Lupo54 schrieb:zeigen Messwerte und Beobachtungen häufig etwas anderes als man erwartet hat.
Den Eindruck kann man natürlich gewinnen, wenn man die Schlagzeilen der Boulevardpresse verfolgt. Im richtigen Leben sind die Forscher oft weniger verblüfft als es dargestellt wird.
Wissenschaft ist ein ewiges Wechselspiel zwischen Theorie und Experiment. Neue Experimente liefern neue Daten, mit denen Theorien bestätigt, verfeinert oder auch verworfen werden. Ohne unsere Theorien und Modelle hätten wir ja noch nicht einmal die Grundlage für Erwartungswerte, die dann entweder falsch oder nicht falsch sein können.
Das Vorhersage-Potential einer Hypothese oder einer Theorie ist limitiert, daher ist es auch völlig normal wenn neue Daten auch mal "Grenzen überschreiten", das macht das Ganze doch nur interessanter. Ich würde in diesem Zusammenhang nicht von einer "Krise" sprechen, dies wäre nur der Fall, wenn die Naturwissenschaften einen Absolutheitsanspruch an sich selbst stellen würden.
Das tun sie aber nicht, im Gegenteil, man geht sogar fest davon aus, dass alle Theorien letztlich falsch sind. Die Naturwissenschaften suchen daher auch nicht nach der "Wahrheit", sondern versuchen mit allen Mitteln ihre eigenen Fehler aufzudecken und zu korrigieren. Diese Methodik als unseriös darzustellen ist ein großer Fehler, der oft von Menschen begangen wird, die dieses erfolgreiche Prinzip nicht einmal im Ansatz verstanden haben.
:)