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Anthropisches Prinzip und Paralelluniversen

17 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Kosmologie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Anthropisches Prinzip und Paralelluniversen

18.10.2022 um 14:37
Immer wieder heißt es, daß wir nur deshalb existieren, weil einige Naturkonstanten bestimmte Werte haben und daß dieser Sachverhalt extrem unwahrscheinlich sei, wofür gelegentlich - ohne Herleitung - extrem kleine Werte genannt werden.
Doch in wie weit dürften diese Konstanten wirklich schwanken ohne daß es gravierende Auswirkungen hätte? Hätten wirklich Schwankungen von wenigen Prozent schon gravierende Auswirkungen (wahrscheinlich eher nicht, weil Naturkonstanten in den Gleichungen häufig linear oder in niederer Potenz vorkommen)?
Andererseits, wie wäre es bei modifizierten Naturgesetzen? Wäre in einer Welt ohne universelles Wirkungsquantum h (weil zum Beispiel jede Teilchensorte oder jedes Teilchen sein eigenes Wirkungsquantum hätte) Leben möglich?

Andererseits: ist unser Universum wirklich das optimale Universum für Leben? Da die Menge der Materie, die in Lebewesen ist, nur einen winzigen Bruchteil des Universums darstellt, stellt sich die Frage, ob bei anderen Naturkonstanten und Naturgesetzen auch Universen möglich wären, in den große Teile der vorhandenen Materie in Lebewesen steckt.

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Anthropisches Prinzip und Paralelluniversen

19.10.2022 um 05:00
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Doch in wie weit dürften diese Konstanten wirklich schwanken ohne daß es gravierende Auswirkungen hätte?
Naja, wenn man das wüsste, müsstest Du das nicht fragen. Aber dass es so wäre, sollte m.M.n. klar sein. Was und dass es genau anders wäre, kann man nur spekulieren dass es so wäre.
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Andererseits, wie wäre es bei modifizierten Naturgesetzen? Wäre in einer Welt ohne universelles Wirkungsquantum h (weil zum Beispiel jede Teilchensorte oder jedes Teilchen sein eigenes Wirkungsquantum hätte) Leben möglich?
Was bringe uns das Wissen darüber, wenn wir sowieso drüber wüssten? ... also, äh, also eigentlich fragst Du doch, warum alles so ist wie es ist, oder?
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Andererseits: ist unser Universum wirklich das optimale Universum für Leben?
Im Sinne von unserer Vorstellung von Leben, scheint es zumindest geeignet. Reicht das nicht?


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Anthropisches Prinzip und Paralelluniversen

19.10.2022 um 06:10
@Marfrank

Die Fragen sind ja so weit in Ordnung, aber wer sollte in der Lage sein, sie zu beantworten? Am Ende läuft es doch darauf hinaus, dass die Prozesse, die auf der Erde einst abgelaufen sind, auch in anderen Universen ablaufen können - also Bildung von Makromolekülen aus chemischen Elementen und nachfolgend die Vernetzung mit chemischen Prozessen zu einer molekularen Mechanik, die ein übergeordnetes Stoffwechselsystem als Ganzheit (also als Zelle bzw. Organismus) stabilisiert. Welche Feinabstimmung von welchen Naturkonstanten alternativ zu der in unserem Universum dies ermöglichen würde, ist doch noch gar nicht untersucht worden, oder?


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Anthropisches Prinzip und Paralelluniversen

19.10.2022 um 08:01
Zitat von CHONSPCHONSP schrieb:ist doch noch gar nicht untersucht worden, oder?
Hängt davon ab, was man unter "untersucht" versteht. Für eine empirische Untersuchung im naturwissenschaftlichen Sinn stehen uns noch keine anderen Universen zur Verfügung.

Uns bleiben also nur jene Möglichkeiten der Überprüfung, die uns die Mathematik bietet, und die wurden meines Wissens nach bereits dahingehend angewendet. Das Ergebnis dieser Untersuchung hat wohl wie zu erwarten war, das anthropische Prinzip bestätigt, was aber dem Wert dieser These kaum Pluspunkte einbrachte.

