Lepus schrieb:Den Kunden vorzuspielen man würde ihnen ein wirksames Mittel mitgeben ohne sie darüber aufzuklären, dass es sich um Pseudomedizin handelt und stattdessen zu behaupten, dass es sich in der "Erprobungsphase" befindet oder die Werbeversprechen der Hersteller zu nutzen, finde ich nicht ethisch.
Damit liegst Du sogar so richtig, dass es (zumindest in Deutschland) sogar verboten ist.
U.A. das meinte ich mit:
Fraukie schrieb:ein Etikett gestalten, das wirkungsvoll und rechtlich wasserdicht ist (ich darf ja kein Placebo als wirksames Arzneimittel verkaufen
Das war in sofern schlecht ausgedrückt, denn es ist nicht auf den Verkauf beschränkt sondern bezieht sich auf JEDE Abgabe oder Anwendung.
Und das ist auch richtig so.
Ich weise nicht nur explizit darauf hin, dass es sich um kein zugelassenes Arzneimittel handelt, weil es keinen wissenschaftlichen Wirkungsnachweis gibt, sondern das steht auch auf jedem meiner selbst gestalteten Etiketten.
Der Hinweis, dass ich damit bei anderen Patienten bereits gute Erfolge erzielt habe entspricht der Wahrheit.
Und die Aufklärung, dass jeder dieser "Behandlungserfolge" jedoch weder mein Verdienst ist noch dem voll und ganz wirkstofffreiem Mittelchen zuzuschreiben ist, sondern diese Ehre dem Halter und dessen Fähigkeit sein Tier emotional zu unterstützen gebührt, diese Aufklärung ist fester Bestandteil der Beratung/Therapie.
Ganz genauso wie die Tatsache, dass jeder Halter nach diesem Gespräch sehr umfassend darüber informiert ist, dass der Placeboeffekt für sich genommen zwar besser als sein Ruf ist, aber natürlich auch was er leisten kann und was nicht; bzw in welchen Situationen er als alleinige "Therapie" in Frage kommt und wann er nur begleitend von Nutzen ist.
Ziel ist es ja, dass der Tierhalter mit einem verbessertem Selbstbewusstsein aus der Behandlung geht und mit dem Wissen, dass er den positiven Effekt der im aktuellem Fall durch den verabreichten Placebo zu Tage getreten ist jederzeit abrufen kann und das ganz ohne irgendeine Form der Pseudomedizin zu benötigen, sondern einzig und alleine durch das Wissen:
"Ich kann eine Besserung/den Heilungsprozess durch meine Ausstrahlung fördern."
Sicher wäre es besser, wenn ich den Tierhaltern einfach sagen könnte "Reiß Dich zusammen, jede Deiner Unsicherheiten, Sorgen usw macht eine Besserung unwahrscheinlicher!"
Aber leider funktionieren Menschen so nicht, bzw nur sehr Wenige.
Darüber hinaus muss ich auch stets bedenken, dass ich keinerlei Qualifikationen in Sachen Psychotherapie für Menschen habe und es deswegen vermeiden muss ein Gespräch zu führen, dass darauf hinauslaufen könnte, dass der Tierhalter sich schuldig fühlt, weil die Tatsache, dass er sich merklich um ein Tier sorgt der Besserung oder gar Heilung im Weg steht.
Also nutz ich das neben meinen Flyern, Artikeln und Co als Teil meines "Zwergenaufstandes gegen die Pseudomedizin".
Leider sieht es ja nicht danach aus als würde da endlich die Gesetzgebung mal ausm Quark kommen.
Es zählt also jeder, insbesondere natürlich Ärzte, Apotheker und Co, die sich ihrer wissenschaftlichen Verantwortung bewusst sind/werden und klar Stellung beziehen.
Angefangen hat es damit, dass ich vor meinem Berufseinstieg auch mal total begeistert davon war wie gut das Mittel (ich glaub es waren Bachblüten) gegen die "Angst" (Angst klingt etwas niedlicher als die Panik mit der Stuart Little es zu tun hatte) meines Hundes halfen.
Leider hat mich aber niemand aufgeklärt..
Ich wurde nur irgendwann selbst "misstrauisch", recherchierte rund um Homöopathie, Bachblüten, Schüssler Salze und Co...
