Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

Nemon schrieb:Und die wesentlich mehr Verzicht üben müssen?

Was für wesentliche Verzichte sind das Deiner Meinung nach ? Arbeiten gehen sie ja doch größtenteils weiterhin ?

Smas schrieb:Welches Maß mehr an Verzicht meinst du?
Ich kann mir kaum vorstellen, dass es ein viel größeres Maß an Verzicht gibt, als viele Monate, bald Jahre des Lebensendes in beinahe Isolation zu leben.

Sehr gut ausgedrückt.

Pergamon schrieb:Glaubt irgendjemand man könne mit einer ersten Grobeinteilung der Impfgruppen schon 30 Millionen Einzelfälle und alle denkbaren Kombinationen so abdecken, dass es keine Härtefälle oder Seltsamkeiten gibt?

Also ich denke, dass man da nicht kleinlich ist, wenn jemand erst in einigen Monaten 80 wird.

paxito schrieb:nach der Impfung ne halbe Stunde im Zentrum rumgammelt, dann schafft man natürlich nur deutlich weniger Impfungen.

paxito schrieb:Aber dafür die Geimpften eine halbe Stunde im Impfzentrum belassen? Das hätte man auch anders lösen können.

Und wie ? Denkst Du nicht, dass die Planer das alles mit berücksichtigt haben??
Nach Allergiespritzen muss man auch immer noch bis zu einer halben Stunde warten. Die Zeit muss man sich eben nehmen. Wo ich einmal auch schon nach gut 20 Minuten ging. Da ich nie Probleme hatte und es mir da auch gut ging.

nairobi schrieb:Und wie ? Denkst Du nicht, dass die Planer das alles mit berücksichtigt haben??

Doch, sie haben einfach viel zu viel berücksichtigt. Wenn wir genügend Zeit und Raum hätten alles kein Problem, dann kann man das gerne machen. Aber wir wollen eigentlich ~80 Millionen Leute impfen und das binnen eines Jahres. Zusätzlich zu allem was sonst so medizinisch läuft.
Der Platz in den Impfzentren hätte besser genutzt werden können. Wäre das auf Kosten der Sicherheit gegangen? Bestimmt, aber in einem vertretbaren Rahmen. Wobei mich der verschwendete Platz für die "Abklingbecken" weniger stört, als die Tatsache, dass wohl jeder Patient eine Beratung durch einen Arzt bekommen soll. Der redet dann stundenlang das Gleiche und damit erhöht sich die Zeit die man pro Impfung braucht enorm.
Mit dieser Vollkasko Mentalität brauchen wir deutlich länger um alle die sich impfen lassen wollen, auch zu impfen. Ärzte und medizinisches Personal sind die Engstelle, noch mehr als der notwendige Platz oder die Produktion von Impfdosen. Und wir verschwenden diese Ressource.

@sooma
Ja, der Herr Marckmann - lässt als Medizinethiker diktatorische Züge durchblicken...auch wenn er meint es gäbe sowas erst wenn alle die Möglichkeit hätten sich zu impfen.
Germany 2021 -> Zeigen Sie ihren Impfpass! Danke! Sie dürfen ins Baumarkt!

@Abahatschi
Ich frage mich auch, was mit all den Personen ist, die sich aus gesundheitlichen Gründen (derzeit oder dauerhaft) nicht impfen lassen werden können.

@sooma
Mit ihnen wird man sich nachher beschäftigen - ich gehe davon aus dass die klagen müssen.
Es wird dann wie bei der Maskenpflicht dann "Ausnahme" Atteste geben - die werden auch die echten Impfgegner nutzen,...wie beim Blaumachen halt.

Anstatt solcher Gedankenspiele mit Zugangskontrollen, halte ich die Einführung einer Impfpflicht nach wie vor für wahrscheinlicher (und zweckmäßiger).

Das Szenario wäre, wenn sich im Verlaufe 2021 deutlich weniger als 50% der Bevölkerung impfen lassen würden und die Zustände im Gesundheitswesen sich weiterhin kritisch entwickeln würden, dann wäre die gar nicht mehr zu vermeiden.

Es gab jetzt auch den ersten - von mir wahrgenommenen - Artikel in der Presse (immerhin ein Kommentar in der FAZ) der das genau so zur Diskussion in den Raum gestellt und vorgeschlagen hat.