Harald Lesch sagte einmal, man braucht sich nicht zu wundern, dass die Katze genau dort 2 Löcher im Fell hat, wo ihre Augen sind. Damit ist eigentlich alles zum Thema gesagt :)


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19.10.2022 um 08:02
@Peter0167

Gibt es denn Untersuchungen zu habitablen Alternativen zu unserer Beschaffenheit unseres Universums?


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19.10.2022 um 08:13
Zitat von CHONSPCHONSP schrieb:Welche Feinabstimmung von welchen Naturkonstanten alternativ zu der in unserem Universum dies ermöglichen würde, ist doch noch gar nicht untersucht worden, oder?
Wie will man das untersuchen?
Es gibt natürlich die These, dass es auch andere Kombinationen von Naturkonstanten geben könnte, unter den sich Leben entwickeln kann. Mehr als Kopfgeburten und "könnte sein" wird es da wohl in absehbarer Zeit nicht geben. "Dingliche Untersuchungen" fallen wohl weg, wie sollte da auch ein Versuchsaufbau aussehen.


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19.10.2022 um 08:16
@emanon

Richtig. Wenn, dann geht das nur mittels mathemstischer Modelle, wie es @Peter0167
schon erwähnt hatte. Dann ist die Frage, ob es schon solche Simulationen bzw. Kalkulationen gibt.


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Anthropisches Prinzip und Paralelluniversen

19.10.2022 um 09:41
Zitat von CHONSPCHONSP schrieb:Gibt es denn Untersuchungen zu habitablen Alternativen zu unserer Beschaffenheit unseres Universums?
Man findet dazu nicht wirklich viel, vermutlich ist das auch der philosophischen Natur der Sache geschuldet. Unter den wenigen Infos zum Thema gibt es zu meinem Erstaunen aber auch eine Untersuchung, die in Bezug auf die Elektromagnetische- und Starke Kernkraft keine Anthropische Koinzidenz voraussetzt.
Elektromagnetische und starke Kernkraft
William H. Press (* 1948) und Alan Lightman (* 1948) haben 1983 das Modell von Max Born erweitert und zeigten, dass die wesentlichen Eigenschaften der makrophysischen Phänomene durch vier Größen bestimmt werden: die Elektronenmasse, die Protonenmasse, die Stärke der elektromagnetischen Kraft sowie die Stärke der starken Kraft.[9] Victor J. Stenger (1935–2014) kam durch Analysen und Computersimulationen, in denen er – im Gegensatz zu Tegmark – alle vier der von Press und Lightman benannten Konstanten gleichzeitig variieren ließ, zu dem Ergebnis, dass viel größere Schwankungen der Konstanten erlaubt seien. Analysen von hundert Universen, in denen er die Konstanten zufällig in einem Bereich von zehn Größenordnungen (1010) schwanken ließ, führten in mehr als der Hälfte der Fälle zu Sternen mit einer Lebensdauer von mehr als einer Milliarde Jahren. Dies könne man, so Stenger, wohl kaum Feinabstimmung nennen
Wikipedia: Feinabstimmung der Naturkonstanten#Elektromagnetische und starke Kernkraft


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19.10.2022 um 11:45
@Peter0167

Interessant. Dankeschön.


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10.11.2022 um 15:02
Neben den Naturkonstanten gibt es noch andere Attribute eines Universums, zu denen die Zahl und Natur der Dimensionen, die Erhaltungssätze und die Existenz einer Entropie gehören.
Hat man auch schon einmal Universen durchgespielt, bei denen es Teilchen gibt, welche sich frei in der Zeit bewegen können oder bei denen Bewegungen in bestimmte Raumrichtungen eingeschränkt sind oder in denen es andere Erhaltungssätze gibt?