Rannte gegen die gleiche Wand wie bei Religion, ich bin einfach nicht gut darin an etwas zu glauben.
Zumal es auch damals schon nicht nur keine Beweise für eine Wirksamkeit gab, sondern schon bereits mehr und mehr Studien die eher das Gegenteil belegten.
Irgendwann zählte ich dann 1 und 1 zusammen:
Ein Hund der bisher kaum Gute, aber tonnenweise abgrundtief grausame Erfahrung mit Menschen hat und bei dem ich versuche das richtige Maß zwischen "gib ihm Zeit und Raum" und "Er muss sich mit einem gewissen Umgang mit mir hinreichend sicher fühlen um ein zumutbares Leben zu führen." zu finden.
Das es so einem Hund helfen kann, wenn der Mensch (bei dem er zumindest darüber nachdenkt ob er sowas wie "Vertrauen" nochmal riskieren will) in akuten, besonders schlimmen Angstsituationen sich alle 10 Minuten vorsichtig nähert, ruhig aber gefasst mit ihm spricht, sanft den Arm um ihn legt, ihm 3 Tropfen komplett wirkungslose, aber auch nicht irgendwie eklig schmeckende Tropfen (der Apotheker hat das Zeug für Kinder und Tiere immer mit NaCl-Lösung statt irgend einem Alkohol angerührt) in die Lefze träufelt, dann "Good boy" sagt, sich langsam entfernt und sich um den Hund herum normal und entspannt bewegt leuchtete mir ein.
Immerhin hatte ich das gute Gefühl ich könne irgendwas tun was ihm hilft und das hat dann dazu geführt, dass meine Körpersprache ihm zunehmend den Eindruck, dass "alles gut ist" vermittelt hat, seine Fortschritte haben mich dann weiter bestärkt usw.
Ich bin fest davon überzeugt, dass ich und folglich auch jedes meiner Tiere davon profitiert hätten, wenn mir das jemand genau so erklärt hätte.
Immerhin hatte auch meine Berufswahl etwas damit zu tun, dass ich mich überhaupt intensiv genug damit beschäftigt habe um zu diesem Schluss zu kommen, nicht jeder hat da die Zeit oder den Antrieb zu.
Während meiner Arbeit als TAH (also noch vor dem Studium) habe ich angefangen mich mit "Alternativmedizin" auseinander zu setzen. Zum Glück hatte ich einen sehr kritischen Tierarzt als Ausbilder (und Mentor), wollte es aber wie so oft genau wissen.
Zunächst weil ich dachte: "Wenn da irgendwas bei ist, dass doch gut ist, dann will ich das wissen." und das hatte sicher auch mit dem scheinbarem Erfolg dieser "Antiangsttropfen" bei Stuart zu tun.
Und weitergegraben habe ich dann primär, weil ich immer "wütender" wurde.
Nicht mal "nur" wegen des Verkaufs von Hoffnung für teuer Geld, auch nicht "nur" wegen des Schadens der nahezu immer billigend in Kauf genommen und nur all zu oft auch tatsächlich angerichtet wird.
Patienten, die einfach zu spät einem Schulmediziner vorgestellt werden.
Was mich fast mehr als alles Andere sauer macht sind so viele Dinge.. z.B.
- die "ungeschriebene goldene Regel der Pseudomedizin (egal ob human oder für Tiere)":
Wenn die "Therapie" erfolgreich ist und der Patient gesund wird, dann wird diese Anekdote als Beweis für die Wirksamkeit verkauft.
Bleibt der Erfolg aus oder das Ganze endet gar mit Asche zu Asche...
Dann hat nie der Quacksalber oder das Schlangenöl versagt, sondern "schuld" ist immer der Patient/Halter/Fürsorgeberechtigter.
Nicht positiv genug gedacht, die Therapie mit Pfefferminztee unwirksam gemacht oder gar schulmedizinische Beratung oder gar Therapie in Anspruch genommen, es gab einen anderen "Seelenplan" oder oder oder.
-
wie oft Opfer oder gar Journalisten entlarven, dass das Lied "wir begleiten nur und verweisen insbesondere bei schweren Erkrankungen stets auf einen Schulmediziner" in Kameras gesungen und auf Webseiten veröffentlicht wird..
