Zukunft, sondern die einer Parallelwelt, die ich mit meiner Intervention in diesem Augenblick erschaffen habe.
Eine richtige Lösung ist diese These aber nicht. Kehren wir in unseren Alltag zurück und betrachten ein Phänomen, an das zwar viele nicht glauben, das aber für philosophische Überlegungen zu Zeitreisen sehr gut geeignet ist: die Kunst des Handlesens. Da der Verfasser dieser Zeilen sich damit beschäftigt, wird er auch öfter gefragt: Wenn die Linien in meiner Hand (die auch eine zeitliche Entwicklung anzeigen), schon festliegen, heißt dies, dass meine gesamte Zukunft festgelegt ist? Die Antwort: Linien können sich ändern, und damit auch die Zukunft - oder die Vergangenheit. Aber wie kann sich die Vergangenheit ändern, sie ist doch schon geschehen?

Das ist ein Irrtum. Die Vergangenheit existiert nicht, einfach so, sondern nur in unserem Gedächtnis, in unserer Erinnerung, in unseren Vorstellungen. Ändern wir unsere Erinnerung - wie in Orwells "Wahrheitsministerium" in seiner Alptraumwelt "1984", dann ändert sich damit auch die Vergangenheit. Doch das befriedigt uns nicht. Wir wollen die Vergangenheit wirklich anders machen. Und was käme dabei heraus?

Ungeschehene Geschichte
Angenommen, Sie hätten die Möglichkeit, in die Vergangenheit zu reisen, an eine beliebige Stelle Ihrer Biografie, um dort in die Geschichte Ihres Lebens einzugreifen. Könnten Sie damit die Zukunft ändern? In dem Film "Turn Back the Clock" versucht eine Frau genau das. Auf einer Silvesterfeier gerät sie in Streit mit ihrem Mann. Er attackiert sie, sie greift verzweifelt in eine Schublade, wo eine Pistole liegt, die auch noch geladen ist. Und so schießt sie auf ihn, er sinkt, tödlich getroffen, zu Boden.

Verzweifelt wünscht sie sich nur eines: dass sie das rückgängig machen kann. So geschieht es: Als sie zur Feier zurückkehrt, sieht sie dort ihren Mann, gesund und fröhlich. Sie ist ein Jahr in der Zeit zurückgerutscht und hat nun ein Jahr Zeit, den Vorfall zu verhindern. Doch ihr Mann verliebt sich in die gleiche Frau, auch wenn die Gattin alles versucht, dies zu unterbinden, und am Silvesterabend, nach einem Jahr, kommt es wieder zum Streit. Diesmal ist die Schublade leer - aber ein guter Freund der Frau bekommt den Streit mit und erschießt im letzten Augenblick ihren Mann. Dem Schicksal ist so leicht nicht zu entkommen.
Das glaubt auch der Berliner Historiker Alexander Demant. In seinem Buch "Ungeschehene Geschichte" macht er sich darüber Gedanken, was gewesen wäre, hätte man Jesus nicht gekreuzigt oder wäre Hitler im Zweiten Weltkrieg Sieger gewesen. Ergebnis: Die Geschichte wäre trotz allem ziemlich ähnlich verlaufen. Dafür spricht auch ein echtes Experiment der Geschichte, die siebzigjährige Herrschaft der Kommunisten in der Sowjetunion.

Als die Zeit zu Ende war, kehrte Russland zu dem zurück, was ohne Kommunismus ein wenig früher geschehen wäre: eine mehr schlecht als recht, aber dennoch funktionierende Demokratie mit Kapitalismus und all seinen Folgen. Mit anderen Worten: Würde ein Eingriff in der - in die - die Vergangenheit wirklich so viel bringen?

Echte Zeitmaschinen
Fangen wir an mit Tiplers Zeitmaschine. Frank Tipler hat, gegründet auf streng physikalische Überlegungen, Anweisungen zur Konstruktion einer Zeitmaschine gegeben, mit einigen technischen Problemen. Man nehme überdichte Materie (so dicht wie in einem Neutronenstern, wo ein Kubikmillimeter soviel wiegt wie ein Schlachtschiff), bastle daraus einen sehr dünnen, sehr langen Zylinder (mindestens 100 Kilometer lang), der dann so schnell gedreht wird, dass sich seine Oberfläche mit halber Lichtgeschwindigkeit bewegt.
Dann haben wir eine Zeitmaschine (wenn sie uns nicht um die Ohren fliegt oder vorher schon zusammenbricht), mit einem Nachteil: Zeitreisen sind nur auf seiner Oberfläche möglich (da kann einem ganz schön schwindelig werden), und auch nur innerhalb der Zeit, da diese Maschine existiert. Das bringt wohl nicht viel.