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Anthropisches Prinzip und Paralelluniversen

10.11.2022 um 17:23
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:Hat man auch schon einmal Universen durchgespielt, bei denen es Teilchen gibt, welche sich frei in der Zeit bewegen können
Spiel diesen Gedanken doch mal selber durch. Wenn ich es richtig verstanden habe wäre das ein Universum des Chaos. Wenn sich Teilchen frei in der Zeit aber nicht im Raum bewegen können müsste für Atome wohl das selbe gelten. Dann wäre das wohl Himmel und Hölle zugleich Was eben noch Bestand hatte könnte sich urplötzlich in "Luft" auflösen weil es in ein andere Zeitlinie springt !? Und was wenn sich ein in der Zeit springendes Teilchen an seinem Zielpunkt schon ein Teilchen vorfindet ? Zwei Körper im selben Raum endet für Biologische Lebensformen in der Regel mit schweren Verletzungen oder dem Tod....
Zitat von MarfrankMarfrank schrieb:oder bei denen Bewegungen in bestimmte Raumrichtungen eingeschränkt sind
Nun ja wenn man es genau nimmt befinden wir uns in einem solchen Universum. Denn ohne Expansion gebe es uns wohl auch nicht.
Eine komplette eingeschränkte Bewegungsrichtung in fest definierten Achsen wäre wohl ähnlich chaotisch wie die Zeitreisevariante bzw. kann ich mir nicht vorstellen wie unter solchen Bedingungen überhaupt noch etwas entstehen, bestehen und sich weiterentwickeln kann.


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Anthropisches Prinzip und Paralelluniversen

11.01.2023 um 14:43
Interessant ist hier möglicherweise die "Feinabstimmung" der Feinstrukturkonstante, die die Elementarladung, das Plancksche Wirkungsquantum, die Lichtgeschwindigkeit und die elektrische Feldkonstante verbindet und die, wie Oberhummer, Csóto und Schlattl 2000 zeigten, im Triple-Alpha-Prozess (dem Heliumbrennen in Sternen) bei relativ kleinen Abweichungen zu signifikanter Absenkung der Kohlenstoffproduktion führt: https://arxiv.org/pdf/astro-ph/0007178v1.pdf


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11.01.2023 um 14:52
Könnten nicht bei einer anderen Feinstrukturkonstante andere Prozesse die Rolle des Triple-Alpha-Prozesses übernehmen?


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Anthropisches Prinzip und Paralelluniversen

11.01.2023 um 16:43
Im Grunde ist schon der Wurm drin wenn irgendwas von Wahrscheinlichkeit erzählt wird mit nur einem Vergleichsuniversum. Wenn man nur eine Karte hat kann man nicht vorhersagen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist das man genau die Karte erwischt die man in der Hand hat.
Ansonsten ist Leben mal ab von Philosophie oder Magie nur ein sehr komplex chemischer Vorgang. Jedes Universum das Verschiedene Teilchen hat die wechselwirken können wird in irgendeiner Art und Weise leben hervorbringen. Es wird sich dann halt nach den Regeln dieses Universums verhalten.
Es wird halt immer vin unserem Leben ausgegangen das sich in unserem Universum entwickelt hat und deswegen auch auf die Gesetze unseres Universums angewiesen ist.

Die interessante Frage ist wenn es ein anderes Universum gibt wie könnte man mit dem interagieren oder es überhaupt wahrnehmen.


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Anthropisches Prinzip und Paralelluniversen

12.01.2023 um 00:53
Zitat von Miles1701Miles1701 schrieb:Wenn man nur eine Karte hat kann man nicht vorhersagen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist das man genau die Karte erwischt die man in der Hand hat.
Nicht wirklich. Wenn Du eine Spielkarte in der Hand hast und weißt, daß das Aussehen der Bildseite dieser Karte wichtig für dieses Spiel ist, so kannst Du daraus mehreres folgern.

Maximalannahme wäre, daß Du die Karte als Summe von Pixeln definierst. Und zwar von Pixeln in der Größe, daß ein verändertes Pixel für den, der diese Karte betrachtet, einen bemerkbaren Unterschied der Gesamtkarte darstellt. Indem Du die Pixelzahl ermittelst sowie die Zahl verschiedener Farben pro Pixel, die für den Betrachter ebenfalls einen Unterschied hergeben, kannst Du eine Art Obergrenze verschiedener Karten"bilder" definieren.