Ist die Tür aber zu und Opfer und Heilpraktiker allein wird daraus katastrophal oft, dass man nur helfen könne, wenn der Patient mit dem hinreichendem Vertrauen und der Absicht gesund zu werden kommt und das ginge nur wenn man sich nicht von Schulmedizinern reinreden ließe und sich am Besten auch von Freunden und Familie distanziert, wenn die zu oft fragen ob man nicht doch lieber mal den Rat eines echten Arztes einholen wolle.
- die "Überbehandlung". Für jedes "Problemchen" gibt es ein Mittelchen, für jede Nervosität vor Prüfung, Date, Vorstellungsgespräch und Co Bachblüten gar in praktischer Bonbon-Form
Das Vertrauen darein, dass es Situationen gibt die dieses Wunderwerk namens "Immunsystem" bestens im Griff hat und das Vertrauen darein, dass man lernen kann Ängste aus eigener Kraft zu besiegen wird regelrecht abererzogen.
Dabei sehe ich bei Tierhaltern so oft wie gesund es für einen Menschen ist zu lernen, dass er eine Situation die ihm beängstigend erscheint selbst meistert und eine Freundin die als Familienhebamme arbeitet berichtet das Gleiche über junge Eltern.
Aber mit Leuten, die erkennen, dass sie selbst die Ruhe ausstrahlen können die einem geliebten Menschen oder Tier helfen und das leichte Verletzungen und Erkrankungen manchmal gar nicht behandelt werden müssen..
Damit lässt sich keine Kasse machen und das sind immerhin die Fälle in denen der Heilpraktiker am wenigsten riskiert, dass ein unschöner Ausgang seinem Ruf _etwas_ unzuträglich sein könnte.
Diese Abhängigkeit vom "Mittelchen für jedes noch so kleine Problem" aufzugeben würde die Einkünfte ganz erheblich schmälern.
Wenn ich einen Schulmediziner aufsuche um eine Krankmeldung zu bekommen, da habe ich schon öfter gehört "Bleiben sie daheim damit sie sich ausruhen können und niemanden anstecken, aber Behandlungsbedürftig ist ihre Erkrankung nicht."
Kunden von Heilpraktikern erzählen mir praktisch nie von Terminen die mit einem "Das wird von ganz Alleine wieder und bedarf kein Eingreifen." oder dem Rat "Legen sie sich ins Bett und trinken sie viel Tee." enden... gibt ja gegen Alles ein tolles Mittelchen.
Wie es aussieht können wir nicht darauf zählen, dass der Gesetzgeber hier tätig wird, gleich gar nicht in einem geologisch überschaubarem Zeitraum.
Also zählt jeder einzelne, der seinen Beitrag leistet diesen Machenschaften das Handwerk zu legen bzw das Füllen der Taschen etwas zu erschweren.
Lepus schrieb:Über Homöopathie nicht aufzuklären und sie stattdessen zu legitimieren, indem man sie "verschreibt" oder Kunden anträgt, ist in meinen Augen keine gute Idee.
Keine Sorge, Aufklärung gehört definitiv zu meiner "Berufung".
Den Begriff Homöopathikum benutze ich bei meinen Placebos übrigens nicht.
Zum Einen wäre das rechtlich problematisch, denn im Grunde wäre das "Etikettenschwindel".
Wer ein homöopathisches Mittel in den Verkehr bringt, der ist seinen Abnehmern zwar keine wirksames Arzneimittel schuldig, aber gemäß der "berechtigten Kundenerwartung" ist man ein Produkt schuldig, dass dem rituellen Prozess der homöopathischen Potenzierung unterzogen wurde und das ist bei den von mir abgegebenen Placebos ja nicht der Fall.
Außerdem würde das auch die Katze recht umgehend aus dem Sack lassen, denn meine "Warum bei mir keine Homöopathika und Co zum Einsatz kommen/erworben werden können - Flyer" dürften die Erwartungshaltung der Patientenbesitzer an die Wirksamkeit erheblich abschwächen, würden sie von mir plötzlich doch ein Homöopathikum bekommen.
Auch das Vertrauen in mich würde nicht wachsen und das völlig zu Recht.