Versuchen wir's virtuell. Zeitreisen der virtuellen Art in fiktive Parallelwelten sind mit dem Softwarepaket TEMPORAL möglich. Und das geht so: Nach Installation des Programms muss der Benutzer sämtliche Daten des eigenen Lebens eingeben, alle Ereignisse, Krankheiten, Gefühle und Erinnerungen, je vollständiger, desto besser. Dann wird das Programm kalibriert. Es geht in bestimmte Situationen der Vergangenheit und versucht, die sich daraus ergebenden Ereignisse vorauszusagen. Die Voraussage wird mit der Wirklichkeit verglichen, und so nähert sich das Programm in seinen Berechnungen immer mehr der Realität. Auch bei der Vorhersage künftiger Ereignisse wird ständig nachgeeicht.

Der Benutzer kann nach dieser Phase nun das Programm für Reisen in virtuelle Parallelwelten benutzen. Dazu ändert er eine Situation der Vergangenheit und bekommt vom Programm geschildert, welche Entwicklungen sich daraus ergeben würden. Eine schöne und ungefährliche Art, die eigene Vergangenheit, Zukunft und Parallelwelt zu erforschen. Einziger Nachteil: Das Programm ist noch nicht ganz fertig.

Wagnis Zeitreise
Eine Möglichkeit zu virtuellen Reisen ganz ohne Computer ist die Regression und Imagination. Esoterische Therapeuten machen sich das Prinzip zu Nutze: Sie führen den Klienten in frühere Leben zurück (Regression) oder suggerieren ihm/ihr, sich in die Zukunft vorzuwagen (Imagination = Fantasie). Das Ergebnis ist meist höchst faszinierend, wenn auch nicht unbedingt real. Solche Reisen kann jeder auch allein unternehmen, durch Meditation und Übung.
Sollen wir uns wirklich um Zeitreisen bemühen? Stellen wir uns vor, dass es eines Tages Zeitmaschinen gibt, die routinemäßig eingesetzt werden. Da solche Apparate teuer sind, muss das Geld für ihren Aufwand wieder irgendwie hereinkommen. Und das geht am einfachsten durch ihren Einsatz in Reisebüros - Zeitreisebüros versteht sich.

Was dann geschehen wird, schildert uns der Autor Garry Kilworth in seiner deprimierenden Erzählung "Auf nach Golgotha": Natürlich wollen alle Christen die eine Szene erleben, da Jesus gekreuzigt wird. Und die als Juden verkleideten Zeitreisenden müssen erkennen, dass niemand von den Mit-Zuschauern echt ist: Alle sind sie über das Reisebüro gekommen, um sich an Christi Qualen zu ergötzen. Und alle Zeitreisenden brüllen, gemäß Instruktion des Reiseleiters: Kreuziget ihn!

Bleiben wir doch lieber in unserer Zeit ...


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Zeitreisen bereits "Alltag"?

08.09.2005 um 15:24
Wie oft denn noch dasselbe Thema?

Macht doch auch einmal neue Vorschläge!


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Zeitreisen bereits "Alltag"?

08.09.2005 um 20:55
is doch schon alt-.-

DIE WAHRHEIT IST IRGENTWO DA DRAUßEN!!


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kai_s ehemaliges Mitglied

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Zeitreisen bereits "Alltag"?

10.09.2005 um 13:21
Zeitreisen sind unmöglich!!!

Wenn sie möglich wären, würden sie ja bereits zig1000 mal passiert sein. Warum hat man dies nicht genutzt um die Vergangenheit zu verändern? Man könnte ja die Weltkriege etc. verhindern. Aber genau hier liegt das Problem. Wenn ich die Vergangenheit verändere ,verändere ich ja logischerweiße auch die Zukunft. Die Zeitmaschine wird eventuell garnicht erfunden.

@ecodrive

Die Sache mit dem "freien Parkplatz" in der Vergangenheit stimmt ja. Außerdem bewegt sich ja noch die Erde um die Sonne ,die gesamte Galaxie dreht sich um sich selbst.... Man würde also bei einer Zeitreise irgentwo im Weltall herauskommen und nicht auf der Erde.


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kekay ehemaliges Mitglied

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Zeitreisen bereits "Alltag"?

10.09.2005 um 15:33
vom user stizza:

Virtuelle Zeitreisen

Durch die immer grössere Anzahl an leistungsfähigen Computern sollte es in naher Zukunft möglich sein, sämtliche verfügbare Daten in ein System zu füttern und so die Vergangenheit bis ins kleinste Detail nachzuahmen. So in der Art von Star Treks Holodeck, ein Unterschied wäre nicht mehr erkennbar. Das Problem dabei ist nur, wenn eine Spezies sich selbst so perfekt simulieren kann, die Möglichkeit gross ist, das die Spezies selbst eine Simulation ist.
Diese "Theorie" ist aber nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern enstammt aus einer BBC-Doku.......


Dios mio, alma mia, por que me as llevado la vida



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