Du kannst freilich auch bemerken, daß die Karte 1) ein Bild wiedergibt, 2) ein Symbol in markante Form und Farbe, sodaß Du darauf kommenkannst, daß nicht jedes Pixelmuster eine reale Spielkarte darstellen wird, sondern nur solche, die eben die, ein Bild und eine "Spielfarbe" ergeben. Damit könntest Du dennoch auf womöglich 100 Bilder und 50 verschiedene "Farben" (Kreuz, Pik, Herz und Karo werden ja "Farben" genannt) kommst. Wären noch immer 5000 denkbare Karten statt 32 für ein Skatblatt. Aber mit Pixeln und Farbspektrum kämst Du nach Maximalannahme auf um Größenordnungen sehr viel mehr. Dem gegenüber lägen 5000 schon verdammt dich an 32 dran, und der Unterschied wäre geradezu Pillepalle.

So sehr das Spielkartenbeispiel auch hinkt (es wurde mit Plan angefertigt, das Universum nicht), so kennen wir nun mal eben auch die Naturkonstanten als Rahmensetzungen wie Farbe und Bild, und da wird es dann doch schnell verdammt bunt. So sehr, daß wir nicht mal die Zahl der dezimalen Größenordnungen angeben können, um die die universale "Kartenvielfalt" die Vielfalt einer Spielkarte nach Pixel und Farbspektrum überschreitet.

Während eine Spielkarte mit "Farb"symbol und Bild (bzw. Symbolzahl auf einer Karte bei Nicht-Bild) erkennen läßt, daß die Maximal-Annahme nicht zur Bestimmung der Kartenzahl infrage kommt, eben weil hinter der Entstehung der Spielkarte ein Plan und ein Regelwerk eines "Designers" steht, können wir für das Universum eine solche Einschränkung vorgegebener Mustervarianten der möglichen Konstanten-Abstimmung veranschlagen. Nicht ohne dahinter stehende Absicht.
Zitat von Miles1701Miles1701 schrieb:Jedes Universum das Verschiedene Teilchen hat die wechselwirken können wird in irgendeiner Art und Weise leben hervorbringen.
Ohne unsere schwache Wechselwirkung gäbe es nur Wasserstoff. Damit gibts zwar Wechselwirkung von Teilchen, aber kein Leben. Mal so als ein Beispiel.
Zitat von Miles1701Miles1701 schrieb:Es wird halt immer vin unserem Leben ausgegangen das sich in unserem Universum entwickelt hat und deswegen auch auf die Gesetze unseres Universums angewiesen ist.
Nope. Je nach anderer Kombination der Naturkonstanten mit ihrem je möglichen Wert, nach Dimensionalität von Raum und Zeit, nach Energiedichte usw. könnte ein Universum nach Entstehen eine Lebenszeit von nur wenigen Stunden oder Jahrtausenden haben, könnte Materie gleich gar nicht entstehen, könnte ach so vieles. Der Möglichkeitsraum für "langlebiges Universum mit wechselwirkenden Teilchen" mag groß sein, aber eben auch klein, die Zahl der "tauben Universums-Alternativen" hingegen scheint immens groß. Allein das zeigt schon den Lottogewinn dieses unseren lebensgeeigneten Universums. Und dabei wird die Frage, wie Leben alternativ entstehen und bestehen könnte, noch gar nicht mal angerührt.
Zitat von Miles1701Miles1701 schrieb:Die interessante Frage ist wenn es ein anderes Universum gibt wie könnte man mit dem interagieren oder es überhaupt wahrnehmen.
Da dies über seine eigene Raumzeit verfügt, sollte die Frage nach dem Ort und der Zeit eines Kontaktes zwischen den Universen doch eigentlich schon beantwortet sein. Negativ beantwortet.

