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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

22.763 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psiram, Homöopathie, Pharmaindustrie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

29.03.2019 um 23:38
@geeky
seinen Speichelleckern [...] einreden lassen, die HAMP an verdünnten potenzierten Arzneien sei mindestens ebenso effektiv.
Wie kamen die eigentlich auf die Idee mit der "Potenzierung"? War die Chinarinde alle? Reine Geldgier? Oder gab es etwa Probleme mit den unkonzentrierten Mittelchen?

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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

29.03.2019 um 23:57
@off-peak

Letzteres. Die Potenzierung der Arznei zur Behandlung erfand Hahnemann, nachdem er mit den "drastisch" wirkenden Ursubstanzen mehr schadete als half. Die Notwendigkeit zur Minimierung der Gabe (um alles Unerwünschte zu vermeiden) bei gleichzeitiger Maximierung der erwünschten Wirkung hat er konsequent aus seinem Glaubenssystem heraus begründet, wobei natürlich auch das Bemühen eine Rolle gespielt hat, die teuren Ursubstanzen ökonomischer zu nutzen (seine Großfamilie war teuer, "Geldgier" also überlebenswichtig).
Die Potenzierung der Arznei für ihre "homöopathische Prüfung" hingegen widerspricht seiner gesamten Lehre.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.03.2019 um 00:03
"Danke" @geeky für die schauderlichen Offenbarungen eines wahren Schwurbelkönigs. Man sollte meinen, er hätte Steiner zum (unerreichten) Vorbilde gehabt, den unbestrittenen Schwurbelgottkaiserkönig, bei der Kunst des Ganzschlimmenschwurbelns. Aber ... nein, kann sich ja so nicht zugetragen haben. Und das Niveau ist dann doch noch ein bisschen tiefer beim Hahnemann.

Mir reicht es dann für's erste.
Es ist wirklich sehr schlimm.

Doch was nehmen wir mit? Unter anderem, dass das typische Gejammer der Homöopathen in Richtung wissenschaftlicher Autorität und fachlicher Kompetenz tatsächlich seine Keimzelle beim Godfather of Impotenz persönlich hatte:
Zitat von geekygeeky schrieb:in willkürlichen, obgleich stattlich zu einem prunkenden Systeme ausführbaren Meinungen und Trugschlüssen, nicht in den Autoritäten hoch gefeierter Wähne-Menschen, nein, laß mich ihn da suchen, wo er am nächsten liegen könnte, und wo sie alle darüber hinaus gelaufen sind, weil er nicht gekünstelt, nicht gelehrt genug schien, und nicht mit Lorbeerkränzen für Sieger in System-Talenten, in Scholastik und in hochfliegenden Abstractionen behangen war. Er genügte bloß mir, der keinem Systeme, keinem Parteianführer zu gefallen
Wir nehmen aber auch mit, dass Hahnemann der Urheber des *facepalm* und die Umleitung des Verzweifelns in Erkenntnis ist!
Gerade das frühe Antizipieren von Social Media macht ihn ja so interessant für junge Menschen heute!
Zitat von geekygeeky schrieb:schlug ich mich vor die Stirn. – Wie?
giphy

giphy

(Admin, darf ich wieder zwei alberne Gifs? Danke :)


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.03.2019 um 00:18
@geeky

Danke.
nachdem er mit den "drastisch" wirkenden Ursubstanzen mehr schadete als half.
Warum wundert mich das eigentlich nicht?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.03.2019 um 00:22
Die Begründung für das Verdünnen stammt von 1801, damals war lediglich "starkes schütteln" gefordert und die kultischen Schläge auf den Ledereinband seiner jeweis aktuellen Ausgabe des Organons noch nicht erfunden. Die "böse" Wirkung war die "atomische", die dabei verschwindet, und die "gute" die "dynamische", die stattdessen immer stärker wird:

