Optimist schrieb:Aber gut ist wirklich, dass im Kernel dann schon die wichtigsten Treiber sind. Müsste dann auch bei Linux-Mint so sein, oder?
Klar. Die bauen nichts aus
;)Aber es gibt auch die Möglichkeit proprietäre (also nicht quelloffene) Treiber zu verwenden. Bei einem Laptop habe ich eine NVidia-Grafikkarte und ich verwende den Linuxtreiber von NVidia, der bei jedem Kernelupdate in den Kernel kompiliert wird. Bei Debian installiere ich den Treiber vom Non-Free-Zweig und der Rest geschieht automatisch (sollte bei Mint auch so sein, da es von Ubuntu kommend auch ein Debianoid ist).
Auch nicht freie Firmware (Steuerungssoftware) ist im Angebot und für manche WLAN-Chips eigentlich wichtig, dass sie funktionieren. Am alten Intel-MacBook verwende ich den Treiber von Broadcom. Auch den installiere ich von Non-Free. Dieser Hook zieht dann die aktuelle Version vom Netz und kompiliert sie in den Kernel.
Die Installation von proprietären, also Hersteller-Treibern geht bei Debian seit zwei Jahren auch während der Installation, sie sind im Lieferumfang dabei. Ist bei mir am MacBook wichtig, da es keinen Kabel-Ethernetanschluss gibt. Ich brauche WLAN.
Mint wäre da nichts für mich gewesen, da sie - laut
Paketliste keine Broadcom-Treiber mitliefern. Bei Debian ist er auch in der kleinsten Installationsvariante mit dabei (firmware-b43-installer).
Im Vergleich zum überschaubaren Softwareangebot von Mint bietet Debian mit der Version 13 (Codename Trixie), die am 9. August veröffentlicht wird, fast 60.000 Softwarepakete (
kommentierte Liste auf packages.debian.org - dauert ein bisschen zum Laden). Auch die Installation ist nicht komplizierter als die von Mint. Bei mir hat seit 2007 jede Installation auf Anhieb funktioniert.
Debian hat - neben dem riesigen Softwareangebot - auch den Vorteil, dass Upgrades von Version zu Version (alle zwei Jahre) reibungslos funktionieren. Ich habe hier einen Laptop, auf dem ich 2015 Debian installiert habe, und der läuft augenblicklich auf Testing (also der nächsten Veröffentlichung minus 7 Tage) grandios.
Für die stabile Version von Debian gibt es fünf Jahre Sicherheitsupdates (außer für Chromium, dafür nur drei Jahre), und falls moderne Software - zum Beispiel Firefox - gewünscht ist, gibt es die Paketinstallationsroutinen Flatpak (RedHat-Entwicklung) bzw. Snap (Ubuntu-Entwicklung). Ich bevorzuge Snap, da dort die installierten Programme automatisch ein Update erhalten, falls eines einlangt. Über ein Programm von Snap kann ich zum Beispiel auf Apple-Cloudprogramme, aber auch mein Apple Music zugreifen.
Auf Testing/Unstable zu gehen, empfehle ich erst nach Eingewöhnung, ist aber eine sensationelle Erfahrung. Selbst Downgraden auf Stable geht (musste ich einmal machen, da die grafische Oberfläche nach einem Upgrade nicht mehr starten konnte - passiert selten, aber dann muss man wissen, wie man das Problem löst und downgraden kann - aber selbst das ist kein Problem).
@Optimist Vielleicht wäre auch Debian was für dich. Die Cinnamon-Oberfläche von Mint ist auch mit im Lieferumfang und ich verwende diese. Ist super. Außerdem könnte ich Debian hier supporten. Mint nicht. Die haben keine ARM-Version, um sie in einer virtuellen Umgebung auf meinem aktuellen MacBook installieren zu können.