simson schrieb:Könnte das Schwarzemeer da zu beigetragen haben? Es gibt ja verschiedene Vermutungen.
Das Schwarzmeerereignis wurde damals ja hoch gehandelt als Sintflutursache. Freilich hat sich auch das erledigt. Der Anstieg des Spiegels erfolgte doch arg gemächlich. Da die Region nördlich des damaligen Meeresufers nur sehr flach ansteigt, wurde hier besonders viel Land überdeckt; hier gab es also die höchste "Geschwindigkeit" des Landunter. Dennoch hätten Schnecken vor der "anbrandenden Flut" fliehen können! Für eine hypothetische bäuerliche Gesellschaft in jener Region wäre der allmähliche Verlust des Landes, der Heimat, der Lebensgrundlage durchaus ein Drama. Aber mit ner Sintflutkatastrophe hat das nichts zu tun.
An der Südküste steigt der Boden viel steiler an; hier konnte sich das Meer trotz deutlichen Spiegelanstiegs kaum nach Süden hin ausbreiten. Wer hier lebte, mußte zwar auch zurückweichen, aber im Ernstfall nur hunderte Meter statt hunderter Kilometer. Hier hat der Meerespiegelanstieg ganz gewiß nicht zu großen Migrationen geführt. Just hier im Süden liegen aber jene Berge, die in den mesopotamischen Sintfluten erwähnt werden (freilich hunderte Kilometer vom Schwarzen Meer entfernt).
Wenn es eine Schwarzmeerkatastrophe gab, dann ausgerechnet nicht dort, wo die Sintflutberge liegen. Naja, "dort liegen" ist dann auch ziemlich wohlwollend gesagt. Besonders beim Nisir/Nimusch.

Mal eben satte 720 Kilometer Distanz für "Meeresblick". Da liegen Kaspisee und selbst der Persische Golf näher dran!
Der biblische Ararat liegt da deutlich dichter dran.

Aber noch immer etwas über 300 Kilometer Entfernung!
Nein, die Schwarzmeerflut trieb weder Wasser noch Flüchtlinge auch nur ansatzweise in die Nähe dieser Berge
simson schrieb:Das Dilmun der Götter hat Ähnlichkeit mit dem Biblischen Paradis im Himmel, der Garten Eden kommt ja auch in der Bibel vor.
In der Tat gibt es da starke Bezüge. Freilich auch einen gewichtigen Unterschied. Der Göttergarten ist in erster Linie ein Wohn- bzw. Aufenthaltsort der Götter, was für den Garten in Eden zwar möglich ist, aber biblisch keine Rolle spielt. Ganz wie die Gottesgärten der umgebenden Kulturen ist der biblische Paradiesgarten zwar ebenfalls für Menschen verwehrt, doch eben nicht von Anfang an. Ja, er ist der Schöpfungs- und anfängliche Wohnort der Menschen. Dies ist der Göttergarten der umgebenden Kulturen jedoch nicht.
Und während der Baum des Lebens und die Paradiesströme ein weitverbreitetes Motiv in Israels Umwelt sind, findet sich für den Baum der Erkenntnis in der Gartenmitte keine außerbiblische Parallelüberlieferung. Das aber nur am Rande. Wichtig ist, daß der Garten in Eden in den ersten Kapiteln der Bibel nur im Zusammenhang mit a) der Menschenschöpfung und b) dem Sündenfall vorkommt, und diese beiden Motive haben außerhalb Israels nie mit dem Göttergarten zu tun.
simson schrieb:Wenn das Dilmun auf der Erde den Menschen gehörte und das andere Dilmun den Götter, ist es das gleiche Prinzip,
( Wie oben so unten )?
Nein, denn das irdische Dilmun war inhaltlich ja gar kein Pendant zum "himmlischen". Eher könnte man annehmen, daß das Dilmun der Götter, als es in der mythischen Vorzeit noch auf der Erde lag, sich eben dort auf der irdischen Insel Dilmun befand.
simson schrieb:Die Ägypter glaubten doch auch an zwei fast identische Orte?
Weiß nicht, was Du meinst.