Granpille.
Zitat von NemonNemon schrieb:Doch was nehmen wir mit?
Einen kürzlich erst von @AliceT angesprochenen Punkt habe ich mir aufgehoben: Hahnemanns Anspruch, mit seinem Glaubenssystem jede Krankheit ohne Widerrede heilen zu können, die von einer arzneilich wirksamen Substanz hervorgerufen wird, und demzufolge auch jeden durch radioaktive Strahlung hervorgerufenen Krebs:

Nun konnte ich nicht mehr umhin, den Satz für unumstößlich anzunehmen: daß Krankheit nicht als ein, für die Heilung ewig räthselhaftes Ding ontologisch und nach Phantasien zu ergrübeln sey, sondern daß jede Krankheit nur als eine Reihe oder Gruppe besonderer Zufälle und Empfindungen dem Heilkünstler zu erscheinen brauche, um von ihm durch eine Arzneisubstanz, ohne Widerrede, ausgelöschet und geheilt werden zu können, welche dieselben Krankheitssymptomen im gesunden Körper hervorzubringen für sich vermögend ist (doch unter der Bedingung, daß der Kranke jede erforschbare äußere Veranlassung zu dieser Krankheit entferne, wenn die Heilung auf immer von Bestand seyn soll.)

Also: weg vom Reaktor und Plutonium C30 schlucken heilt definitiv. Sagt Hahnemann. Heutige Speichellecker bestreiten das jedoch vehement.
Warum nur?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.03.2019 um 00:30
Die Krankheit, die dem Heilkünstler ohne Widerrede gehorcht. Das ist doch mal was.
Aber noch was: Hat H. hier schon den Stil der Präastronautiker und VTler vorweggenommen und stellt seine Behauptungen immer nur als Fragen dar, die er oder wer immer sich gestellt hat mit der Antwort, es könne ja so seyn, dass ...?
Hat er Tatsachen behauptet oder sich hinter der Frage-Rhetorik versteckt? In diesem vorliegenden Fall könnte es ja am Rückblick liegen und der Erzählperspektive.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.03.2019 um 00:52
@Nemon
Zitat von NemonNemon schrieb:In diesem vorliegenden Fall könnte es ja am Rückblick liegen und der Erzählperspektive.
So ist es, er schildert einen inneren Dialog, der den Weg zur Ideenfindung beschreibt. Das ist ihm hoch anzurechnen, er ermöglicht uns damit seinen Gedankenweg nachzuvollziehen und zu erkennen, wo überall er falsch abbog - heutige Scheinbehandler sind nicht einmal mehr dazu in der Lage, ohne bei jedem Absatz lang hinzuschlagen.

„Wie könntest du nun wohl“ (– so fing ich an, meinen Weg zu finden –) „den Arzneien abmerken, für welche Krankheitszustände sie geschaffen sind? (etwa durch experimenta per mortes in Krankheiten selbst? O! daß dieser in unzählige, unauflösbare Täuschungen verwickelt, und nie zu einiger Gewißheit führt, das lehren ja die drittehalbtausend Jahre, die man ihn allein betrat!)
„Du mußt,“ dachte ich, „die Arzneien beobachten, wie sie auf den menschlichen Körper einwirken, wenn er sich auf dem ruhigen Wasserspiegel seiner Gesundheit befindet. Die Veränderungen, die die Arzneien im gesunden Körper anrichten, eristiren doch nicht umsonst, müssen doch wohl etwas zu bedeuten haben; wozu wären sie denn sonst? Vielleicht haben diese Veränderungen viel, ungemein viel zu bedeuten. Vielleicht ist dieß die einzige Sprache, in der sich diese Substanzen dem Beobachter über den Zweck ihres Daseyns verständlich machen können; vielleicht sind die Veränderungen und Empfindungen, die jede Arznei im gesunden Menschenorganismus hervorbringt, die einzigen vernehmlichen Laute, die sie – hier nicht übertäubt von schon gegenwärtigen grellen Krankheitssymptomen – distinkt dem vorurtheilsfreien Wahrnehmer aussprechen kann über ihre specifike Tendenz, über ihre eigenthümliche, reine, positive Kraft, mit der sie den Körper umzustimmen, daß ist, den gesunden zu verstimmen und – wo sie heilen kann – den durch Krankheit verstimmten Organismus wieder in Gesundheit umzustimmen vermögend ist!“ So dachte ich.
Ich dachte ferner. „Wie sollten wohl die Arzneien das, was sie in Krankheiten ausrichten, anders als mittelst dieser, gesunde Körper umstimmenden Kraft ausrichten?“ (die gewißbei jedem Mineral eine andere ist, und daher eine andere Reihe von Phänomenen, Zufällen und Empfindungen darbietet!*) Sie können nicht anders als auf diese Weise heilen.