Man kann es auch so betrachten: Wenn "Welt-All" so definiert ist, daß es die Gesamtheit all dessen ist, was wenigstens partiell miteinander interagieren kann, dann kann ein anderes "Welt-All" nur ein solches sein, welches nicht mit dem unseren, mit nichts von dem unseren zu interagieren imstande ist.


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Anthropisches Prinzip und Paralelluniversen

12.01.2023 um 05:43
@perttivalkonen
Danke für die ausführliche Antwort.

Zu 1.
Beispiel Karte. Angenommen ich erwische eine Pik10. Das wäre in unserem Fall unser Universum. Wir wissen nicht ob die Pik10 was besseres ist, wie viele Pik10 es gibt welche Zahlen und Farbkombinationen es gibt usw. Haben wir MauMau, BlackJack oder Romme. Daher können wir eben nicht sagen wie hoch welche Wahrscheinlichkeit ist.

Unser System währen die Spielregeln. Unser Universum spielt Skat und wir nehmen daher an daß es keine pik11 gibt. Deine Annahme über die Karten setzt ja dass die Karten geplant wurden wir also wissen dass es Karten sind welche Kombination evtl möglich sind.

Zu 2 habe ich mich undeutlich ausgedrückt. Ich meinte damit Wechselwirkungen zw. Fertigen Atomen sprich Chemie.

Zu 3. Natürlich kann es auch "taube" Universen gegeben. Davon vlt ne ganze Menge oder auch gar keine. Wie gesagt ohne Zugang zu anderen Universen können wir das schlecht überprüfen. Du gehst ja wieder von unserem Universum und den uns bekannten Naturkonstanten und deren Verhältnis zu einander aus.
In anderen Universen gibt es vlt andere Kräfte und wechselwirkungen. Kernverschmelzungen ohne Coulomb-barriere oder Anziehung nur durch elektromagnetische Wechselwirkung, Zeit die nicht Linear verläuft, ganz andere Bestandteile der Materie und damit andere wechselwirkungen.


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Anthropisches Prinzip und Paralelluniversen

12.01.2023 um 12:01
Zitat von Miles1701Miles1701 schrieb:Wir wissen nicht ob die Pik10 was besseres ist, wie viele Pik10 es gibt welche Zahlen und Farbkombinationen es gibt usw. Haben wir MauMau, BlackJack oder Romme. Daher können wir eben nicht sagen wie hoch welche Wahrscheinlichkeit ist.
Wir wissen, daß die Pik 10 was besseres ist. Es geht um die Frage nach der Lebensfähigkeit des Universums. Und damit kennen wir bereits das "Spiel" und die "Spielregel" so weit, wie es nötig ist: Wer die Pik 10 gezogen hat, hat gewonnen.

Die Frage ist: Wie viel andere Spielkarten hätte es noch gegeben, und wie viele darunter wären ebenfalls ein Gewinn bzw. wie viele eben nicht. Und auch dazu können wir durchaus was sagen. Wir können es durchaus durchspielen, wie ein Universum mit anderen Ausgangsbedingungen ausgefallen wäre.
Zitat von Miles1701Miles1701 schrieb:Ich meinte damit Wechselwirkungen zw. Fertigen Atomen sprich Chemie.
Naja, aber das sagt dann nicht wirklich was aus. Da könnteste auch sagen "Ist ein Universum so, wie unseres, ist Leben möglich". Wissen wir auch so schon, und das erhöht die Wahrscheinlichkeit, daß unser Universum so geworden ist wie unseres, nicht ein Bißchen. Du aber wolltest doch eigentlich sagen "Universen könnten auch mit anderen Konfigurationen entstehen, aber es reicht schon mal aus, wenn diese Konfigurationen diese eine Bedingung ermöglichen: interagierende Teilchen - dann gibts da auch Leben". Doch so simpel ist es eben nicht. Andere schwache Wechselwirkung oder keine ---> interagierende Teilchen ja, Leben nein!