Trailblazer schrieb:...dann wäre die gar nicht mehr zu vermeiden.

dass es solch ein Szenario geben könnte, müsste doch eigentlich den derzeitigen Politikern auch klar sein.
Weshalb versprechen sie dann so vollmundig "es wird keine Impfpflicht geben"?
Weshalb wird das dann nicht zurückhaltender und vager kommuniziert bzw. so ähnlich wie du das jetzt getan hast, mit "wenn...dann":

Trailblazer schrieb:wenn sich im Verlaufe 2021 deutlich weniger als 50%...dann ...

Aber da dies nicht so geschieht, wirkt es für mich bissel wie Verar... oder wie "niemand hat die Absicht..."

Es handelt sich um keine Impfung aber ich denke es passt hierher. Man hat eine Grippemittel, einen Ribonukleosid-Analogon-Inhibitors von Influenzaviren, MK-4482 / EIDD-2801 zu einem gegen SARS-cov-2 wirksamen Mittel umfunktioniert. Nach guten Erfolgen in den Tierversuchen befindet er sich jetzt in den klinischen Studien der Phase II / III (NCT04405570 und NCT04405739). Der Vorteil gegenüber Remdesivir ect. ist dass man ganz einfach zu Hause Tabletten nehmen kann und es nicht gespritzt werden muss.

Gaining control of the pandemic will depend on the interruption of transmission chains until vaccine-induced or naturally acquired protective herd immunity arises. However, approved antiviral treatments such as remdesivir and reconvalescent serum cannot be delivered orally2,3, making them poorly suitable for transmission control. We previously reported the development of an orally efficacious ribonucleoside analogue inhibitor of influenza viruses, MK-4482/EIDD-2801 (refs. 4,5), that was repurposed for use against severe acute respiratory syndrome coronavirus 2 (SARS-CoV-2) and is currently in phase II/III clinical trials (NCT04405570 and NCT04405739). Here, we explored the efficacy of therapeutically administered MK-4482/EIDD-2801 to mitigate SARS-CoV-2 infection and block transmission in the ferret model, given that ferrets and related members of the weasel genus transmit the virus efficiently with minimal clinical signs6,7,8,9, which resembles the spread in the human young-adult population. We demonstrate high SARS-CoV-2 burden in nasal tissues and secretions, which coincided with efficient transmission through direct contact. Therapeutic treatment of infected animals with MK-4482/EIDD-2801 twice a day significantly reduced the SARS-CoV-2 load in the upper respiratory tract and completely suppressed spread to untreated contact animals. This study identified oral MK-4482/EIDD-2801 as a promising antiviral countermeasure to break SARS-CoV-2 community transmission chains.

https://www.nature.com/articles/s41564-020-00835-2
Name des Präparates ist Molnupiravir.
Damit hätte man, wenn sich die bisherigen Einschätzungen bewahrheiten, ein leicht einzunehmendes Mittel wenn die Krankheit schon ausgebrochen ist. Mitglieder der Fraktion "Seid doch nicht feige, lasst mich hinter den Baum" werden gewiss, sollte die Krankheit bei ihnen ausbrechen, auch hier die fehlenden Langzeitversuche bemängeln und ihre Immunität?, ihr restitutio ad integrum? ect. auf ganz natürlichem Wege in Angriff nehmen.
Viel Glück dabei.

emanon schrieb:Mitglieder der Fraktion "Seid doch nicht feige, lasst mich hinter den Baum" werden gewiss, sollte die Krankheit bei ihnen ausbrechen, auch hier die fehlenden Langzeitversuche bemängeln

kann nur für mich sprechen, aber da sage ich ein klares Nein.
Also mir wären dann die möglichen Nebenwirkungen ziemlich egal (würde nicht mal den Beipackzettel vorher lesen wie bei jedem anderen Medikament auch).

Denn für mich macht es einen sehr großen Unterschied, ob man ein Mittel gegen eine schon ausgebrochene Erkrankung nimmt (also ein nicht mehr abzuänderndes Ereignis) - also ein Medikament ...
... oder ob man etwas rein vorbeugend nimmt - die Impfung.

Ich würde mich also sehr freuen, wenn es ein Medikament gegen Covid gäbe, egal wie lange es schon erprobt wäre.
Denn mehr als sterben könnte ich nicht - da ist es egal ob vom Medikament oder an der Krankheit.
Bzw muss ich hier noch differenzieren: es kommt ja auch auf die Schwere des Verlaufs an, was in die Abwägung mit einbezogen werden müsste. Mit "Kanonen auf Spatzen schießen" will ich auch nicht unbedingt.
Und ob ein Medikament angezeigt wäre, da würde ich dann schon meinem Hausarzt vertrauen, das könnte der dann sicher besser beurteilen als ich.