SpoilerWer schon länger zu mir kommt, der weiß, dass ich Placebos und Globuli in verschiedenen Formen primär deswegen im "Sortiment" habe, weil ich es insbesondere Katzenhaltern empfehle Selbige zu nutzen um sie Haustieren ab und zu mit Leberwurstpaste oder Ähnlichem zu verabreichen, damit man darüber informiert ist wie man am Besten Tabletten in sein Tierchen kriegt bzw diesbezüglich rumprobieren und "trainieren" kann bevor die Gabe eines Medikamentes in Tablettenform mal notwendig ist und es sich für Tierhalter eher nicht lohnt sich für diesen Zweck Placebos in der Apotheke zu kaufen (die Meisten sind in Packungsgrößen ab 50 Stück erhältlich was zum Üben doch etwas viel ist). Aber ich weiß ja was Du meinst, also auch wenn ich andere Beschreibungen nutze ist das Gespräch bei dem ich voll und ganz darüber aufkläre fester Bestandteil der Therapie.
Also kein Tierhalter bleibt in dem Glauben das die Rolle des von mir abgegebenem "Schlangenöls" über den Placeboeffekt hinausging.
Das ist ja ein ganz wichtiger Teil der von mir erbrachten Leistung und erfüllt 3 Zwecke:
1. die Unterstützung von Patient und Halter in der akuten Situation durch den Placeboeffekt
2. die Stärkung des Halters durch die Erkenntnis, mehr Vertrauen in sich selbst und den eigenen Einfluss auf das Wohlbefinden seines Schützlings zu haben
3. die unweigerlich damit verbundene Aufklärung bzw Erkenntnis, dass die "Wer heilt hat Recht" und "Offensichtlich sind die Studien die das Gegenteil belegen falsch, wenn ich doch Kunden habe die bestätigen können, dass die Behandlung mit Mitteln und Methoden ohne jeden wissenschaftlichen Hintergrund zur Besserung oder gar Heilung beigetragen haben - Verkaufsmasche" sich genau damit entkräften lässt:
Mit dem Verständnis, dass "Placeboeffekt" eben nicht bedeutet "hat keine Wirkung" sondern "Kann durchaus wirksam sein, nur eben nicht über den von den Verkäufern behaupteten Weg, der darüber hinaus dazu missbraucht wird Wucherpreise zu rechtfertigen und Profit aus Fehlinformationen zu ziehen die nicht nur unmoralisch sondern aus den von Dir genannten Gründen auch wirklich gefährlich sind.
Ich bin sehr stolz darauf, dass viele Tierhalter es sogar aussprechen, dass sie nach so einer Behandlung incl dieses Gesprächs "lebenslang immun gegen das Hereinfallen auf einen Heilpraktiker und jede Form von (als solche erkennbare) Pseudomedikamente" sind.
Und selbst bei denen die es nicht so explizit aussprechen bin ich mir sehr sicher, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich auf der Kundenliste eines Heilpraktikers oder eines anderen Vertreibers von Pseudoarzneimitteln wiederfinden ganz erheblich gesunken ist.
Lepus schrieb:Da hätte ich Sorge, dass nach den "Verhaltensproblemen" anschließend ernsthafte Erkrankungen mit Pseudomedizin "behandelt" werden, weil man es den Kunden ja so beigebracht hat.
Die Sorge habe ich keinesfalls.
Jemand der umfangreich über den Placeboeffekt informiert wurde, also vollkommen im Bilde ist, dass das Mittel, das ich mitgegeben oder dem Tier verabreicht habe nur zur Besserung/Heilung beigetragen hat, weil es dem Tierhalter (also denjenigen der das Mittel nicht mal eingenommen hat) dabei geholfen hat für ein weniger angespanntes Umfeld zu Sorgen und er sich in Zukunft folglich auch sicher sein kann, dass er die Fähigkeit besitzt die dafür notwendige Ruhe auszustrahlen ganz ohne das irgendein Pseudomedikament im Spiel ist;
warum sollte jemand mit dieser Erfahrung/diesem Informationsstand auch nur auf die Idee kommen, dass sich mit einem solchen Mittel irgendwas behandeln lässt?