*) Jedes der mehreren tausend generum von Pflanzen muß eine abweichende arzneiliche Wirkung haben; ja auch die Species müssen hierin von einander abweichen, weil schon ihre bleibende äußere Verschiedenheiten sie als Wesen abweichender eigener Art ankündigen. Hier ist Fülle und Gnüge, hier ist göttlicher Reichthum an Heilkräften! Es bedarf nur noch freier, weiser Männer zu deiner Hülfe, die sich von den allgewaltigen Sclavenketten des alten Vorurtheils und der Theorien loszuwinden, die Kraft haben. Tröste dich, siechende Menschheit!


Gerade durch solche megalomanische Einschübe wird das Studium seiner heiligen Bücher unterhaltsam. :)


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.03.2019 um 01:05
Zitat von geekygeeky schrieb:Gerade durch solche megalomanische Einschübe wird das Studium seiner heiligen Bücher unterhaltsam. :)
Ich habe in jungen Jahren (heute käme ich nicht mehr auf solche Ideen, aber so ist's halt - und geschadet haben mag's am Ende auch nicht) nicht den ganzen Jean Paul gelesen, aber immerhin das Hauptwerk. Da gibt es wesentlich längere Sätze mit multiplen Einschüben, aber man wird auch hinter jeder Ecke mit etwas Geistreichem belohnt, das vor allen Dingen sich nicht immer nur um den Autor selbst dreht, der nun mal, so die Natur der Dinge, im Gegensatz zu seinen Figuren und Ideen den wesentlichen Teil seines Lebens vor einer Holzplatte verbringt.
Das nur am Rande und gute Nacht :)


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.03.2019 um 10:49
Zitat von geisterfreigeisterfrei schrieb:Die gleiche billige Masche, die rechtsextreme Parteien anwenden, um das Stimmvieh gewogen und blöd zu halten. Passt ja, viele von den Eso- und Quacksalbereiprofiteuren kommen doch auch aus dieser Schmuddelecke!
Ah, solche Behauptungen dürfen hier also auch aufgestellt werden.
Nun gut, ich persönlich kenne niemanden, der auch nur annähernd in der rechten Ecke anzusiedeln wäre, der schon auf hömoopathische Mittel zurück gegriffen hat.
Meine persönlichen Erfahrungen belegen eher das Gegenteil.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.03.2019 um 10:57
Zitat von unbreakable1unbreakable1 schrieb:ich persönlich kenne niemanden, der auch nur annähernd in der rechten Ecke anzusiedeln wäre
Gratuliere, aber darum ging es nicht, sondern um "die gleiche billige Masche". Verstehendes Lesen ist nicht jedem in die Wiege gelegt worden, aber es gibt noch Hoffnung, denn man kann es erlernen. :D


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.03.2019 um 11:07
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Gratuliere, aber darum ging es nicht, sondern um "die gleiche billige Masche". Verstehendes Lesen ist nicht jedem in die Wiege gelegt worden, aber es gibt noch Hoffnung, denn man kann es erlernen. :D
Im Kontext mit Deinem erst genannten Satz, wirst Du schon um die sekundäre Wirkung dieser ganzen Aussage wissen.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.03.2019 um 11:18
Ich habe eine vage Vorstellung von dem, was du unter dieser "sekundären Wirkung" verstehst, aber eine solche Korrelation ergibt sich nicht zwangsläufig, sondern steht eher in direkter Relation zu dem im zweiten Satz erwähnten "verstehenden Lesen".