Lau einer aktuellen Forsa Umfrage wollen sich 43% der deutschen Bevölkerung gegen corona impfen lassen. Nur 7% lehnen dies strikt ab.
Der Rest zögert.
Finde ich keine soo schlechten Werte. Von Restlichen 50% noch ein paar überzeugen, dann sieht es ganz gut aus.

Quelle: live ticker Bild.de https://m.bild.de/news/inland/news-inland/coronavirus-news-aktuell-cyberattacke-auf-europaeische-impfstoff-agentur-ema-70411946.bildMobile.html#la74397296

Optimist schrieb:Denn für mich macht es einen sehr großen Unterschied, ob man ein Mittel gegen eine schon ausgebrochene Erkrankung nimmt (also ein nicht mehr abzuänderndes Ereignis) - also ein Medikament ...
... oder ob man etwas rein vorbeugend nimmt - die Impfung.

Ja, sehe ich auch so. Deswegen lege ich den Sicherheitsgurt auch nur an, wenn ich eh gegen eine Wand fahren möchte.

Optimist schrieb:Weshalb versprechen sie dann so vollmundig "es wird keine Impfpflicht geben"?

Wird ja keiner gezwungen. Nur weil etwas nicht Pflicht ist, heißt es nicht, dass Unterlassung nicht zum Nachteil führt. Gibt ja auch keine Pflicht ALG2 zu beantragen. Trotzdem ist doof ohne, wenn kein Einkommen da ist. Ich hatte sowas hier schon prophezeit, aber wollte mir ja keiner glauben.

@V8Turbo

Ich finde, es zeugt von vorhandenem gesundem Menschenverstand, dass sehr viele Menschen zögern, nicht ablehnen, aber vorsichtig sind. Sofort unkritisch juhu zu schreien finde ich... na ja... Es ist ja auch schonmal gut, dass es einen Impfstoff gibt. Da diesmal jedoch alles neu bzw diesmal nicht mehrere Jahre am Menschen getestet worden ist, ist es doch völlig in Ordnung sich erstmal vorzutasten. Was ist daran so schlimm? Man sagt ja nicht Nein.

Optimist schrieb:Weshalb versprechen sie dann so vollmundig "es wird keine Impfpflicht geben"?

Atrox schrieb:Wird ja keiner gezwungen

doch, in diesem Szenario ging es dem user um eine mögliche Impfpflicht:

Trailblazer schrieb:Das Szenario wäre, wenn sich im Verlaufe 2021 deutlich weniger als 50% der Bevölkerung impfen lassen würden und die Zustände im Gesundheitswesen sich weiterhin kritisch entwickeln würden, dann wäre die gar nicht mehr zu vermeiden.

nur darauf bezogen sich meine Argumente.

Optimist schrieb:Denn für mich macht es einen sehr großen Unterschied, ob man ein Mittel gegen eine schon ausgebrochene Erkrankung nimmt ...
... oder ob man etwas rein vorbeugend ....

Atrox schrieb:Ja, sehe ich auch so. Deswegen lege ich den Sicherheitsgurt auch nur an, wenn ich eh gegen eine Wand fahren möchte

dein Vergleich mit dem Gurt entspricht dem Impfen.
Und du hast völlig recht, man kann vorbeugen (auch mit dem Gurt), oder man kann es sein lassen. Nur ändert das nichts an meinen Argumenten oben (und NUR darum ging es mir ja):
Es bleibt für mich also weiterhin ein Unterschied ob man etwas vorbeugend tut oder erst daraufhin, wenn etwas schon eingetreten ist. Und wenn etwas eingetreten ist, frage ich nicht so dolle nach Nebenwirkungen als wenn etwas noch nicht eingetreten ist.
Ein Gurt hat übrigens keine Nebenwirkungen - das ist auch noch ein Unterschied ;)

Elfenqueen schrieb:Was ist daran so schlimm?

dass man nicht sofort freudestrahlend bereit ist, die Allgemeinheit zu schützen, sondern nur an sich denken will - weil man Befürchtungen hat ;)

Optimist schrieb:doch, in diesem Szenario ging es dem user um eine mögliche Impfpflicht:

Stimmt.