Das widerspräche doch vollkommen der Information, das keinerlei pharmakologische Wirkung im Spiel war, sondern nur der Placeboeffekt, der erreicht hat, dass der Halter sich weniger hilflos gefühlt hat und deswegen Ruhe ausstrahlen konnte, die sich auf sein Tier übertragen hat.
Daraus zu schlussfolgern, dass man bei der nächsten Lungenentzündung mal Globuli probiert sehe ich doch als extrem unwahrscheinlich an.
Da machen mir Tierarzpraxen, -kliniken und Apotheken bei denen Homöopathika und Co direkt im Regal neben den echten Medikamenten stehen und allein dadurch eine scheinbare Aufwertung erfahren deutlich mehr Sorgen.
Das und die Tatsache, dass ich von mindestens einer der wenigen Apotheken in Deutschland die aus Prinzip keinerlei Pseudoarzneimittel vertreibt und dazu auch offen Stellung bezieht weiß, dass sie regelmäßig Post bekommen die man getrost als Drohungen auffassen darf.
Als ich meine ersten "Warum sie bei mir keine Homöopathika und Co für ihr Tier erwerben können-Flyer" fertiggestellt hatte habe ich nur über einen kurzen Zeitraum einige wenige sehr unschöne Mails erhalten, teils von aufgebrachten Heilpraktikern, teils anonym aber seither nicht wirklich viel.
Ich bin zum Glück ein recht "kleiner Fisch" und meine Bedenken mal mit Betonschuhen in der Weser zu landen sind daher nicht soooo groß.
Optimist schrieb:Lepus schrieb:
Placeboeffekte gibt es meines Wissens nach auch, wenn man weiß, dass es sich um ein Placebo handelt
das kann ich mir für mich so gar nicht vorstellen.
Ich nehme doch kein Mittel, wo ich genau weiß, das ist keine wirkende Substanz drin und hoffe dann, dass es wirkt?
Doch, doch. Da hat
@Lepus schon recht.
Leider fällt dieser Effekt jedoch meiner Erfahrung nach zumeist sehr viel schwächer aus und der prozentuale Anteil bei dem keine Wirkung zu beobachten ist, ist deutlich höher.
Was an und für sich schon sein ganz eigenes Mysterium ist.
Immerhin sollte man meinen, dass der explizite Hinweis, dass es sich um ein Mittel ohne wissenschaftlich nachgewiesene Wirksamkeit handelt im Grunde nur eine hübsche Umschreibung für die Information, dass es sich um einen Placebo handelt bzw mindestens handeln könnte ist.
Allerdings sind Heilpraktiker ebenfalls verpflichtet bzw rechtlich besser abgesichert, wenn sie sich vom Kunden unterschreiben lassen, dass sie darüber aufgeklärt wurden, dass die erbrachten Leistungen und erworbene Mittelchen und Co über keinen wissenschaftlichen Wirkungsnachweis verfügen.
Und trotzdem lassen immer mehr Menschen immer mehr Geld dort und viel zu oft nicht nur ihr Geld sondern auch ihre eigene Gesundheit oder die eines Menschen oder Tieres um dessen Wohlergehen sie gar noch besorgter sind als um das Eigene.
Von einigen Erfahrungsberichten weiß ich, dass manch Heilpraktiker sich diese Unterschriften "nebenbei" besorgt und "verdeckt" von Ablenkungstaktiken auf die jeder Taschenspieler neidisch wäre.
Aber ich kann nicht annehmen, dass jeder Heilpraktiker dies tut bzw bei jedem Termin und jeder Abgabe irgendwelcher Mittelchen damit so erfolgreich ist, dass nicht zumindest einige Kunden wissen was sie unterschrieben und/oder für teures Geld erworben haben obwohl sie schwarz auf weiß haben, dass sie keinen Anspruch auf irgendeine nachweisbare Wirksamkeit haben.
Und so einfach, dass ich sagen will "Tjo, dann stehen wohl jeden Tag mehrere Dumme auf." ist es eben auch nicht.
Meiner Befürchtung nach bleibt "Hoffnung" einfach ein Produkt, dass sich sehr teuer vermarkten lässt und bis der Gesetzgeber eingreift wird das auch so bleiben.