Wenn ich z.B. sagen täte (was ich nicht tue), Nazis sind genauso dumm wie Homöopathen, dann bedeutet es weder, dass Homöopathen Nazis sind, noch dass Nazis auf Homöopathie stehen würden (Schnittmengen sind natürlich wahrscheinlich).

Das entscheidende Wort, welches es zu erkennen gilt, ist: "ebenso". Und "ebenso" bezieht sich auf den Grad der Dummheit! Und der wäre, wenn ich meine Aussage tatsächlich tätigen würde, bei Homöopathen und Nazis auf gleichem Level angesiedelt.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.03.2019 um 11:27
@unbreakable1

Um dich ans Topic zu erinnern: Was sagst du zum Anspruch der Homöopathie, jegliche Krankheit heilen zu können? Er ergibt sich zwangsläufig aus deren Grundlage, ist also der Anspruch falsch ist es auch die Grundlage.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.03.2019 um 11:44
@geeky
Vermutlich kommt wieder keine qualifizierte Aussage zur Homöopathie an sich, sondern eine Whatabout-Attacke gegen die "Schulmedizin", die ja erst mal beweisen müsse, das sie nicht nur tötet, sondern heilen kann. Aber warten wir ab.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.03.2019 um 11:46
Zitat von NemonNemon schrieb:die ja erst mal beweisen müsse
In diesen evidenzbasierten Thread muss nichts bewiesen werden, Belege reichen vollkommen.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.03.2019 um 12:06
@Nemon
Zitat von NemonNemon schrieb:Vermutlich kommt wieder keine qualifizierte Aussage zur Homöopathie an sich, sondern eine Whatabout-Attacke gegen die "Schulmedizin"
...und wenn man sich dann fragt, ob tatsächlich nur noch merkbefreite Spinner das homöopathische Dogma verteidigen, fühlen sie sich gleich wieder beleidigt. Stattdessen sollten sie stolz sein, so perfekt den hahnemannschen Vorstellungen von einem guten Homöopathen zu entsprechen: der muss lesen und schreiben können und sonst nix. Alles andere könnte schließlich Zweifel an dieser menschheitsbefreienden Entdeckung wecken, und das wollte er genauso wenig wie die aktuellen Profiteure von diesem Betrug.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.03.2019 um 15:32
Zitat von unbreakable1unbreakable1 schrieb:Im Kontext mit Deinem erst genannten Satz, wirst Du schon um die sekundäre Wirkung dieser ganzen Aussage wissen.
Die "sekundäre Wirkung" zementieren die Hologeten seit vielen, vielen Seiten mit jedem ihrer Posts höchst selbst. Auffallend ist aber definitiv, wie gekonnt du und die anderen H-Freunde Texte von Mitdiskutanten umdeuten.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.03.2019 um 15:41
Zitat von whatsgoinonwhatsgoinon schrieb:Auffallend ist aber definitiv, wie gekonnt du und die anderen H-Freunde Texte von Mitdiskutanten umdeuten.
"gekonnt" ... hm, können wir uns auf "hartnäckig" einigen?


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

30.03.2019 um 18:51
Reden wir einfach Tachles: sie stellen lediglich Strohmänner auf.


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30.03.2019 um 20:18
Zitat von whatsgoinonwhatsgoinon schrieb:Auffallend ist aber definitiv, wie gekonnt du und die anderen H-Freunde Texte von Mitdiskutanten umdeuten.
Was soll man denn auch machen, wenn man außer Rhetorik nix zu bieten hat?
Zitat von NemonNemon schrieb:"gekonnt" ... hm, können wir uns auf "hartnäckig" einigen?
:D

mfg
kuno


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