Bei anderen Werten der Schwachen Wechselwirkung oder auch anderer Wechselwirkungen könnte es auch sein, daß das Element, hinter welchem die schwereren Elemente sich energetisch leichter spalten als fusionieren lassen, nicht erst Eisen ist, sondern ein früheres, leichteres Element. Dann wäre Kohlenstoff und manch anderes Element eher ein Spurenelement im dortigen Universum. Viel Spaß beim Lebenentstehen! Nachher erlauben die Naturkonstanten aber auch ganz andere Elektronenzahlen pro "Hüllenebene" eines Atomes als unsere acht. Dann wären es trotz vergleichbarer Protonen- und Elektronenzahl wie bei uns dennoch andere Elemente mit anderen Eigenschaften. Ob daraus gebildete Moleküle dann ebenfalls solche Bindungsarten mit den entsprechenden Eigenschaften kennen, die z.B. für Leben so wichtig sind, weiß ich nicht. Weißt Du's?

Nur weil es interagierende Teilchen und davon auch mehr Varianten als nur Wasserstoff gibt, ist noch lange nicht gesagt, daß deswegen Leben möglich ist. Ja, es ist nicht einmal gesagt, wie Du es aber getan hast, daß wenn Leben möglich ist, Leben auch entsteht. Deine Aussage war so tatsachig wie nur irgendwas, aber das ist einfach nicht der Fall. Du weißt es nicht, also kannst Du es nicht zur Tatsache erklären.
Zitat von Miles1701Miles1701 schrieb:Natürlich kann es auch "taube" Universen gegeben. Davon vlt ne ganze Menge oder auch gar keine.
Gar keine ist definitiv ausgeschlossen. Schon bei der Dimensionszahl von Raum und von Zeit wirds schnell steril. Aber auch bei diversen Naturkonstanten sieht es mit anderen Werten, selbst minimalst von den unsrigen abweichenden, schnell sehr tot aus im so konfigurierten Universum. Manche hoffen zwar auf weitere Inseln auf dem Werte-Spektrum der einzelnen Konstanten, setzen auch auf die Hoffnung, daß es erst die Kombination der Naturkonstanten mit ihren Werten ist, die den jeweiligen konkreten Wert lebensfreundlich oder lebensfeindlich macht, was ebenfalls für weitere Inseln sorgen könnte. Das ändert im Endeffekt aber nichts daran, daß für jeden Wert einer Naturkonstante die allermeisten Werte der übrigen Naturkonstanten hauptsächlich negativ sind. Die Chancenverbesserung gegenüber der herkömmlichen Feinabstimmungserkenntnis wäre also nur graduell, nicht wesentlich.
Zitat von Miles1701Miles1701 schrieb:Wie gesagt ohne Zugang zu anderen Universen können wir das schlecht überprüfen.
Wir wissen auch ohne Zugang zum vierdimensionalen Raum, daß ein Tesserakt, ein "4D-Würfel", 16 Ecken besitzt, 32 Kanten, 24 Seiten, 8 Volumina und ein Hypervolumen (vom Tesserakt ausgefüllter 4D-Raum). Und können das auch für weitere Raumdimensionen bestimmen. Ein 10D-Hyperwürfel, ein Dekerakt, hätte 1024 Ecken, 5120 Kanten, 11520 Flächen, 15360 Volumina, 13440 4D-Volumina, 8064 Volumina in 5D, 3360 in 6D, 960 7D, 180 8D, 20 9D, und alles das natürlich "außen dran", das eine 10D-Volumen des Dekerakts umschließend und vom restlichen 10D-Raum abgrenzend.

Wir können durchaus die Folgen bestimmen, wenn z.B. die Naturkonstanten andere Werte hätten. Wir müssen es nicht extra direkt beobachten, indem wir ein Universum mit entsprechender Konfiguration aufsuchen. So konnten wir (also, nicht grad wir beide) in den vergangenen Jahrzehnten die Eigenschaften noch unentdeckter Elemente mit Protonenzahl XY voraussagen. Oder die Eigenschaften von Molekülverbindungen, die noch nie gefunden wurden.


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