Optimist schrieb:dein Vergleich mit dem Gurt entspricht dem Impfen.
Und du hast völlig recht, man kann vorbeugen (auch mit dem Gurt), oder man kann es sein lassen. Nur ändert das nichts an meinen Argumenten oben (und NUR darum ging es mir ja):
Es bleibt für mich also weiterhin ein Unterschied ob man etwas vorbeugend tut oder erst daraufhin, wenn etwas schon eingetreten ist.

Genau, der Gurt entspricht dem Impfen. Und wenn du nicht angeschnallt bist gefährdest du ja nicht nur dich. Es könnte sein, dass du durch die Fliehkräfte, die auf deinen Körper wirken noch jemanden erschlägst. Wie bei einer Infektion.

@Atrox
ich hatte nachträglich noch was ergänzt:

Optimist schrieb:Es bleibt für mich also weiterhin ein Unterschied ob man etwas vorbeugend tut oder erst daraufhin, wenn etwas schon eingetreten ist. Und wenn etwas eingetreten ist, frage ich nicht so dolle nach Nebenwirkungen als wenn etwas noch nicht eingetreten ist.
Ein Gurt hat übrigens keine Nebenwirkungen - das ist auch noch ein Unterschied ;)

Dein Gurtvergleich hinkt also bezüglich der Angst vor Nebenwirkungen (bei der Impfung) auch ein bissel.

Atrox schrieb:Genau, der Gurt entspricht dem Impfen

aus besagten Gründen oben, finde ich - er hinkt.

Optimist schrieb:Dein Gurtvergleich hinkt also bezüglich der Angst vor Nebenwirkungen (bei der Impfung) auch ein bissel.

Du solltest nachlesen, was los war als der Sicherheitsgurt eingeführt wurde :D

@Optimist

Sonst war Gemeinschaft total out und es wurde propagiert“Ich, ich, ich“. Nun sollen alle Menschen plötzlich einer Meinung sein und sich einfach stumm und still einen Impfstoff einverleiben. Fragen und Skepsis sind böse und zeugen davon, dass man Impfgegner und Leugner ist und der Gemeinschaft schaden will. An sich denken ist auch ganz böse. Schon verstanden.

emanon schrieb:Name des Präparates ist Molnupiravir.
Damit hätte man, wenn sich die bisherigen Einschätzungen bewahrheiten, ein leicht einzunehmendes Mittel wenn die Krankheit schon ausgebrochen ist.

Auf jeden Fall ist das eine gute Nachricht, denn es ermöglicht es, an mehreren Fronten parallel gegen Corona vorzugehen. Dann hat man nicht nur die Impfung, sondern kann außerdem auch Menschen helfen, die bereits erkrankt sind. Und wenn es damit gelingen kann, schwere Verläufe abzufangen oder zu verhindern, wäre natürlich viel erreicht.

Ich hoffe mal, dass sich die Bestätigungen bewahrheiten. In den letzten Monaten hat es ja immer mal wieder Hoffnungen auf wirksame Medikamente gegeben, die sich nicht bestätigt hatten.

Atrox schrieb:Du solltest nachlesen, was los war als der Sicherheitsgurt eingeführt wurde :D

Nicht zu vergessen den Umstand, dass es Unfälle gibt, da hätte das Opfer überlebt, wäre es NICHT angeschnallt gewesen. Dürfte ungefähr auf dem Niveau der Zahlen von schweren Impfkomplikationen liegen.

Irgendwie erinnert mich die Argumentation an eine Mutter die zornig auftritt weil ihr masernungeimpftes Kind trotz Pusteln und Läusen nicht beim Schulfreund zur Geburtstagsparty eingeladen wird. Das würde ihr Recht auf Erziehung und überhaut die Freiheitsrechte und Psyche des Kindes beschädigen und duschen sei schlecht für die Haut und das bisschen Körpergeruch dürfe nun wirklich niemanden stören.

Natürlich kann man sich der Gesellschaft komplett entziehen und eremitär versuchen sein kontaktloses Leben zu führen, wenn man aber Teil der Gesellschaft, sprich der Party, sein möchte wird man nicht darum herumkommen gewisse Kompromisse zu machen, spätestens dann nicht wenn man nicht weiss wie viele Kinder mir einer Imunschwäche auf der Party sind..